Streben nach Sein – das Sonnenspiel: Die Entwicklung des heliotropen Atmens für Therapie, Selbsterfahrung und Psychonautik
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Buchvorschau
Streben nach Sein – das Sonnenspiel - Engelbert J. Winkler
Engelbert J. Winkler
Streben nach Sein
Das Sonnenspiel
Die Entwicklung des heliotropen Atmens
für Therapie, Selbsterfahrung und Psychonautik
Für Elias und Julia, damit sie sich erinnern ...
Zum Autor:
Dr. Engelbert J. Winkler ist Thanatopsychologe (Blick-hinüber.at) und mit Dr. Dirk Pröckl Entwickler des in weltweitem Einsatz befindlichen optischen Neurostimulators Lucia Nº03. In diesem Band beschreibt er ein Selbstexperiment, das 2014 am Kilimandscharo begann und zur Entwicklung des heliotropen Atmens führte. Dabei handelt es sich um eine einfache Methode zur Herbeiführung bzw. individuellen Bespielung eines beliebig stark veränderbaren Bewusstseinszustandes, die hier vor ihrem Entstehungshintergrund beschrieben wird.
Impressum:
ISBN 978-3-200-04844-7
Wien, Innsbruck Oktober 2016
Eine Publikation der light attendance gmbh
www.gesund-im-licht.at
Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Sämtliche, auch auszugsweise Verwertungen bleiben vorbehalten.
Lektorat: Textmaker Helmuth Santler, www.textmaker.at
Umschlagkonzept: Engelbert J. Winkler
Fotos: Engelbert J. Winkler
Umschlaggestaltung: Martin Duschek (Duschek Werbeagentur, www.duschek.info), Helmuth Santler
Ein E-Book vom Textmaker – erstellt mit Sigil 0.9.6
Streben nach Sein – Das Sonnenspiel ist auch als gedrucktes Buch erhältlich: ISBN 978-3-200-04843-0
Inhalt
Zum Geleit
Prämissen – wovon ich ausging
November 2014: Afrika
13. 11. Im Traum / Nachtflug Amsterdam Schiphol – Kilimanjaro Airport
14. 11. DMT / Nach einer Übernachtung im Parkview Inn Hotel in Moshi auf der Lemosho-Route vom Lemosho Gate (1850 m) zum Mount Mkubwa Camp (2650 m)
15. 11. Im Tod / Auf dem Shira-Plateau (3500 m)
16. 11. Im Spiel / Über die Shira Cathedral (3880 m) zum Shira Camp II (3900 m)
17. 11. Die Botschaft des Träumers / Über den Lava Tower (4650 m) zum Barranco Camp (3960 m)
18. 11. Selbstexperiment / Über die Breakfast Wall durch die Alpinwüste zum Barafu Camp (4640 m)
19. 11. Das Sonnenspiel / Gipfeltag! – Über den Stella Point (5740 m) zum Uhuru Peak (5895 m)
April 2016: Seither
Zurück, vorwärts!
Heliotropes Atmen: Ein Spiel mit der Sonne
Die Technik des heliotropen Atmens – das Spiel kann beginnen!
April 2014: Vorspiel
SOL INVICTUS – Gespräch mit Schellhorn
Anhang
Alles im Nichts und umgekehrt
Literatur
Zum Geleit
Die Intensität einer Erfahrung definiert ihre Wirkung. Manchmal ist eine Erfahrung derart fundamental, dass sie alles verändert. Von einer solchen Erfahrung und einem einfachen Weg, sie mithilfe einer lichtunterstützten Atemtechnik herbeizuführen, handelt dieser Text.
Die Entwicklung des heliotropen Atmens ist Ergebnis eines im November 2014 am Kilimandscharo durchgeführten Selbstexperiments. Die hier beschriebenen Inhalte verstehen sich ausschließlich als exemplarisch für den transzendenten Aspekt eines psychedelischen Bewusstseinszustandes, wie er auf unterschiedlichen Wegen und mit verschiedenen Mitteln herbeigeführt werden kann. Da es unmöglich und auch überhaupt nicht wünschenswert ist, aus einer persönlichen Erfahrung etwas Gültiges für andere abzuleiten, ist es das einzige Ziel dieser Zeilen, den Leser dafür zu gewinnen, eigene Erfahrungen zu machen und ihn auf ein dafür geeignetes Instrument aufmerksam zu machen – über das er tatsächlich bereits verfügt.
So lässt auch die seit kurzem wiederaufgenommene Erforschung des psychedelischen Bewusstseins auf ein noch gar nicht abschätzbares therapeutisches Potenzial schließen. In diesem Sinne gehen bereits viele davon aus, dass die Nutzung psychedelischer Bewusstseinszustände in Zukunft wieder zentraler Bestandteil von Medizin und Naturwissenschaft sein wird. Die WHO spricht in diesem Zusammenhang jedenfalls bereits von einer Revolution im Gesundheitswesen.1
Für die Evolution des Bewusstseins scheint es jedenfalls von großer Bedeutung zu sein, dass Menschen „Bewusstseinsreisen" unternehmen. Denn immer, wenn sie das getan haben, hat es sie persönlich und kollektiv weitergebracht. Und alles, was uns irgendwie weiterbringt, wäre wohl gerade heutzutage keine ganz schlechte Sache, auch wenn es zuerst Angst macht: wie alles Neue und Große.
Engelbert Winkler, Kufstein am 21. April 2016
Prämissen – wovon ich ausging
Wer ein Experiment plant oder durchführt, tut dies in der Regel vor dem Hintergrund entsprechender Prämissen. Beim Experiment, das ich am 19. November 2014 am Kilimandscharo durchgeführt habe, war das nicht anders, und weil es dabei um eine Bewusstseinsveränderung zum Zweck direkter Selbsterfahrung ging, reflektieren meine gedanklichen Grundlagen sowohl fachliche wie auch persönliche Aspekte. Eingangs will ich daher meine wesentlichen Prämissen bzw. die damit verbundenen Betrachtungsweisen zusammenfassen, da sie mich einerseits direkt zu meiner Erfahrung auf dem Kili geführt haben und andererseits den durch mein Selbstexperiment ausgelösten oder auch nur verstärkten Prozess allemal gut zum Ausdruck bringen:
ʘ Die Angst vor dem Tod ist die Geißel der Menschheit. Hinter tausend Masken ist sie es, die das Leben zum mühseligen Streben nach Bleibendem macht und dafür sorgt, dass niemand sich je sicher fühlen darf, weil es mit ihr keine Sicherheit geben kann, die damit zum größten Luftgeschäft aller Zeiten wird. Durch sie werden Menschen kollektiv beherrschbar, manipulierbar und bösartig. Diejenigen die vorgeben, etwas für die Sicherheit zu tun, sind oft genug die Schlimmsten von allen, denn sie verkaufen des Kaisers neue Kleider zum allerhöchsten Preis, der das Leben kostet und damit das Rad in Bewegung hält. Denn kein Politiker dieser Welt, keine Polizei, kein Geheimdienst, keine Presse, keine Religion, kein Turnverein, keine Vegetarier-Lobby, keine Ärztekammer, keine Therapeutenvereinigung, kein Schulsystem und auch sonst niemand, der vorgibt, sich zum Wohl anderer für ein sicheres und gesundes Leben in Freiheit einzusetzen, tut dies wirklich. Kein Geschäftsmann sägt schließlich den Ast ab, auf dem er sitzt, und auch der dümmste Hund beißt nicht die Hand, die ihn füttert. Alle Interessenvertreter sind und bleiben Vertreter der Interessen der Todesangst, von der sie leben und der sie ihren Einfluss über ihre Mitmenschen verdanken. Denn ohne Todesangst würde wahrlich niemand so dämlich sein, auf einen anderen zu hören, wenn es darum geht, zum eigenen Schutz und Überleben (bzw. zu dessen Absicherung) auf Lebensqualität zu verzichten oder sich sonst irgendwie in seinen natürlichen Persönlichkeitsrechten einschränken zu lassen. Um zu erkennen, wie genial und wirkungsvoll Terroristen, Presse und Politik zum höheren Ziel einer unfreien, kontrollierbaren Konsumgesellschaft zusammenarbeiten, braucht man nur die Nachrichten einzuschalten. Ob Krankheiten, die Folgen von Fehlernährungen, Bewegungsmangel oder was auch immer, wer nach Gründen sucht, sich zu fürchten, wird schon fündig, bevor er noch mit der Suche richtig begonnen hat. Die Befreiung von der Todesangst ist ein legitimes therapeutisches Ziel, da sich hinter den meisten anderen Zielen wiederum die Todesangst verbirgt. Erst wer den Tod nicht mehr fürchten muss, kann sich beruhigt seinem Leben überlassen, indem er das einzige Ziel erreicht hat, das jeder Geängstigte so verbissen verfolgt und das er nicht erreichen kann, weil er es immer schon erreicht hat: Sein!
Die Todesangst ist der Irrtum des Verstandes und kann daher mit dem Verstand nicht beseitigt, sondern nur stets aufs Neue bestätigt werden. Einzig die Erfahrung bietet eine so zuverlässige wie wirkungsvolle Möglichkeit, sich von diesem Irrtum zu befreien, indem man ihn durchschaut; und nichts ist bedeutungsloser (und bisweilen auch peinlicher) als die Erkenntnis eines so folgenschweren Irrtums, der einem genau das nimmt, das er zu schützen vorgibt. Wer sich zu Tode fürchtet, ist schließlich auch gestorben!
ʘ Beim Sterben kommt es – wie bei vielen Arten von Bewusstseinserweiterungen – zu einem Wechsel des Referenzpunkts der Wahrnehmung: Man erfährt, dass man sich mit seinen eigenen Wahrnehmungen verwechselt hat. Weil der Verstand aber selbst das Vehikel dieser Verwechslung ist, führt alles Darüber-Nachdenken nur umso tiefer in diese Verwechslung, indem alle Gedanken in erster Linie das nachdenkende Ich zu bestätigen scheinen. Hier braucht es (Selbst-)Erfahrung, denn ebenso wie kein geträumtes Ich jemals gedanklich die Wirklichkeit des Träumers erfassen kann, kann kein lebender Mensch die Wirklichkeitserfahrung des Todes nachvollziehen – dies bleibt allein der Erfahrung des „Erwachens" vorbehalten.
Der Beschäftigung mit dem Tod kommt somit unabhängig davon, wie sie stattfindet, höchste (therapeutische) Bedeutung für ein möglichst intensives und erfülltes Leben zu. Je mehr es sich dabei um eine erfahrungsbezogene Auseinandersetzung handelt, umso ausgeprägter fällt die zu erwartende Wirkung aus, die bestenfalls darin besteht, das Leben fortan