Lolo, Bibi und Piccolina, das Eselchen
Von Volker Schoßwald
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Über dieses E-Book
Volker Schoßwald
Volker Schoßwald stammt aus Schweinfurt, machte Abitur und Zivilldienst in Uffenheim, studierte in Erlangen und Tübingen und wirkte als Pfarrer und Religionslehrer in Würzburg, Nürnberg und Schwabach. Musikalisch ist er mit seiner Band "EzzedlaAbba" ("Jetzt aber" auf fränkisch) und als Kabarettist "Popenspötter" unterwegs. Hörbeispiele für alle Lieder finden sich auf http://soundcloud.com/volky-polky.
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Rezensionen für Lolo, Bibi und Piccolina, das Eselchen
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Buchvorschau
Lolo, Bibi und Piccolina, das Eselchen - Volker Schoßwald
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1 Auf hoher See
Die Schiffssirene tutete. Die Heckklappe der Fähre schloss sich. Die Passagiere an Bord strömten nach oben, um den Blick auf das weite Meer zu genießen. Lolo schob sich durch die Erwachsenen nach vorne, also nach hinten, wo das Schiff noch an Land war. Auch er wollte alles genau sehen…
Papa hatte ihr Auto durch das große Maul des Schiffes „Moby" gesteuert, eine blau-weiß gestrichene Fähre, in der sich Meer und Wolken spiegelten. Nach Papas klaren Anweisungen durfte Lolo sich frei an Bord bewegen.
Jetzt stand er am Heck und schaute zum Hafen. Viele Leute tummelten sich dort. Vereinzelt warteten Autos auf eine andere Fähre. Im Hintergrund erhoben sich die Berge der Toskana, an denen sie auf der Autofahrt entlang gedüst waren.
Der Boden unter ihm zitterte. Lolo lächelte. Er hatte natürlich keine Angst. Er wusste, was da zittert: Der Kapitän hatte den großen Motor der Fähre angelassen, die Taue wurden vom Kai gelöst und auf dem Schiff aufgerollt, dann bewegte es sich von der Mole weg.
Das Wasser unter ihm schäumte weiß auf. Nur nicht hineinfallen! Dabei grinste er: Nein, so dumm war niemand.
Wo waren überhaupt die Rettungsringe? Er blickte suchend umher: Da drüben hingen weiß-rote Reifen an der Wand. Und Rettungsboote, falls ein Unglück geschah? Nein. Oder doch? Er musste sich einmal umschauen. Aber erst einmal freute er sich darüber, dass das Ufer immer weiter weg schwamm. Die Menschen wurden kleiner, und bald war vom Lärm nichts mehr zu hören. Oder doch? Über ihm lärmte es ziemlich!
Er schaute nach oben. Blauer Himmel, weiße Wolken und? Majestätisch wie Königinnen der Luft segelten Möwen über ihnen. Sie kreischten, gar nicht königlich, aber ihre Schwingen waren gewaltig. Wenn jetzt eine käme und ihn mitnähme? Wenn er sich auf eine Möwe setzen könnte und über das Meer reiten? Dann sähe er den Dampfer immer kleiner werden und könnte über die ganze Welt schauen, das weite, weite Meer und sicherlich auch vom Hafen Piombino bis zum Hafen in Portoferraio. Denn dort war ihr Ziel. Dorthin sollte die Reise gehen: nach Elba.
Die Insel. Er wollte sie unbedingt sehen. Also machte er sich auf den Weg zum Bug. Der Bug, das wusste Lolo, ist beim Schiff vorne, während hinten das Heck ist. „H-eck wie „h
inten, so konnte er es sich merken.
Ach ja, unterwegs wollte er noch nach den Rettungsbooten schauen. Immerhin hatte Papa gesagt, dass sie eine ganze Stunde unterwegs seien. Das hieß: ganz viel Wasser vor ihnen, hinter ihnen und unter ihnen. Wenn es einen Unfall geben sollte, bräuchten sie schon gute Rettungsboote. Plötzlich stutzte er: Vor ihm hing ein Schiff in der Luft! Ein oranges Schiff! Was für eine scheußliche Farbe!
Ein Luftschiff? Konnte er damit fliegen wie auf einer Möwe? Lolo lachte. Dann griff er sich in die verstrubbelten Haare: KlaroKaro! Dort oben baumelten die Rettungsboote. Am liebsten wäre er auf der Stelle hochgeklettert und hätte sich in eines gesetzt. Das ging leider nicht. Also wanderte er unter ihnen durch weiter vor zum Bug.
Wo man aufs offene Meer hinaus blicken konnte, standen schon eine Menge Leute und der Wind pfiff ihnen durch die Haare – falls sie welche hatten; manche Männer wollten ja lieber Glatzen. Lolo verstand das gar nicht. Er liebte es, wenn seine Haare im Wind flogen!
Die Fähre bei Porto Ferraio
Geschmeidig drängte er sich durch die Erwachsenen bis ganz vorne an die Reling! Die Möwen kreischten über ihnen, das Wasser schäumte vor ihnen, die dicken, braunen Taue lagen zusammengerollt an Deck unter ihnen. Lolo wusste: Wenn wir im Hafen ankommen, werden die Taue über Bord geworfen und draußen am Kai aufgewickelt, damit das Schiff festgezurrt werden kann.
Lolo legte die Hand über die Augen, um ganz genau zu sehen, was vor ihnen lag. Richtig, dort hinten entdeckte er einen Streifen auf dem Meer. Das musste die Insel sein, das musste der Hafen sein, bald wären sie da!
So ein Schiff ist ganz schön langsam, dachte Lolo. Je länger er dachte, umso näher kam die Küste. Langsam schwamm die Insel auf das Schiff zu. Erst erkannte er nur die Berge, die bis ans Meer gingen. Dann entdeckte er einige flache Häuser mit Pinien daneben. Schließlich kamen größere Häuser in Sicht und ein Leuchtturm. „Da ist der Hafen!" rief er.
Plötzlich spürte er eine Hand auf der Schulter. Erschrocken dreht er sich um und blickte nach oben. Dort lachte ihm das Gesicht seines Vaters entgegen: „Ahoi, Lolo, wir sind da! Jetzt schauen wir uns noch an, wie das Boot anlegt und dann…"
„Ich bin schon ganz gespannt, wo wir wohnen werden!" krähte Lolo dazwischen, als wäre er eine Möwe.
Der Vater nickte: „Und ich erst! Hoffentlich lobt mich Mama, was ich da ausgesucht habe."
2 Papa fährt durch die Berge
„Hey! Lolo klammerte sich an Papa. Das Boot hatte einen riesigen Stoß bekommen. Alles wackelte. Die Erwachsenen lachten, Papa auch. „Das war mal ein hartes Anlegen
, grinste er und deutete mit dem Daumen zum Kapitän: „Besser aufpassen, mein Junge…" Dabei kannte er den Käpt’n doch gar nicht…
Liebevoll packte er seinen echten Jungen beim Kragen und sie drängten sich zur Treppentür, denn nun ging es zurück zum Auto. Natürlich waren sie nicht die einzigen, die drängten. Was wurde da geschubst! Was war das für ein Chaos! Und doch käme keiner auch nur eine Sekunde früher raus, das wusste Lolo, denn die Autos standen ganz eng beieinander. Überholen? Nee.
Gemütlich stiegen sie ins Auto. Lolo schnallte sich an. Mama strahlte zu Papa hinüber: „Jetzt sind wir gleich da, Schatz!" und gab ihm einen kräftigen Kuss auf die Wange.
Der Boden vibrierte immer noch. Mit einem Mal wurde es vorne hell: die Klappe öffnete sich wie von Geisterhand und bald holperten die ersten Autos an Land.
„Mensch,