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Trombone Girl - Die Geschichte von Josey Miller
Trombone Girl - Die Geschichte von Josey Miller
Trombone Girl - Die Geschichte von Josey Miller
eBook212 Seiten2 Stunden

Trombone Girl - Die Geschichte von Josey Miller

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Über dieses E-Book

Die elfjährige Josey Miller weiß zwei Sachen: es ist ihre Schuld, dass Mama fort ist, und sie wird alles tun, um sie zurückzuholen. Mrs. Casey, die neue Musiklehrerin, gründet eine Band an der Bennett Springs Mittelschule und Josey sieht das als perfekte Gelegenheit, endlich irgendwo dazuzugehören und ihre Mama zu überzeugen, ihre Konzerte zu besuchen. Das einzige Problem: das Geld für eine Klarinette ist nicht da, und Papa muss um den Erhalt ihrer Farm kämpfen. Aber als Opa Joe Josey eine alte Posaune zum spielen gibt und Mr. McInerny seinen wertvollen Araberhengst von Papa zähmen lässt, scheinen die Dinge besser zu werden. Niemand kann Pferde trainieren wie Joseys Vater. Und das ist gut so, denn Chief ist gefährlich. Aber als ihr Vater und der Hengst bei einem achtzig Kilometer langen Distanzturnier in den Ozark Mountains vermisst werden, kann Josey sie sicher nach Hause führen?

SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum11. Juli 2018
ISBN9781547538287
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    Buchvorschau

    Trombone Girl - Die Geschichte von Josey Miller - Annette Drake

    Annette Drake

    Trombone Girl -  Die Geschichte von Josey Miller

    ––––––––

    übersetzt von Cécilia Lê  

    Trombone Girl -  Die Geschichte von Josey Miller

    von Annette Drake

    Copyright © 2018 Annette Drake

    Alle Rechte vorbehalten

    Herausgegeben von Babelcube, Inc.

    www.babelcube.com

    Übersetzt von Cécilia Lê

    Einband Design © 2018 Elizabeth Mackey

    Babelcube Books und Babelcube sind Schutzmarken der Babelcube Inc.

    Dieses Buch widme ich meinem Lieblingsposaunisten, Christopher Poole.

    Danksagungen

    Es gibt so viele Leute, denen ich Danke sagen muss! Naja, um Carl Miller zu zitieren, irgendwo muss man ja anfangen.

    Ich sollte wahrscheinlich mit den Frauen und Männern anfangen, die mir das Musikmachen beigebracht haben. Erstens wäre da meine Mutter, Louise Obermeier Drake, deren Liebe zur Musik nur hinter der Liebe zu ihren Kindern kam. Danke, Mama.

    Ich selbst war vor vielen Jahren auch eine Anfängerin im Schulorchester. Danke an alle Frauen und Männer, die mir beigebracht haben, wie man die Flöte spielt.

    Vielen Dank an meine Kritikgruppe in Spokane, Washington. Grüße an Caroline, Gail, Cherise, Bill und Matt.

    Danke, Rhona Rimer, eine Biologin in der Missouri Department of Conservation. Rhona hat geduldig alle meine Fragen zur Flora und Fauna im südlichen Missouri beantwortet, und damit den letzten Kapiteln Leben eingehaucht. Danke dir, Rhonda.

    Ich habe über Dinge geschrieben, über die ich wenig wusste. Ein Dank geht an Edith Poole, meine Schwiegermutter, die mir geholfen hat, die richtigen Fragen zu stellen. Ein besonderer Dank geht an Aarene Storms und Dennis und Sue Summers, die ihre Zeit und Expertise im Bereich Distanzreiten mit mir geteilt haben. Für mehr Informationen über diesen fantastischen Sport sind ihre Bücher über das Distanzreiten weiter hinten im Buch gelistet.

    Ein aufrichtiger Dank geht an Travis Harrington, der Orchester Lehrer der Mirror Lake Middle School in Chugiak, Alaska. Travis erlaubte mir, mich in seine Anfängerorchester zu setzen. Und danke Travis, dass du meinen Töchtern gezeigt hast, wie man Musik macht.

    Ein herzliches Dankeschön an Les Dunseith, der mein Manuskript gelesen und mit sehr viel ROTER TINTE zurückgeschickt hat, welche dieses Manuskript nur besser gemacht hat. Danke auch an Maudeen Wachsmith, eine frühe Leserin und eine Stimme der Ermutigung.

    Das wunderschöne Bild auf dem Buchdeckel wurde von Elizabeth Mackey erstellt.

    Ein Dank geht an meine Familie für all ihre Ermutigung. Ich möchte meiner Tante Mary Rose danken, die die Inspiration für den Charakter May Ellen Jones war.

    Schlussendlich möchte ich ein letztes und ungewöhnliches Dankeschön aussprechen: Danke, Josephine Miller. Ich wollte diese Geschichte so viele Male aufgeben, aber ich konnte es deinetwegen nicht. Josey, du hast so ein gutes Herz. Deine Geschichte musste erzählt werden. Ich hoffe nur, dass ich sie gut genug erzählt habe.

    Prolog

    Josey wusste nicht, was sie geweckt hatte. Es war entweder der Donner des sich nähernden Sommersturmes oder der Klang ihrer Mutter, wie sie gerade ihren Vater anschrie. Die meisten Tage redeten ihre Eltern kaum miteinander. Doch jetzt hörte sie ihre verärgerten Stimmen.

    Josey war das größte Mädchen in ihrer Vierten Klasse, weshalb sie sich duckte, um sich klein zu machen, bevor sie die Treppen herunterschlich. Sie stieg über die knarzende dritte Stufe von oben und versteckte sich im Schatten der Treppe. Josey hörte die Stimme ihrer Mama.

    „Du hast alle Antworten, Carl."

    „Ich weiß, dass Stehlen keine Lösung ist, sagte Papa. „Wie konntest du das nur tun, Rebecca?

    „Ich brauchte das Geld."

    „Du musst zur Polizei."

    Josey hörte die Stimme eines Fremden - ein tiefes, rauhes Knurren, welches sie noch nie gehört hatte.

    „Wir stellen uns nicht der Polizei, Carl," sagte er, seine Stimme voller Verachtung.

    „Rebecca, was ist passiert?"

    Die Stimme ihrer Mutter stockte. „Es ist so. Ich schuldete Jimmy Martin ein bisschen Geld für-..."

    „Ich weiß, was Jimmy Martin verkauft, Rebecca."

    „Jimmy hat uns gesagt, dass der alte Gillespie im Krankenhaus war. Jimmy sagte, dass wenn ich und Kyle einbrechen und die Gewehre nehmen und ihm bringen würden, er die Schulden als beglichen sehen würde. Kyle und ich gingen dahin und das Haus war nicht verschlossen, aber Gillespie war zu Hause. Er schoss auf uns und Kyle hat zurückgeschossen. Es war Notwehr," sagte Mama.

    „Habt ihr einen Krankenwagen gerufen?" fragte Papa.

    „Die verfolgen solche Anrufe. Ich hatte Angst."

    „Also nein. Wir sind nicht angehalten um Krankenwagen zu rufen, das Geschirr vom Abendessen ist auch nicht abgespült," sagte Kyle.

    Josey roch Zigarettenrauch.

    „Mach die Zigarette aus," sagte Papa.

    „Ich finde, dass jetzt die perfekte Zeit zum Rauchen ist."

    Josey hörte den gedämpften Ärger in der Stimme ihres Vaters. „Ich sagte, es wird nicht in meinem Haus geraucht. Rebecca, du musst die Polizei rufen. Er könnte verletzt sein."

    „Krankenwagen können ihn auch nicht mehr retten," sagte der Mann.

    „Carl, du bist mein Mann. Du solltest mir helfen."

    „Das kann ich nicht mehr, Rebecca. Dadurch, dass du hierher gekommen bist, hast du uns alle in Gefahr gebracht, besonders unsere Tochter."

    „Josey? Was kümmert sie mich? Ich hab meine eigenen Probleme," sagte Mama.

    „Hol deine Sachen und verschwinde. Ich rufe die Polizei."

    „Nein Carl, das wirst du nicht tun, sagte der Mann. „Das ist auch ihr zu Hause. Wir  übernachten hier.

    „Bedrohe mich nicht nicht nochmal mit der Pistole. Du hast zwar Gillespie erschossen, aber ich bin kein alter Mann, der von einem Typen abhaut, der mich ausrauben will."

    Josey hörte einen lauten Knall. Ihre Mutter schrie. Josey eilte die Treppe herunter. Sie sah, wie der Fremde Papa gegen die Wand stieß. Sie erblickte das schwarze Metall einer Pistole in seiner Hand. Papa griff nach der Waffe. Die Pistole ging los. Papa ergriff das rechte Armgelenk des Mannes und schlug es gegen den Holztürrahmen. Josey hörte Knochen brechen. Sie sah ihren Vater ausholen und dem Mann ins Gesicht schlagen. Er sackte zu einem Haufen auf dem Boden zusammen, sprang aber auf und stürmte zu Papa, ihn gegen ein Bild an der Wand rammend. Das Glas zerschmetterte vom Aufprall.

    Josey drehte sich vom Wohnzimmer weg und rannte in die Küche. Sie schnappte sich den Hörer vom Apparat und wählte 9-1-1.

    „Bennet County Rettungsdienst. Was ist ihr Notfall?"

    „Hier ist ein Mann mit einer Pistole. Er kämpft mit meinem Papa."

    „Bist du in Gefahr?"

    „Ja, Ma‘am. Ich weiß nicht, was ich tun soll-..."

    Mama zerrte das Telefon aus Joseys Händen und rammte es auf den Apparat. Josey blickt auf. Ihre Mutter gab ihr eine Ohrfeige. Josey taumelte rückwärts in das Kabinett und sackte auf den Boden.

    „Jetzt schicken sie den Sheriff, rief ihre Mutter über ihr. „Wozu hast du das den bitte gemacht?

    „Um Papa zu helfen," murmelte Josey. Sie konnte nicht denken. Hatte sie etwa das Falsche gemacht?

    Mama eilte aus dem Raum. Josey stand langsam auf, sich am Kabinett abstützend. Ihre Schulter tat weh. Ihre linke Wange brannte als wäre dort ein Feuer. Als sie ins Wohnzimmer humpelte, sah sie, wie Papa die Pistole entleerte; die Patronen fielen auf den Boden. Beide Männer keuchten. Kyle saß auf dem Boden. Seine Augen waren voller Hass.

    „Du würdest deinen besten Freund den Behörden übergeben?" fragte er.

    „Die Highschool ist schon lange vorbei, und für ein Freund du bist, bringst den ganzen Ärger hierher. Rebecca, du hast zehn Minuten, dann rufe ich ich Polizei."

    „Wir haben nicht mal das. Josey hat sie schon gerufen." Mama rannte die Treppen herauf.

    Papa drehte sich und sah Josey. Seine Augen weiteten sich.

    „Es tut mir leid, Papa," sagte sie. Sie rannte und warf ihre Arme um ihn.

    Er zog sie näher an sich. „Ich wusste nicht, dass du hier unten bist. Bist du verletzt?"

    „Nein, Papa."

    „Carl, wir brauchen Geld für Benzin," sagte Kyle.

    Josey hatte diesen Mann noch nie gesehen. Er trug dreckige blaue Jeans, ein Flanellhemd und eine grüne John Deere Ballkappe. Seine Augen, versunken in seinem eckigen Gesicht, zuckten. Seine Zähne waren braun. Seine Haut war schlohweiß und er hatte Wunden auf seinen Wangen über seinem zottigen Bart. Er konnte nicht stillsitzen. Ständig musste er seine Arme oder Beine bewegen. Er vergrub seine dreckigen Fingernägel in seine Haut.

    Papa drehte sich um und sah ihn an. Josey sah, wie seine Miene sich von einer Sekunde auf die andere in Verachtung umschlug. Papa, der über dem Fremden ragte, war muskulär und sonnengebräunt vom Arbeiten in der Sonne. Die schwarzen Bartstoppeln auf seinen Wangen passten zu seinem Kohlrabenschwarzen Haar. Seine braunen Augen verengten sich.

    „Ich hab kein Geld für dich, und selbst wenn, würde ich es dir nicht geben," knurrte Papa.

    „Gib mir wenigstens meine Pistole wieder."

    „Nein. Du darfst keinem mehr wehtun."

    „Ich war dein bester Freund."

    „Geh und warte in deinem Wagen, bester Freund. Ich will dich nicht in meinem Haus haben."

    Kyle kam auf seine Beine. Er blitzte Papa an und verschwand.

    Josey rannte nach oben zum Schlafzimmer ihrer Eltern. Mamas lange blonde Haare waren zu einem Pferdeschwanz zusammengefasst, was ihren zierlichen, zart gebauten Nacken freilegte, als sie Kleidung aus ihrer Kommode zog und sie in einen Koffer schmiss. Als sie Josey ins Zimmer kommen hörte, sah sie von ihrer Tätigkeit auf und blickte sie finster an. Ihre grünen Augen brannten vor Wut. Ihre zierlichen, schlanken Finger zitterten. Sie hatte dunkle Ringe unter den Augen. Winzige Linien zogen sich um ihren Mund und ihren Augen.

    „Mama?"

    „Stör mich jetzt nicht, Josey. Ich hab zu tun."

    Sie war fertig damit, Kleidung in ihren blauen Koffer zu schmeißen, den, den Oma Mama vor vielen Jahren gegeben hatte. Mama nahm ihr Schmuckköfferchen und leerte über der Kleidung aus.

    Josey hatte ihre Mutter seit einigen Tagen nicht mehr gesehen. Manchmal schlief sie mehrere Tage am Stück und Josey wusste, dass es besser war, sie nicht zu wecken. Aber wenn Mama wach war, war sie weg. Josey wusste nicht, wo. Einfach weg.

    Josey hörte das schrille Heulen von Sirenen. Mama blickte auf, ihr Gesicht ähnelte das eines in die Enge getriebenen Tieres. Sie knallte ihren blauen Koffer zu und machte die zwei Schlösser  vorne fest. Sie schob sich an Josey vorbei, aber stoppte dann.

    Mama drehte sich um. Sie trat vorwärts und ergriff Joseys Gesicht. Ihre angerissenen Nägel schnitten in die weiche Haut von Joseys Kinn.

    „Das warst das, Kind. Du hast sie mir aufgehetzt."

    „Das wollte ich nicht, Mama."

    „Ich werde dir niemals vergeben, Josey."

    Sie ließ sie los und rannte die Treppen herunter. Josey‘s Herz raste. Sie konnte nicht atmen. Sie rannte Mama nach, aber sie war bereits fort. Josey eilte nach draußen und sah Papa auf der Veranda stehen. Josey begann, Mama zu folgen, aber Papa packte sie. Er zog sie näher an sich, schlang seine langen Arme um Joseys Brust.

    „Nein, Josey. Lass sie gehen."

    Der Wind blies ihre langen schwarzen Haare. Die Regentropfen fühlten sich an wie kleine Nadeln auf ihrer Haut.

    Kyle‘s Pickup erwachte brausend zum Leben. Er fuhr rückwärts vom Haus weg, legte einen Gang ein und jagte die Einfahrt entlang, Geröllbrocken und Regen genässten Schlamm wegschleudernd. Die blauen Lichter der Polizeiwägen kreuzten sich im schwarzen Himmel. Ihre Sirenen heulten in der Nacht.

    Der Pickup fuhr Richtung Hauptstraße, aber der erste Wagen des Sheriffs schnitt ihn ab. Der Lastwagen steuerte nach links. Er raste in das Weideland weg, einen Holzzaun zerschmetternd. Er hatte die Straße fast erreicht, als ein zweiter Polizeiwagen vor ihm einfuhr. Kyle blieb stehen und legte den Rückwärtsgang ein.

    „Anhalten. Schalten Sie den Motor aus," sagte eine Stimme über einen Lautsprecher.

    Aber der Pickup hielt nicht an. Es raste zwischen die Polizeiautos. Der zweite Streifenwagen fuhr Heck voran auf die Straße und blockierte den kleinen Lastwagen erneut. Der Pickup hielt an.

    Im dumpfen Licht der Straßenlampen und den vereinzelten aufleuchtenden Blitzen sah Josey die Hilfssheriffs mit gezogener Waffe auf den Pickup zugehen. Sie schrien Rebecca und Kyle an, aus ihrem Wagen zu steigen. Kyle stieß seine Tür auf und rannte davon. Einer der Hilfssheriffs packte seine Waffe zurück ins Holster und verfolgte ihn. Er rammte ihn zu Boden. Rebecca stieg mit hochgehaltenen Händen aus dem Kleinlastwagen. Der zweite Hilfssheriff zog ihre Hände auf ihren Rücken um sie zu fesseln. Er drückte sie mit dem Gesicht auf den Boden.

    Joseys Körper zitterte mit ihrem Schluchzen. Sie rannte zum Pferdestall. Sie schob Rubys Stalltür gerade so auf, dass sie hindurch passte und schloss sie hinter sich. Die Stute wieherte eine Begrüßung. Josey hockte sich in die Ecke. Sie bedeckte ihr Gesicht mit ihren Armen. Ruby schritt zu ihr herüber. Josey fühlte den warmen Atem der Stute auf ihrer Wange und roch das süße Heu darin.

    Die Kieferspäne fühlten sich rauh an ihren nackten Beinen an. Josey zog ihre Arme um ihre Beine. Sie wiegte sich hin und her, ihre Gedanken waren wirrer als ein Mäusenest. Hatte sie das Falsche getan, als sie die Polizei gerufen hatte? Aber was, wenn der Mann Papa wehgetan hätte? Sie konnte das nicht passieren lassen. Mama hatte so wütend geklungen.

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