Frauen wie wir: Badische Geschichten
Von Eva Klingler
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Über dieses E-Book
"Frauen wie wir" – den Titel dieses erfolgreichen Buches kann man ruhig wörtlich nehmen. In einer Wiederauflage präsentiert Der Kleine Buch Verlag das Buch zum Kabarettprogramm "Scheusale mit Handtasche".
Lore, Elke, Johanna-Marie, Sylvie, Susanne und die Norddeutsche Geeerda meistern ihre großen und kleinen Katastrophen auf die badische Art und lachen sich durch den Alltag zwischen Partnervermittlung, Ärger mit der Schwiegermutter, Zucchinischwemme und unerwünschtem Bibel-Präsent …
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Buchvorschau
Frauen wie wir - Eva Klingler
Inhaltsverzeichnis
Buch und Autorin
Impressum
In diesen Geschichten geht’ s um uns
Mir wern uns scho einig
Siehsch gut aus!
Hasch du abg’nomme?
Da kann mer sehr gut esse ...
Mir sin fascht hinnereinander gekomme
Hätt’sch was G’scheits g’lernt
Da könnt ich mich neilege
Dann halt net
Da kannsch net neigucke
Was mache die Kinner?
Ich meld mich
Sei mer net bös. Ich pressier e bissle ...
Net bei uns
Mer kann sich’s net aussuche
Vielleicht e anneres Mal
Heut wird’s schön
Mer müsse mal widder grille miteinander
Von was träumsch eigentlich nachts?
Hat net solle sei
Was macht euer Katz? Lebt se noch?
Mer komme net mehr so oft z’samme
Da kannsch nix mache
Habt ihr schon Enkele?
Heutzutag muss mer net glei heirate
Ich sollt mal widder mei Englisch auffrische
Du musch ja Zeit habe
Mer sehn uns
Da wollt ich net wohne
Bisch gross worre!
Ich will mich irgendwie erde ...
Schwätze mer net drüber
Bring ja nix mit
Wo hasch jetzt des widder her?
An de Kinner merkt mer’s
Hätt’sch doch was g’sagt
Hätt alles net sei müsse
Des bleibt aber unner uns
Wenn ich mal net mehr bin
Lebe un lebe lasse
Buch und Autorin
Für das Nordlicht Gerda ist es gar nicht so einfach, ihre badischen Mädels, die an eine Mischung aus »Sex and the City« und die »Golden Girls« erinnern, zu verstehen. Da könnt ich mich neilege? In die Suppe? Redewendungen wie diese gehören zur badischen Lebensart wie die Pyramide zu Karlsruhe. Die unterhaltsamen Anekdoten um die Mädels-Clique zeigen, wie Alltagskatastrophen im sonnigen Südwesten gelöst werden, und bieten zeitgleich eine Übersicht über landestypische Redensarten, die einem gelegentlich aus der Patsche helfen können.
Und übrigens: Die »Scheusale mit Handtasche« kann man auch live in dem gleichnamigen Kabarettprogramm erleben!
Eva Klingler (*1955) arbeitete als Lehrerin sowie Journalistin (u. a. beim Südwestfunk) und ist seit Langem als Autorin tätig. Die meisten ihrer über 30 Veröffentlichungen beschäftigen sich mit badischer Geschichte, dem Lebensgefühl und der Kultur unseres Landes. So auch die Krimireihe um Maren Mainhardt (z. B. »Erbsünde«, 2013 in der 5. Auflage erschienen) und der Satireband »Beinahe Toskana oder Baden für Nichtschwimmer« (2010). Eva Klingler ist in Mannheim aufgewachsen, lebte lange in Baden-Baden und wohnt nun seit 14 Jahren mit Ehemann, Hund und Katze in Karlsruhe.
www.evaklinglerkrimis.de
Eva Klingler
frauen wie wir
Badische Geschichten
Impressum
Die deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter www.dnb.de abrufbar.
© 2016 Der Kleine Buch Verlag | Lauinger Verlag, Karlsruhe
Projektmanagement: Julia Barisic
Umschlaggestaltung: Sonia Lauinger
Satz und Layout: Beatrice Hildebrand
Korrektorat: Johanna Thoresen, Ettlingen
Umschlagabbildungen:
Hintergrund: djvstock | fotolia.com
Frauen: RetroClipArt | fotolia.com
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes (auch Fotokopien, Mikroverfilmung und Übersetzung) ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Dies gilt auch ausdrücklich für die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen jeder Art und von jedem Betreiber.
ISBN 978-3-7650-2139-8
Dieser Titel ist auch als Printausgabe erhältlich: ISBN 978-3-7650-9120-9
www.derkleinebuchverlag.de
www.facebook.com/DerKleineBuchVerlag
Für meine liebe Freundin Anne Lahres,
die immer ein offenes Ohr für mich hat!
In diesen Geschichten geht’s um uns
Man könnte ja sagen, um badische Frauen, aber Sylvia hat ihren Dauerbesuch Gerda in unseren Kreis eingeschleppt und Gerda kommt aus Norddeutschland. Da wo die deutsche Wetterkarte aufhört.
Zuerst hat Gerda bei Sylvia in Ettlingen gewohnt, denn die schicke Sylvia ist mit sich selbst in einer innigen Liebesbeziehung und legt deshalb Wert auf Äußeres sowie auf gehobene Wohnkultur mit einem Gästezimmer.
Irgendwann ging ihr Gerda aber auf die Nerven, sodass sie ihr eine Ferienwohnung im benachbarten Malsch gesucht hat. Vorübergehend.
Aber wir werden die Gerda irgendwie nicht mehr los. Es gefällt ihr bei uns, obwohl sie nur die Hälfte versteht.
Vielleicht deshalb.
Täglich fährt Sylvia in ihrem milchkaffeefarbenen Cabrio nach Weingarten, wo sie in einem Architekturbüro arbeitet.
Mit Lore, die auch Single ist und mitten in Karlsruhe in Bahnhofsnähe lebt, ist Sylvia schon lange befreundet. Lore arbeitet in Achern. Da sie naturverbunden ist, nimmt sie dorthin nicht das Auto, sondern die Stadtbahn. Außerdem ist in Straßenbahnen bekanntlich mehr als nur eine Beziehung geknüpft worden und Lore hätte nichts gegen eine späte Ehe einzuwenden. Vorhandene Kinder willkommen.
Zu unserer Clique gehört außerdem die Elke. Auch Elke wohnt in Karlsruhe, am Stadtrand in einem Reihenhäuschen mit Garten, das sie sich mit einem Mann, zwei Kindern und einem Hund teilen muss. Elkes Mann Manfred – übrigens ist er Sylvias Cousin, obwohl die darauf beharrt, dass es keine Familienähnlichkeit gibt – trifft man häufig im Garten an. Elke macht sich nämlich nichts aus Gartenarbeit. Sie würde sich aber durchaus was aus bezahlter Büroarbeit machen, doch im Moment hat sie keinen Job.
Dafür hat sie eine sehr muntere neunzigjährige Nachbarin namens Frau Wenzle, die mit dem Rollator im Viertel unterwegs ist und so lange von früher erzählt, bis die Leute selbst glauben, sie lebten in einer anderen Zeit.
Wenn’s an der Tür klingelt, muss Elke immer befürchten, ihre ungeliebte Schwiegermutter Lieselotte steht vor der Tür. Enkel besuchen. Die Teenager-Enkel sitzen aber verdrahtet oben in ihren Zimmern, und Elke muss unten die Lieselotte mit Kaffee bei Laune halten.
Außerdem gehört noch Johanna-Marie zur Gruppe.
Meistens wartet sie auf ihren Freund Torsten, der zwischen zwei Dienstreisen in der eigentlich gemeinsamen Wohnung in einem Zweifamilienhaus in Bühl Station macht.
Wenn der Computer angeschaltet ist, gilt dies als Zeichen, dass er zu Hause weilt.
So wie die Flagge auf dem Buckingham Palast die Anwesenheit der Queen verkündet.
Susanne ist die Erfolgreichste in der Runde, obwohl es zuerst gar nicht danach aussah. Sie schreibt sogenannte Regionalkrimis – und Bücher darüber, wie sie ihren Hund ausführt. Ein ziemlich simples Erfolgsrezept. Sie hat zuerst bei Offenburg gewohnt, dann ist sie nach Kuppenheim gezogen, jetzt kann sie sich eine Wohnung in Gaggenau mit Murgblick leisten.
Schließlich gibt’s noch die Ingrid. Das ist eine ehemalige Klassenkameradin von Lore, die einst eine gefeierte Schönheit war. Anstatt schön zu sein, trauert sie derzeit ihrem Ehemann hinterher und geht allen gehörig auf die Nerven.
Jetzt geht’s los.
Mit den Geschichten von uns …
Mir wern uns scho einig
Badener neigen dazu, Konflikte mit begütigenden Gesten und Worten beizulegen. Was nicht bedeutet, dass der Streit etwa vergessen wäre. »Mir wern uns scho einig« beinhaltet deshalb auch eine kleine gepflegte Kampfansage.
Die Singlefrauen Lore und Sylvia wollen sich für ein gemeinsames Wellnesswochenende verabreden. Sie sind allerdings noch nicht ganz einer Meinung, wo genau sie sich in wohltuender Frauenzweisamkeit erholen wollen. Es sollte allerdings »net weit weg«, also am besten im heimischen Baden sein.
Lore neigt mehr zu einer rustikalen Unterkunft, etwa in Sasbachwalden in einem biologisch-dynamischen Heuhotel, wohingegen Sylvia gekachelte und auf spätrömisch getrimmte Wellnesstempel bevorzugt. Etwa das Dollenberg in St. Peterstal-Griesbach oder das Römerbad in Badenweiler.
In heller Vorfreude hat sie schon mal die Prospekte studiert und dabei die Preisliste wohlweislich in den Papiermüll entsorgt.
Geradezu verinnerlicht hat sie nämlich einen weiteren beliebten badischen Spruch: »Mir gönne uns ja sonscht nix«, der auf sie nicht die Spur zutrifft. Sylvia gönnt sich nämlich andauernd was: Peelings und Frisuren, Sonnenbank, Cocktails und Klamotten. Schuhe und Handtaschen zählen bei ihr nicht zu Klamotten, sondern zu den nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten: Hochwirksam gegen Frust, Ärger im Job oder weinerliche Anrufe von ihrer Mutter.
Ein Psychologe, den sie sich ebenfalls mal gegönnt hat, konnte ihre Konsumfreude erklären: »Sie sind Single, und da brauchen Sie eine Kompensation für den fehlenden Partner! Sie decken ein tief sitzendes Minderwertigkeitsgefühl zu.«
Sylvia, die sich keineswegs minderwertig fühlt, sondern froh ist, dass sie daheim keinen schlecht gelaunten Kerl vor dem Fernseher sitzen hat, ist hochzufrieden, eine Entschuldigung zu haben, und shoppt munter weiter auf Mannheims Planken und Karlsruhes Kaiserstraße oder scannt mit Kennerblick die Läden in Heidelberg ab.
Die beiden