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Bring das Wrack auf Zack: 28 Reparaturanleitungen für den Mercedes W124
Bring das Wrack auf Zack: 28 Reparaturanleitungen für den Mercedes W124
Bring das Wrack auf Zack: 28 Reparaturanleitungen für den Mercedes W124
eBook234 Seiten31 Minuten

Bring das Wrack auf Zack: 28 Reparaturanleitungen für den Mercedes W124

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Über dieses E-Book

"Komm, lass uns nach Hause fahren und Freunde bleiben", sagte Peter, als er den schrottreifen 124er Benz zum ersten Mal sah. "Der Wagen hat Substanz", sagte Arne mit einem leicht irren Flackern in den Augen. Kurzum: Die beiden haben den Wagen für 300 Euro gekauft. Dann haben sie drei Monate geschraubt, meistens am Bordstein. Ergebnis: Der Wagen hat die TÜV-Plakette und ein Wertgutachten von 5.000 Euro bekommen. Und Arne und Peter sind Freunde geblieben.
Peter Pursche (Ex-SZ- und Stern-Autor) und Arne Weychardt (Fotograf), ein Halb-Laie und ein Fast-Profi älteren Baujahrs, zeigen in diesem Buch in Text und Bild, wie auch technisch weniger begabte Menschen eine alte Kiste recyceln und in Glanz und Gloria auferstehen lassen können. Das geht ohne Angst und mit wenig Werkzeug.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum3. Sept. 2018
ISBN9783942048590
Bring das Wrack auf Zack: 28 Reparaturanleitungen für den Mercedes W124

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    Buchvorschau

    Bring das Wrack auf Zack - Peter Pursche

    Impressum

    NUN GEHT DAS LOS

    Dies ist die Geschichte von zwei Männern, die einen Mercedes 124 Baujahr 1987 vom Schrott gerettet haben. Die Männer, das sind Arne und ich, Peter. Arne ist Fotograf, ich bin Journalist. Er hat Angela Merkel und Michael Douglas fotografiert, ich war Redakteur bei der Süddeutschen Zeitung und beim Stern. Arne ist nebenher Praktiker und hat schon als Zehnjähriger das Bügeleisen seiner Mutter auseinandergenommen. Heute würde er es auch wieder zusammenbekommen. Er bastelt voller Leidenschaft und kenntnisreich an alten 124ern herum, ich liebe alte Autos, bin aber technisch ahnungslos und habe Angst, beim Schrauben mehr kaputt als heil zu machen.

    Weil gute Freunde sich gegenseitig helfen, hatten wir beide einen Pakt geschlossen: Ich assistiere ihm beim Schrauben, er zeigt mir, wie man einen alten Zossen wieder auf die Beine bringt.

    Arne hat aus seinem Hobby einen Zweitberuf gemacht: Er betreibt in Hamburg die Firma rent-an-oldie und vermietet Mercedes 124. Seine Flotte umfasst 2 Limousinen, 7 Kombis, ein Coupé und ein Cabrio. Er hat alle seine Oldies selbst restauriert und hält sie optisch und technisch in Schuss.

    Jeden Tag klingelt bei ihm zuhause der DHL- oder Hermes-Bote und bringt Pakete mit Ersatzteilen. Für jedes Problem hat er eine Lösung. »Das ist kein Hexenwerk!«, lautet sein Standardspruch, wenn es darum geht, ein Kombiinstrument gängig zu machen, ein Thermostat, einen Kühler, eine Lichtmaschine einzubauen, ein Getriebe zu überholen oder einen Himmel einzuziehen. Geht nicht gibt’s nicht!

    Nur selten, etwa wenn es ans Schweißen oder an die Revision eines Motors geht, holt er sich Hilfe.

    Nun standen wir also im Oktober 2017 in Dargun/Klützerhof, 70 Kilometer südöstlich von Rostock, in einer Kuhstallruine, der ein Feuer vor langer Zeit das Dach weggebrannt hatte. Die stehengebliebenen Mauern beherbergten etwa dreißig schrottreife Gurken vom Peugeot-Kleinwagen bis zum Volvo-Kombi, die Gottfried, der Betreiber dieses Autohofs, alle noch reparieren wollte. Als er wegen Krankheit aufgeben musste, versuchte er seinen Fuhrpark aufzulösen. Keine Ahnung, ob er außer uns noch andere Traumtänzer gefunden hat.

    Die allergrößte Ruine stand nun allerdings vor uns, der besagte 124er, ein T-Modell.

    300 Euro sollte der Wagen kosten. Arne hatte ihn bei eBay aufgetan und auserkoren, unser gemeinsames Projekt zu werden. Das Ziel: die TÜV-Plakette. Der Weg dahin: ungewiss bis – wie ich meinte – aussichtslos.

    Im Wageninneren fanden wir die Überreste eines abgelebten Kraftfahrzeuges: ölverschmierte Ersatzteile, speckige Sitze, Kabelknäuel und Plastikverblendungen. Aber wir stießen auch auf Zeichen blühenden Lebens: einen kleinen Ameisenhaufen und viele Mäuseködel. Außen erinnerte die Gurke an die Überreste einer Feuerwehrübung.

    Einem der Vorbesitzer muss der Anthrazit-Metalliclack missfallen haben – anscheinend wollte der Unglückliche den ganzen Wagen in ein mattschwarzes Mad-Max-Monster verwandeln. Leider war die ursprüngliche Idee seinem mangelnden Talent zum Opfer gefallen: Statt des furchterregenden Monsters war eine Lachnummer daraus geworden.

    Bei unserer Spurensuche fanden wir Indizien, die auf die Verwendung einer Farbrolle zum Wändestreichen hindeuteten. Die aufgetragene Farbe war an mehreren Stellen abgeplatzt oder kräuselte sich, an anderen klebte sie – wie sich später herausstellte – derart innig auf dem Blech, dass sie mit keiner Chemikalie diesseits von Salzsäure abzubekommen war. Bad Lack, ohne Zweifel.

    »Komm, Arne«, sagte ich, »lass uns Freunde bleiben und nach Hause fahren, das hat keine Zukunft.«

    Aber Arne hörte mich schon nicht mehr. Er umkreiste den Wagen wie ein Löwe seine Beute, rüttelte hier, inspizierte dort und verkündete dann sein Urteil, ein leicht irres Flackern in den Augen: »Der Wagen hat Substanz!«

    Die Rollenverteilung war damit festgelegt: Hier ich, der Theoretiker und

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