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Ein Schloss im Meer - Gästebuch der Familie von Hütterott: Bearbeitung und Kommentierung von Detlef Gaastra
Ein Schloss im Meer - Gästebuch der Familie von Hütterott: Bearbeitung und Kommentierung von Detlef Gaastra
Ein Schloss im Meer - Gästebuch der Familie von Hütterott: Bearbeitung und Kommentierung von Detlef Gaastra
eBook753 Seiten8 Stunden

Ein Schloss im Meer - Gästebuch der Familie von Hütterott: Bearbeitung und Kommentierung von Detlef Gaastra

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Über dieses E-Book

Bei seinem ersten Aufenthalt in Rovinj (Kroatien) 1970 wurde Detlef Gaastra während einer Altstadtführung von der Reiseleiterin Hilde Bialec auf die Bedeutung der Familie Hütterott für die »Rote Insel« hingewiesen. Sie erwähnte viele prominente Besucher der untergegangenen k.u.k. Monarchie, die in einem Gästebuch eingetragen waren, und dieses Gästebuch würde sich im Hotel »Istra« befinden. Ferner erzählte sie, dass ein Teil der Bibliothek des Schlosses an das Franziskaner-Kloster übergeben worden sei. Da ihn dieses Gästebuch interessierte und hat er sich in das Franziskaner-Kloster begeben, wohin ein Teil der Schlossbibliothek gelangt sein sollte, um dort nachzuforschen. Jahre später hat er das Heimatmuseum in Rovinj besucht und in der dortigen Bibliothek nach Informationen zur Familie Hütterott gefragt. Erst viel später händigte man ihm ein kleines Bündel mit Briefen, Fotos und Ähnlichem aus. Zu meinem großen Erstaunen befand sich unter den Unterlagen auch das angeblich verschwundene Gästebuch! Mit dieser hier vorliegenden Arbeit versucht Detlef Gaastra, das Gästebuch für die nachfolgenden Generationen »lesbar« zu machen, die Gästenamen zu entschlüsseln und ihre Lebensdaten und Verbindungen zu »S. Andrea« zu erfassen.
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum8. Mai 2017
ISBN9783961450787
Ein Schloss im Meer - Gästebuch der Familie von Hütterott: Bearbeitung und Kommentierung von Detlef Gaastra

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    Buchvorschau

    Ein Schloss im Meer - Gästebuch der Familie von Hütterott - Detlef Gaastra

    Gästebuch der Familie von Hütterott

    Bearbeitung und Kommentierung von Detlef Gaastra

    Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Autors unzulässig.

    Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

    Copyright (2016) Engelsdorfer Verlag Leipzig

    Alle Rechte beim Autor

    Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)

    www.engelsdorfer-verlag.de

    In Memoriam

    Josip Folo

    1938–2005

    Hans Renz

    1935–2009

    DIESES BUCH IST DEN BÜRGERN VON ROVINJ GEWIDMET

    Inhaltsverzeichnis

    Cover

    Titel

    Impressum

    Widmung

    Vorwort

    Einleitung

    Gästebuch „CISSA INSEL"

    Auswertung des Gästebuches

    Personenregister

    Die Gedenksteine auf S. Andrea

    Lebenslauf des Georg von Hütterott, für die Familienstiftung verfasst

    Die Japanreise von 1883–1886

    Chronik der Familie Hütterott von 1330–1980

    Der Familientag der Familie Hütterott von 1899

    Das Wappen der Familie Hütterott

    Das Schloss und seine Nebengebäude auf S. Andrea

    Georg von Hütterott als Abgeordneter

    Schloss Obersontheim

    Die „Suzume" und die weiteren Schiffe der Familie v. Hütterott

    „Cap Aureo" – Wiege des Tourismus in Rovinj

    S. Andrea – Brioni, Konkurrentinnen?

    Die Bilanzen von 1918, 1919 und 1920

    Dr. jur. Fritz Grabmayr von Angerheim

    Barbara von Hütterott als Geschäftsfrau

    Der „Fall" Camperio

    1945 und die nachfolgenden Jahre

    Epilog: Der Autor und die Insel

    Anhang

    Daten zur Familie „von Hütterott"

    Hütterott, eine wohlhabende Familie, niedergelassen in Triest und Rovinj

    Familie Hütterott auf der Insel S. Andrea in Rovinj

    Der Tod des Georg Ritter von Hütterott

    Das Testament des Georg von Hütterott

    Kommentar

    Danksagung

    Bildnachweis

    Endnoten

    Vorwort

    Bei meinem ersten Aufenthalt in Rovinj 1970 wurde während einer Altstadtführung von der Reiseleiterin Hilde Bialec auf die Bedeutung der Familie Hütterott für die „Rote Insel hingewiesen. Sie erwähnte viele prominente Besucher der untergegangenen k.u.k. Monarchie, die in einem Gästebuch eingetragen waren, und dieses Gästebuch würde sich im Hotel „Istra befinden. Ferner erzählte sie, dass ein Teil der Bibliothek des Schlosses an das Franziskaner-Kloster übergeben worden sei.

    Da mich dieses Gästebuch interessierte, und ich die „Rote Insel schon ins Herz geschlossen hatte, interessierte mich natürlich wer schon vor mir dieses herrliche Eiland besucht hatte. Meine Nachfrage bei der Hoteldirektion rief dort nur Kopfschütteln hervor, und man tat fast so, als ob vor dem Bau der Hotels (sofern die beiden ersten „Steinhäuser diese Bezeichnung verdienten) überhaupt keine Gäste dort gewesen waren. Ich habe mich dann in das Franziskaner-Kloster begeben, wohin ein Teil der Schlossbibliothek gelangt sein sollte, um dort nachzuforschen. Die Frau Oberin war meinen Wünschen gegenüber erheblich aufgeschlossener, versicherte aber glaubhaft, nie etwas Ähnliches wie ein Gästebuch aus dem alten Schlossbestand gesehen zu haben.

    Einige Jahre später machte ich die Bekanntschaft der Frau Bettina Charak aus Wien, die bereits seit Ende der 50er Jahre regelmäßiger Gast auf der Insel war. Sie versicherte mir, das Gästebuch in den ersten Jahren ihrer Besuche in den Händen gehalten und mehrfach darin gelesen zu haben. Es soll allgemein zugänglich in der Rezeption des Schlosses ausgelegen haben.

    Ich vermutete damals, ein Besucher hätte das Gästebuch inzwischen als Reiseandenken mitgenommen und habe diese Angelegenheit nicht weiter verfolgt. Das Interesse an der Familie Hütterott und ihrem Wirken auf der Insel habe ich jedoch nicht verloren, sondern auf das versprochene Erscheinen einer Publikation über Schloss und Insel gewartet, die aber nie erschien ist.

    Jahre später habe ich an einem regnerischen Tag das Heimatmuseum in Rovinj besucht und in der dortigen Bibliothek nach Informationen zur Familie Hütterott gefragt. Über mein Interesse schien man nicht besonders glücklich zu sein und mir wurde beschieden, dass über diese Familie keine Unterlagen vorhanden seien weil alles in den Wirren der Nachkriegszeit verloren gegangen bzw. vernichtet worden sei. Seitens der Museumsleitung war man viel mehr daran interessiert zu ergründen, warum ich mich für die Unterlagen interessiere, und ob ich vielleicht Erbansprüche stellen wolle. Dieses Ansinnen könne ich gleich vergessen, denn vor mir seien schon Besucher aus Deutschland in dieser Angelegenheit dagewesen und abgewiesen worden.

    Ein Einwohner Rovinjs, der nicht genannt werden möchte, hat mir dann aber versichert, dass doch Unterlagen vorhanden sind und hat mir erneut einen Kontakt zum Museum hergestellt.

    Es bedurfte wieder eines Regentages, um mich zu weiteren Nachforschungen in der Bibliothek zu veranlassen. Man händigte mir diesmal ein kleines Bündel mit Briefen, Fotos und Ähnlichem aus. Zu meinem großen Erstaunen befand sich unter den Unterlagen auch das angeblich verschwundene Gästebuch! Endlich, nach mehr als 20 Jahren, hielt ich dieses langgesuchte Buch in meinen Händen!

    Ich habe es durchgesehen, denn aufmerksames Lesen war mir nicht möglich, da die Eintragungen teilweise in der „altdeutschen Schrift waren, welche zu entziffern mir große Mühe machte und zeitraubend war. Außerdem besserte sich das Wetter, und ich hatte mich wieder auf den eigentlichen Sinn meines Besuches auf der „Roten Insel besonnen und mich dem Genus von Sonne und Meer hingegeben.

    Inzwischen hatte sich die politische Lage verändert und Kroatien war zu einem selbstständigen Staat geworden. Damit änderten sich auch die ideologischen Betrachtungen und es eröffneten sich neue Möglichkeiten. Es wurde für mich sogar eine Fotokopie des Gästebuches angefertigt, welche die Grundlage der hier vorgelegten Arbeit bildet.

    Bei einem neuerlichen Besuch im Heimatmuseum von Rovinj erfuhr ich, dass drei Kisten mit Archivunterlagen der Familie Hütterott aufgefunden worden waren. Es wurde mir die Gelegenheit gegeben, den Bestand zu sichten, welches mir aus Zeitmangel aber nicht mit der nötigen Gründlichkeit möglich war. Ich habe einige Fotokopien erhalten, die einen Querschnitt des Archivmaterials bildeten. Im vergangenen Jahr habe ich eine Bearbeitung und Bewertung dieser Unterlagen versucht. Trotz des wenigen Materials konnte ich interessante Einblicke in das Leben auf der Insel gewinnen, die mir bei der Bearbeitung des Gästebuches sehr wertvoll waren. Mit Unterstützung des Heimat-Museums Rovinj war mir die vollständige Bearbeitung und Erforschung dieses Archivmaterials möglich.

    Mit dieser hier vorliegenden Arbeit habe ich versucht, das Gästebuch für die nachfolgenden Generationen „lesbar zu machen, die Gästenamen zu entschlüsseln und ihre Lebensdaten und Verbindungen zu „S. Andrea zu erfassen.

    Allein wäre mir diese Zusammenstellung nicht möglich gewesen, und ich möchte an dieser Stelle denen danken, die mich tatkräftig unterstützt haben. An erster Stelle meiner Frau, die die Geduld aufbrachte, die Abende und Wochenenden mit mir, dem Computer und dem Gästebuch zu teilen. Aber sie war mir auch eine wichtige Hilfe beim Entziffern der altdeutschen Schrift und der italienischen Texte. Nicht möglich gewesen wäre es ohne die Unterstützung der Damen Katarina Maric und Marija Smolica aus der Bibliothek des Heimatmuseum Rovinj. Für die Entzifferung der altdeutschen Schrift und der Unterschriften im Gästebuch ist es mir gelungen, die Damen Schneider, Vogt und Zweig (aus dem Kreis der Hörer der Volkshochschule Berlin-Wilmersdorf) zu gewinnen, denen es zu verdanken ist, dass ein großer Teil der Unterschriften der Gäste entziffert werden konnte. Für die kroatischen Übersetzungen danke ich Frau Ljilia Bosnjak. Die vorbildlichen Übersetzungen aus dem Italienischen verdanke ich Herrn Jörn Schnell aus Rom. Fritz Fahrner aus Wiesbaden beschaffte mir wichtige Kontakte und stellte Literatur über die österreichische Marine zur Verfügung. Massimo und Gabriela Reggiani betrieben für mich die Nachforschungen in Mailand. In Wien blätterte Frau Hermine Höllriegel für mich in den Beständen der Staatsbibliothek.

    Aber nicht nur Privatpersonen, auch Institutionen standen mir hilfreich zur Seite: das Museum von Meran, das Institut für Stadtgeschichte in Frankfurt/Main, das Krupp-Archiv in Essen, der Verein „Herold" in Berlin, das Österreichische Marinearchiv im Heeresgeschichtlichen Museum, die Österreichische Nationalbank und die Japanischen Botschaften in Wien und Berlin.

    Eine große Unterstützung waren auch die beiden Adressbücher der Marie von Hütterott, welche Frau Marija Smolica, die Museumsbibliothekarin für mich kopierte, und die über die Heimatadressen einiger Gäste Auskunft gaben und somit weitere Nachforschungen möglich machen.

    Die jeweiligen Chefs der Fürstenhäuser Ratibor, Windisch-Grätz und Hohenlohe unterstützten meine Forschungen persönlich und verschafften mir sehr nützliche Kontakte. Besonders möchte ich auch Herrn Paul von Schoeller danken, der mir das Schoellersche Familienarchiv öffnete und wertvolle Hinweise zu weiteren Gästen aus dem Kreise der Familie Schoeller geben konnte.

    Die vielen neuen Mosaiksteinchen haben nicht nur das Bild vervollständigt, sondern teilweise auch grundlegend verändert. Das Erkennen neuer Zusammenhänge machte eine völlige Überarbeitung der Kommentare notwendig.

    Fritz Fahrner hat sich der Mühe unterzogen, die Korrekturlesung des Manuskriptes vorzunehmen, um diesem Werk eine lesbare Form zu geben.

    Das Jahr 2000 brachte für die Vervollständigung des vorliegenden Werkes eine Fülle neuen Materials. An erster Stelle ist hier die Arbeit der VHS-Gäste zu nennen, die das Archiv sortierten und somit die Grundlage für eine chronologische Bearbeitung ermöglichten. Bei dieser Gelegenheit wurden von den Schriftstücken in „altdeutscher Schrift Fotokopien angefertigt, die von vielen Hörern der VHS (auch einigen, die nicht mit in Rovinj waren) in eine lesbare Form übertragen wurden. Zu großem Dank bin ich Herrn Carl Th. Hütterott aus Gütersloh verpflichtet, der mir vertrauensvoll die „Hütterott-Chronik zur Verfügung stellte. Durch dieses Werk konnten viele bisher noch offene Fragen geklärt werden.

    Dadurch wurde eine Fülle neuer Erkenntnisse gewonnen. Ich habe mich entschlossen, diese Informationen in die Auswertung des Gästebuches zu übernehmen, da sie uns doch einen größeren Einblick in das Leben der Familie ermöglichen. Bei den Familien Benecke in Lichtenfels-Trieb und Hütterott in Gütersloh wurden drei Photoalben aufgefunden, die vermutlich in den zwanziger Jahren von Hanna Grabmayr zusammengestellt wurden und die Zeit von 1895 bis 1913 umfassen. Zwei Bände beinhalten Reisen der Familie, die teilweise auch im Gästebuch erwähnt werden. Durch die sehr genauen Beschriftungen der Bilder durch Hanna konnten auch noch einige Personen des Gästebuches identifiziert werden. Ein Album trägt den Titel „Villa Adele" und enthält Bilder aus dem Umfeld des Hauses und seiner Bewohner. Die neu bearbeiteten Unterlagen brachten auch für die Baugeschichte S. Andrea’s neue interessante Erkenntnisse.

    Für viele Jahre mussten die Erklärungen umgeschrieben werden, da sich völlig neue Zusammenhänge ergaben. Die Kapitel „Schloss Obersontheim und „Barbaras Aufenthalt in Deutschland wurden zugefügt.

    Neben vielen Helfern bei der Beschaffung und Erschließung der Unterlagen gilt mein besonderer Dank den 2009 verstorbenem Hans Renz, der den größten Teil (785) der Briefe übertragen hat, aber auch in mühevoller Kleinarbeit die beiden Adressbücher des Ehepaares Hütterott entzifferte und aus der Familienchronik einen Stammbaum erstellte. Fritz Fahrner übernahm dankenswerterweise wieder die mühevolle Aufgabe des Lektors, für die er durch seine langjährige Verbindung zu Rovinj besonders geeignet ist.

    Durch dieses umfangreiche Material fanden viele noch offene Fragen eine Antwort. Als sicher geltende Erkenntnisse mussten revidiert werden. Einige Theorien fanden aber auch ihre Bestätigungen. Soweit der Bestand des Archivs zugänglich war, sind die in Deutsch verfassten Briefe übertragen. Jetzt muss noch der italienische Schriftverkehr bearbeitet werden. Erste Schritte in dieser Richtung sind bereits eingeleitet und einige Briefe liegen bereits vor. Durch deren Erfassung und Bearbeitung verspreche ich mir wichtige Informationen über das Verhältnis zu einheimischen Bevölkerung, das vermutlich nicht spannungsfrei war.

    Neben der Erweiterung und Aktualisierung des Kommentars durch das neue Material wurde es auch nötig, wieder einige neue Kapitel zu verfassen. Das Personenregister erhielt durch die Fülle der neuen Informationen den größten Zugewinn. Fast alle noch nicht entzifferten Namen des Gästebuches konnten durch Hans Renz unermüdliche Forschungen entschlüsselt werden.

    Obwohl die Erforschung der Geschichte der Familie von Hütterott abgeschlossen schien, haben die nachfolgenden Jahre neue Informationen gebracht. Zwar nicht in der Fülle der Anfangsjahre dieser hier vorgelegten Arbeit, aber doch so viele, dass einzelne Texte eine Erweiterung erfuhren. Auch konnten zwei neue Kapitel eingefügt werden.

    Anlässlich des fünfzigjährigen Jubiläums des Heimatmuseums von Rovinj im Mai 2004 soll diese Arbeit nun endgültig abgeschlossen werden. Als „Nebenprodukt dieser hier vorliegenden Arbeit werden auch die handschriftlichen Briefe in einer dreibändigen Ausgabe dem Interessierten zugänglich gemacht, sowie je ein Band über die „Japanreise des Ehepaares Hütterott und die „Tagebücher und Taschenkalender".

    Eine Fülle von Unterlagen wartet noch auf die Bearbeitung, so wie auch nicht ausgeschlossen werden kann, dass weitere Unterlagen zugänglich werden. Ergebnisse aus diesen Forschungen werden dann in einen Ergänzungsband festgehalten werden.

    Berlin, im Mai 2016

    Detlef Gaastra

    Überreichung des „Hütterott-Archives" an die Museumsdirektorin Katarina Maric im Juni 2007

    Einleitung

    Bei dem Gästebuch der Familie „von Hütterott handelt es sich um ein Buch im Format DIN A4 mit einem festen Einband aus Leder. Auf dem Titelblatt steht in schlecht erhaltener vergoldeter Schrift „CISSA-INSEL. Bei dem Papier handelt es sich um kein hochwertiges Erzeugnis, wie auch das gesamte Aussehen des Buches keinen Rückschluss auf die Großartigkeit des Schlosses und der zugehörigen Inseln zulässt. Es hat den Anschein, dass es sich bei diesem Buch eher um ein Tagebuch bzw. eine Art Chronik für die private Erinnerung handeln sollte.

    Unter den einzelnen Jahreszahlen, beginnend mit dem Jahre 1893, werden Berichte über die vergangenen Monate abgefasst. Der Schrift nach zu urteilen, stammen diese Eintragungen von Georg von Hütterott persönlich, der aber eine Formulierung wählt, als ob ein Außenstehender der Berichterstatter ist. Einige Eintragungen stammen jedoch auch aus der Feder seiner Frau Marie.

    Vermutlich bei der Übernahme in den Bestand der Bibliothek des Heimatmuseums von Rovinj (wenn ich die Bestandsnummerierung richtig deute, im Jahre 1983) wurden die einzelnen Blätter (keine Seitenzahl) rechts oben mit einem Paginierstempel nummeriert. Es handelt sich nicht um eine ursprüngliche Seitennummerierung.

    Bei meiner Bearbeitung bin ich dieser Nummerierung gefolgt und habe sie im Fettdruck linksbündig als „Überschriften" eingefügt. Aus Gründen der Platzersparnis habe ich nicht die einzelnen Seiten übertragen, sondern fortlaufend geschrieben. Dabei habe ich mich aber bemüht, die einzelnen Eintragungen nach Möglichkeit in Anlehnung an das Original zu platzieren.

    Unleserliche Eintragungen, noch nicht übersetzte italienische Texte und meine Kommentare wurden kursiv geschrieben. Nicht identifizierte Eintragungen sind mit ............(?) gekennzeichnet.

    Die Bearbeitung des Buches gestaltete sich schwierig, da die Qualität der Fotokopie zu wünschen übrig ließ, und aufgrund der schlechten Papierqualität die Eintragungen der Rückseiten häufig durchscheinen und das Schriftbild beeinträchtigen.

    Bisher noch nicht geklärte Eintragungen können vielleicht noch enträtselt werden wenn der private und Italienische Schriftwechsel ausgewertet werden konnte. Dieses trifft besonders auf die Zeit unter italienischer Verwaltung zu, da meine Kenntnisse dieser Epoche äußerst mangelhaft sind. Leider ließen sich für diese Arbeit in Rovinj keine geeigneten Mitarbeiter finden.

    Ich bedauere es sehr, dass es mir nicht vergönnt war mit Herrn Mario Rossi aus Triest zusammenarbeiten zu können, der 1997 verstorben ist. Seine mir bekannten Aufzeichnungen über die Familie Hütterott lassen vermuten, dass es sich bei ihm um einen ausgezeichneten Kenner dieser Materie handelte.

    In Ermangelung anderer Informationen habe ich mir erlaubt, die drei mir vorliegenden Aufsätze des Herrn Mario Rossi (Triest) zur Familie Hütterott in deutscher Übersetzung in den Anhang mit aufzunehmen. Dadurch wird dem interessierten Leser die Möglichkeit gegeben, Informationen über das Gästebuch hinaus zur Familie Hütterott zu erhalten.

    Die hier von mir vorgelegte Arbeit gliedert sich in die folgenden Teile:

    Die Erläuterungen zum Gästebuch (Teil II) habe ich nach Jahren geordnet, da die Eintragungen nicht immer der Chronologie folgen und es den Anschein hat, dass gelegentlich Seiten überblättert, und die freien Blätter später beschrieben wurden.

    Zum jetzigen Zeitpunkt handelt es sich um eine vorläufige Bearbeitung die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben kann. Für weitere ergänzende Hinweise bin ich jederzeit dankbar.

    Georg, Marie und Hanna Hütterott vor der Villa Adele

    Gästebuch „CISSA INSEL"

    1

    Erzherzog Karl Stefan L. Capit. Schooneryacht Christa K.u.K. Y.G.

    18. Januar 1891

    2

    Erzherzog Karl Stefan S. Capit. Schooneryacht „Christa" k.u.k. Y.G

    24. Januar 1891

    Drei Tage vor dem letzten Besuch Seiner Kaiserlichen Hoheit, Donnerstag am 17. September 1891, haben wir unsren Einzug auf Sanct Andrea gehalten!

    Georg Hütterott

    Marie Hütterott

    Hanna Hütterott

    3

    26/27 September 1891 fanden hier freundlichste Aufnahme

    Georg Küchler

    Johanna Küchler

    Carl Küchler

    Johanna Küchler

    Frieda Küchler

    X von Berta Küchler

    3.4. Oktober 1891

    1892

    In 1892 haben wir am 9. Juni St Andrea bezogen

    4

    5

    6

    7

    8

    Im Frühjahr 1893 haben städtische Angelegenheiten uns in Triest zurückgehalten; im Juli und August wurde eine Reise nach Deutschland unternommen und erst am 5 September konnten wir – außer einigen flüchtigen Besuchen seit letztem Herbst – unser liebes S. Andrea wieder beziehen.

    8. September 893 Sigmund Baron Conrad

    10.–20ten September Curt Netto

    Baron Bela Weigelsperg,

    K.K. Sectionschef

    Becher

    4/8 93

    1893

    9

    Am 19 November 1893 nach leider nur zu kurzem Aufenthalt, Umzug nach Triest

    10

    Yorihito Komatsu le 4 Avril 1894

    :::::::::::::::Jap. Schriftzeichen:::::::::

    Yotalu Hata, Direktor des kaiserlichen Hofes

    Michinori S. Nagasaki

    Master of Ceremonies to Emperor of Japan

    ::::::::::::::::::Japan. Schriftzeichen:::::::::::: (?)

    Riotaro Hata 4. April 1894

    Robert Steingasser

    k. und k. Linienschiffs Ltn.

    Erzherzog Karl Stefan 16/6 1894

    Mit Yacht „Christa"

    Hans Coudenhove 16/6 1894

    11

    Im Sommer 1894 haben wir – nach der Rückkehr von einer sehr schönen, genußreichen Fahrt nach Dalmatien mit unserer Dampfyacht „Suzume" (14 Juli–14 August) – am 23. August S. Andrea bezogen.

    12

    13

    Erzherzogin Maria Theresia 17/11 1894

    Prinzessin Caroline Marie Coburg

    Prinz August Leopold Coburg

    Eh. Karl Stefan

    17/11 Erzherzogin Maria Theresia

    Eleonora

    Renata

    Carl

    Am 19. December 1894

    nach schönem Herbst, dessen Ende aber durch Georgs lange 6 wöchentliche Krankheit getrübt wurde, Umzug nach Triest

    14

    1895

    Im Sommer machte Georg – einer gnädigen Einladung Seiner Kais. u. Königl. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Karl Stefan folgend – die Festlichkeiten der Nordostsee-Canal- Eröffnung in Hamburg und Kiel (19-23 Juni) und die Rückkehr der Oester.-ungar. Escadre von Kiel nach Pola auf dem Flaggschiff „Kaiserin und Königin Maria Theresia" (Ankunft in Pola 15. Juli) mit, und brauchte dann eine 4 wöchentliche Cur in Marienbad, während Marie u. Hanna gleichzeitig in Frankfurt weilten.

    S. Andrea wurde am 10. September bezogen.

    15

    Am 9 December 1895

    nach einem von schönstem Wetter begünstigten Herbst Umzug nach

    Triest.

    16

    1896

    Im Juli musste Georg wieder zur Cur nach Marienbad u. besuchte dann mit Marie und Hanna Dresden, u. Berlin. Am 3. August musste er (wegen Stabilimento tecnico) wieder in Triest sein, während Marie und Hanna noch 2 Wochen in Salzburg blieben. S. Andrea konnte – weil Georg durch seine verschiedenen Aemter in Triest festgehalten war, – erst am 11 September u. auch dann nur zu ganz kurzem Aufenthalt bezogen werden; denn zum 1 October mußte Georg Hanna ins Institut nach Dresden bringen und so wurde S. Andrea am 27 September schon wieder geschlossen.

    17

    1897

    Nach einem schönen Winter u. Frühjahr in Triest brachten Georg, Marie u. Hanna den August wieder (zum 3ten Mal) in Marienbad zu. Georg geleitete dann Hanna ins Institut nach Dresden zurück u. genoß – einer gnädigen Einladung Seiner Kaiserl. u. Königl. Hoheit Erzherzog´s Karl Stefan folgend – noch ganz herrliche Tage auf Schloß Saybusch, wo die ganze durchlauchtigste Erzherzogliche Familie in bestem Wohlsein beisammen und unendlich lieb mit ihm war. Marie war direkt nach Triest zurück gekehrt. Auch in diesem Jahr fesselten wieder allerlei Pflichten Georg an Triest, sodaß S. Andrea di Rovigno erst am 19. September bezogen werden konnte, vorerst von Georg, Marie u. der am 11. Januar d. J. geborenen Barbara Elisabeth, während Hanna, nach Beendigung ihrer Institutszeit in Dresden Anfang October folgen wird.

    X von Barbara Elisabeth, am 20 Sept. 1897

    C. Netto 5.-17. Oktober 1897

    C. Goeschen 22t. Sept.–19ter. October 1897

    Salvator (Erzherzog)

    Am 28. September 1897 bei herrlichstem Wetter auf den Cissa Inseln

    Bis incl. 4 October täglich im Meer gebadet; am 5 Oct. kam ein Wettersturz; am 17, 18 u. 19 October konnten wir aber wieder Seebäder nehmen.

    Am 19. Oktober 1897

    leider zu früh, aber wegen Georg´s Angelegenheiten in Triest nicht länger zu verschieben, bei herrlichem, warmem Sommerwetter, Abreise per „Suzume" nach Triest.

    18

    1898

    19

    18 September 1898

    Im Februar d. J. wurde Hanna von Muttern nach Bedford gebracht, Georg machte indessen als Gast Seiner K.u.K. Hoheit Erzherzog Carl Stefan, auf Yacht Ossero eine Cruise an der Riviera – Genua bis Cannes. Im Mai war er bei Sr. K.u.K. Hoheit in Berlin, nach höchstdessen Operation durch Professor Sonnenburg. Im August brauchten Georg (zum 4 Mal) u. Marie die Cur in Marienbad; Barbara Elisabeth war mit. Dann wurde Hanna in Bedford abgeholt u. auf der Rückreise Frankfurt u. Berghof besucht.

    Unmittelbar nach der Uebersiedlung nach S. Andrea wurden wir von dem erschütternden Tod unserer geliebten Kaiserin Elisabeth in tiefste Trauer versetzt und konnten erst spät per „Suzume" die schönen Inseln beziehen, nachdem Georg am Morgen von der Trauerfeier in Wien nach Triest zurückgekehrt war. Herrliches warmes Sonnen Wetter.

    20

    Am 2 November 1898 kaufte Seine K.u.K. Hoheit Erzherzog Carl Stefan die Insel Sta. Catarina bei Rovigno; um sich dort anzusiedeln – ein wichtiges frohes Ereignis für die ganze istrianer Küste und besonders auch für die Cissa-Inseln. -

    Am 5. November 1898 Umzug nach Triest

    (Rovigno)

    Salvator (Erzherzog)

    Im Frühjahr 1899 ging die Insel Sta. Catarina aus Sr. K.u.K. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Carl Stefan Besitz, leider wieder in andere Hände über.

    21

    10 September 1899

    Während des verflossenen Winters war Hanna wieder in Bedford. Im Frühjahr besuchten uns in Triest Tante Emma Benecke vom Berghof mit Arthur u. Freddy. Am 16 Juli starb nach langem Leiden Grossvater Keyl und sein Wunsch, die auch ihm lieb gewesenen Inseln wiederzusehen, blieb leider unerfüllt. Nach den Trauertagen in Frankfurt holte Georg Hanna von Bedford ab. Wir alle weilten dann 3 Wochen in Marienbad – zum 5ten Mal – reisten über Berlin nach Helgoland u. Norderney und über Bremen und München nach Triest zurück, und sind heute bei herrlichem Sonnenschein, auf der „Suzume" vor S. Andrea eingetroffen.

    am 8. October 99 letztes Seebad; es ist dieses Jahr früh kühl geworden

    Nach viel kühlem und schlechtem Wetter wurde es in zweiter Hälfte Oktober wieder dauernd wunderschön, warm und sonnig. Georg hatte während des ganzen diesjährigen Herbstaufenthaltes auf S. Andrea, nur über jeden Sonntag von Triest herkommen können und weil er sich nicht länger von dort frei machen konnte, wurde am 4. November 1899 per „Suzume" wieder nach Triest übersiedelt.

    22

    11 September 1900

    Der letzte Winter ist uns in Trauer um den verstorbenen lieben Großvater Keyl sehr still und dadurch um so gemüthlicher in Villa Adele verflossen. – Vom 1–10 Mai machten wir auf der „Suzume einen sehr befriedigenden Ausflug nach den istrianer Inseln, Novigrad u. Zara und wurden von Ihren Kaiserl. u. Königl. Hoheiten Erzherzogin und Erzherzog Carl Stefan in Podjavori auf Lussin, u. in Arbe (auf Yacht „Litawa) wieder mit größter Gnade u. Güte aufgenommen. – Dann fuhren Vater, Mutter u. Hanna nach Paris zur Weltausstellung, 18 Mai bis 1 Juni. – Am 27 Juli reisten wir nach Kirchberg bei Reichenhall u. kehrten von dort am 27 Aug. nach Triest zurück. Am 8 u. 9 Sept. fanden in Triest die Feierlichkeiten zum Stapellauf S.M.S. „Habsburg statt, wobei unser Fest am 8. Sept. auf der eigens dazu gebauten Galeggiante einen sehr schönen Verlauf nahm und heute sind wir per „Suzume bei prächtigem Wetter auf S. Andrea eingetroffen.

    Am 15. October letztes Seebad

    Vom 14. bis 20. October C. Netto

    Am 15. September 1900 reiste Georg – einer lieben Einladung Seiner k.u.k. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Carl Stefan folgend – per Bahn nach San Sebastian, schiffte sich dort am 18. Septbr. zu höchstdemselben auf höchstdessen gleichzeitig von Kiel respec. Petersburg, eingetroffene neue prächtige Yacht „Waturus ein, verlebte in San Sebastian durch Seiner k.u.k. Hoheit und Ihrer Majestät der Königin Marie Christine große Gnade 12 sehr interessante schöne Tage, reiste mit seiner k.u.k. Hoheit auf „Waturus unter Berührung von Ferrol, Gibraltar, Malaga, Almeria u. Messina nach Lussinpiccolo zurück und traf nach sehr schöner, genussreicher Fahrt am 17. Oktober wieder auf S. Andrea ein.

    23/10 1900

    Erzherzog Karl Stefan mit Yacht „Waturus"

    Carl Harrer

    Don Antonio Petrina Don Antonio hat in der

    Kapelle auf dem Belvedere auf

    S. Andrea, Messe gelesen

    J.W. Polley 27 -28 Okt. 1900

    R. Kleinpeter 27/10-28/10 1900

    H. Heintze 2 bis 3 November 1900

    K. Heintze 2 bis 3 November 1900

    Am 6. November bei schönstem Wetter per „Suzume" nach Triest übersiedelt.

    23

    1901

    1901

    Der letzte Winter, mit seiner ausssergewöhnlich strengen und langen Kälte, brachte uns viel Unwohlsein. Im Januar waren Marie und Hanna 14 Tage in Frankfurt zur 90 jährigen Geburtstagsfeier von Großmama respec. Urgroßmama Hoffmann. – Vom 9 bis 15 April war Georg mit Hanna an der Riviera, zum Congress der Association internationale de la Marine in Monaco. Am 28 April wurde S. Andrea bezogen, während Georg p. „Suzume" zu den Regatten nach Pola fuhr.

    Am 7. Mai Rückfahrt nach Triest p. „Suzume"

    Am 25 Mai wird S. Andrea neuerdings bezogen mit Schwerzenbachs p. „Suzume"

    24

    Benno von Grundherr 17/18. September 1901

    Heinrich Barth

    Carl Fr. Dietz

    Am 26. October 1901, nach schönem Herbst, Uebersiedlung nach Triest.

    per „Suzume" über Pola durch Wechsel 4. 9. Secretariat

    4 Tage zu .............(?)

    25

    Am 4. November 1904 Umzug nach Triest bei schönstem Wetter auf „Suzume".

    26

    Hier entsteht ein Durcheinander in der Seitenfolge, da drei Seiten des Buches zusammengeklebt waren und die Fortsetzung für das Jahr 1902 auf Blatt 27 beginnt. Erst im Oktober 1904 werden diese Blätter beschrieben.

    1905

    Nach vergnügtem angenehmem Winter in Triest, haben Vater, Mutter u. Hanna vom 15 März bis 19 April, einer gnädigen Einladung Erzherzogs Carl Stefan´s folgend, auf Yacht „Rovenska eine schöne, genußreiche Cruise an der Riviera, Elba, Neapel, Messina, Lussin gemacht; vom 23–27 April, während der Osterfeiertage, waren wir auf „Suzume vor S. Andrea und in Lussinpiccolo.

    Am 21 Mai Stapellauf S.M.S „Erzherzog Ferdinand Max", – Taufpathin Erzherzogin Maria Josepha.

    Am 10 Juli übersiedelten wir auf die Insel, wo sofort die Wasserversorgungsarbeiten fürs Haus begonnen, welche es uns leider unmöglich machten, vorerst liebe Gäste bei uns zu sehen.

    27

    1902

    28

    1903

    Der Winter brachte allen Bewohnern der Villa Adele in Triest Influenza, am Längsten dem „lieben Vater. Lange ließ dann warmes Wetter im Frühjahr auf sich warten, so daß sich die Einschiffung auf „Suzume u. der Bezug der Inseln sehr verspätete. Anfang Mai mußte Georg nach Bremen.

    Am 12 Mai waren wir alle mit Sr. k.u.k. Hoheit Erzherzog Carl Stefan

    in Venedig,

    Georg dann

    vom 14–16 Mai p. „Suzume" bei den Regatten in Pola

    am 15 Mai schifften sich dort auch Mutter, Hanna und Barbelis ein

    16 „ Abends ankerte „Suzume" vor S. Andrea

    19. „ lief Yacht „Sen" mit Sr. K.u.K. Hoheit an Bord in Rovigno ein.

    29

    b vom schön verlebten Tag

    Dauerndes mir bleiben mag?

    Eins soll er gewiß mir schenken:

    frohes, dankbares Gedenken!

    H. Stallsen

    30

    1904

    Gut u. fröhlich ist der Winter in Triest verlaufen. Der Vater mußte häufig zu Sitzungen nach Wien. Vom ...............bis ............waren der Vater, die Mutter und Hanna in Wien.

    Die Osterfeiertage, 3 u. 4 April brachten wir auf der „Suzume vor S. Andrea zu. Am 30. April war der Stapellauf S.M.S. „Erzherzog Friedrich; dann mußte Vater nach Bremen u. Berlin. Am 17 Mai fuhren wir mit Paul von Schoeller und Baron Sartorio p. „Suzume" nach S. Andrea respect. Pola zu den Regatten und blieben vom 20 Mai, über Pfingsten bis .............. Mai auf der Insel.

    31

    13.–14. VIII Walter Asthöwer

    20/8–21/8 Josef Stürgkh

    Nach langer Hitze u. Dürre brachten die Tage vom 22–25 Aug. 1904 schwere Gewitter u. am 23 Aug. einen Nordsturm; die Temperatur sank von 24° auf 14° C. Am 25 Aug. regnete es den ganzen Tag und war so kühl, dass die Schwalben sich ängstlich u. matt an geschützten Stellen des Hauses zusammendrängten, selbst in die Zimmer flogen u. am 26. Aug. Morgens sämtlich abzogen.

    32

    Bis 19 Sept. 1904 haben wir täglich im Meer gebadet; am 19 Sept. hatten wir einen starken Wettersturz bei leichtem N. O. Das Thermometer sank bis auf 10 °C. Gegen Abend trafen große Schwärme Schwalben aus Norden ein – eine viel hellere Schwalbenart als die hier ansässige die sich ängstlich geschützte Stellen am Haus zum Uebernachten suchten; am nächsten Morgen zog ein Theil davon nach Süden weiter; viele jedoch blieben hier, tummelten sich Tags über im Sonnenschein, der wieder wärmer war, übernachteten nochmals bei uns u. verließen uns erst am Morgen des 21 Sept.

    33

    27 Ottobre 1905

    ::::::::::::::unleserliche Eintragung (4 Zeilen) in italienisch::::::::

    Dr. M. Campitelli G. Candussi-Giardo

    Dr. Kien Benussi

    dirig. Primararzt E.M.Th. Seehospitz S. Pelagio Gius.

    Quarantotto

    G. Bottarini le 27/10 1905 Dr. Benussi-Moro

    Ludwig Keinig 28–29/X 05.

    34

    1906

    Erzherzogin Maria Josepha

    d. 21. Mai 1906

    Carla Attems mit K.u.K. Yacht „Fantasie"

    August Altgraf zu Salm

    Paul von Schoeller 24. Mai

    Emma Freifrau von Lutteroth 8 Mai 1906

    Am 14. Juli 1906 haben wir S. Andrea bezogen; nach schönen heissen Tagen war gerade ein Wettersturz eingetreten und die Ueberfahrt p. „Suzume" bei starkem N. Wind und schwerer See aus N. W. mit Regen, verlief sehr kühl und ungemüthlich.

    35

    Josef Stürgkh

    9/8–12/8 906

    Ziegler

    S.M.S. „Sankt Georg" am 14/8 906

    Bolkenburg waren 2 Divisionen der Escader

    Kommandant in Rovigno vor Anker

    14/VIII 906 S.M.S „Sankt Georg"

    G. Wilhelm Lt

    14/VIII 06 „S. Georg"

    Am 19 Aug. 1906 Wettersturz mit Regen und schwerem Nordwind; in den vorhergegangenen Tagen hatten südliche und westliche Winde geweht. Das Thermometer sinkt von 24 auf 14° C. Am 20 Aug. wieder schönes Wetter, dennoch ziehen die meisten Schwalben ab und nur die jüngsten bleiben zurück.

    Am 7 September 1906 sind bei herrlichem warmem Sonnenwetter, die übrig gebliebenen Schwalben abgezogen und nur einige wenige zurückgeblieben.

    Am 11 September 1906, nach herrlichen Wochen warmen Sonnenscheins, neuerlicher Wettersturz mit Regen und kaltem Ostwind; der Herbst beginnt!

    In Dankbarkeit für diesen so angenehm verbrachten Tag auf dieser zauberhaften Insel, verwöhnt von dem einnehmenden Wesen der großzügigen Familie de Hütterott.

    18 Settembre 1906 Gandussi-Giardo podestá

    Es entbietet herzlichen und aufrichtigen Dank für die großzügige Aufnahme, die mir durch die so angesehene Familie de Hütterott zuteil wurde

    Prepozito Parroco

    Dr. Gregorio Spongia Benussi dep. prov.

    Avvocado Piero Davanzo Gius. Quarantotto

    Pres. Della Cam. di Comune

    Dr. Giacomo Calioni G. Bottarini

    Dr. R. Kien Giov. Tromba

    dirig. Primararzt v. E. M. T. Seehospiz (Erzherzogin

    Maria Theresia)

    St. Pelagio in Rovigno

    36

    26–30 September Hans v. Schwerzenbach

    Als letzter Gast Vom alten Glockenhofer Stamm

    fand Ruh und Rast Ein frohes Pärchen, Frau und Mann.

    Dank alter Freundschaft Dem, was der Gäste lange Kette

    Aus der Eltern Zeit Euch gutes wünschet um die Wette

    Und Eurer seltenen Gastlichkeit

    Dem laßt zum Schluß uns Ausdruck geben

    Und rufen „hoch, „hoch sollt Ihr leben!

    Der ganze Sommer und Herbst 1906 war eine ununterbrochene Reihe schönster Sonnentage; die Wetterstürze am 19 Aug. u. 11 Sept. hatten nur 1–2 Tage gedauert. Es war andauernd so warm, daß wir mit seltenen Unterbrechungen bis 26 October Seebäder nehmen konnten. Vom 30 Octob. bis 2 Nov. herrschte starker Scirocco, am 1 November ein schwerer Scirocco-Sturm. Dann wurde es wieder sonnig u. sehr warm, sodaß wir am 5 Nov. noch bei offenen Fenstern sitzen konnten und keinen Ueberzieher ertrugen.

    Hanna ist am 2 Nov. mit ihrer Großmama nach Frankfurt gereist.

    Am 6. Nov. 1906 Umzug nach Triest per „Suzume" bei Sonnenschein und sehr warmer Luft, mit leichtem S. O. Wind.

    37

    1907

    In zweiter Hälfte Juli 1907 machte Georg mit Herrn Paul von Schoeller, Herrn Krupp u. Herrn Hamburger eine 12 tägige herrliche Automobilfahrt durch Tirol, während Marie, Hanna u. Barb.Elis. in Berghof waren. Georg holte sie dort ab, zu einem mehrtägigem schönen Aufenthalt bei Krupp´s in der Walster, wo Hanna dann allein noch blieb. Am 14 August 1907 wurden die Inseln wieder bezogen, bei herrlichem Wetter. Hanna kam am 24 August von der Walster hier an.

    Am 16 Aug. 1907 schwere Südwestboe, welche der Insel mehrere Bäume raubte, Regen und starke Abkühlung.

    Die Schwalben flattern ängstlich und ziehen am 17 August nach Süden ab, bis auf wenige mit Jungen noch im Nest. Diese Zurückgebliebenen sammeln sich bei schönstem warmem Wetter in den Tagen vom 25-27 Aug. und ziehen am 28 Aug. ab

    Vom 5 bis 14 September Japanische Kriegsschiffe „Tsukuba und „Chitose in Triest, was Georgs Anwesenheit dort nöthig macht. Marie begleitete ihn dorthin u. am 13 und 14 Sept. waren auch Hanna und Barbelis in Triest, zum Rout u. Dinner beim Viceadmiral Jjuin, an Bord der „Tsukuba".

    Vom 28 Sept. bis 6 October machte Georg eine Fahrt nach Galatz, zum Stapellauf des Monitors „J. C. Bratianu", vom Stabil. Tecnico für Rumänien gebaut, welcher Stapellauf am 2 October 1907 in Gegenwart des Königs Carols I. und der königl. Familie sehr befriedigend verlaufen ist.

    38

    Marie Therese Prinzessin von Bayern

    geborene Erzherzogin von Östreich-Este

    Hildegard Prinzessin von Bayern

    Wiltrud Prinzessin von Bayern

    Helmtrud Prinzessin von Bayern

    Gundelinde Prinzessin von Bayern

    Leo von Littrow

    Bertha Freiin v. Wulffen

    39

    Über alle Maßen zufrieden ob der schönen Stunden

    im lieben Kreis der noblen Familie des Ritters v. Hütterott

    erneuern ihr bestes und tief gefühltes Dankeschön

    St. Andrea di Rovigno, 24. Ottobre 1907

    Pietro Davanzo I. deleg. com. (I.Delegierter der Gemeinde)

    Dr. Gregorio Spongia

    Notario Rismondo

    G. Tromba Dr. Kien

    Primararzt E. M. Th. Seehospiz S. Pelagio Rovigno

    Emmy Jedina 1/11 1907 L. Jedina mit einem Torpedo Boot

    Alice Jedina Cadm.

    H. Groll Lt.

    Am 3. November 1907 letztes Seebad! Es war bis dahin ununterbrochen sehr mild gewesen, bei anhaltenden Südwinden, am 4 Nov. trat eine merkliche Abkühlung ein, mit Borin.

    Am 9. November 1907 Uebersiedlung nach Triest, auf „Suzume" bei Windstille mit trübem Himmel; Ankunft in Triest bei strömendem Regen.

    40

    1908

    Im Herbst 1907, nach unsrer Rückkehr nach Triest waren Marie u. Hanna drei Wochen, bis knapp vor Weihnachten, in Frankfurt a/M. Mitte Januar 1908 wollten wir einer gnädigen Einladung Erzherzogs Carl Stefans nach Schloß Saybusch folgen, erkrankten aber alle Drei – Marie, Hanna und Georg – auf der Durchreise in Wien, an Influenza, die sich derart lang hinzog, besonders bei Hanna – 53 Tage hat sie das Bett gehütet – dass wir bis Ende März, also 2 ½ Monate im Hotel Krantz liegen bleiben mußten. Marie und Hanna waren dann noch 14 Tage in Cap Martin. Ostern, Mitte April fand uns alle endlich wieder vereint in Villa Adele. Während der Feiertage Ausflug per „Suzume" nach Rovigno.

    Am 6ten Mai 1908 haben wir auf „Suzume das Einlaufen Kaiser Wilhelm´s II. auf „Hohenzollern in Pola mit angesehen und an demselben Tag für kurz unsere Inseln bezogen.

    Am 11. Juli 1908 haben wir die Inseln bezogen; nach Beendigung der Festlichkeiten zu Ehren der englischen Mittelmeerflotte in Triest; sie ist am 6. Juli 1908 dort eingelaufen, unter dem Commando von Admiral Sir Charles Drury, auf Schlachtschiff „Queen. Lady Drury begleitete die Flotte auf Kriegsyacht „Hussar. Zur Flottenabtheilung, die in Triest war, gehörten die Schiffe „Queen (Flaggschiff), „Prinz of Wales (Flaggschiff des Viceadmiral Prinz Ludwig von Battenberg) „Glory, „Goliath, „Barham, „Suffolk und „Hussar"

    „Hussar" ankerte am 13 Juli 1908 vor S. Andrea di Rovigno, und Lady Drury und die Offiziere waren während des Tages unsere lieben Gäste.

    41

    Prinz Alfred hat einen (sechser) Rehbock geschossen, (den dritten, der auf der Insel geschossen worden ist)

    20/VII

    waren während der Manöver mit den

    Torpedobooten in Rovigno

    18.–19. Sept. 1908 Saburo Hyakutake

    Marine-Attaché bei der Kaiserlich Japanischen

    Botschaft in Wien

    ::::::::::::::::Namen u. Titel in Japanischen Schriftzeichen::::::::::::::::::

    42

    2. Okt. 1908

    Eh. Karl Stefan mit Yacht „Rovenska"

    Maria Theresia

    Mechthildis

    Leo

    Wilhelm

    Erzherzogin Maria Josepha

    d. 5. October 1908

    Crescence Markgräfin v. Pallavicini

    August Altgraf zu Salm

    3. November 1908 Prof. Carl J Cori Triest

    Dr. W. Brüchner Wien

    Professor an der Universität

    Dr. Gustav Gotzinger

    Assistent am geogr. Institut

    cand. phil. Elsa Rotter Wien

    cand. phil Emma Lonia

    cand. phil Ferdinand Schnabl aus Wien

    Hellmuth Braumüller stud. geogr. Berlin

    stud. geogr. Hans Pernter Wien

    Grete Husak aus Teplitz in Böhmen

    Theodor Pernecker aus Wien N. Ö.

    Dr. Ludomir R. v. Sawicki

    Anton Jakisch, Wien

    Eduard Friedl Wien

    Victor Wacha Brünn

    Oswald Barth aus Znaim Südmähren

    Rudolf Rosenkranz aus Wien

    Konrad Pokorny aus Krems a/D. N.Ö.

    Otto Pfeffer (Burschenschaftszeichen) Wien

    Max Hofmann Kalksburg b. Wien

    Os. Cassini V.A. 7.–8. XI

    44

    1909

    Njegovan Skpt.

    Raisp Kap. G. Schierra Slt. Ernst Klein

    R. Junowiecz Lt. Stöwer D. Schneider

    Fritz von Maurig Richard v. Maurig

    Grete v. Maurig

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