Frühlings Erwachen
Von Frank Wedekind
3.5/5
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Über dieses E-Book
Frank Wedekind
Frank Wedekind (18641918) war ein deutscher Schriftsteller und Theaterautor. Er schrieb zahlreiche oft provokative Theaterstücke, die sich mit Tabuthemen, etwa jugendlicher Sexualität, befassten. Wedekind war auch politischer Aktivist und Verfechter von Frauenrechten und Homosexualität. Seine Stücke werden bis heute aufgeführt.
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Rezensionen für Frühlings Erwachen
146 Bewertungen4 Rezensionen
- Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5It would seem that even in the 19th century teenagers were full on angst. At its hart the play is a criticism of 19th century German society's sexual repressiveness. The main plot of the story is how through not teaching their children about sex and reproduction the parents and society at large doomed Wendla,Melchior, Moritz to a tragic end. Wendla, who gets pregnant after having sex with Melchior(and seems to be abliviouse to the fact that it was happening) but refuses to accept the fact due to her mother telling her that only people in love can have children dies of an abortion. Moritz, who is disturbed by his sexual urges get Melchior, who knows all about sex to right an essay about it but later is still distracted by his urges which causes his study's to suffer leading to his expulsion and him committing suicide. Melchior is blamed for Moritz death and also expelled with his parents sending him to a reform school where he agonizes over Moritz and Wendla. Eventually he escapes and stumbles into a graveyard where he finds Wendla's grave and encounters the ghost of Moritz who tries to trick Melchior into death saying that he's learned so much being dead. Melchior almost accepts but is stopped by a masked man who convinces Melchior that he still might have something to live for. the main problem I had was that Melchior was so unlikeable he was the epitome of whiny teenage angst. and I really couldn't feel sorry for him. I can see why the play has been banned when it came out as it does deal with subjects that polite society at the time did not talk about. I tried to like the play but it was thoroughly depressing and the angst got really annoying. I can appreciate it for it place in theater history and it's criticism of German society in the late 19th century but that's about it as its not a fun read.
- Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Brilliant, shocking, and heartbreaking.
- Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5A great play, that has offensive language and adult themes. All about Germany in the mid 1800's, all about friendship and going against the grain of religion.
- Bewertung: 1 von 5 Sternen1/5German play said to be one of the most censored plays. The story centers around 3 14-year old children, Moritz who is shocked by his “stirrings of manhood”, stressed by school and then shoots himself after reading a 20 page essay on copulation written by a friend, Melchior. The “hero” of the drama is Melchior who is beginning to question all, love, God, sex, manhood. In a humorous scene Melchior’s professors are about to expelled him from school when Melchior asks, “please show me one office against morals in the document.” Melchior is sent to a reform school and meets up with a headless Moritz in a cemetery at the end of the book. The third main character is 14, Wendla who asks her mother where do babies come from. Her mother tells her you must be in love and married to have a baby. Melchior rapes Wendla in a barn one stormy night, she gets pregnant but believes she is swelling from dropsy. She could not be pregnant cause she isn’t in love nor married. The abortion pills her mother gives her end up killing her. masturbation seems to be a running theme throughout the story. Very difficult to understand this play. 2-2006
Buchvorschau
Frühlings Erwachen - Frank Wedekind
Akt
Erster Akt
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Erste Szene
Zweite Szene
Dritte Szene
Vierte Szene
Fünfte Szene
Erste Szene
Inhaltsverzeichnis
Wohnzimmer
Wendla Warum hast du mir das Kleid so lang gemacht, Mutter?
Frau Bergmann Du wirst vierzehn Jahr heute!
Wendla Hätt' ich gewußt, daß du mir das Kleid so lang machen werdest, ich wäre lieber nicht vierzehn geworden.
Frau Bergmann Das Kleid ist nicht zu lang, Wendla. Was willst du denn! Kann ich dafür, daß mein Kind mit jedem Frühling wieder zwei Zoll größer ist? Du darfst doch als ausgewachsenes Mädchen nicht in Prinzeßkleidchen einhergehen.
Wendla Jedenfalls steht mir mein Prinzeßkleidchen besser als diese Nachtschlumpe. – Laß mich's noch einmal tragen, Mutter! Nur noch den Sommer lang. Ob ich nun vierzehn zähle oder fünfzehn, dies Bußgewand wird mir immer noch recht sein. – Heben wir's auf bis zu meinem nächsten Geburtstag; jetzt würd' ich doch nur die Litze heruntertreten.
Frau Bergmann Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich würde dich ja gerne so behalten, Kind, wie du gerade bist. Andere Mädchen sind stakig und plump in deinem Alter. Du bist das Gegenteil. – Wer weiß, wie du sein wirst, wenn sich die andern entwickelt haben.
Wendla Wer weiß – vielleicht werde ich nicht mehr sein.
Frau Bergmann Kind, Kind, wie kommst du auf die Gedanken!
Wendla Nicht, liebe Mutter; nicht traurig sein!
Frau Bergmann sie küssend Mein einziges Herzblatt!
Wendla Sie kommen mir so des Abends, wenn ich nicht einschlafe. Mir ist gar nicht traurig dabei, und ich weiß, daß ich dann um so besser schlafe. – Ist es sündhaft, Mutter, über derlei zu sinnen?
Frau Bergmann Geh denn und häng das Bußgewand in den Schrank! Zieh in Gottes Namen dein Prinzeßkleidchen wieder an! Ich werde dir gelegentlich eine Handbreit Volants unten ansetzen.
Wendla das Kleid in den Schrank hängend Nein, da möcht' ich schon lieber gleich vollends zwanzig sein...!
Frau Bergmann Wenn du nur nicht zu kalt hast! – Das Kleidchen war dir ja seinerzeit reichlich lang; aber...
Wendla Jetzt, wo der Sommer kommt? – O Mutter, in den Kniekehlen bekommt man auch als Kind keine Diphtheritis! Wer wird so kleinmütig sein. In meinen Jahren friert man noch nicht – am wenigsten an die Beine. Wär's etwa besser, wenn ich zu heiß hätte, Mutter? – Dank' es dem lieben Gott, wenn sich dein Herzblatt nicht eines Morgens die Ärmel wegstutzt und dir so zwischen Licht abends ohne Schuhe und Strümpfe entgegentritt! – Wenn ich mein Bußgewand trage, kleide ich mich darunter wie eine Elfenkönigin... Nicht schelten, Mütterchen! Es sieht's dann ja niemand mehr.
Zweite Szene
Inhaltsverzeichnis
Sonntag abend
Melchior Das ist mir zu langweilig. Ich mache nicht mehr mit.
Otto Dann können wir andern nur auch aufhören! – Hast du die Arbeiten, Melchior?
Melchior Spielt ihr nur weiter!
Moritz Wohin gehst du?
Melchior Spazieren.
Georg Es wird ja dunkel!
Robert Hast du die Arbeiten schon?
Melchior Warum soll ich denn nicht im Dunkeln spazierengehn?
Ernst Zentralamerika! – Ludwig der Fünfzehnte! Sechzig Verse Homer! – Sieben Gleichungen!
Melchior Verdammte Arbeiten!
Georg Wenn nur wenigstens der lateinische Aufsatz nicht auf morgen wäre!
Moritz An nichts kann man denken, ohne daß einem Arbeiten dazwischenkommen!
Otto Ich gehe nach Hause.
Georg Ich auch, Arbeiten machen.
Ernst Ich auch, ich auch.
Robert Gute Nacht, Melchior.
Melchior Schlaft wohl!
Alle entfernen sich bis auf Moritz und Melchior.
Melchior Möchte doch wissen, wozu wir eigentlich auf der Welt sind!
Moritz Lieber wollt' ich ein Droschkengaul sein um der Schule willen! – Wozu gehen wir in die Schule? – Wir gehen in die Schule, damit man uns examinieren kann! – Und wozu examiniert man uns? – Damit wir durchfallen. – Sieben müssen ja durchfallen, schon weil das Klassenzimmer oben nur sechzig faßt. – Mir ist so eigentümlich seit Weihnachten... hol mich der Teufel, wäre Papa nicht, heut noch schnürt' ich mein Bündel und ginge nach Altona!
Melchior Reden wir von etwas anderem. –
Sie gehen spazieren.
Moritz Siehst du die schwarze Katze dort mit dem emporgereckten Schweif?
Melchior Glaubst du an Vorbedeutungen?
Moritz Ich weiß nicht recht. – – Sie kam von drüben her. Es hat nichts zu sagen.
Melchior Ich glaube, das ist eine Charybdis, in die jeder stürzt, der sich aus der Skylla religiösen Irrwahns emporgerungen. – – Laß uns hier unter der Buche Platz nehmen. Der Tauwind fegt über die Berge. Jetzt möchte ich droben im Wald eine junge Dryade sein, die sich die ganze lange Nacht in den höchsten Wipfeln wiegen und schaukeln läßt.
Moritz Knöpf dir die Weste auf, Melchior!
Melchior Ha – wie das einem die Kleider bläht!
Moritz Es wird weiß Gott so stockfinster, daß man die Hand nicht vor den Augen sieht. Wo bist du eigentlich? – – Glaubst du nicht auch, Melchior, daß das Schamgefühl im Menschen nur ein Produkt seiner Erziehung ist?
Melchior Darüber habe ich erst vorgestern noch nachgedacht. Es scheint mir immerhin tief eingewurzelt in der menschlichen Natur. Denke dir, du sollst dich vollständig entkleiden vor deinem besten Freund. Du wirst es nicht tun, wenn er es nicht zugleich auch tut. – Es ist eben auch mehr oder weniger Modesache.
Moritz Ich habe mir schon gedacht, wenn ich Kinder habe, Knaben und Mädchen, so lasse ich sie von früh auf im nämlichen Gemach, wenn möglich auf ein und demselben Lager, zusammenschlafen, lasse ich sie morgens und abends beim An- und Auskleiden einander behilflich sein und in der heißen Jahreszeit, die Knaben sowohl wie die Mädchen, tagsüber nichts als eine kurze, mit einem Lederriemen gegürtete Tunika aus weißem Wollstoff tragen. – Mir ist, sie müßten, wenn sie so heranwachsen, später ruhiger sein, als wir es in der Regel sind.
Melchior Das glaube ich entschieden, Moritz! – Die Frage ist nur, wenn die Mädchen Kinder bekommen, was dann?
Moritz Wieso Kinder bekommen?
Melchior Ich glaube in dieser Hinsicht nämlich an einen gewissen Instinkt. Ich glaube, wenn man einen Kater zum Beispiel mit einer Katze von Jugend auf zusammensperrt und