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Der Unsichtbare: Ein SciFi Klassiker von H.G. Wells
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eBook261 Seiten3 Stunden

Der Unsichtbare: Ein SciFi Klassiker von H.G. Wells

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Über dieses E-Book

H.G. Wells SciFi Klassiker als neu übersetzte und illustrierte Ausgabe!

Ein junger Wissenschaftler entschlüsselt das Geheimnis, wie man unsichtbar wird. Zunächst ist er begeistert von seiner neuen Entdeckung, doch als er das Experiment an sich selbst durchführt, wird ihm klar, dass unsichtbar sein nicht heißt, unangreifbar zu sein. In seiner Verzweiflung sehnt er sich nach einer Möglichkeit, den Prozess umzukehren, und landet in einem kleinen Dorf, wo er meint, dass er in Frieden arbeiten kann. Als sein Geheimnis jedoch auffliegt, beginnt eine Abwärtsspirale des Schreckens und der Gewalt.
SpracheDeutsch
HerausgeberMantikore-Verlag
Erscheinungsdatum19. Feb. 2018
ISBN9783961880041
Der Unsichtbare: Ein SciFi Klassiker von H.G. Wells
Autor

H. G. Wells

H.G. Wells is considered by many to be the father of science fiction. He was the author of numerous classics such as The Invisible Man, The Time Machine, The Island of Dr. Moreau, The War of the Worlds, and many more. 

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    Buchvorschau

    Der Unsichtbare - H. G. Wells

    KAPITEL EINS

    Die Ankunft des Fremden

    Der Fremde kam Anfang Februar an einem frostigen Tag durch beißende Winde und Schneetreiben, dem letzten Schneefall des Jahres, über das Hügelland; er ging zu Fuß vom Bahnhof Bramblehurst und trug einen kleinen Koffer mit einer dick behandschuhten Hand. Er war von Kopf bis Fuß eingewickelt und die Krempe seines weichen Filzhutes verdeckte jeden Zoll seines Gesichtes, abgesehen von der glänzenden Spitze seiner Nase. Der Schnee drängte sich gegen seine Schultern und seine Brust und fügte der Bürde, die er trug, eine weiße Kuppe hinzu. Mehr tot als lebendig stolperte er ins »Coach and Horses und ließ seinen Handkoffer fallen. »Ein Feuer, rief er, »im Namen menschlicher Güte! Ein Zimmer und ein Feuer!" Er stampfte mit den Füßen und schüttelte im Schankraum den Schnee ab, dann folgte er Mrs. Hall ins Empfangszimmer, um seinen Handel zu schließen. Und nach kurzer Vorstellung, mit dieser und ein paar Souvereigns, die auf den Tisch geworfen wurden, bezog er im Gasthaus Quartier.

    Mrs. Hall entzündete ein Feuer und ließ ihn dort, während sie hinging, um ihm eigenhändig ein Mahl vorzubereiten. Ein Gast, der zur Winterzeit in Iping Rast machte, war ein unerhörtes Glück, ganz zu schweigen von einem Gast, der kein »Schacherer« war, und sie war entschlossen, sich diesem Glück würdig zu erweisen. Sobald der Speck ordentlich brutzelte sie und Millie, ihr lymphatisches Hausmädchen, mit ein paar barsch ausgewählten Ausdrücken der Geringschätzung angefeuert hatte, trug sie Tischtuch, Teller und Gläser in die Stube und deckte mit höchstem éclat auf. Obgleich das Feuer hell brannte, war sie überrascht, als sie bemerkte, dass ihr Besucher noch immer Hut und Mantel trug, mit dem Rücken zu ihr stand und aus dem Fenster auf den fallenden Schnee im Hof starrte. Seine behandschuhten Hände waren hinter dem Rücken verschränkt und er schien gedankenverloren. Sie bemerkte, dass der schmelzende Schnee, der weiterhin seine Schultern bedeckte, auf ihren Teppich tropfte. »Darf ich Ihnen Hut und Mantel abnehmen, Sir?«, fragte sie. »Und sie in der Küche zum Trocknen aufhängen?«

    »Nein«, sagte er, ohne sich umzudrehen.

    Sie war nicht sicher, ob sie ihn gehört hatte, und wollte schon ihre Frage wiederholen.

    Er drehte den Kopf und blickte sie über die Schulter hinweg an. »Ich ziehe es vor, sie anzubehalten«, sagte er betont, und sie bemerkte, dass er große, blaue Augengläser mit Seitenblenden und über dem Mantelkragen einen Backenbart trug, der Wangen und Gesicht vollkommen verdeckte.

    »Nun gut, Sir«, sagte sie. »Wie Sie wünschen. Das Zimmer wird gleich viel wärmer sein.«

    Er gab keine Antwort und hatte den Kopf wieder von ihr abgewandt, und Mrs. Hall, die das Gefühl hatte, ihre Versuche eines Gesprächs kämen ungelegen, deckte den Rest des Tisches in einem raschen Stakkato und huschte aus dem Zimmer. Als sie zurückkehrte, stand er noch immer da wie ein Mann aus Stein, mit gebeugtem Rücken, hochgeschlagenem Kragen, hinuntergebogener tropfender Hutkrempe, wodurch Gesicht und Ohren vollkommen verdeckt waren. Sie stellte Eier und Speck mit erheblichem Nachdruck ab und rief ihm eher zu, als dass sie sprach: »Ihr Mittagessen ist serviert, Sir.«

    »Danke«, sagte er gleichzeitig und rührte sich nicht, bis sie die Türe schloss. Dann wandte er sich um und näherte sich dem Tisch mit einer gewissen begierigen Schnelligkeit.

    Als sie hinter dem Schankraum in die Küche ging, hörte sie ein Geräusch, das sich in regelmäßigen Abständen wiederholte. Er klang wie tschirk, tschirk, tschirk; das Geräusch eines Löffels, mit dem schnell in einem Kessel herumgerührt wird. »Dieses Mädchen«!, sagte sie. »Sowas! Habe ich es doch glatt vergessen. Sie braucht immer so lange!« Und während sie den Senf selbst zusammenmischte, versah sie Millie für ihre unmäßige Langsamkeit mit verbalen Messerstichen. Sie hatte Speck und Eier gekocht, den Tisch gedeckt und alles erledigt, während Millie (welch Hilfe!) es lediglich fertig gebracht hatte, den Senf zu verzögern. Und dabei war dies ein Gast, der bleiben wollte! Dann füllte sie den Senftopf und trug ihn, nachdem sie ihn mit einiger Vornehmheit auf ein gold-schwarzes Teetablett gestellt hatte, in die Stube.

    Sie klopfte und trat sofort ein. Als sie dies tat, bewegte sich ihr Besucher rasch, sodass sie einen Blick auf einen weißen Gegenstand erhaschte, der hinter dem Tisch verschwand. Es wirkte, als würde er etwas vom Boden aufheben. Klappernd stellte sie den Senftopf auf dem Tisch ab und bemerkte dann, dass Mantel und Hut abgelegt worden waren und über einem Stuhl vor dem Feuer lagen, während ein Paar nasser Stiefel dem Kamingitter Rost androhte. Resolut ging sie zu diesen Dingen hinüber. »Ich nehme an, dass ich sie nun zum Trocknen mitnehmen darf«, sagte sie in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete.

    »Lassen Sie den Hut da«, sagte ihr Besucher mit gedämpfter Stimme, und als sie sich umwandte, sah sie, dass er den Kopf gehoben hatte, dort saß und sie anblickte.

    Einen Augenblick lang stand sie mit offenem Munde da, zu überrascht, um zu sprechen.

    Er hielt ein weißes Tuch – es war eine Serviette, die er mitgebracht hatte – vor seine untere Gesichtshälfte, sodass Mund und Kiefer gänzlich verdeckt waren, und das war der Grund für seine gedämpfte Stimme. Das jedoch war es nicht, was Mrs. Hall erschreckte. Es war die Tatsache, dass seine gesamte Stirn über seiner blauen Brille von einem weißen Verband bedeckt war und ein weiterer seine Ohren bedeckte, sodass kein Stück seines Gesichtes freilag, abgesehen von seiner rosigen, spitzen Nase. Sie war hell, rosa und glänzend wie auch zuvor. Er trug eine dunkelbraune Samtjacke mit einem hohen, schwarzen, leinengefütterten Kragen, der über seinem Hals hochgeschlagen war. Das dichte, schwarze Haar, das so weit unter und zwischen den überkreuzten Verbänden zu entkommen suchte, stand in seltsamen Locken und Hörnchen ab und verlieh ihm das merkwürdigste Aussehen, das vorstellbar war. Dieser verhüllte und verbundene Kopf war so ganz anders als das, was sie erwartet hatte, dass sie einen Moment lang stocksteif dastand.

    Er nahm die Serviette nicht herunter, sondern hielt sie weiterhin, wie sie nun sah, mit einer braun behandschuhten Hand hoch, während er seine Wirtin durch seine undurchschaubare blaue Brille musterte. »Lassen Sie den Hut da«, sagte er, indem er sehr deutlich durch das weiße Tuch sprach.

    Ihre Nerven erholten sich langsam vom Schock, den sie erlitten hatten. Sie legte den Hut wieder auf den Stuhl am Feuer. »Ich wusste nicht, Sir«, begann sie, »dass …«, und sie hielt betreten inne.

    »Danke«, sagte er trocken und blickte von ihr zur Tür und wieder zu ihr.

    »Ich werde alles schön zum Trocknen aufhängen, Sir, sofort«, sagte sie und trug seine Kleidung aus dem Zimmer. Als sie durch die Tür ging, schaute sie erneut auf sein weiß verbundenes Gesicht und seine blauen Augengläser; doch hielt er die Serviette weiterhin vor sein Gesicht. Sie erschauderte ein wenig, als sie die Tür hinter sich schloss, und ihr Gesicht sprach Bände über ihre Überraschung und Verwirrung. »Meine Güte«, hauchte sie. »Also!« Sie ging recht leise in die Küche und war zu zerstreut, um Millie zu fragen, was sie jetzt durcheinanderbrachte, als sie dort anlangte.

    Der Besucher saß da und lauschte auf ihre sich zurückziehenden Schritte. Er blickte neugierig zum Fenster, bevor er die Serviette herunternahm und seine Mahlzeit fortsetzte. Er aß einen Mundvoll, blickte argwöhnisch zum Fenster, nahm einen weiteren Mundvoll, stand dann auf und ging, die Serviette in der Hand, durch das Zimmer und zog die Rollläden herunter bis zur Oberseite des weißen Musselins, der die unteren Scheiben verdeckte. Dadurch wurde die Stube in Halbdunkel getaucht. Da dies erledigt war, kehrte er mit Erleichterung zum Tisch und seiner Mahlzeit zurück.

    »Die arme Seele hatte einen Unfall oder eine Operation oder dergleichen«, sagte Mrs. Hall. »Diese Verbände haben mir einen hübschen Schrecken versetzt, das muss man sagen!«

    Sie legte mehr Kohlen auf, entfaltete den Wäscheständer und breitete den Mantel des Reisenden darauf aus. »Und die Brille! Sowas, er hat mehr wie ein Taucherhelm ausgesehen als ein Mann!« Seinen Schal hing sie über eine Ecke des Ständers. »Und wie er sich die ganze Zeit das Taschentuch vor den Mund gehalten hat. Hat hindurch geredet! … Vielleicht ist sein Mund auch verletzt – mag sein.«

    Sie drehte sich um, wie jemand, der sich plötzlich an etwas erinnerte. „Ach du liebes bisschen!", sagte sie und schweifte ab. »Bist du immer noch nicht mit den Kartoffeln fertig, Millie?«

    Als Mrs. Hall das Mittagessen des Fremden abräumen wollte, wurde ihre Vorstellung, dass sein Mund bei dem Unfall, den er vermutlich erlitten hatte, ebenfalls zerschnitten oder entstellt worden war, bestätigt, denn er rauchte eine Pfeife und löste die ganze Zeit, während sie im Zimmer war, niemals den Seidenschal, den er um seine untere Gesichtshälfte geschlungen hatte, um sich das Mundstück an die Lippen zu halten. Es war jedoch keine Vergesslichkeit, denn sie sah, dass er darauf blickte, als die Pfeife nicht mehr schwelte. Er saß in der Ecke mit dem Rücken zur Fensterlade und sprach nun, da er gegessen und getrunken hatte und angenehm durchgewärmt war, mit weniger aggressiver Bündigkeit als zuvor. Die Reflexion des Feuers verlieh seinen großen Augengläsern eine Art rötlicher Belebtheit, die ihnen zuvor abgegangen war.

    »Ich habe etwas Gepäck«, sagte er, »am Bahnhof Bramblehurst«, und er fragte sie, wie er es hergeschafft bekommen könnte. In Anerkennung ihrer Erklärung neigte er recht höflich seinen bandagierten Kopf. »Morgen?«, fragte er. »Gibt es keine schnellere Lieferung?«, und er wirkte recht enttäuscht, als sie antwortete: »Nein.« Ob sie sicher sei? Niemand mit einem Pferdewagen, der hinüberfahren könnte?

    Mrs. Hall, keinesfalls abgeneigt, beantwortete seine Fragen und gestaltete ein Gespräch aus. »Die Straße am Hügel ist steil, Sir«, sagte sie als Antwort auf die Frage nach einem Pferdewagen; und dann, da sie eine Lücke sah, sagte sie: »Vor gut einem Jahr ist dort eine Kutsche umgestürzt. Ein Herr wurde getötet, ebenso sein Kutscher. Unfälle, Sir, geschehen ganz unerwartet, oder nicht?«

    Doch der Besucher ließ sich nicht so leicht hineinziehen. »Richtig«, sagte er durch seinen Schal und musterte sie ruhig durch seine undurchdringliche Brille.

    »Aber es dauert schon lange, bis man sich von ihnen erholt, nicht wahr? … Der Sohn meiner Schwester zu Beispiel, Tom, er hat sich kürzlich mit der Sense am Arm geschnitten, ist im Heufeld darauf gefallen und meine Güte! Drei Monate lang war er verschnürt, Sir. Man hätte es kaum geglaubt. Hat mir regelrecht Angst vor der Sense gemacht, Sir.«

    »Das kann ich durchaus verstehen«, sagte der Besucher.

    »Er hatte einmal Angst, man müsste ihn operieren … So schlimm war‘s, Sir.«

    Der Besucher lachte plötzlich, ein bellendes Lachen, das er in seinem Munde zu beißen und zu töten schien. »Wurde er?«, fragte er.

    »Ja, Sir. Und es war nicht zum Lachen für die, die seine Arbeit machen mussten, so wie ich – da meine Schwester mit ihren Kleinen alle Hände voll zu tun hatte. Man musste auch Verbände wickeln, Sir, und abnehmen. Wenn ich also so kühn sein darf, zu sagen, Sir …«

    »Würden Sie mir Streichhölzer holen?«, fragte der Besucher recht abrupt. »Meine Pfeife ist ausgegangen.«

    Mrs. Hall zuckte plötzlich zusammen. Mit Sicherheit war es unverschämt von ihm, nachdem sie ihm alles erzählt hatte, was sie getan hatte. Sie starrte ihn einen Augenblick lang an und erinnerte sich an die zwei Sovereigns. Sie ging die Streichhölzer holen.

    »Danke«, sagte er knapp, als sie sie hinlegte, wandte ihr die Schulter zu und starrte erneut zum Fenster hinaus. Es war alles in allem zu entmutigend. Das Thema von Operationen und Bandagen machte ihm offenkundig zu schaffen. Sie war aber doch nicht »so kühn zu sagen«. Jedoch hatte seine abweisende Art sie irritiert, und Millie ertrug an diesem Nachmittag allerlei Vorhaltungen.

    Der Besucher blieb bis vier Uhr in der Stube, ohne auch nur den Hauch eines Vorwandes für eine Störung zu bieten. Er war zumeist still während dieser Zeit: Es schien, als säße er in der herannahenden Dunkelheit und rauche seine Pfeife am Kamin – döste vielleicht.

    Das eine oder andere Mal mochte ihn ein Lauscher bei den Kohlen gehört haben, und innerhalb eines Zeitraumes von fünf Minuten ging er im Zimmer auf und ab. Er schien Selbstgespräche zu führen. Dann knarzte der Sessel, als er sich wieder hineinsetzte.

    KAPITEL ZWEI

    Mr. Teddy Henfreys erster Eindruck

    Um vier Uhr, als es schon recht dunkel war und Mrs. Hall all ihren Mut zusammennahm, um hineinzugehen und ihren Besucher zu fragen, ob er Tee einnehmen wolle, trat Teddy Henfrey, der Uhrmacher, in den Schrankraum. »Meine Güte! Mrs. Hall«, sagte er, »dies ist wirklich schlechtes Wetter für dünne Stiefel!« Draußen fiel der Schnee schneller.

    Mrs. Hall stimmte ihm zu und sah dann, dass er seine Tasche mitführte. »Da Sie nun hier sind, Mr. Teddy«, sagte sie, »wäre ich froh, wenn Sie einen Blick auf die alte Uhr in der Stube werfen könnten. Sie geht und schlägt die Stunde laut und tüchtig; aber der Stundenzeiger zeigt immer nur auf sechs.«

    Und sie ging, den Weg zeigend, hinüber zur Stubentür und klopfte und trat ein.

    Ihr Besucher, wie sie bemerkte, als sie die Tür öffnete, saß im Sessel vor dem Kamin und schlief anscheinend, da sein bandagierter Kopf auf der Seite lag. Das einzige Licht im Raum stammte von dem roten Glühen des Feuers – das seine Augen wie widrige Eisenbahnsignale erleuchtete, doch sein gesenktes Gesicht im Dunkeln ließ – und den spärlichen Resten des Tages, die durch die offene Tür hereinfielen. Alles kam ihr rötlich, schattig und undeutlich vor, umso mehr, da sie gerade erst die Lampe in der Schenke entzündet hatte und ihre Augengeblendet wurden. Doch eine Sekunde lang schien es ihr, dass der Mann, den sie ansah, einen enorm großen, offen stehenden Mund hatte – ein breiter und außergewöhnlicher Mund, der die gesamte Unterseite seines Gesichts verschlang. Es war das Gefühl eines Augenblicks: Das weiß verbundene Gesicht, die monströsen Augengläser und diese riesige gähnende Öffnung darunter. Dann rührte er sich, fuhr in seinem Sessel hoch, hob die Hand. Sie ließ die Tür aufschwingen, sodass der Raum heller war, und sah ihn deutlicher, wie er den Schal vor sein Gesicht hielt, wie sie es ihn zuvor mit der Serviette hatte tun sehen. Die Schatten, meinte sie, hatten sie genarrt.

    »Macht es Ihnen was aus, Sir, dass dieser Herr gekommen ist, um nach der Uhr zu sehen, Sir?«, sagte sie und erholte sich von ihrem momentanen Schock.

    »Nach der Uhr sehen?«, sagte er, während er schlaftrunken um sich blickte und über seine Hand hinweg redete, und dann, nachdem er gänzlich wach geworden war: »Nur zu.« Mrs. Hall ging, um eine Lampe zu holen, und er erhob und streckte sich. Schließlich kam das Licht und Teddy Henfrey stand beim Eintreten dieser bandagierten Person gegenüber. Er war, wie er sagt,

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