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7 Tage Trouble
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eBook255 Seiten2 Stunden

7 Tage Trouble

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Über dieses E-Book

Der dreizehnjährige Miles muss mitansehen, wie sein Vater erschossen wird. Während die Gangster ihn jagen, versucht er, seine Mutter zu finden, die ihn und den Vater verließ, als er ein Kleinkind war, herauszufinden, warum sein Vater erschossen wurde und die Gangster der Polizei auszuliefern. Dies ist der ganze Roman zur Kurzgeschichte "Trouble", die im Rahmen eines Wettbewerbs veröffentlicht wurde.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum25. Apr. 2017
ISBN9783743176065
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    Buchvorschau

    7 Tage Trouble - Meike Euler

    7 Tage Trouble

    Samstag

    Sonntag

    Montag

    Dienstag

    Mittwoch

    Donnerstag

    Freitag

    Samstag

    Sonntag

    Impressum

    Samstag

    14:22

    Ein kalter Wind wehte durch die Straßen. Trouble fröstelte. Er trug nur ein T-Shirt. Als er gestern das Haus verlassen hatte, war es noch wärmer gewesen. Und dann war alles anders gekommen als erwartet.

    Im Supermarkt hatte er Rose getroffen. Rose, „die Studentin", so hatten alle sie genannt.

    „Hallo Trouble." hatte sie gesagt.

    „Hallo Rose." hatte er geantwortet und war unsicher, aber Rose schien nicht böse zu sein auf ihn. Verlegen standen beide voreinander und keiner wusste etwas zu sagen. Aber keiner von beiden wollte weitergehen und das Treffen beenden.

    „Ich vermisse Dich." sagte Rose schließlich.

    „Ich vermisse das Training auch. Und weil ihm auffiel, wie blöd das klang, fügte er noch hinzu: „Und Dich auch.

    Rose lächelte. In ihrem Einkaufswagen hatte sie einen ganzen Stapel Tiefkühlpizzen und mehrere Chipstüten, zwei Sixpacks Bier, Orangensaft und zwei Flaschen Wodka.

    „Machst Du eine Party?" fragte Trouble.

    „Ja."

    „Hast Du Geburtstag oder so was?"

    „Ja, ich habe heute Geburtstag."

    Trouble ergriff ihre Hand und gratulierte ihr.

    Rose schob ihren Wagen in Richtung Kasse und Trouble ging mit ihr.

    „Kaufst Du gar nichts?" wunderte sie sich.

    Trouble hatte kein Geld. Und dass er vorgehabt hatte, einen Schokoriegel zu stehlen, konnte er ihr schlecht sagen.

    „Hab’s mir anders überlegt."

    „Ich habe Geburtstag heute, ich gebe Dir was aus. sagte Rose. Offensichtlich hatte sie erraten, dass er kein Geld hatte. Aber Trouble schüttelte den Kopf, zu stolz, das Angebot anzunehmen. „Ein Dixon bettelt nicht. hatte ihm sein Vater eingebläut.

    Rose bezahlte und packte ihre Einkäufe in viele Taschen.

    „Soll ich Dir tragen helfen?"

    „Ja, gern. Möchtest Du mitkommen, auf meine Party?"

    Trouble nickte.

    „Aber da werden nur Studenten sein."

    „Ich will nicht stören..." 

    „Nein, stören wirst Du nicht, ein paar wollten Dich gerne mal kennenlernen."

    „Wieso das?"

    „Ich habe ihnen vom Training erzählt und von Dir."

    Trouble wurde ganz verlegen.

    „Musst Du erst zu Hause fragen, ob Du darfst?"

    „Nein."

    Trouble begleitete Rose.

    Trouble war für seine dreizehn Jahre ziemlich klein und ging meist für zehn oder elf durch. Eine Tatsache, die ihn sehr verärgerte, besonders weil die Mädchen jetzt alle einen Kopf größer waren als er.

    Er wollte in die Straße einbiegen, in der er wohnte. An der Ecke an Beates Kiosk standen Georg und Kashayar. Und sie hatten ihn bereits gesehen und spurteten los. Davonlaufen war sinnlos, die beiden waren schneller als er. Aber was sie mit ihm machen würden, wenn er sich fangen ließ, war auch klar. Wer sitzt schon gern im Jugendknast. Trouble verschwand in einem Hauseingang. In den Wohnblocks waren die Haustüren selten abgeschlossen damit die Kinder, die nicht an die Klingeln kamen, an die Wohnungstüren klopfen konnten. Durch den Hinterausgang flüchtete er über den Hof in das Gebäude gegenüber und von dort wieder auf die Straße. Er brauchte eine Treppe. Auf Treppen konnte er jeden Verfolger abhängen, keiner konnte so schnell Treppen hinauf- und hinunterlaufen wie er. Auf die selbe Weise durchquerte er den nächsten Wohnblock und hetzte die Straße hinunter, die Stimmen der beiden Älteren hinter sich. Vor ihm tauchte die S-Bahnstation auf. Auf der Treppe konnte er tatsächlich ein paar Meter gut machen und am anderen Ende des Bahnsteigs die Treppe hinunter auch wieder. Das gleiche Spiel noch einmal in der Gegenrichtung und Georg blieb zurück. „Ich warte an diesem Ende!"

    Am Ende des Bahnsteigs sprang Trouble auf die Gleise. Die Schwellen zwischen den Schienen würden es Kashayar schwer machen, schneller zu laufen als er. Die Rechnung ging auf, Kashayar blieb ihm zwar auf den Fersen, aber holte nicht weiter auf. Ein Zug kam ihnen auf dem Gegengleis entgegen und tutete laut.

    „Wenn die Bullen hier auftauchen, mach ich dich kalt, Du verdammter Wichser!" brüllte Kashayar. Als hätte Trouble Lust darauf, der Polizei zu begegnen. Er verließ die Gleise und hetzte in großen Sätzen den Bahndamm hinunter. Zwischen den Hochhäusern waren viele Treppen, Mauern und verwinkelte Ecken. Trouble hetzte planlos um die nächstbeste Ecke. Vor ihm lag eine Treppe. Von dem höher gelegenen Fußweg konnte er die in den Garagenhof hinunterspringen und wieder die Treppe hinauflaufen. Als er das zum dritten Mal machte, blieb Kashayar unten stehen. Wäre Georg noch dabei gewesen, hätte er keine Chance gehabt.

    „Wir kriegen Dich noch, verlass Dich drauf!" brüllte Kashayar ihm zu.

    Trouble stand oben auf der Mauer und atmete genauso schwer wie sein Verfolger.

    „Ich hab Euch nicht verpfiffen." versicherte er zwischen zwei Atemzügen.

    Kashayar grinste unvermittelt: „Komisch, das gleiche sagt Emin auch."

    Dann stapfte er davon. Trouble wartete, bis er außer Sicht war.

    Er war verschwitzt und im Wind wurde ihm sehr schnell sehr kalt. Den Plan, bis zur Dunkelheit zu warten, verwarf er und nahm einen großen Umweg in Kauf, um nicht an Beates Kiosk vorbei nach Hause zu kommen.

    19:03

    Für den Fall, dass die beiden Älteren in der Straße vor dem Haus herumlungerten, betrat Trouble den Block, in dem er wohnte, durch das Haus in der Parallelstraße. Bevor er über den Hinterhof lief, lugte er vorsichtig durch die Tür. Der Hof war leer und verlassen. Trouble überquerte den Hof und stieg die Treppen zur Wohnung im vierten Stock hinauf. 

    Herr Dixon saß in der Küche und redete schlechtgelaunt mit sich selbst. Eine ganze Batterie frisch geleerter Bierflaschen leistete sich auf dem Küchentisch Gesellschaft. Trouble hatte vorgehabt, den Kühlschrank zu durchforsten, doch kaum hatte er die Küche betreten, richtete sich der Groll seines Vaters gegen ihn: „Kommst Du auch mal nach Hause! brüllte er viel zu laut. „Und glaub bloß nicht, dass Du Dich hier durchfressen kannst ohne Deine Arbeiten zu erledigen!

    Auf der Spüle stand schmutziges Geschirr.

    Als der Junge trotzdem an den Kühlschrank ging, holte Herr Dixon aus und warf ihm das halbvolle Bierglas an den Kopf.

    „Nein, habe ich gesagt!"

    Troubles Finger schlossen sich gerade um eine Packung Wiener Würstchen. Er sah die Bewegung im Augenwinkel und fuhr herum, aber es war zu spät auszuweichen. Das Glas zerschellte an seiner Stirn. Bier lief ihm durchs Gesicht und tränkte sein T-Shirt.

    Ohne ein weiteres Wort trat er den Rückzug an. Sein Vater würde ihm nicht folgen, dazu war er zu bequem. Er brüllte schnell, mehr aber nicht. Früher war das anders gewesen, da hatte sein Vater geboxt und sein durchtrainierter Körper hatte alle Frauen beeindruckt. Aber das war vorbei.

    Trouble stopfte sich hungrig einen halben Wiener in den Mund und schlüpfte ins Bad. Das rechte Bad. Die Wohnung bestand aus zwei Wohnungen, die zusammengelegt worden waren und hatte deshalb zwei Badezimmer. Das rechte benutzte Trouble, sein Vater das linke. Im Spiegel stellte er fest, dass an seiner Stirn zwei Schnitte waren, die bluteten. Während er sich mit einem Handtuch Blut und Bier aus dem Gesicht wischte, wanderten seine Gedanken zurück zum vorigen Tag.

    Er half Rose, den Tisch zu decken, die Pizzen auszupacken und in den Ofen zu schieben, Stühle von der Nachbarin unten drunter Hochzutragen und saugte den Teppich im Flur. Als die ersten Gäste kamen, duftete es in der ganzen Wohnung nach Pizza. 

    „Heute mal fertig?" staunte ein junger Mann, als er in die große Küche kam.

    „Ich hatte heute ein Heinzelmännchen."

    Rose deutete auf Trouble.

    „Das ist Miles."

    „Dein Trainingspartner?"

    „Ja, genau der."

    „Jörg." stellte sich der junge Mann vor und reichte Trouble mit einem freundlichen Lächeln die Hand.

    Trouble schüttelte sie. Seinen Namen hatte Rose schon gesagt, also sagte er gar nichts.

    „Das ist Melanie. stellte Jörg seine Freundin vor. Melanie schüttelte erst Rose die Hand und dann, mit einem verwunderten Blick Trouble. In ihrem Gesicht las er die unausgesprochene Frage: „Was macht ein Kind hier?

    Es klingelte und Rose lief zur Tür. Es gab viel Hallo, bis endlich die letzten Gäste angekommen waren.

    Rose verteilte Pizza und Bier. Einer der Studenten fing gleich mit Wodka-Orangensaft an.

    „Was trinkst Du?" fragte Rose und überlegte, wie sie reagieren sollte, wenn er Alkohol verlangte.

    „Orangensaft." ersparte er ihr die Entscheidung.

    „Und Ihr trainiert zusammen?" wandte sich Jörg an ihn.

    Trouble wusste nicht, was er sagen sollte, offensichtlich hatte Rose nichts davon erzählt, dass er lange nicht mehr dagewesen war. Rose kam ihm zu Hilfe: „Der Trainer sagt, man darf sich nicht zu sehr auf jemanden einstellen. Deshalb habe ich in der letzten Zeit mit Ayden oder Thomas trainiert."

    Trouble freute sich, dass sie mit den anderen klarkam.

    „Du hast mit Rose ein Wunder bewirkt. lächelte ihn eine Brünette an, deren Namen Trouble nicht behalten hatte. Neugierig sah Melanie ihn an. Sie war neu in der Runde und kannte die Geschichte nicht. Jörg bemerkte ihr verwundertes Gesicht und klärte sie auf: „Rose ist überfallen worden.

    „Danach ist sie nicht mehr vor die Tür gegangen. fügte die Brünette hinzu. „Ich hab wirklich befürchtet, sie wirft ihr Studium hin.

    „Ich hatte furchtbare Alpträume." schilderte Rose und für einen Augenblick war wieder dieser ängstliche Ausdruck in ihrem Gesicht, den Trouble in der Anfangszeit so oft bei ihr gesehen hatte.

    „Sie wollte nicht mehr ausgehen und als ich sie besuchen wollte, hat sie mich weggeschickt." beschwerte sich Jörg.

    „Tut mir leid." erklärte Rose.

    „War doch nicht Deine Schuld." zeigte Jörg sich verständnisvoll.

    „Haben die den Typ eigentlich gefasst?" fragte jemand anderes.

    „Nein." Rose schüttelte unglücklich den Kopf.

    „Du hast sie echt gerettet. fing die Brünette wieder an. „Als sie zum Karate gegangen ist und mit Dir trainiert hat, wurde es jedes mal besser.

    Die Pizza war aufgegessen und die Leute verteilten sich, bedienten sich an den Getränken und Chips und führten Gespräche in kleinen Grüppchen. Trouble besetzte den bequemen Sessel und war zufrieden damit, nicht mehr im Mittelpunkt zu stehen und den anderen zuzuhören.

    Solange sein Vater schlechte Laune hatte, war es nicht auszuhalten in der Wohnung. Trouble packte seine Jacke. Die Geldbörse seines Vaters auf der Kommode wanderte in Troubles Tasche. Damit war das Abendessen gesichert. Er verließ die Wohnung und mit einem wütenden Tritt ließ er hinter sich die Tür ins Schloss knallen. An den Ärger, den er wegen der Geldbörse bekommen würde, dachte er jetzt nicht. Auf der Treppe nahm er zwei Stufen auf einmal. Im dritten Stockwerk ging hinter ihm eine Tür auf: „Geht das auch leise!" brüllte Frau Hartz ihm nach. Trouble war schon fast ein Stockwerk weiter unten und ignorierte sie.

    Durch das Fenster im Treppenhaus konnte er auf der Straße einen eleganten, schwarzen 7‘er BMW sehen. In diese Gegend kam sonst nie so ein Auto und neugierig sah er zu, wie der vornehme Wagen direkt vor dem Eingang hielt.

    „Wow!" entfuhr es ihm.

    Zwei Männer in vornehmen Anzügen stiegen aus. Der dunkelhaarige war groß und athletisch gebaut, der Blonde mit dem Kinnbart etwas kleiner und hager.

    'Was wollen die hier?' fragte Trouble sich im Stillen. Die waren eine Nummer zu edel für diesen Stadtteil.

    Sie kamen ins Haus und die Treppe hoch genau auf ihn zu. 

    Trouble bewegte sich nach unten, ihnen entgegen. Es sollte nicht so aussehen, als lungere er hier herum. 

    Die Männer wichen Trouble auf der Treppe aus ohne ihn anzusehen.

    Als er an den beiden vorbei war, drehte er sich kurz um ohne innezuhalten. Neugier packte ihn. Er wollte wissen, zu wem die wollten und als er ein Stockwerk unter ihnen war, drehte er um und folgte ihnen leise wieder nach oben.

    Sie gingen in den obersten Stock. Dort war nur die Doppelwohnung, die seinem Vater gehörte. Was wollten die Männer wohl von seinem Vater?

    Er hörte die Klingel.

    Trouble wartete auf dem Treppenabsatz, wo ihn die Männer nicht sehen konnten. Wenn sie bei ihm klingelten, dann betraf es ihn auch, dann war nichts dabei, wenn er lauschte.

    Es dauerte eine ganze Weile, bis sich sein Vater erhoben hatte und über den Flur zur Tür gewatschelt kam. Sport hätte ihm besser getan als Bier, aber wer hört schon auf einen zu klein geratenen Dreizehnjährigen?

    Endlich ging die Tür auf. Trouble sah verstohlen um die Ecke.

    „Mit wem arbeitest Du zusammen?" bellte der Bonde und der Dunkelhaarige hielt ihm eine Pistole an die Stirn. Und dann ging alles ziemlich schnell. Troubles Vater wich seitlich aus und versetzte dem Blonden einen Kinnhaken, der ihn zu Boden brachte. Herr Dixon hatte früher geboxt, die Reflexe waren noch da. Die Pistole von dem Dunkelhaarigen auch und er drückte ab. Trouble entfuhr ein entsetzter Aufschrei, während sein Vater zu Boden ging. Der Killer fuhr herum und sah den unerwarteten Zeugen an. Seine Augen waren hinter einer Sonnenbrille verborgen und ließen ihn noch bedrohlicher erscheinen.

    Trouble schluckte, dann wandte er sich um und raste die Treppe hinunter. Über sich hörte er das Poltern eiliger Männerschritte. Auf der Treppe war er im Vorteil, er kannte die Stufen noch im Dunkeln. Aber auf offener Straße würde der Mann ihn einholen. Er sauste aus dem Haus und bog sofort nach rechts in den nächsten Hauseingang ab um über den Hinterhof vom Nachbarhaus in das gegenüberliegende Gebäude und von da in die Querstraße davonzulaufen.

    Sein Verfolger war auf der Straße, bevor Trouble außer Sicht war und folgte ihm postwendend.

    Im Nachbar-Treppenhaus war es nicht besonders hell. Links war die Treppe nach oben zu den Wohnungen, rechts ging der Gang gerade durch zum Hinterhof. Einem Impuls folgend machte Trouble kurz vor der Hoftür zwei Schritte nach links und riss die Kellertür auf. Sein Verfolger würde vielleicht vermuten, dass er in den Keller gelaufen war. Dann rannte er nach draußen. Zu spät, hinter ihm tauchte die Silhouette seines Verfolgers im Eingang auf und der Killer konnte sehen, dass Trouble nach draußen rannte. Seine Schritte hallten im Treppenhaus.

    Rechts von Trouble verlief die zwei Meter hohe Mauer, die den Hinterhof vom Nachbarhinterhof abtrennte. Genau vor ihm war die Hintertür vom gegenüberliegenden Häuserblock. Er würde es nicht bis da hin schaffen, sprang hoch und bekam die Oberkante der Mauer zu fassen. Bevor er nur daran denken konnte, sich hochzuziehen, hatte der Killer ihn eingeholt, packte seinen Arm und sagte er mit erstaunlich ruhiger Stimme: „Komm mal schön wieder runter." Er zog den vor Anstrengung keuchenden Jungen zurück auf den Boden.

    Trouble drehte sich um und starrte in die Mündung einer Pistole! Troubles Blick wanderte nach oben auf den Mann, der eben erst seinen Vater erschossen hatte. Seine Augen waren hinter der dunklen Sonnenbrille verborgen. Der Killer zog den Jungen rasch ins Treppenhaus zurück. Auf seinem Gesicht breitet sich ein Grinsen aus und fast freundlich bemerkte er: „Nicht schlecht, die Nummer mit der Kellertür. Und die Idee mit der Mauer .." er brach ab und verzog das Gesicht. Er ließ Trouble los und roch an den Fingern der Hand, mit der er Trouble festgehalten hatte. In der anderen Hand hielt er noch immer die Pistole bedrohlich auf Trouble gerichtet. Trouble wagte es nicht, einen erneuten Fluchtversuch zu machen. Sein Shirt war feucht und roch nach Bier.

    „Das ist ja ekelhaft."

    Trotzdem packte der Gangster wieder zu.

    „Zum Wagen."

    Trouble warf einen Blick auf die Waffe und gehorchte widerstandslos. Der Dunkelhaarige folgte ihm. Auf der Straße schob er die Waffe in seine Jackentasche, richtete sie aber weiterhin auf Trouble. Beide Blinker leuchteten auf, als der Wagen sich automatisch entriegelte. Am Wagen öffnete der Killer zuerst den Kofferraum.

    „Los, nimm die Decke und leg sie auf den Rücksitz. fuhr er den Jungen an. „Fehlt noch, dass Du mir die Polster versaust.

    Trouble gehorchte. Er musste sich mit der Decke auf den Rücksitz setzen, der andere setzte sich neben ihn und holte die Waffe wieder hervor. Der Wagen hatte getönte Scheiben, von draußen würde niemand sie sehen.

    Der ölige Mief der Decke aus dem Kofferraum verdrängte fast vollständig den Geruch nach den teuren Lederpolstern. Unter diesen Umständen war es alles andere als angenehm, auf den hellen Ledersitzen in dem teuren Auto zu sitzen.

    Ohne den Blick von Trouble zu lassen, langte der Killer über die Lehne vom Vordersitz und machte das Radio an. Sie hörten

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