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Die Weltgeschichte des Fußballs in Spitznamen: Von den Anfängen bis zum Fliegenden Holländer
Die Weltgeschichte des Fußballs in Spitznamen: Von den Anfängen bis zum Fliegenden Holländer
Die Weltgeschichte des Fußballs in Spitznamen: Von den Anfängen bis zum Fliegenden Holländer
eBook690 Seiten6 Stunden

Die Weltgeschichte des Fußballs in Spitznamen: Von den Anfängen bis zum Fliegenden Holländer

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Über dieses E-Book

Fußball, die wichtigste Nebensache der Welt, ist eine Angelegenheit voller Emotionen. Das erleben wir an jedem Wochenende und an jedem Ort der Welt. Fußball hat seine Geschichte. Der erste englische Fußballmeister war Preston North End. Die Freude und der Stolz seiner Anhänger brachten der siegreichen Elf den Spitznamen "The Invincibles" ein – das war im Jahr 1889. Seitdem haben Fußballanhänger, Journalisten, Spieler und Trainer unzählige Spitznamen für ihre Mannschaften, Vereinsidole, manchmal auch Gegner erfunden, ja sogar unvergessene Spiele erhielten Spitznamen. Denn, wo geliebt und gehasst wird, sind Spitznamen nicht fern.
Anhand dieser begibt sich der Leser auf einen Streifzug durch die Fußballgeschichte mit ihren prestigeträchtigen Duellen und Derbys, nationalen und internationalen Meisterschaften sowie Weltmeisterschaften. Wir begegnen weitgehend vergessenen Spielern wie dem Uruguayer José Leandro Andrade, einem der ersten Weltstars des internationalen Fußballs, oder dem Tschechoslowaken Josef Masopust. Vereine erscheinen, die längst in die zweite Reihe getreten sind, aber auch die Spitzenmannschaften wie Real Madrid, Juventus Turin und Bayern München, die seit Jahrzehnten den internationalen Fußball bestimmen. Fußballanekdoten aus Südamerika und Europa belegen manchmal dramatische, dann aber wieder auch kuriose Ereignisse rund um den Ball. Ein Buch, das in der deutschen Sportliteratur bislang fehlte.
Mit Von den Anfängen bis zum Fliegenden Holländer (alle Epochen bis einschließlich der WM 1974) startet dieses ideale Geschenkbuch für den Fußball-Liebhaber, das im Herbst 2018 mit Von Mighty Mouse bis zur Gegenwart fortgesetzt wird.
SpracheDeutsch
HerausgeberOsburg Verlag
Erscheinungsdatum1. Feb. 2018
ISBN9783955101619
Die Weltgeschichte des Fußballs in Spitznamen: Von den Anfängen bis zum Fliegenden Holländer

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    Buchvorschau

    Die Weltgeschichte des Fußballs in Spitznamen - Mariano Beraldi

    2018

    The Invincibles/Die Unschlagbaren

    Preston North End FC

    The Lilywhites

    1888/89 wurde der erste englische Meistertitel vergeben. 12 Mannschaften trafen aufeinander und zwar im Rundenturniermodus. So musste sich im Laufe der Saison jede Mannschaft zweimal mit jeder anderen messen – in einem Heim- und einem Auswärtsspiel. Das Liga-System war geboren. Eine einzige Mannschaft blieb im Laufe des Turniers ungeschlagen: Preston North End. Ihre Stärke hatte diese Mannschaft schon in den Vorjahren bewiesen, als Englands Fußballmannschaften um den FA-Pokal spielten. Preston North End blieb von August 1885 bis April 1886 ungeschlagen und von 1887 bis 1888 konnte sie 42 Siege hintereinander verbuchen, verlor aber das Pokalfinale. 1888/89 jedoch war die Mannschaft aus Preston, einer Stadt, die ca. 60 Kilometer nördlich von Liverpool liegt, überhaupt nicht mehr aufzuhalten. Ohne ein Gegentor hinnehmen zu müssen, wurde die Meisterschaft in der Football League und der Pokal gewonnen. In Folge erhielt die Mannschaft mit

    Mills-Roberts, Howarth, Holmes, Drummond, Russell,

    Graham, Gordon, Ross, Goodall, Drewhurst und Thomson

    den Spitznamen: The Invincibles.

    Black Country Derby

    Wolverhampton Wanderers – West Bromwich Albion

    Wolves, The Baggies, The Throstles

    Das Industrie- und Kohleabbaugebiet um Birmingham wird Black Country genannt. Hier befinden sich die Städte Wolverhampton und West Bromwich, die nur ca. 15 Kilometer voneinander entfernt liegen. Da die Vereine Wolverhampton Wanderers und West Bromwich Albion Mitbegründer der Football League waren, gilt ihr Derby als eines der ältesten der Welt. In der ersten Saison 1888/89 gewann Wolverhampton beide Partien. Erst 1891 gelang West Bromwich der erste Sieg gegen den Nachbarn. In den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts waren beide Vereine angesehene Mannschaften und der Stellenwert des Black Country Derbys erreichte seinen Höhepunkt. Daran wird sich in nahen Zukunft nichts ändern, denn ein Black Country Derby wie 1954, bei dem der Meister gegen den Pokalsieger (Wolverhampton Englischer Meister, West Bromwich Pokalsieger) aufläuft, ist zurzeit undenkbar.

    The Baggies, The Throstles/Die Drosseln

    West Bromwich Albion Football Club

    Black Country Derby

    Ob die West Bromwich Albions Spieler den Spitznamen Baggies Anfang des 20. Jahrhunderts durch das jahrelange Tragen der Baggy-Shorts bekamen, den weiten, kurzen Hosen, ist nicht sicher, wird aber gern so behauptet. Kurioser ist diese Theorie: Der Stadionkassierer von West Bromwich Albion ging stets nach getaner Arbeit mit den Einnahmen ins Büro, dazu musste er das halbe Stadion durchqueren und tat dies in Begleitung der Polizei. Witzbolde unter den Fans, die ihn sahen, schrien ironisch »here comes the bag man« (krimineller Geldbote). Daraus entstand der Fangesang: »Here come the Baggies!« und daher angeblich der Spitzname.

    Älter als der Spitzname The Baggies ist West Bromwichs Spitzname The Throstles. Der Grund dafür soll ein Tor sein, das in den Gründungsjahren von West Bromwich fiel. Bei diesem Tor soll sich auf der Torlatte eine Drossel befunden haben. So wurde die Drossel zum Glücksbringer des Vereins und sie wurde sogar im Vereinswappen verewigt. Gewann West Bromwich 1888 und 1892 den FA-Cup, so verstrichen die Jahre danach ohne Titel. 1919/20, in der ersten Meisterschaft nach dem Ersten Weltkrieg, gingen

    Pearson, Pennington, Cook, Richardson, Bowser, McNeal,

    Crisp, Magee, Bentley, Fred Morris, Smith

    als überlegener Tabellenführer in die ersten Runde des FA-Pokals. Gegner und Gast Barnsley aus der zweiten Liga wurde zur überraschenden Hürde, an der der Liga-Spitzenreiter hängen blieb. In der Meisterschaft gingen vier weitere Spiele verloren, doch unterm Strich tat dies West Bromwichs Überlegenheit keinen Abbruch. Am Ende hatten die Baggies neun Punkte Vorsprung auf Burnley und elf auf Chelsea. Pokalsieger wurde der einmalige englische Meister erst wieder 1929/31, 1953/54 und 1967/68.

    The Lilywhites/Die Lilienweißen

    Preston North End FC

    The Invincibles

    Auch 1889/90 erwies sich Preston als stärkste Mannschaft Englands. Diese Stärke verdankte der Verein der Voraussicht des Managers William Sudell. Er erkannte früh, dass man mit Fußball Geld machen konnte und mit Geld Fußball. So verpflichtete er gute Spieler aus Schottland, entlohnte sie mit Spielprämien und besorgte ihnen einen Arbeitsplatz in der Stadt. Mit dem damals typischen 2–3–5 System glänzten besonders die Spieler Drummond, Gordon, die Gebrüder Jimmy und Nick Ross und Russel.

    Da der Verein damals wie heute noch in weißen Trikots und blauen Hosen aufläuft, ist sein Spitzname The Lilywhites. Jahrelang lasen sich Siege der Lilywhites wie Grabinschriften ihrer Gegner: 7:0 gegen Manchester City, 10:0 gegen Stoke City, 18:0 gegen Reading oder 26:0 gegen Hyde United. 1938 gewann Preston erneut das FA-Cup-Finale, das zum ersten Mal im Fernsehen gezeigt wurde. Das Spiel entschied George Mutch in der Verlängerung per Elfmeter.

    Holdcroft, Gallimore, A. Beattie, Shankly, Smith, Batey,

    Watmough, Mutch, Maxwell, R. Beattie und O‘ Donnel

    belegten am Ende der Saison den respektablen 3. Platz, hinter dem übermächtigen Arsenal und Wolverhampton. 1961, nach 46 Teilnahmen, stieg der zweifache Meister und sechsfache Vizemeister aus der 1. Liga ab und kehrte bis heute dahin nicht mehr zurück (Stand Januar 2018).

    The Black Watch, The Blues

    Everton Football Club

    The Merseyside Derby, The School of Science, The Toffees

    1889/90 noch Vizemeister hatte Everton 1890/91 dank der Tore der Halbstürmer Alex Brady (9-mal), Edgar Chadwick (10-mal), Alf Milward (12-mal) und vor allem dank Publikumsliebling und Mittelstürmer Fred Geary (20-mal) die beste Angriffsreihe. Auf der anderen Seite wies Everton am Ende der Saison mit den Torhütern David Jardine und Jack Angus und der Abwehrarbeit von Dan Doyle und Andrew Hannah die zweitbeste Defensive auf. Weiter im Kader waren William Campbell, David Kirkwood, Alex Latta, Charlie Parry und Johnny Holt, der wegen seiner Spielweise The little devil/Der kleine Teufel genannt wurde. Im Verlauf der Saison sammelten sie die meisten Punkte und wurden somit Meister. Ohne Erfolg blieben hingegen die Endspielteilnahmen 1892/93 und 1896/97 im FA-Cup.

    Erst die Mannschaft mit

    Scott, Abbott, Bolton, Crelley, Balmert, Hardman, Makepeace,

    Settle, Sharpe, J. Taylor und A. Young

    gewann 1906 den ersten FA-Cup für den Liverpooler Klub. Als 1914/15 die zweite Meisterschaft gewonnen wurde, war Makepeace immer noch bei Everton aktiv, besonders stach aber Bobby Parker aus der Mannschaft hervor, der in 35 Spielen 36-mal traf. Der erste Spitzname des FC Everton war Black Watch, nach dem berühmten Regiment. Denn Everton spielte eine Zeit lang im schwarzen Dress (mit einem roten diagonalen Balken darauf) und dies veranlasste das Publikum, Everton als Black Watch zu bezeichnen. Im ersten Meisterjahr spielte Everton allerdings schon lange nicht mehr in Schwarz und auch nicht im heute bekannten Blau, sondern in Lachsrosa. Nach einer weiteren Phase in roten Trikots lief der Verein seit 1895 in Blau auf, seit 1906 endgültig im für Everton typischen Königsblau.

    The Steel City Derby

    Sheffield United – Sheffield Wednesday

    The Blades, The Cutlers, The Owls

    Dieses Derby wurde 1994 zum letzten Mal in der Erstklassigkeit gespielt. Die erste Begegnung fand über 100 Jahre zuvor, im Jahre 1893, statt. Das Spiel ging unentschieden aus, das Rückspiel gewann United auswärts mit 2:1. Mittlerweile kann United, nur Erstligaspiele gerechnet, 42 Siege gegen den Stadtrivalen vorweisen, während Wednesday 35-mal den Platz als Sieger verließ, so oft wie sie unentschieden gespielt haben. Auch wenn diese Partie selten zum Spitzenspiel taugt, dieses Derby ist immer ausverkauft. Die Polizeibeamten wissen ein Lied davon zu singen, denn die Fans mögen sich nicht sonderlich. Einen besseren Ruf als der Fußball und die Fans aus Sheffield hatte der Stahl aus dieser Stadt, zu seinen besten Zeiten kam von hier ein Drittel der Weltproduktion. Deshalb auch der Name des Derbys.

    … 1951/52. Beide Mannschaften spielten in der 2. Division. Nach kaum 90 Sekunden ging Sheffield Wednesday in Führung. Dies nutzte nichts, denn United bog das Spiel noch vor der Halbzeit um, 2:1. Dem zwischenzeitlichen Ausgleich folgte eine Torflut des Gastgebers. United siegte 7:3. Am Ende der Saison stieg jedoch Wednesday auf, während United in der 2. Division blieb.

    … 1979/80. Am 26. Dezember 1979, dem besonders Fußball-trächtigen Boxing Day, machte Sheffield Wednesday seinen Anhängern ein verspätetes Weihnachtsgeschenk. United wurde mit 4:0 geschlagen. In jenem Jahr befanden sich beide Vereine in der 3. Division.

    Team of All Talents, The Rokerits, The Black Cats

    Sunderland Association Football Club

    Tyne-Wear Derby,

    In der Saison 1891/92 wurde die Football League erstmals mit 14 Teilnehmern ausgetragen. Die Mannschaft aus Sunderland erwies sich als die beste, und der Erfinder der Football League, William McGregor, war von den Qualitäten des neuen englischen Meisters beeindruckt und überzeugt, dass die Mannschaft auf allen Positionen mit talentierten Spielern besetzt war. Nach Mc Gregors Aussage waren sie das Team of All Talents. Mc Gregor bewies Sachverstand, denn

    Doig, Porteous, Smellie, Wilson, Auld, Gibson, James Gillespie,

    David Hannah, Campbell, Millar und James Hannah sowie

    Harvey, Scott, Dunlop und John Gillespie,

    gewannen auch 1892/93. Dabei schoss die Mannschaft 100 Tore in 30 Spielen (die Liga umfasste nunmehr 16 Mannschaften). 1893/94 war die Mannschaft, die nur aus Schotten bestand, nur Aston Villa aus Birmingham unterlegen. 1894/95 machte sich John Middleton Campbell mit 22 Treffern zum dritten Mal nach 1891/92 und 1892/93 zum Torschützenkönig der Liga und das Team of All Talents wurde mit dem dritten Titel in vier Jahren zum damals ersten englischen Rekordmeister. Sunderland wurde 1901/02, 1912/13 und 1935/36 erneut Meister, folglich geht die Hälfte ihrer Meisterschaften auf das Konto des Teams of All Talents.

    Bis 1997 spielte Sunderland im Roker Park und deshalb sind sie als Rokerits bekannt. Bekannt war auch der Roker Roar, das dröhnende Geräusch, erzeugt von den Zuschauern im Stadion, elektrisiert von den Spielaktionen ihrer Rokerits. 1912/13 hatte Sunderland das Double im Visier. In der Meisterschaft standen sie zwei Spieltage vor Schluss an der Tabellenspitze mit nur einem Punkt Vorsprung auf Sheffield Wednesday, aber einem Spiel mehr zu spielen. Im Finale des FA-Cups wartete Aston Villa, das sich mit nur zwei Punkten Rückstand auch noch Hoffnung auf das Double machen konnte. Das Spiel am 19. April in London wurde mit Spannung erwartet. Sunderland lief mit

    Butler, Buchan, Holley, Richardson, Martin, Gladwin,

    Thomson, Low, Mordue, Cuggy und Ness

    auf, Aston Villa, der englische Meister von 1910, mit

    Hardy, Lyons, Weston, Barber, Leach, Harrop, Wallace,

    Stephenson, Halse, Hampton und Bache.

    Ein Treffer von Tom Barber in der 75. Minute machte Aston Villa zum Pokalsieger, da half auch nicht der Kampfgeist des Sunderland-Mittelläufers Thomson, der seine Rokerits immer wieder nach vorne peitschte. In der Meisterschaft hatte Sunderland Villa mit 3:1 besiegt, hier aber mussten sie sich geschlagen geben und blieben somit weiterhin ohne Pokalsieg. Immerhin wurden sie 10 Tage später Meister und dies zum fünften Mal.

    Mit dem Bau des neuen Stadions 1997 »musste« ein neuer Spitzname her. Die Wahl fiel auf Black Cats, denn eine schwarze Katze ist seit 1909 Sunderlands Maskottchen. Vor einem wichtigen Spiel damals sollen die Spieler eine schwarze Katze in ihrer Kabine gefunden haben. Das Spiel wurde gewonnen und die Katze wurde als Glücksbringer adoptiert, mit welchselndem Erfolg in den folgenden gut hundert Jahren, wie wir heute wissen.

    The Lions/Die Löwen

    Aston Villa Football Club

    →The Villans, The Transistor Championship

    Die zwei berühmtesten Fußballvereine aus Birmingham sind Aston Villa und FC Birmingham. Aston Villa gewann 1893/94 die englische Meisterschaft. Da im Wappen von Aston Villa seit 1878 ein aufsteigender Löwe abgebildet ist, ist der Spitzname des Vereins The Lions. Der Löwe wurde ausgewählt, weil viele Aston Villa-Mitglieder aus Schottland kamen und Schottlands königliches Wappen ein solcher Löwe als Hauptmotiv ziert. Aston Villa ist Birminghams erfolgreichster Verein, seine Erfolge erzielten The Lions vor allem in den 90ern des 19. Jahrhunderts. The Lions gewannen die First Division nach 1893/94 auch 1895/96 und 1896/97. Villa verfügte über sehr gutes Spielermaterial und eine gute Ersatzbank. Hervorzuheben wären Hodgetts, Athersmit und Devey. Hodgetts, der einen furchterregenden Schuss hatte und bereits beim FA-Cup-Sieg 1887 dabei war, Athersmith, der pfeilschnell war, und Kapitän Devey, der fast immer zum Torschützenkönig des Vereins wurde. Cowan, Groves und Reynolds garantierten beste Abwehrarbeit. Aber Aston Villas Mannschaft zeichnete vor allem ihre fortgeschrittene Spielanlage aus. Während die meisten Mannschaften noch das »dribbling game« praktizierten, praktizierte Aston Villa das »passing game«. So konnten

    Wilkes, Spencer, Welford, Reynolds, James Cowan, Russel,

    Athersmith, Devey, Chatt, Hodgetts und Smith

    1894/95 auch den FA-Cup gegen Stadtnachbarn West Bromwich gewinnen. 1896/97 – die Mannschaft stand vorzeitig als First Division Meister fest – wurde mit fast unveränderter Aufstellung das FA-Cup-Endspiel erreicht.

    Whitehouse, Spencer, Evans, Reynolds, James Cowan,

    Crabtree, Athersmith, Devey, John James Campbell, Wheldon

    und John Cowan

    gewannen in einem tollen Spiel 3:2 gegen Everton und wurden nach Preston die zweite Mannschaft, die das Double schaffte. Doch nicht nur diese Saison war eine Demonstration der Klasse der Lions aus Birmingham. 1898/99 und 1899/1900 waren

    George, Spencer, Evans, James Cowan, Crabtree, Bowman,

    Johnson, Athersmith, Devey, Wheldon, Smith und Garraty

    immer noch erfolgshungrig und stark genug, um erneut Meister zu werden und Sunderland als Rekordmeister abzulösen.

    The Team of the Macs/Die Mannschaft der Macs

    Liverpool Football Club

    The Merseyside Derby, The Reds, North West Derby

    Der reiche Brauereibesitzer John Houlding war der Besitzer des Stadions an der Anfield Road, welches der Spielort des FC Everton war. Als Houlding die Pacht drastisch erhöhte, zog der FC Everton aus und Houlding, der nun keinen Mieter mehr hatte, entschloss sich, eine eigene Mannschaft zu gründen. Dies war 1892 die Geburtsstunde des FC Liverpool. Die Spieler dafür holte sich der erste Manager des Vereins, John McKenna, ausschließlich aus Schottland:

    McBride, McCartney, McLean, McQue, Hugh McQueen, Matt

    McQueen und Mc Vean – weitere Spieler waren Hannah und

    Wyllie (beide ehemals Everton), Miller, Ross und Smith,

    Auf diese Weise erhielt der FC Liverpool für jene Zeit den Spitznamen: The Team of the Macs. 1901, also neun Jahre später, wurde die erste Meisterschaft gewonnen. Noch immer standen neun Schotten im 18-köpfigen Kader des Vereins. 1905/06 mit dem zweiten Meistertitel war ihre Zahl gesunken, aber ganz ohne sie ging es auch in Zukunft nicht. In der Stammelf der zweiten Meisterschaft waren nur noch drei Schotten gesetzt, zwei davon waren die Leitwölfe der Mannschaft: Verteidiger Billy Dunlop und der schottische Nationalspieler Alex Raisbeck, die bereits 1900/01 dabei gewesen waren. Tormann Ted Doig (ehemals Sunderland) aus Schottland verlor seinen Posten an Sam Hardy. Bis auf Maurice Parry, einem Waliser, bestand der Rest der Mannschaft aus Engländern: Hardy, West, Dunlop, Parry, Raisbeck, Bradley, Goddard, Robinson, Hewitt, Raybould, Cox.

    In den 20ern waren Liverpools Schotten McNab und MacKinley. Die Eckpfeiler des Teams waren aber Elisha Scott, einer der weltbesten Torhüter, Ephraim Longworth, ein sehr starker Verteidiger, und die zwei Stürmer Chambers und Forshaw, die ihre Torchancen zu verwerten wussten. So konnten

    Scott, Bromilow, Lucas, Longworth, McNab, MacKinley,

    Johnson, Lacey, Wadsworth, Hopkin, Chambers und Forshaw

    1921/22 und 1922/23 eine Doppelmeisterschaft feiern. Danach geizten die Liverpooler allerdings einige Jahre mit Titeln. Denn erst 1946/47 gewann Liverpool mit dem irischen Trainer George Kay und seinen englischen Schützlingen Balmer, Liddell und Stubbins seine fünfte Meisterschaft.

    The Merseyside Derby (The Friendly Derby)

    FC Everton – FC Liverpool

    The School of Science, The Toffees, The Reds, North West Derby

    The Black Watch, The Blues, The Team of the Macs

    1894/95 fand das erste Merseyside-Derby der englischen Liga statt, benannt nach der Grafschaft, in der Liverpool liegt. Seitdem wurden unzählige Merseyside-Derbys gespielt und meist ging der FC Liverpool als Sieger vom Platz (91 Siege für Liverpool, 66 Siege für Everton, 71 Unentschieden (Stand November 2017). Nicht jedoch in der ersten Saison, in der Everton 3:0 im Heimspiel gewann und das Auswärtsspiel 2:2 ausging. Vor allem die Derbys in den 80ern des 20. Jahrhunderts waren hochspannend, da in dieser Zeit beide Mannschaften auf Augenhöhe gegeneinander antraten. Trotz der sportlichen Rivalität waren sich die Fans jahrelang untereinander wohlgesonnen, das kam daher, dass in vielen Liverpooler Familien sowohl Anhänger Evertons als auch Liverpools anzutreffen waren. Wenn eine Mannschaft am Ende der Saison etwas zu feiern hatte, dann sah man bei der Siegesfeier beide Farben auf der Straße und während der Derbys saßen blaue und rot gekleidete Anhänger zusammen. Daher war das Spiel Everton gegen Liverpool als Friendly Derby bekannt. Mittlerweile ist die freundschaftliche Atmosphäre allerdings etwas abgeklungen. Bedenkt man zudem, dass in keinem anderen Derby von 1991 bis 2011 so viele rote Karten (19) wie hier gezückt werden mussten, ist es wohl doch angebrachter, nüchtern vom Merseyside-Derby zu sprechen.

    … 1949/50 und Everton und Liverpool trafen im Halbfinale des FA-Cups aufeinander. Klarer Favorit war Liverpool mit Sidlow, Stubbins und Liddell im Kader. Der Favorit gewann verdient mit 2:0 und erreichte nach über 30 Jahren wieder das Pokalendspiel (das verloren ging).

    … 1982/83. Liverpool gewann gegen Everton mit 5:0. Matchwinner mit vier Toren war der walisische Stürmer Ian Rush.

    … 1990/91. Im Achtelfinale des FA-Cups gab es das Merseyside-Derby, und zwar dreimal. Denn das erste Spiel ging 0:0 aus. In der zweiten Partie, im Goodison-Park, dem Stadion von Everton, ging Liverpool viermal in Führung, wurde aber viermal wieder eingeholt. Das Spiel endete 4:4. Im dritten Spiel gewann Everton 1:0. Zweimal trafen sich die Stadtrivalen sogar im FA-Cup-Finale. Aber sowohl 1986 als auch 1989 musste Everton, nach grandiosem Kampf, den Kürzeren ziehen.

    … 2016/17, Everton wartete seit September 1999 auf einen Sieg an der Anfield Road. Als es 1:1 stand, kam die Stunde von Liverpools Coutinho, der mit einem wunderschönen Tor das 2:1 für die Reds erzielte und danach eine Vorlage zum 3:1 beisteuerte. Liverpools Trainer Jürgen Klopp wurde damit zum ersten Trainer in Liverpool, der seine ersten drei Derbys alle gewann, während Everton im 21. Jahrhundert weiterhin auf einen Sieg an der Anfield Road warten muss.

    Die meisten Merseyside Derby spielten: Evertons Torwart Neville Southall (41 Spiele), gefolgt von den Liverpoolern Ian Rush (36), Bruce Grobbelear (34) und Alan Hansen (33) sowie Steven Gerrard (33).

    Mit 25 Treffern ist der Walister Ian Rush Rekordtorschütze des Merseyside Derby, doch wertet man nur die Ligaspiele, dann ist Evertons Vereinslegende einsamer Spitzenreiter (Stand November 2017):

    The Magpies/Die Elstern

    Notts County Football Club

    Der Verein aus Nottingham ist Englands ältester Ligaverein. 1862 gegründet, war er Mitbegründer der Football League. 1889/90 noch Vizemeister und FA-Cup-Finalist, folgte 1893 der Abstieg in die zweite Liga. Da Notts County 1893/94 wieder das Endspiel des Verbandpokals erreichte und diesmal gewann, ist er der erste Verein, der den Pokal als Zweitligist eroberte. Seine schwarz-weiß gestreiften Trikots trägt Notts County seit 1890, und zwar wegen eines Rennpferds. Ende der 80er des 19. Jahrhunderts beeindruckte ein Rennpferd des Duke of Portland mit seinen Siegen die Sportwelt. Notts County machte die Farben dieses Rennstalls zu den Farben ihrer Fußballmannschaft. Ihnen verdankt der Verein die spätere entstandene Assoziation zu den Elstern und damit seinen Spitznamen.

    The Blades/Klingen, The Cutlers/Messerschmiede

    Sheffield United Football Club 1889

    The Steel City Derby

    Das Sheffield-Derby wird, wie oben erwähnt, Steel City Derby genannt. Sheffield Uniteds Spitzname, The Blades, nimmt auch auf die Stahltradition der Stadt Bezug. Diesen Spitznamen teilt sich United zunächst mit dem älteren Stadtrivalen Sheffield Wednesday. Deshalb nannte man den jüngeren Verein United auch The Cutlers. Als Wednesday später für einen anderen Spitznamen optierte, ging The Blades endgültig und alleine auf United über und The Cutlers geriet in Vergessenheit. 1898 gewann United seine erste und bis jetzt einzige Meisterschaft. Mit Spielern wie Walter Bennett, William Foulke, George Hedley und Ernest Needham und später mit Alf Common gehörte Sheffield United zu den Spitzenteams Englands, die 1899 und 1902 und dann wieder 1915 und 1925 den FA Cup gewannen. Aber das ist alles schon mehr als 100 Jahre her.

    Prince of the Halfbacks/Der Prinz der Läufer,

    The Nudger/Der Schubser

    Ernest Needham (1873–1936)

    Needham spielte für Sheffield United als Läufer und galt zu seiner Zeit als der Beste auf dieser Position. Er lief 464-mal für The Blades auf und spielte auch für die Nationalmannschaft. Mit ihm hatte Sheffield United seine beste Vereinszeit: 1897 Vizemeister, 1898 Meister, 1899 FA-Cup-Gewinner, 1900 Vizemeister, 1901 FA-Cup-Finalist und 1902 FA-Cup-Gewinner. The Nudger soll auf Needhams Fähigkeiten hingewiesen haben, mit gesunder Härte zu verteidigen.

    Fatty

    William Foulke (1874–1916)

    William Foulke war der Tormann von Sheffield United und stand einmal für die Nationalmannschaft zwischen den Pfosten. Er war 1,95 Meter groß und wog über 100 kg, war kräftig wie ein Bär, aber trotzdem wendig wie eine Katze. Seine Abschläge waren nicht selten direkte Vorlagen für seine Mitspieler. Dass er im Tor schwer zu überwinden war, ist bei seiner Statur leicht vorzustellen. Man bedenke, am Karriereende wog er 140 kg!

    The Sons/Die Söhne

    Dumbarton Football Club

    The Maroons/Die Kastanienbraunen

    Heart of Midlothian Football Club

    The Terrible Trio, Edinburgh Derby

    1890/91 wurde der erste schottische Meistertitel vergeben. Am Ende waren Dumbarton und Glasgow Rangers punktgleich. Da auch das Wiederholungsspiel keinen Sieger hervorbrachte (2:2), teilte sich der FC Dumbarton mit den Glasgow Rangers die Meisterschaft. Doch im folgenden Jahr konnte Dumbarton die Meisterschaft für sich alleine entscheiden. Dumbarton ist somit die Stadt mit der ersten gewonnenen schottischen Meisterschaft, die Stadt mit der am weitesten zurückliegenden schottischen Titelverteidigung, aber vor allem die Stadt mit der ältesten Burg Schottlands, die sich auf dem Dumbarton Rock befindet. Deshalb werden die Bewohner Dumbartons auch als Sons of the rock bezeichnet. Und von diesem Spruch leitet sich der Spitzname des FC Dumbarton her. The Sons konnten die fußballerischen Erfolge nicht mehr wiederholen.

    Ähnlich erging es Heart of Midlothian. Der Fußballverein aus Schottlands Hauptstadt Edinburgh gewann 1895 zum ersten Mal die Meisterschaft. Sie spielten im Meisterjahr in den heute noch verwendeten Vereinsfarbe Dunkelrot, hatten aber den Spitznamen The Maroons. Der Grund dafür liegt in Heart of Midlothians Vorgängerdress. Einst spielten die Hearts mit einem an der Brust angenähten roten Herz, das Trikot war weiß und hatte braune – kastanienbraune – Verzierungen. Zwei Jahre später waren die The Maroons erneut Schottlands beste Mannschaft. 1901 und 1906 konnte noch der schottische Pokal gewonnen werden, aber dann mussten sich die Hearts der Dominanz der Clubs aus Glasgow ergeben.

    The Paradise

    Celtic-Park

    Celtic Glasgow spielte von 1888 bis 1892 auf einem Fußballplatz, der zwischen dem Janefield Street Friedhof und der Springfield Road lag. Als die Miete erhöht wurde, entschied sich der Verein zum Umzug. Nicht weit vom ehemaligen Spielort entfernt wurde das eigene Stadion erbaut, das bis heute die Heimat von Celtic Glasgow ist. Bei der Einweihung des Stadions, das 40 000 Zuschauer Platz bot, waren alle begeistert, ein anwesender Journalist ließ sich zu einem denkwürdigen Satz verleiten, der zum Spitznamen des Stadions führte: »Moving from the graveyard to paradise«, Celtic sei vom Friedhof ins Paradies gezogen. Noch heute sind die Mannschaften, die im mehrmals um- und ausgebauten Paradise auflaufen, von der Atmosphäre des Stadions fasziniert, von der Heimstärke Celtics etwas weniger.

    The Bhoys/Die Jungs

    Celtic Football Club

    The Hoops, The Old Firm, The Lisbon Lions

    Die ersten Fans von Celtic Glasgow waren junge katholische Männer mit irischer Abstammung. Die Aussprache von englischen Wörtern hatte bei ihnen einen anderen Klang. Wenn sie also Boys für ihre Vereinsschützlinge sagten, dann klang es wie Bhoys. Ihre Bhoys, die 1892/93 zum ersten Mal den schottischen Meistertitel für Celtic holten, waren:

    Cullen, Reynolds, Doyle, Dunbar, Maley, Kelly,

    Madden, Blessington, McMahon, Davidson, Campbell.

    Diese Elf hatte am Ende einer Saison fast immer etwas zu feiern. 1891/92 war der schottische Pokal gewonnen worden, nach 1892/93 wurde sie auch 1893/94 und 1895/96 schottischer Meister, obwohl einer ihrer besten Spieler den Verein verließ. Der Stürmer John James Campbell, der in seiner Karriere 141 Tore in 264 Spielen erzielte, wechselte 1895 zu Aston Villa, wo er auch sehr erfolgreich wirkte. Er kam aber rechtzeitig zurück, um 1897/98 wieder mit Celtic Glasgow Meister zu werden und 1898/99 und 1899/1900 den Verbandspokal zu gewinnen. Diese Bhoys setzten klare Akzente und zeigten, welchen Status Celtic in Zukunft im schottischen Fußball haben würde.

    The Duke, Prince of Dribblers

    Alexander (Sandy) McMahon (1870–1916)

    Patrice de Mac-Mahon, Duc de Magenta, lebte von 1808 bis 1893. Er war General, Staatsmann, Präsident Frankreichs und ihm hat Sandy McMahon, Celtics Halbstürmer der ersten vier Meisterschaften, seinen Spitznamen zu verdanken. The Duke spielte mit Celtic-Legenden wie Willie Maley zusammen, der später den Verein erfolgreich trainieren sollte, mit James Kelly, dem langjährigen Kapitän, und den Dunbar-Brüdern, die sowohl für Celtic als auch für die Rangers gespielt haben – damals ging so etwas noch. Doch McMahon war selbst eine Legende. Obwohl er kopfballstark war, wurde er auch Prince of dribblers genannt, er traf 126-mal für Celtic und wurde mit den Bhoys viermal Meister und dreimal Pokalsieger.

    The (light) Blues/Die Blauen

    Rangers Football Club

    The Old Firm, Iron Curtain, The Gers, Teddys Bears

    Im Gegensatz zur Saison 1890/91 standen die Rangers 1898/99 nach ihrem letzten Saisonspiel in der schottischen Meisterschaft allein und konkurrenzlos auf dem ersten Tabellenplatz. Alle 18 Spiele waren gewonnen worden. Von der ersten Meister-Elf waren nur noch Halbstürmer John McPherson und David Mitchell dabei. Vier Meisterschaften in Folge konnten bis 1902 von den Rangers, die meist mit Dickie, Nicol Smith, Gibson, Neil, Hamilton, Alexander Smith und Campbell aufliefen, gewonnen werden.

    Da die Rangers seit ihrer Gründung für gewöhnlich in Blau spielen, wurden sie schnell als The Blues bekannt, ja bereits 1878 hatten Schottlands Sportzeitungen den zukünftigen Rekordmeister als light and speedy blues betitelt.

    El Decano/Der Älteste

    Real Club Recreativo de Huelva

    1889 gegründet, ist Real Huelva der älteste Fußballverein Spaniens und wird daher ehrfurchtsvoll El Decano genannt. Trotz des hohen Alters hat Real Huelva niemals eine Meisterschaft oder den Pokal gewonnen. 1978/79 sah der Verein zum ersten Mal die erste spanische Liga, stieg aber gleich wieder ab. 2002/03 war ein besonderes Jahr. Zwar konnte sich der Verein am Ende der Saison nicht in der höchsten Spielklasse halten, er erreichte aber erstmals das Finale der Copa del Rey, des spanischen Poklawettbewerbs, aus dem der RCD Mallorca mit 3:0 als Sieger hervorging. 2006/07 spielte El Decano wieder erstklassig und platzierte sich auf dem achten Platz. 2008/09 musste wieder Abschied von der Primera División genommen werden.

    Les Sang et Marine/Die Blutroten und Marineblauen

    Royal Football Club Liège

    Les Gars de la Butte/Die Jungs vom Hügel

    Royale Union Saint-Gilloise

    1895/96 wurde der erste belgische Meistertitel vergeben. Der FC Lüttich war am Ende der Saison Spitzenreiter und auch die folgenden zwei Jahre war keiner besser als Les Sang et Marine, wie der Royal Football Club Liège aufgrund der bis heute noch getragenen rot-blauen Farben genannt wird. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges gelang es weiteren Mannschaften, mehrmals belgischer Meister zu werden: nämlich den Vereinen Racing Club Bruxelles und FC Daring. Die stärkste Mannschaft von allen war aber die der Gars de la Butte, Union Saint-Gilloise. Sie gewann 1904 ihre erste Meisterschaft. Auch die folgenden drei Jahre sollte sich dies nicht ändern. 1913 gewann Union Saint-Gilloise sogar das Double. Da es ihre siebte Meisterschaft war, waren sie 1913 auch alleiniger belgischer Rekordmeister und blieben dies bis 1966. Das Stadion des Vereins befindet sich in der Nähe eines Buttes, eines kleinen Hügels. Daher der Spitzname für die Mannschaft. Ihren letzten großen Titel feierte sie 1935, es war ihre insgesamt elfte Meisterschaft.

    I Rossoblu/Die Rotblauen

    Genoa Cricket and Football Club

    Grifoni, Derby della Lanterna

    Der FC Genoa gilt als Italiens ältester Fußballverein. 1892 als Genoa Cricket and Athletic Club von Engländern gegründet, entstand 1893 die Fußballabteilung des Vereins. Genoa ist auch der erste Verein, der die italienische Fußballmeisterschaft gewann. Diese fand 1898 zum ersten Mal statt. Die Meisterschaft dauerte einen Tag und wurde im Pokalmodus ausgetragen. FC Genoa, Internazionale Torino, F. C. Torinese und Ginnastica di Torino traten an. Genoa, das damals in weiß spielte, bezwang Ginnastica 1:0 und traf im Finale auf Internazionale, die Mannschaft, die nach Verlängerung 2:1 geschlagen wurde. Dreimal, von 1898 bis 1900, gewannen die Genuesen die Meisterschaft, die als Tormann den Engländer James Spensley hatten, als Vereinspräsidenten James Spensley und auch als Trainer fungierte James Spensley. 1901 verloren sie überraschend das Finale gegen den AC Mailand, in dessen Reihen auch einige Engländer und Schweizer spielten. 1901 war auch das Jahr, in dem der FC Genua seine Trikotfarbe wechselte. Der Tod Königin Victorias war der Anlass für die vielen englischen Mitglieder des Vereins, die Farbe des Union Jacks, rot und blau, auf die Trikots des FC Genoa zu übertragen.

    Schon 1902 gewannen die Rossoblu erneut die Meisterschaft und zwei weitere Meisterschafttitel folgten bis 1904. Immer dabei: Spensley und Enrico Pasteur. Weitere Begleiter dieser langen und erfolgreichen Ära waren Agar, Bocciardo, Cartier, Dapples, Ghigliotti, Passadoro, Edoarado Dadìn Pasteur (Bruder von Enrico), Rossi und Senft.

    I Bianconeri/Die Weiß-Schwarzen,

    La Vecchia Signora/Die Alte Dame

    Juventus Football Club

    Derby della Mole, Il Quinquennio d’Oro, La Fidanzata d’Italia, Derby d’ Italia, Le Zebre

    In Turin wird 1897 der Fußballverein Juventus gegründet. Keiner ahnte damals, dass dieser Club Italiens erfolgreichster Verein werden würde. Doch auch im Erhalten von Spitznamen ist Juventus rekordverdächtig. Fangen wir mit Bianconeri an. Wenn heute englische Fußballtrikots gepriesen werden, wenn es um Schönheit und Funktionalität geht, dann war dies vor über 100 Jahren erst recht der Fall. Deshalb entschloss man sich 1903 beim Verein aus Turin, der bis dahin in einer rosa Spielbekleidung spielte, in England richtige Fußballtriktots zu bestellen. Den Auftrag erhielt ein englischer Kaufmann, der die Trikotanfrage an Notts County richtete, da dieser Verein in seiner Nähe lag. So erhielt Juventus 1903 die gleichen weiß-schwarzen Trikots von Notts County, dem ältesten Fußballklub aus Nottingham.

    Nur zwei Jahre später, 1905, gewann die Mannschaft von Juventus, die durch ihre Trikots nun zu den Bianconeri geworden waren, ihre erste Meisterschaft. Mit Spielern wie Durante, Goccione, Forlano und dem Schotten Jack Diment und dem Engländer James Squire sicherten sich die Turiner endlich den ersten italienischen Titel. Die Meisterschaft endete nicht mit einem Endspiel, wie in den zwei Jahren zuvor, wo Juventus stets im Finale seinem Gegner unterlag (eine Negativtradition, die noch heute besteht, wenn man die Europapokalendspiele betrachtet), sondern wurde in einer Endrunde ausgetragen. 2011 wurde Notts County zum Einweihungsspiel des neuen Juventus-Stadion eingeladen. Das Spiel ging 1:1 aus, in Weiß-Schwarz spielte der Gastgeber.

    Obwohl Juventus »Jugend« bedeutet, ist Die Alte Dame der wohl bekannteste Spitzname des italienischen Rekordmeisters, denn Juventus ist einer der ältesten noch existierenden Fußballklubs Italiens und das Alter und der Stil des Vereins waren für Italiens größten Sportjournalisten, Gianni Brera, ausschlaggebend, Juventus in den 50er Jahren mit Vecchia Signora zu betiteln. Auf Stil legte der ehemalige Vereinspräsident Gianni Agnelli großen Wert, weswegen die Juventus-Spieler keine Ohrringe und lange Haare tragen durften. Erst 1990, als Thomas Häßler, der halblange Haare und einen Ohrring trug, verpflichtet wurde, wurden die Regeln aufgeweicht und nicht mehr so streng genommen. Wenn heute vom Juventus-Stil mit Ironie gesprochen wird, dann ist dies den Dopingvorwürfen der 90er Jahre und den Manipulationsskandalen in der Luciano-Moggi-Ära geschuldet.

    Tyne-Wear Derby

    Newcastle United – Sunderland AFC

    The Magpies

    Team of All Talents, The Rokerits, The Black Cats

    Durch Newcastle fließt die Tyne und durch Sunderland die Wear. Zwischen Newcastle und Sunderland, die 20 Kilometer voneinander entfernt liegen, fließt böses Blut, schon seit Jahrhunderten. Im 17. Jahrhundert erhielt Newcastle königliche Handelsrechte, die Sunderland stark benachteiligten. Seitdem existiert die Rivalität zwischen beiden Städten. Dies hinderte die englische Verwaltung nicht, beide Großstädte 1974 in einer Grafschaft unterzubringen, dem Tyne and Wear County. Die Rivalität spürt man auch im Tyne-Wear Derby, dessen Termine von den Fans lange im Voraus im Kalender rot angestrichen werden.

    Bis 1958 gehörten beide Clubs zu den regelmäßigen First-Division-Teilnehmern (heute Premier League), seitdem gehen beide Vereine eine wechselreiche Entwicklung durch, sodass sie nicht jedes Jahr aufeinander treffen. Zur Elite gehören sie schon lange nicht mehr. Sunderlands letzte Meisterschaft datiert von 1936, Newcastles von 1927 (1969 wurde aber der europäische Messepokal gewonnen).

    Die Derby-Bilanz ist fast ausgeglichen, wenn auch Newcastle ein paar Siege mehr vorweisen kann.

    … 1907/08. Die Mannschaft, die noch Meister werden sollte, musste eine derbe Heimniederlage einstecken: Sunderland besiegte Newcastle mit 9:1.

    … 1912/13. Im Viertelfinale des FA-Cups trafen Sunderland und Newcastle aufeinander. Drei Spiele waren vonnöten, um einen Sieger zu ermitteln. Nach 0:0 und 1:1 bedeutete das 3:0 für Sunderland das Ticket fürs Weiterkommen.

    … 1984/85.

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