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Kalimera, Hellas!: Guten Morgen, Griechenland! Traum oder Alptraum?
Kalimera, Hellas!: Guten Morgen, Griechenland! Traum oder Alptraum?
Kalimera, Hellas!: Guten Morgen, Griechenland! Traum oder Alptraum?
eBook196 Seiten2 Stunden

Kalimera, Hellas!: Guten Morgen, Griechenland! Traum oder Alptraum?

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Über dieses E-Book

Ein pensionierter Gymnasiallehrer für alte Sprachen trifft sich in Thessaloniki, Griechenland, mit einem Makler, da er und seine Ehefrau beabsichtigen, eine Ferienwohnung zu kaufen.
Während des Essens mit dem Makler kehrt er in Gedanken zurück zu der Zeit, als er vor Jahren mit seiner Familie einen Urlaub in Griechenland verbrachte, von welchem er schon lange geträumt hatte. Dieser Urlaub verlief jedoch dermaßen enttäuschend, dass das Thema "Urlaub in Griechenland" angeblich nie mehr relevant sein sollte.
Wieso aber sitzt der Erzähler nun in Thessaloniki, um ein Ferienhaus zu kaufen?
Viele Erlebnisse folgen, bis sich der Traum von einem Altersruhesitz in Griechenland endlich zu verwirklichen scheint. Doch nun beginnen die Probleme erst richtig!
In humorvoller Weise lässt der Autor, selbst pensionierter Gymnasiallehrer und Ehemann einer gebürtigen Griechin, die Leser an seinen Erlebnissen in Griechenland teilhaben und macht Lust auf dieses wunderschöne Land!
SpracheDeutsch
HerausgeberTWENTYSIX
Erscheinungsdatum15. Nov. 2016
ISBN9783740755751
Kalimera, Hellas!: Guten Morgen, Griechenland! Traum oder Alptraum?
Autor

Helmut Dewitt

Helmut Dewitt lebt als pensionierter Gymnasiallehrer und Ehemann einer gebürtigen Griechin in einem Dorf in der Nähe von Zülpich. Seine erste Veröffentlichung war 2015 der satirische Roman "Kalimera, Hellas! Traum oder Alptraum?", in welchem Helmut Dewitt auf humorvolle Weise den langen Weg eines Pensionärs schildert, bis er mit seiner Frau eine Ferienwohnung in Griechenland gekauft hat. Mit "Hotel Kukuweia! - Ein Pensionär startet durch" hat dieser Roman nun eine lesenswerte Fortsetzung gefunden. Zudem hat Helmut Dewitt im Jahre 2020 persönliche Erfahrungen bei dem Aufkommen und den ersten Monaten der Corona-Pandemie mit einer Chronologie der Ereignisse verknüpft und unter dem Titel "Lockdown! ... Was nun?" veröffentlicht.

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    Buchvorschau

    Kalimera, Hellas! - Helmut Dewitt

    Kapiteln)

    1

    Thessaloniki, Mai 2012

    „Γειά σου, τι κάνεις? Hallo, wie geht es dir?", schallte es mir entgegen und der braun gebrannte, in Armani-Anzug und blütenweißes Hemd gekleidete, circa 35jährige Prototyp des erfolgreichen griechischen Jungunternehmers kam mit ausgestreckten Armen auf mich zu. Die dunkle Sonnenbrille – schon wieder das Armani-Zeichen – verdeckte seine Augen, so dass ich mir nicht sicher war, ob dies seine Standardbegrüßung potentieller Kunden war oder eine persönliche, herzliche Art des Wiedersehens andeuten sollte. Schließlich waren wir uns Jahre vorher bereits einmal begegnet, wenn auch unter ganz anderen Umständen.

    „Είμαι καλά, και εσύ? Mir geht’s gut und dir?", beantwortete ich mit einer Gegenfrage seine Frage.

    Sicher ging es mir gut – es musste mir einfach gut gehen! Schließlich war ich seit zwölf Wochen Pensionär und durfte bzw. musste folglich meinen „Lebensabend, meinen „‘uhestand genießen! Und das mit gerade einmal zweiundsechzig Jahren und fünf Monaten. Dem staatlichen Altersteilzeitmodell zum Erreichen des Vorruhestandes sei Dank!

    Bis vor Kurzem hatte ich noch vor Horden von 13- bis 17jährigen kleinen und größeren Monstern gestanden und versucht, ihnen die Grundzüge der lateinischen und griechischen Sprache nahe, na ja zumindest näher zu bringen. Welch eine Sisyphus-Arbeit! Zwar musste ich nicht wirklich wie in der antiken Sage einen Felsen den Hang bis zur Kuppe hoch rollen, ehe er dann wieder nach unten donnerte, aber viel anders erschien mir die Vermittlung selbst einfachster grammatischer Konstruktionen auch nicht!

    Und nun stand ich hier auf für mich geweihtem Boden, der geradezu strotzte von Resten antiker Bauwerke, in Thessaloniki am Weißen Turm und war verabredet mit Angelos Laskari, um meine Pläne bezüglich eines gar nicht antiken, langsam vor sich hin verfallenden, sondern hoffentlich neuen, stabilen Bauwerkes zu verwirklichen. „Altphilologe sucht moderne Ferienwohnung mit Topausstattung in Meeresnähe als Altersruhesitz!" So oder so ähnlich hätten meine Wunschvorstellungen sich als Annonce wohl angehört – wenn es denn dazu gekommen wäre, dass ich sie hätte schriftlich formulieren müssen.

    Aber davor stand eben Angelos Laskari, welcher mich jetzt bei strahlendem Sonnenschein und herrlichen, frühsommerlichen 28 Grad Celsius zu seinem bescheidenen BMW 523 führte und sich mit mir in die von Autos nur so brodelnden Straßen Salonikis stürzte. Wie durch ein Wunder hatten wir schlappe zehn Minuten später die Plateia Megalos Aristotelos erreicht, parkten den Wagen im absoluten Halteverbot – Angelos wischte meine Bedenken mit einer Hand beiseite – und nahmen mit Blick auf ein Panorama vorbeischlendernder Passanten vor azurblauem Mittelmeer Platz in einem der mondänen Restaurants.

    Angelos bat mich, ihm die Auswahl des Menus zu überlassen. „Nichts lieber als das!", antwortete ich im Vorgefühl herannahender Genüsse und hatte bei einem Ouzo als Aperitif Zeit genug, noch einmal vor meinem geistigen Auge vorüberziehen zu lassen, wie ich überhaupt nach hier gelangt war.

    2

    Thassos, August 2008

    Alles hatte fast genau vier Jahre vorher begonnen.

    Wir, das waren meine Ehefrau Kerstin und mein jüngster, damals dreizehnjähriger Sohn, hatten beschlossen, einen Urlaubstraum zu verwirklichen und drei Wochen in Griechenland auf der Insel Thassos zu verbringen.

    Na ja, eigentlich hatte ich dies beschlossen, war es doch auch hauptsächlich mein Traum. Aber die beiden hatten wohl meine leuchtenden Augen gesehen, als ich dieses Urlaubsziel vorschlug, und konnten einfach nicht anders, als sich meinem Wunsch anzuschließen. Schließlich war ich trotz klassischer Ausbildung, der Vorliebe für antike Literatur und Baukunst und meiner Fächer Latein und Griechisch noch nie im Heimatland eines Alexanders, eines Sophokles, eines Aristoteles, eines Sokrates und so vieler anderer für die Menschheit so bedeutsamer Personen gewesen und damit letztlich auch nicht dort, wo die Wiege der Demokratie stand! Ich musste schon ganz schön ins Schwärmen geraten sein, aber schließlich war ich weiter als in die römische Zeit bei meinen Reisen bis dahin noch nicht in die Vergangenheit abgetaucht. Und das sollte sich jetzt endlich gründlich ändern!

    Geändert hatte sich allerdings auch die studentische Traumvorstellung, mit Rucksack und wirklich nur dem Nötigsten ausgestattet, Griechenland per pedes von Insel zu Insel zu durchwandern. „Inselspringen ging ja noch an, aber ein erstklassiges Hotel in exzellenter Lage sollte es denn doch schon sein und bitte mit dem Besten, das die griechische Küche aufzubieten hatte. „Man gönnt sich ja sonst nichts!

    Nach Dutzenden von Reisekatalogen, Hotelvergleichen, Strandvergleichen, Preisvergleichen – das Beste für möglichst wenig Geld! – waren wir endlich fündig geworden. Es sollte ein topmodernes, neu erbautes Hotel direkt am Strand der Insel Thassos nahe bei Skala Prinos sein. Von dort aus sollten sich die Freuden eines Badeurlaubs – man muss ja auch an die bessere Hälfte und die Jugend denken! – mit denen kulinarischer Genüsse und Besichtigungen antiker Stätten in Limenas (Thassos-Stadt) und Philippi nahe bei Kavala wunderbar verwirklichen lassen.

    Also ab ins Reisebüro … und der „Traum" war festgemacht!

    Dass aus Träumen auch schon einmal Alpträume werden können, war mir zwar bekannt, stand aber für mich damals in keinerlei Bezug zu meinem „Sommertraum".

    Und nichts schien auch bei Beginn der Reise darauf hinzuweisen. Nach ruhigem, zweieinhalbstündigem Flug erreichten wir von Köln aus Kavala und die Fahrt mit der Fähre über ein spiegelglattes, tiefblaues Meer mit vorüber ziehenden Delfinen ließ einen perfekten Urlaub erwarten. Auch die kurze Fahrt mit dem Taxi bis Skala Prinos und der Anblick des leuchtend weißen, wirklich brandneuen Hotels, der Empfang in der mondänen Rezeption und der erste Eindruck des geräumigen Appartements mit Klimaanlage, SAT-TV und „Küchenzeile zum Bereiten von Kleinigkeiten" – man beachte genau die Formulierung aus dem Reisekatalog! – sowie der Blick aufs Meer, welches sich bis fast direkt unter unseren Balkon erstreckte, schien dies zu bestätigen.

    Und so blieb es auch … zwei Tage lang! Gepflegte Anlage, großer Pool, hervorragendes Essen.

    Am dritten Tag schlichen sich erste Zweifel ein, als wir die Badetücher, welche laut Katalog im Preis eingeschlossen waren, tauschen wollten.

    „Sehr gerne, das macht pro Badetuch vier Euro. Sollen wir die zwölf Euro auf die Rechnung schreiben oder wollen Sie direkt bezahlen?, flötete die perfekt geschminkte Dame an der Rezeption mit ihrem wahrscheinlich süßesten Lächeln und einem Stimmchen wie ein Rotkehlchen. Von wegen bezahlen! „Entschuldigen Sie, aber laut unserer Buchung der Suite sind die Badetücher im Preis inbegriffen. Meine Ehefrau beherrschte die Sprache und Mimik des zivilisierten Umgangs im Dienstleistungsgewerbe anscheinend genauso perfekt wie ihr Gegenüber. „Selbstverständlich, Sie haben völlig Recht. Allerdings gilt diese Aussage nur für die Erstausstattung mit Badetüchern. Natürlich sind Sie in keiner Weise verpflichtet, weitere Badetücher auszuleihen." Leichtes Niederschlagen der Augenlider und erneuter Augenaufschlag der wer weiß welche Verheißungen versprechen sollte. Natürlich, wir hatten alles nur falsch verstanden! Selbstverständlich kommt man mit einem Badetuch ca. drei Wochen problemlos aus, schließlich badet man ja nahezu ununterbrochen in kristallklarem Wasser!

    Natürlich wäre es ein Leichtes gewesen, die geforderten vier Euro pro Badetuch zu bezahlen, aber schließlich legt man als Sprachwissenschaftler Wert auf exakte und korrekte Formulierungen und deshalb zunächst einmal Beschwerde ein. Diese wurde registriert, aber mit missbilligendem, verständnislosem Blick von dem herbeigerufenen Juniorchef des Hotels abgewiesen. „Wenn Sie drei Wochen mit einem Badetuch zurechtkommen, so ist das selbstverständlich Ihre Sache. Bei uns ist dies nicht üblich, und man ist gerne bereit, den kleinen Obolus für ein sauberes, frisches Handtuch zu entrichten. Aber bitte, das ist wirklich allein Ihre Sache. Ich frage mich allerdings, wie Sie den Text im Katalog so missverstehen konnten! Deutsch soll doch eine so exakte, eindeutige Sprache sein."

    Treffer! 1:0 für diesen jungen Schnösel, der so gar nicht dem erhofften Typus des gastfreundlichen Griechen entsprach und sich, ohne uns auch nur weiter zu beachten, umdrehte, sein Handy aus der Tasche seines Jacketts holte, ein lautstarkes, immer wieder durch herzhaftes Lachen unterbrochenes Gespräch begann und uns zwar wütend, aber reichlich kleinlaut vor der Rezeption stehen ließ.

    „Wollen Sie denn nun drei frische Badetücher mitnehmen?", ließ sich nun die Rotkehlchenstimme wieder vernehmen.

    Natürlich wollten wir! Zwölf Euro wechselten so aus meinem Portemonnaie in die Rezeptionskasse.

    „Ich lasse Ihnen sofort die Badetücher in ihr Appartement bringen."

    Zuckersüßes Lächeln inklusive!

    Sei´s drum! Davon lässt man sich den Urlaub nicht vermiesen! Das wäre ja noch schöner.

    Weitgehend erhobenen Hauptes gingen wir zurück in unser Appartement, nicht um dort mit Spannung die angekündigten Handtücher zu erwarten, sondern um uns aus den vom Markt in Prinos mitgebrachten Tomaten, Gurken, Oliven und Schafskäse einen griechischen Bauernsalat als kleinen Mittagssnack zuzubereiten.

    Mit den inzwischen eingetroffenen Badetüchern begaben wir uns an den Strand und die letzten Reste des Ärgers zerschmolzen in der Sonne.

    Leider nur vorübergehend!

    Als wir uns in Vorfreude auf ein leckeres Abendessen auf der Hotelterrasse mit Blick zurück auf die über dem Meer untergehende Sonne unserem Zimmer näherten und nur noch eine erfrischende Dusche und das Anlegen passender Garderobe zwischen uns und diesem Genuss zu stehen schien, hörten wir, an der Rezeption angekommen, hinter uns eilige Schritte, und als wir uns umdrehten … nicht schon wieder dieser Lackaffe! Der Juniorchef persönlich war uns nachgeeilt und forderte genauere Informationen über die Menge und Art des von uns in den Mülleimer entsorgten Abfalls.

    Nanu! Waren wir im falschen Film? Oder war etwa hier irgendwo eine Kamera versteckt? Vielleicht gab es ja eine griechische Variante von „Vorsicht Kamera! – „Προσοχή Kάμερα!

    Also zusammenreißen und sich die Verwirrung nicht anmerken lassen!

    „Die Abfälle stammen von den Überresten einer kleinen Zwischenmahlzeit, die wir uns am Mittag zubereitet haben."

    „Das ist nicht zulässig! Nahrungsmittel sind in den Zimmern nicht erlaubt", herrschte uns der Juniorchef an und bedachte uns mit einem Blick, der mir in meiner langjährigen Tätigkeit als Pädagoge selbst bei den größten Verfehlungen meiner Schüler nie gelungen war. Vielleicht hätte ich doch schon eher nach hier reisen sollen, um Anschauungsunterricht zu bekommen.

    „Wir haben lediglich die im Reiseprospekt beschriebene >>Küchenzeile zum Bereiten von Kleinigkeiten<< genutzt. Das wird ja wohl noch erlaubt sein!" Langsam reichte es mir, und wenn sein Vater nicht nur dieses Hotel, sondern ganz Thassos in seinem Besitz gehabt hätte! Doch weit kam ich mit meinem Widerspruch nicht.

    „Kommen Sie mir nicht schon wieder mit dem Text in Ihrem Reisekatalog! Und sollte dies wirklich so formuliert sein, dann ist es eben falsch! In den Appartements dürfen auf keinen Fall Mahlzeiten zubereitet werden. Die Kochplatten dürfen lediglich auf Nachfrage zum Erhitzen von Wasser für Babynahrung benutzt werden!"

    „Aber wir haben kein Baby, was sollen wir also mit den Kochplatten machen?", erwiderte ich in der Hoffnung, unsere Partie jetzt unentschieden gestalten zu können.

    „Dann schaffen Sie sich eins an! Und unterlassen Sie so lange die Benutzung des Herdes! Und merken Sie sich: Hier entscheide ich alleine! Τέλος! Schluss!", sprach’s und ließ uns wieder einmal hilflos zurück. 2:0 für Unverschämtheit gegen Zurückhaltung!

    Verärgert stapfte meine bessere Hälfte die Treppe hoch und sprachlos blieb ich alleine vor einer Schulter zuckenden, dabei natürlich lächelnden Rezeptionsdame zurück. Alleine? Wohl doch nicht! Denn plötzlich sprach mich jemand leise von hinten an. Der musste sich wohl in bester Indianerweise unauffällig angeschlichen haben! Ich realisierte, dass es sich eindeutig um einen der sogenannten Herren der Schöpfung handelte, wenn auch einen, der seine Herrschaftsrolle zur Zeit nicht gerade wahrnahm, was nicht allein an seinem Outfit – bunte Badeshorts und Flip-Flops –, sondern seiner ganzen Körperhaltung lag. Er versuchte geradezu, sich unsichtbar zu machen, was natürlich nur in Ansätzen von Erfolg gekrönt war! Aber warum war er so darum bemüht, nicht aufzufallen? Das sollte ich gleich erfahren.

    „So ist es uns auch ergangen. Da kann man nichts machen! Nur Vorsicht, dass keiner, vor allem der Chef nicht, mitbekommt, worüber wir reden!"

    Von wegen „Vorsicht! Da kann man nichts machen!", nicht mit mir!

    Erzürnt strebte ich dem Ausgang zu, begleitet von meinem Leidensgenossen, der sich kurz darauf als Grigori aus der Ukraine vorstellte und inzwischen um mindestens 20 Zentimeter gewachsen zu sein schien. Gemeinsam ist man halt stark – zumindest stärker! Er war, wie er mir kurz darauf erzählte, zum ersten Mal in Griechenland. Bisher hatte er seinen Urlaub mit Ehefrau und Tochter meist am Goldstrand in Bulgarien verbracht. Lag ja wohl sowohl geographisch wie politisch näher! Da seien die Hotels allerdings inzwischen ziemlich heruntergekommen, daher habe er sich für Griechenland entschieden, dies aber wohl gleich zweimal, zum ersten und zum letzten Mal! Landschaft, Strand und Klima seien zwar wunderschön, aber solch eine Behandlung wie hier habe er in Bulgarien und auch sonst wo noch nie erlebt. Und dabei handele es sich nicht um Einzelfälle!

    „Unsere Nachbarn verstecken ihren Abfall inzwischen in ihrem Koffer im Schrank", ergänzte er mit einem Kopfschütteln.

    „Das darf doch wohl nicht wahr sein! So etwas mache ich nicht länger mit! Ich nicht! Der Angeber soll mich noch kennen lernen!", spielte ich den starken Mann, was mir sonst so gar nicht liegt.

    Für den Abend verabredeten wir uns, gemeinsam zu speisen. Etwas Gutes hatte der Vorfall also immerhin doch gehabt: In der Not – und in der Wut – lernt man zusammenzustehen und manchmal auch noch neue Freunde kennen.

    Am nächsten Mittag kehrten meine Frau und ich nach morgendlichem, erfrischendem Bad in glasklarem Wasser, dann sich anschließendem

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