Immer am Gleis - Mit der Bahn unterwegs: Bahnfahren in Europa und Amerika
Von Helmut Kropp
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Über dieses E-Book
Helmut Kropp
Helmut Kropp Dipl.Ing. Nachrichtntchnik Jahrgang 1937 war nach einigen Jahen Tätigkeiten in der Industrie seit 1980 selbständig mit eigener Firma. Nach deren Beendigung hat er sich mit dem Verfassen von Sach-Büchern beschäftigt.
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Buchvorschau
Immer am Gleis - Mit der Bahn unterwegs - Helmut Kropp
nicht!
Die Grottenbahn
Einmal gingen wir in den Prater, es war noch vor dem 2.Weltkrieg. Ich muss da so 4-5 Jahre alt gewesen sein, erinnere mich aber noch ganz genau.
Die Grottenbahn bestand aus einem Drachen als Lokomotive, prächtig anzusehen, der zog dann mehrere Wagen langsam eine Runde lang durch die „Grotte".
In der Grottenbahn gab es eine Attraktion Das Erdbeben von Messina
, die musste ich unbedingt sehen. Wahrscheinlich stammte sie von einem italienischen Schausteller. Mama hatte ihre Bedenken das ist nichts für die Kinder!
Man kam nacheinander an mehreren Dioramen von Messina vorbei, das letzte fiel dann in Schutt und Asche und glühte zum Schluss nur mehr schaurig rot. Mama war ganz aufgeregt und ließ uns nie mehr wieder in so ein Zelt fahren.
Dazu ein Text aus der Süddeutschen Zeitung vom 28.12.1988:
RÜCKBLICK
VOR 80 JAHREN
Erdbeben von Messina 84 000 Tote
Am 28.Dezember 1908 wurde die Stadt Messina auf Sizilien von einem schweren Erdbeben völlig zerstört. Drei heftige Erdstöße der erste um 5.20 Uhr - erschütterten in kurzen Abständen die Stadt. Der Boden hob und senkte sich in raschen Wellenbewegungen. Fast alle Gebäude der Stadt stürzten ein. Die beiden Gaskessel von Messina explodierten. Eine hohe Feuersäule schoss gegen den Himmel und setzte die Trümmer der zusammengebrochenen Häuser in Brand. Kurz nach den Erdstößen ergoss sich eine riesige Sturmflut über die Stadt. Die tiefer gelegen Stadtteile wurden bis zu sechs Meter hoch überflutet. Die zurücktrömenden Wassermassen rissen Lebende und Tote, Trümmer und entwurzelte Bäume ins Meer.
84.000 (!) Menschen kamen bei der Katastrophe ums Leben. Nur neun Prozent der Gebäude Messinas blieben stehen.
KLÖSTERLE AM ARLBERG (1945-48)
Wiener Kinder wurden in der Nachkriegszeit aufs Land verschickt
und uns gelang es, Werner und mir, mit der Caritas
, Papa als Caritas-helfer (mit Armbinde), nach Klösterle am Arlberg, Vorarlberg ver-schickt
zu werden.
Vor dem zerbombten Westbahnhof fotografierte uns noch Papa, mit der Caritaskarte um den Hals.
Mit der Caritas vom Wiener Westbahnhof nach Vorarlberg
Der Zug fuhr bis knapp vor Penzing, dann wurde die Lok abgekoppelt, da sie wo anders dringender gebraucht wurde und wir standen fast die ganze Nacht am Rangierbahnhof von Wien herum, bis es endlich weiter ging.
Am Abend des nächsten Tages waren wir in Linz, dort gab es für alle Kakao und so standen denn alle an, vom Zug über die Fußgängerbrücke über die Eisenbahn zum anderen Bahnsteig zum Kakao...
Der war dann schon etwas angebrannt, wegen des langen Wartens.
Als wir aufwachten, waren wir mitten in den Alpen. Ich hatte so was zuvor nicht gesehen. Hohe Berge, alles schneebedeckt und, zu meiner Begeisterung, eine Elektrolok zog unseren Zug. Papa sagte: Das ist das Tennengebirge!
Wir fuhren also von Salzburg über St.Johann und die Gisela-Bahn
nach Tirol, nicht über Rosenheim, wie heute üblich.
Dazu wäre anzumerken, dass dieser Winter damals ganz besonders streng war.
Einen längeren Stillstand gab es dann noch in Leogang, der Wagen stand quer über eine Weiche und diese war nach einiger Zeit von den Kloabfällen aus dem Zug fast völlig eingehüllt...
Von den mitreisenden Begleiterinnen stieg eine während eines der lange dauernden Halte aus, doch der Zug fuhr plötzlich los, ohne Warnung. Da rissen die im Zug gebliebenen Tanten in Panik die Notbremse, es gab einen schrecklichen Ruck und der Zug stand still. Sofort war ein Kontrollor da, brüllte die Begleiterinnen an. Das Argument, dass der Zug dann ohne eine von ihnen weggefahren wäre, ließ er nicht gelten und drohte fürchterliche Folgen an.
Eine andere Dame setzte sich auf die Plattform und legte den Fuß auf den Puffer: da wurde der Stöckelschuh eingeklemmt! Jemand lief dann nach vorne zum Elektro-Lokführer, der ruckte kurz an und das Mädchen hatte seinen Schuh wieder.
Als wir dann nach langem Stehen und gelegentlichen Fahren endlich in Vorarlberg ankamen, staunten wir nicht schlecht über die ungeheueren, meterhohen Schneemassen. Nur durch viel Glück kamen wir beide in den Pfarrhof, der Pfarrer wollte ursprünglich niemand nehmen.
Die Rückreise von Papa, der uns bis Klösterle begleitet hatte, war durch den unterbrochenen Kontakt zur Caritasgruppe ungeheuer schwierig, musste doch die Demarkationslinie bei Enns überwunden werden und da schrieb Pfarrer Fleisch dem Papa eine entsprechende Bestätigung, so dass er die Dokumente zur Heimreise bekommen konnte.
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Die Arlbergstrecke mit ihren elektrischen Zügen (Krokodil-Elektro-Lokomotiven Typ 194 mit heulenden Ventilatoren) und der mondäne
Bahnhof in Langen mit einer elektrisch beleuchteten Personenwaage waren was ganz Neues, Faszinierendes für uns. Oft sind wir durch den Arlbergtunnel nach Tirol gefahren (dauerte 15 Minuten), waren in St.Anton (Seilbahn auf die Galzig) oder, nach Westen, in Bludenz und sehr oft in Götzis oder in Altach im Rheintal oder in Bregenz am Pfänder.
Dazu mussten wir jeweils vorher zur Station Klösterle
hinaufklettern, der Pfarrhof und der Ort Klösterle lagen ja unten im Tal, und oben bei der Hedwig
in der Station Karten kaufen. Die Hedwig wohnte oben bei der Bahn, auf der anderen Seite der Brücke in einem Bahnwärterhaus. Im Nebenberuf war sie Orgelspielerin.
In Tullnerbach gab es damals nur Ruß und Dampfbetrieb, in Vorarlberg nur Elektroloks.
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Unterhalb von Langen, Bahnhof, war ein Durchlass unter der Bahn für die Arlbergstraße, der war im Winter immens lawinengefährdet.
Einmal ist es dann passiert, die Lawine füllte das Loch und wir mussten über den Lawinenkegel klettern, um nach Langen zu kommen.
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Zweimal waren wir mit Tante Ida auch in Umhausen im Ötztal und besuchten den Riesenwasserfall dort.
Faszinierend war dann die Fahrt über die Trisannabrücke bei Landeck mit dem Schloss auf der einen Seite.
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Auch ins Montafonertal machten wir einen Ausflug. Die Schulkollegen aus Klösterle warnten mich: Die Bahn dort fährt sehr langsam!
(die Strecke hatte damals eine niedrigere Betriebsspannung). Was mir aber nicht viel ausgemacht hat.
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Oft waren wir (Werner und ich) oben im Bahnhof Klösterle bei der Hedwig. Heute gibt es den Bahnhof nicht mehr, von Bludenz bis Langen fährt jeder Zug, auch die Regionalzüge, durch und der Großteil der Strecke ist im Tunnel (Blisadonnatunnel
) oder in Schutzgalerien, Sicht ins Tal gleich Null.
Eine Wochenend-Reise Kaltenleutgeben - Tullnerbach-Irenental so um 1946 bis 1960
Papa arbeitete im Zementwerk Rodaun, in der Waldmühle war die Werkswohnung. 1937 baute er sich ein Haus in Tullnerbach-Irenental.
Tullnerbach war daher meist Reiseziel am Wochenende, wenn alle, Papa, Mama, Werner, Martha, ich frei hatten. Das ging dann meistens so:
Zementwerk Rodaun, Bhf Waldmühle (rechts), Wohnung (Mitte hinten)
Einsteigen in der Waldmühle (bevorzugt in die Bahn )
Umsteigen in Rodaun in die Straßenbahn, den 360er (vom Bahnhof Rodaun war das ein Stück zu gehen)
Umsteigen in Mauer in den 60er (in alte Stadtbahnwagen)
Umsteigen in Hietzing in die Stadtbahn (Linie WD, Wiental-Donaukanallinie, die fuhr damals zwar elektrisch, aber noch links)
Wir hätten natürlich gleich mit dem Postautobus von Waldmühle nach Hietzing fahren können, aber das war teurer als mit der Strassenbahn.
Personenzug-Abfahrt nach Rodaun, von der Station Waldmühle
Umsteigen in Hütteldorf-Hacking in die Bahn.
Dazu musste man den riesigen Stadtbahnhof (Anbau an den Bundesbahnhof) mit vielen Sperren (dimensioniert für den Sonntags-Rückreiseverkehr damals) durchqueren, unten durch und dann auf den Bahnsteig 2, wo die Züge der Westbahn Richtung St.Pölten abfuhren (auch links, bis in die 50er Jahre noch mit Dampf!).
Am Bahnsteig befand sich eine Gaststätte Grammanitsch
, der wuchtige Besitzer meist selber tätig, von uns genannt der Mann ohne Hals
. Ab und zu gabs dort auch für uns was zu trinken, aber Papa achtete darauf, dass nur weißes
Kracherl bestellt wurde (ihr müßt nicht das Farbzeug fressen
).
Dann kam der Zug und ich ärgerte mich immer über die Dampfloks, die das Hinaussehen aus dem Fenster unmöglich machten, stießen sie doch (wegen schlechter Kohle, geliefert von der Kohlenlobby) viel Ruß aus, der im Auge brannte.
Die Stationen waren: Hadersdorf-Weidlingau/Weidlingau-Wurzbachtal/Purkersdorf-Sanatorium/Unter-Purkersdorf/Purkersdorf-Gablitz/Untertullnerbach - wo wir ausstiegen.
Dann ging es von dem hohen Bahndamm hinunter zur Bushaltestelle vor dem Straßentunnel in Richtung Irenental. Meist mussten wir dort etwas warten, Papa benutzte gelegentlich das Gasthaus Tiapal nebenan für ein Bier. Zur Endstation waren es noch 4km oder eine Stunde Fußweg, die wir oft gegangen sind, wenn es keinen Bus gab.
Dann kam der Bus (aus Hütteldorf) ins Irenental. Wir hätten natürlich auch gleich in Hütteldorf am Bahnhof einsteigen können, aber das war teurer als mit der Bahn.
Der Bus war meistens gut besetzt und über die Haltestellen Villa Lager
, Klosterschwesternheim
, Kirche
kamen wir dann zur Halte-stelle Wundererplatz
, wo die Troppbergstrasse anfing und wo wir ausstiegen.
Manchmal fuhren wir dann noch eine Haltestelle weiter zur Endstation Schulgasse, wo der Bus umkehrte, und gingen über den Siedlerweg
nach Hause.
Milchholen mit der Bahn (1941-43)
Zum Milchholen mit der Milchkanne (damals allgemein üblich) wurde ich oft nach Kaltenleutgeben geschickt. Das geschah dann so, dass ich, nach Kauf der Fahrkarte bei dem im Bahnhof Waldmühle wohnenden Stationsvorstand, Plass oder vorher bei Pirk (neben dem wir wohnten), mit der (damals selbstverständlich dampfbetriebenen) Eisenbahn nach Kaltenleutgeben (Endstation) fuhr, dort ausstieg und rasch zu dem Milchgeschäft der Frau Löppen
lief (gegenüber dem Bahnhof) und während die Dampflok gewendet wurde, einkaufte und dann mit dem Rückzug und der gefüllten Milchkanne wieder in die Waldmühle
zurückfuhr.
Wenn dort viele „Milchmädchen" auf ihre Milch warteten, musste ich gelegentlich bitten, vorgelassen zu werden, um noch den Zug zu erreichen.
Der Werksausflug
In den 50er Jahren machte das Perlmooser Zementwerk Rodaun einen tollen Betriebsausflug. Zeitig in der Früh stand im Bahnhof Waldmühle ein Zug mit zahlreichen Waggons, damit alle Werksangehörigen Platz hätten. Von der Waldmühle ging es dann (natürlich mit der Dampflok) nach Liesing, dann nach Wiener Neustadt und dann bis Aspang am Wechsel und weiter bis zu einer kleinen Haltestelle Mönichkirchen am Scheitelpunkt der Bergstrecke
, wo ein Ausweichgleis