Römische Elegien
()
Über dieses E-Book
20 „Römische Elegien“ (1788/90) bilden einen Gedichtzyklus von Johann Wolfgang von Goethe, der 1795 in Friedrich Schillers Zeitschrift „Die Horen“ veröffentlicht wurde. Obwohl Goethe die vier anstößigsten Gedichte aus dem Zyklus unterdrückt hatte und auch später nicht veröffentlichte, lösten die „Elegien“ wegen ihrer erotischen Freizügigkeit bei den Zeitgenossen einen Skandal aus. Die „Elegien“ entstanden unter dem Eindruck von Goethes Italienreise und wurden inspiriert von der antiken römischen Liebeselegie (Catull, Tibull, Properz und Ovid). Zugleich verarbeitete Goethe in seinen Gedichten die frisch aufkeimende Liebe zu Christiane Vulpius.
Kommentar und Erläuterungen sind in Zusammenarbeit mit dem Goethezeitportal entstanden.
Ergänzt wird der Originaltext mit Worterklärungen und biografischen Notizen über den Autor.
Die Print ISBN bezieht sich auf unser Hörbuch.
Ähnlich wie Römische Elegien
Ähnliche E-Books
Römische Elegien Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Mord an der Jungfrau Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWilliam Shakespeare: Gesammelte Werke Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Lesestücke Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNeue Gedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAïssé Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAusgewählte Gedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer verliebte Pilger Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGesammelte Werke: Romane, Erzählungen, Dramen und Märchen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenThe Complete Works, Novels, Plays, Stories, Ideas, and Writings of Christoph Martin Wieland Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFaust Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Meine Kinderjahre Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Fräulein L. und die Männer: Ein lyrisches Liebesalphabet mit Zeichnungen von Gunter Langer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHymnen an die Nacht + Die Christenheit oder Europa Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas unendliche Gespräch: Eine nächtliche Szene: Gedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMonumenta Rhenaniae Historica: Texte und Bilder zur Geschichte des Rheinlandes, Band 3 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMeine Kinderjahre: Biographische Skizzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEinweihung des Weibes: Historischer Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Blumen des Bösen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEinweihung des Weibes Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenErzählungen aus 1001 Nacht, 1. Band Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMaria. Ukrainische Erzählung in zwei Gesangen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer arme Dschem: Historischer Roman: Aus der Geschichte des Osmanischen Reiches Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie göttliche Komödie: Reise durch die drei Reiche der Toten: Hölle, Läuterungsberg und Paradies (Mittelalterlicher Klassiker) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie göttliche Komödie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Kirschen. Eine erotische Erzählung: Textrevision und Nachwort von Hansjürgen Blinn Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIphigenie auf Tauris Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Etappen: Gedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Poesie für Sie
Gesammelte Gedichte von Rainer Maria Rilke Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenParzival: Gesamtausgabe der 16 Bücher Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRainer Maria Rilke: Gesammelte Werke Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Goethes Gedichte Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Das Verlorene Paradies (Illustriert) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBriefe an einen jungen Dichter Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Ilias & Odyssee Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Gilgamesch-Epos: Die älteste epische Dichtung der Menschheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMetamorphosen: Bücher der Verwandlungen: Mythologie: Entstehung und Geschichte der Welt von Publius Ovidius Naso Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Die schönsten Weihnachtslieder: Liedtexte, Noten und Akkorde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRomantische Lieder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRumi: Gedichte aus dem Diwan-e Schams-e Tabrizi: Maulana Rumis Orientalische Lyrik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Blumen des Bösen - Zweisprachige Ausgabe (Deutsch-Französisch) / Les fleurs du mal - Edition bilingue (français-allemand) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMorgenstern - Gesammelte Werke Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGeschichte Japans: Von den Anfängen bis zur Gegenwart Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Maulana Rumi: Gedichte aus dem Diwan-e Schams-e Tabrizi (Orientalische Lyrik): Deutsche Ausgabe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNon-Stop Talking: Zitate, Sprüche und Aphorismen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGipfel der Liebe. Ausgewählte Vierzeiler von Rumi in Persisch und Deutsch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDeutsche Schlager: 300 Neue Schlagertexte - Schlag auf Schlag Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Sinnsprüche Omar des Zeltmachers: Aus dem Persischen von Friedrich Rosen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVater und Sohn Band 1: Bildgeschichten von Erich Ohser mit Versen von Inge Rosemann Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGesammelte Werke in drei Bänden (I) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Römische Elegien
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Römische Elegien - Johann Wolfgang von Goethe
Elegien
I.
Saget, Steine, mir an, o sprecht, ihr hohen Paläste!
Straßen, redet ein Wort! Genius¹, regst du dich nicht?
Ja, es ist alles beseelt in deinen heiligen Mauern,
Ewige Roma²; nur mir schweiget noch alles so still.
O wer flüstert mir zu, an welchem Fenster erblick ich
Einst das holde Geschöpf, das mich versengt und erquickt?
Ahn’ ich die Wege noch nicht, durch die ich immer und immer,
Zu ihr und von ihr zu gehn, opfre die köstliche Zeit?
Noch betracht’ ich Kirch’ und Palast, Ruinen und Säulen,
Wie ein bedächtiger Mann schicklich die Reise benutzt.
Doch bald ist es vorbei; dann wird ein einziger Tempel,
Amors³ Tempel nur sein, der den Geweihten empfängt.
Eine Welt⁴ zwar bist du, o Rom; doch ohne die Liebe
Wäre die Welt nicht die Welt, wäre denn Rom auch nicht Rom.
II.
Ehret, wen ihr auch wollt! Nun bin ich endlich geborgen!
Schöne Damen und ihr, Herren der feineren Welt;
Fraget nach Oheim und Vettern und alten Muhmen und Tanten;
Und dem gebundnen Gespräch folge das traurige Spiel.
Auch ihr übrigen fahret mir wohl, in großen und kleinen
Zirkeln, die ihr mich oft nah der Verzweiflung gebracht,
Wiederholet, politisch und zwecklos, jegliche Meinung,
Die den Wandrer mit Wut über Europa verfolgt.
So verfolgte das Liedchen Malbrough⁵ den reisenden Briten
Einst von Paris nach Livorn, dann von Livorno nach Rom,
Weiter nach Napel hinunter; und wär’ er nach Smyrna gesegelt,
Malbrough! empfing ihn auch dort, Malbrough! im Hafen das Lied.
Und so mußt’ ich bis jetzt auf allen Tritten und Schritten
Schelten hören das Volk, schelten der Könige Rat.
Nun entdeckt ihr mich nicht sobald in meinem Asyle,
Das mir Amor der Fürst, königlich schützend, verlieh.
Hier bedecket er mich mit seinem Fittich⁶; die Liebste
Fürchtet, römisch gesinnt, wütende Gallier⁷ nicht;
Sie erkundigt sich nie nach neuer Märe, sie spähet
Sorglich den Wünschen des Manns, dem sie sich eignete, nach.
Sie ergötzt sich an ihm, dem freien, rüstigen Fremden,
Der von Bergen und Schnee, hölzernen Häusern erzählt;
Teilt die Flammen, die sie in seinem Busen entzündet,
Freut sich, daß er das Gold nicht wie der Römer bedenkt.
Besser ist ihr Tisch nun bestellt; es fehlet an Kleidern,
Fehlet am Wagen ihr nicht, der nach der Oper sie bringt.
Mutter und Tochter erfreun sich ihres nordischen Gastes,
Und der Barbare⁸ beherrscht römischen Busen und Leib.
III.
Laß dich, Geliebte, nicht reun, daß du mir so schnell dich ergeben!
Glaub’ es, ich denke nicht frech, denke nicht niedrig von dir.
Vielfach wirken die Pfeile des Amor⁹: einige ritzen,
Und vom schleichenden Gift kranket auf Jahre das Herz.
Aber mächtig befiedert, mit frisch geschliffener Schärfe
Dringen die andern ins Mark, zünden behende das Blut.
In der heroischen Zeit, da Götter und