Tramfrau (eBook)
Von Root Leeb
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Buchvorschau
Tramfrau (eBook) - Root Leeb
Schami
Inhalt
Achtung!
Zum Einstieg – fast ohne Worte
Die Weiche
Pufferküsser
Der Koloß
Müdigkeit
Tram-Nächte
In Trambahnland
Gefangen
Nachschulung
Hinter Kollegenkulissen
Miniaturen
Die Möwe
Rückspiegelgeschichten
Die kurze Geschichte von Teresa
Straßenbahn stinkt nicht
Sehnsucht und Schatten
Die Verfügung
Fahrgasttirade
Die schwarze Frau
Das Kind, die Zeit und die Angst
Fußgänger
Schuld und Tod
Eine Linie weniger
Das Alter
Ferdl, der Held
Schwarzfahrer
Der letzte Traum
Nachwort
Die Autorin
Achtung!
Natürlich ist jede Bekanntschaft in diesem Beruf ein Mißverständnis.
Von vornherein.
Und unabänderlich.
Was auch immer jemand von dieser Straßenbahnfahrerin erwartet (so eine hübsche, freundliche, aufmerksame, konzentriert fahrende, vergeistigt schauende junge Frau) – mich, Roberta, vermutet hier natürlich niemand.
Zum Einstieg – fast ohne Worte
Fahrpult
Wochendienstplan von Laub 5, Roberta
Die sogenannte »Lichtzeichenanlage«
Die Weiche
Der erste Tag, zum ersten Mal allein, ohne Lehrfahrer und selbst verantwortlich für diesen Riesenzug, und dann die vielen Fahrgäste und die so knapp bemessene Fahrzeit auf der gefürchteten Linie 20: das ist hart.
Aber bis auf ein paar verlängerte Bremswege und daher nicht so genau getroffene Haltestellen und Ampeln, Lichtzeichenanlagen genannt, ist eigentlich alles ganz gut gegangen, und ich, Roberta Laub 5 – anscheinend gibt es tatsächlich noch vier andere Laubs oder Leubs bei den Verkehrsbetrieben, jedenfalls hängt wegen der »Verwechslungsgefahr« immer diese »5« an meinem Namen –, wie auch immer, ich, Laub 5 also, rattere mitten in München zwischen Sendlinger Tor und Stachus dahin und bin gerade dabei, zufrieden die Bilanz dieses ersten Tages zu ziehen.
Am Sendlinger Tor haben sich noch einmal ein Dutzend Fahrgäste in den ohnehin überfüllten Triebwagen gedrängt, nachdem sie sich vorher aufgeregt erkundigt hatten (Stimmlage von Weiß Ferdl): »Sie, Frailein, fahrn Sie Hauptbahnhof?«
Darauf ich, mit der Routine einer kurz vor der Pensionierung stehenden Fahrerin: »Aber freilich! Das ist die Linie 20, und die Linie 20 fährt immer zum Hauptbahnhof!«
Ein kurzer Blick auf die Wagenuhr: Oh Gott, schon mehr als sieben Minuten Verspätung! Da wird mir gleich der Hintermann am Puffer hängen. Darum ist der Wagen so voll, ich fahr ja schon seine Fahrgäste! Also noch einen Zahn zulegen. Die Ampel da vorn steht zum Glück auf grün, die erwisch ich noch! Um Himmels willen, da ist ja noch die Weiche! Ja Herrschaftsseitn, warum bremst der Wagen bloß nicht, gelaufen ist er doch auch so gut! Links, nein rechts, nein, doch links! Schon drüber.
Wo fährt der Zug denn jetzt hin?! Ich bin auf dem Gleis von der Linie 18! Mich trifft der Schlag.
»Zentrale, bitte für Linie 20, Kurs 6.«
»Kommen Sie auf Kanal 2.«
»Zentrale, ich hab mich verfahren und steh mit dem 20er im 18er Gleis am Stachus …«
»Ja, dann fahren Sie Umleitung über Ottostraße, Karlstraße zum Stiglmaierplatz und weiter auf dem Linienweg. Fahrgäste zum Hauptbahnhof lassen Sie am Stachus umsteigen.«
»Verstanden, danke.«
Die entgegenkommenden Kollegen sehen natürlich alle deutlich, daß die Neue ihren Zug ins falsche Gleis gestellt hat, und am Funk haben sie auch mitgehört. Es ist doch immer wieder spannend, wie dumm sich die Neuen anstellen, vor allem wenn es halt »Madln« sind. Und Fahrerinnen bleiben »Madln« bis ins Rentenalter, das habe ich schon während der Ausbildung verwundert zur Kenntnis genommen.
Aber die Kollegen sind freundlich und winken lachend, und die Neue würde am liebsten im Erdboden versinken und schwitzt und wird abwechselnd rot und blaß und informiert kleinlaut über Innenlautsprecher die Fahrgäste über die Umleitung.
»Ja, aber so was, jetzt ham Sie doch vorhin grad gsagt, daß Sie zum Hauptbahnhof fahrn, so was!«
»Ja, entschuldigen Sie vielmals, aber da hab ich noch nicht gewußt, daß ich mich verfahr!«
Da müssen sie lachen.
Pufferküsser
Natürlich haben wir alle unsere Gründe, Trambahn zu fahren.
Der einfachste Grund: Es gab gerade keine andere berufliche Möglichkeit. Und schließlich ist es eine saubere Arbeit, und verdienen tut man ja auch nicht schlecht, und da hat man sich halt beworben bei den Verkehrsbetrieben, die Tests hat man alle bestanden, mit dem Alkohol hat man auch keine Probleme, und das mit dem Schichtdienst wird man schon schaffen.
Von denen, die mit diesem Hintergrund fahren, springen viele wieder ab, steigen aus für immer, lassen Trambahn Trambahn sein und kehren reumütig unter ihre Autos in den Kfz-Werkstätten, zum Fliesenlegen, in ihre Backstube oder in irgendwelche Büros zurück.
Anders die Fans unter uns, auch Pufferküsser genannt. Bei denen heißt es Trambahn, Trambahn über alles. Sie kennen jeden Wagentyp, alle Wagen- und Beiwagennummern, wissen genau, welcher Zug wann zur Hauptuntersuchung muß, und fotografieren ihre