Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Mensch – wie weiter?: Ein Kompass für menschliche Gesellschaften
Mensch – wie weiter?: Ein Kompass für menschliche Gesellschaften
Mensch – wie weiter?: Ein Kompass für menschliche Gesellschaften
eBook857 Seiten8 Stunden

Mensch – wie weiter?: Ein Kompass für menschliche Gesellschaften

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Zum Buch „Mensch – wie weiter? Ein Kompass für menschliche Gesellschaften“

15,5 x 22 cm, 396 Seiten, Paperback

Ständig beobachten wir um uns herum Katastrophen aller Art wie Krankheiten, Kriege, Terror, Flüchtlinge, Klimawandel und vieles mehr. Sind diese in unserer modernen Welt auf dem Vormarsch? Die meisten werden durch uns Menschen selbst verursacht. Das Biowesen Mensch steuert sich offenbar immer schlechter. Jeder ist ein Teil der Menschheit und trägt damit zu deren Schicksal bei. Was ist Ihr Anteil daran?

In diesem Buch erfahren Sie unter anderem

o wie sich der Mensch steuert,

o wie wir uns besser steuern können damit unser privates Leben sowie das unserer Gruppen und Staaten glücklicher und friedlicher verläuft,

o was das für die wichtigsten Bereiche unserer Gesellschaften – Religionen, Wissenschaften, Politik, Parteien, Beziehungen, Kultur, Gesundheit, Arbeitsleben, Konsum, Finanzen und mehr bedeuten würde und

o wie wir uns verhalten müssten, um zum Überleben des Menschen beizutragen.
SpracheDeutsch
HerausgeberTWENTYSIX
Erscheinungsdatum14. Juni 2016
ISBN9783740736163
Mensch – wie weiter?: Ein Kompass für menschliche Gesellschaften
Autor

Dietrich A. Strohmaier

1936 kam ich in Mainz auf die Welt. Mein Vater war Eisenbahner im mittleren Dienst, meine Mutter gelernte Hutmacherin und Hausfrau. Nach dem Abitur studierte ich Maschinenbau an der TH Darmstadt von 1957 bis 1962 und arbeitete nach dem Diplom 32 Jahre in der deutschen und zwei Jahre in der US-amerikanischen Industrie. Später machte ich mich als beratender Ingenieur selbständig. Dann zog ich mich aus meinem Beruf zurück, um mich den Themen zuzuwenden, die mich viel eher interessierten: Ich baute meine Modelleisenbahn fertig, lernte Keyboard spielen, fing an zu malen, intensivierte meine sportlichen Aktivitäten und wandte mich den Umweltbewegungen und der Politik zu. Meine dort gemachten Erfahrungen führten mich zu den Themen, die ich in diesem Buch bearbeite. Ich habe zwei Töchter.

Ähnlich wie Mensch – wie weiter?

Ähnliche E-Books

Persönliches Wachstum für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Mensch – wie weiter?

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Mensch – wie weiter? - Dietrich A. Strohmaier

    habe.

    Kapitel 1 Verkehrte Menschheit

    In diesem Kapitel beschreibe ich wie verkehrt sich die meisten Menschen auf der Erde meiner Meinung nach verhalten. Sie bewegen sich abseits der „richtigen" Wege. Richtige Wege würden die Menschen zum Glück und nicht in den Untergang führen; Die meisten der heutigen Wege führen letztlich ins Unglück. Anstatt einer geistig-seelischen Weiterentwicklung – wie sie die Evolution zumindest vorgezeichnet hat und wie sie in der Menschheitsgeschichte auch zu beobachten ist - widmen sich die Meisten nur dem Konsum. Dieser heutige, rücksichtslose Raubtier-Konsum gefährdet zudem über die zunehmende Umweltzerstörung die Lebensbedingungen der gesamten Menschheit und damit letztlich sogar deren Fortbestehen auf der Erde.

    Zitat eines Mitmenschen: „Die Menschheit wird halt untergehen".

    Dieser Mensch denkt aber gar nicht daran, sein schädliches Verhalten - etwa Auto fahren, in Urlaub fliegen usw. - zu verändern. Ich schließe daraus, dass er die damit verbundenen Gefahren nicht erkennt oder nicht erkennen will oder kann.

    Um meine Feststellungen zu verdeutlichen, berichte ich über Alltägliches aus einigen Gesellschaftsbereichen, die mir unter den obigen Gesichtspunkten auffallen und die ich als falsch und schädlich - kurz „verkehrt" - betrachte. Sie sind so alltäglich, dass sie einem kaum mehr auffallen; Die Meisten finden diese ganz normal.

    Ich arbeite hier mit sogenannten Tatsachenbeobachtungen wie dies Wissenschaften wie Philosophie und Soziologie tun. Daraus leite ich etwa mit Hilfe der Psychologie im weiteren Verlauf meine Stellungnahmen und Schlussfolgerungen ab.

    Zudem beschreibe ich Stellungnahmen meiner Mitmenschen dazu. Der Ausdruck „verkehrt" scheint mir auch insofern ganz treffend zu sein weil gerade der heutige Verkehr ganz wesentlich zur Gefährdung beiträgt.

    Der Mensch verkehrt falsch. Dass auch der sogenannte „Geschlechts-Verkehr" heute nicht mehr so richtig funktioniert passt ebenfalls in dieses Bild. Das Verkehrsmittel des heutigen Menschen ist das Auto. Dies wird zumindest von vielen Männern besser gehegt und gepflegt als etwa ihre Frau; Dafür werden Großteile des Einkommens aufgewendet. Bei den Normalmenschen ist es ein Statussymbol. So drehen sich ein Großteil der Gespräche um das Auto. Reiche Menschen haben natürlich Yachten, Flugzeuge und dergleichen zusätzlich; Sie sind ansonsten nicht anders.

    Dass viele Menschen verkehrt ticken wird auch daran deutlich, dass sie oft etwas ganz anderes tun als sie sagen.

    Zitat: „Wir dürfen unseren Kindern keine kaputte Erde hinterlassen".

    Aber die meisten dieser Menschen bewirken etwa durch ihre konsumorientierte Lebensweise gerade dies.

    In diesem Kapitel verwende ich oft Zitate, die ich bei anderen Menschen gehört habe. Diese Tatsachenbeobachtungen können jederzeit überprüft werden. Sie, der Leser, haben sicher häufig solche oder ähnliche auch gehört. Zu jedem Zitat erläutere ich - in Kursivschrift - was mir daran auffällt. Je weiter der Leser im Buchtext voran kommt, desto eher kann er diese dann selbst bewerten und einordnen.

    Das Gute am Menschen ist offensichtlich nicht gut genug sonst würde sich der Mensch nicht so in Gefahr bringen. Deshalb konzentriere ich mich hier auf die Schattenseiten des Menschen, die dafür verantwortlich sind. Ich nehme in Kauf, dass das Gute in diesem Buch leider zu kurz kommt.

    Zur Verdeutlichung meiner Vorstellungen sowie zur Konzentration auf das Wesentliche habe ich einige Gesellschaftsbereiche ausgewählt, die ich für besonders wichtig halte. Diese sind Religionen, Wissenschaften, Gemeinwesen, Gesundheitswesen, Wirtschaftssysteme und Umweltbewegungen. (Ich habe die Mehrzahlform gewählt weil es auf der Erde sehr verschiedene Ausprägungen davon gibt).

    Die Anzahl der Bereiche muss zwangsläufig begrenzt sein da nicht nur der Umfang dieses Buches begrenzt ist sondern auch meine Leistungsfähigkeit. Die Themen sind so komplex, dass ich sie hier nur anreißen kann. Letztlich müssen die Lösungen von den Menschen in den Gesellschaften erarbeitet werden. Die genannten Bereiche werde ich auch in den übrigen Kapiteln in dieser Reihenfolge behandeln.

    Ich halte die ausgewählten Gesellschaftsbereiche aus den im Folgenden genannten Gründen für aussagefähig.

    Religionen

    Die Religionen gelten schon seit Urzeiten als der wichtigste Bereich der Gesellschaften. Die Menschen spürten, dass sie für das was sie nicht wussten – etwa wo komme ich her und wo gehe ich hin – unbedingt eine Erklärung brauchten, mit der sie leben konnten. Die Vorstellungen der Religionen entwickelten sich vom handfesten Glauben an Naturgeister zu immer komplexeren und abstrakteren Vorstellungen wie etwa der Dreifaltigkeit des Christentums. Diesen Mächten schrieben sie gewaltige Kräfte zu. Sie sahen diese als verantwortlich für die Erschaffung der Welt und des Lebens an und versuchten – etwa mit Ehrungen, Opfern usw. - mit den ihnen unbekannten Kräften umzugehen. Dahinter stand nicht nur der Wunsch, das Leben immer besser verstehen zu können sondern auch von den Geistern, den Göttern oder „Gott" Vorteile für sich zu erhalten. Insofern halte ich die Religionen für prägend und nenne sie hier zuerst.

    Wissenschaften

    Wissenschaft arbeitet grundsätzlich mit rationalen, überprüfbaren, plausiblen und nachvollziehbaren Hypothesen und Argumenten. Damit versuchen die Menschen ihren Verstand so einzusetzen, dass die Unsicherheit infolge des Nichtwissens durch Sicherheit infolge von Wissen ersetzt wird. Dies hat sich als sehr erfolgreich heraus gestellt wie etwa die Technik als angewandte Wissenschaft mit ihrem Siegeszug um die Welt gezeigt hat. Dass sich deren Ergebnisse mittlerweile allerdings auch als äußerst bedrohlich heraus gestellt haben, liegt mehr an ihrer falschen Anwendung.

    Gemeinwesen

    Die Populationen leben von Natur aus - biosoziologisch gesehen – in politisch organisierte Gesellschaften. „Gesellschaft" ist ein Begriff der Soziologie für eine abgegrenzte Anzahl von Personen, die als sozial Handelnde miteinander verknüpft leben . Sie organisieren sich in unterschiedlichen Gemeinwesen in allgemeiner, öffentlicher Gemeinschaft. Alle hier behandelten Bereiche sind ja Bereiche der menschlichen Gesellschaft und der Gemeinwesen. Deshalb wird beim Blick auf deren Zustand am ehesten deutlich welche Probleme vor allem im Zusammenleben der Individuen und der Populationen bestehen und wie sich diese auf das Ganze - die Umwelt, die Mitwelt und die Menschen selbst -auswirken.

    Gesundheitswesen

    Der Mensch als biologischer Organismus ist von seinen Lebensbedingungen wie etwa Temperatur, Nahrungsquellen, Schutz vor Beschädigungen und Tod usw. abhängig. Darüber hinaus beeinflusst er durch sein persönliches Verhalten wie Ernährung, Bewegung, Einstellung usw. seinen Körper und seine Gesundheit. Aus dem Umgang mit der Gesundheit bzw. der Krankheit sowie dem Gesundheitszustand der Individuen in der Gesamtheit lassen sich viele Rückschlüsse auf sein Steuerungsverhalten ziehen. Die Konzepte und die Anwendung der Gesundheitssysteme beleuchtet zudem gut den diesbezüglichen Zustand der Gemeinwesen.

    Wirtschaftssysteme

    Jeder tritt tagtäglich als Verbraucher auf und beteiligt sich so am Wirtschaftskreislauf. Seine Lebensweise – etwa als Veganer, Vegetarier oder Carnivore (Fleischesser), Autofahrer usw. – und seine diesbezüglichen Entscheidungen beeinflussen wesentlich die Verhältnisse bei Produzenten und Verteilern. Die Verbraucher bestimmen damit letztlich unsere Lebensverhältnisse und die gesamte Lebenswelt. Vor allem die schädlichen Wirtschaftsprozesse haben ganz wesentlich zum heutigen, schlimmen Zustand von Umwelt und Gesellschaften geführt. Deshalb betrachte ich dieses Gebiet unbedingt mit.

    Umweltbewegungen

    Umweltbewegungen im heutigen Sinn sind noch relativ jung - wenn ich nicht die Verfasser der Bibel, die etwa von der Bewahrung der Schöpfung sprachen, mit dazu rechne. Sie entstanden erst nachdem Bewegungen wie der Club of Rome in den 1960er Jahren die Gefährdung der Erde durch das Wirken der Industriegesellschaften thematisiert hatten. In Deutschland gründeten sich später etwa Nabu (Naturschutzbund Deutschland), BUND (Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland), ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad Club), VCD (Verkehrsclub Deutschland) sowie die Grünen. Wenn deren Ziele auch noch lange nicht erreicht sind so haben sie doch wesentlich zur Verschiebung der öffentlichen Meinung hin zu mehr Umweltbewusstsein beigetragen. Die herrschenden Kräfte hatten von Anfang an die Notwendigkeit von aktivem Umweltschutz bestritten. Auch heute noch bewegen sie sich ganz zögerlich in diese Richtung.

    Bei meiner Mitarbeit in diesen Gruppen habe ich allerdings feststellen müssen, dass viele wohlmeinende Aktivisten selbst noch nicht mit den anstehenden Problemen – etwa den eigenen Konsum oder die Zusammenarbeit in der Gruppe – zurecht kommen und so nicht genügend wirken können. Sie wehren sich hartnäckig, etwa gegen die in unserer Gesellschaft offen sichtbaren Fehlverhalten der Menschen wie etwa Autofahren, Fliegen, Fleischverzehr u.a. konkret Stellung zu beziehen und die Konsumenten direkt anzusprechen. Solange selbst die potentiellen Vorreiter einer Wende zu einer nachhaltigen Lebensweise noch so viel Schwierigkeiten mit sich selbst haben brauchen wir uns über den aktuellen, unbefriedigenden Stand nicht zu wundern. Deshalb halte ich es für wichtig, gerade diesen Bereich mit zu betrachten.

    1a Verkehrtes in unserer Welt

    Täglich erfahren wir aus den Medien über die Folgen der Erderwärmung wie immer stärkere Stürme, Überschwemmungen, Anstieg des Meeresspiegels und wir sehen Bilder von den Schäden, von Gletscher- und Polareisschmelze sowie von Flüchtlingen, die ihr Leben riskieren, um dem Jammer zu entgehen. Nicht zu vergessen die täglichen Horrormeldungen über Kriege, Verbrechen, Wirtschaftskatastrophen usw.

    Der Weltklimarat IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) sowie viele Wissenschaftler, Intellektuelle und Umweltbewegungen warnen vor den menschengemachten, schädlichen Einflüssen auf unsere Lebensbedingungen und deren bedrohliche Folgen.

    Aber erstaunlicherweise leben die meisten Menschen weiter wie bisher: Unbeirrt konsumieren sie, fahren weiter wie verrückt Auto, fliegen in Urlaub, essen Fleisch aus Massentierhaltungen usw. Sie sehen gar nicht ein warum sie ihr schädliches Verhalten aufgeben sollten. In Gesprächen höre ich dann etwa:

    „Wie soll ich denn zur Arbeit kommen",

    „Ich möchte aber fremde Länder kennen lernen",

    „Ich lasse mir mein Grillsteak nicht verbieten",

    „Du kannst nicht beweisen was in der Zukunft passiert" usw.

    Diese Menschen blenden nicht nur die möglichen Schäden aus sondern nehmen diese sehenden Auges sogar in Kauf. Sie wollen offensichtlich warten bis die Schäden eingetreten sind auch wenn dies in den nächsten Generationen sein wird. Und was tun sie dann? Eine solche Haltung halte ich für unverantwortlich und nicht erwachsen. Was kann ich denn dafür; Ich kann sowieso daran nichts ändern. Hier fehlt vollkommen die Einsicht über die eigene Mitwirkung.

    Selbst die Eliten gehen mit schlechtem Beispiel voran. Die angeblichen „Klimaschützer" treffen sich umweltschädigend mit dem Flugzeug zu weltweiten, leider ergebnislosen Konferenzen. Mittlerweile dürfte den Meisten von ihnen auch klar geworden sein, dass das ursprüngliche Ziel einer Begrenzung des Temperaturanstiegs auf angebliche unverfängliche 2 Grad C illusorisch geworden ist. Die Erde steuert nämlich auf eine viel stärkere Erwärmung zu. Deren Folgen sind noch gar nicht mit Sicherheit genau abzusehen da unser Wissen über die komplexen Zusammenhänge in den Ökosystemen dafür nicht ausreicht. Wir müssen aber damit rechnen, dass sie wahrscheinlich höchst gefährlich sein werden. Westeuropa bleibt möglicherweise zunächst noch einigermaßen verschont; Doch die langfristigen Folgen werden auch uns treffen; Vielleicht schlimmer als im 2.Weltkrieg.

    Die Deutschen unter den Nazis hatten nicht an das gedacht was auf sie zukommen würde als sie ihrem „Führer" noch in Massen zujubelten. Sie hielten zudem brav bis zum Schluss aus. Erst als ihnen die alliierten Sieger die Waffen aus den Händen schlugen mussten sie aufhören.

    Unter diesen Gesichtspunkten bezeichne ich die heutige weltweite selbstzerstörerische Lebensweise besonders der wohlhabenden Gesellschaften als vollkommen kontraproduktiv.

    Der Sozialpsychologe Harald Welzer, (*1958), , bezeichnet unsere Lebensweise gar als idiotisch. Nur Kranke und Verrückte setzten sich etwa den Goldenen Schuss oder schädigen sich durch Rauchen, Alkohol, Völlerei usw.

    Die selbstzerstörerische Lebensweise schädigt aber auch diejenigen Menschen, die sich - aus welchen Gründen auch immer - an dem Konsumwahn gar nicht beteiligen können oder wollen. Die Zerstörung der Umwelt trifft alle.

    Es mag ja jeder sich selbst schädigen wie er will; Aber wenn er auch Andere damit schädigt oder gar mit in den Abgrund reißt ist dies ein krimineller Akt wie Totschlag oder Mord. Wenn die Mehrheit dies dennoch tun will habe ich zumindest das Recht, mich dagegen wehren zu dürfen. Dies will ich mit diesem Buch tun und möglichst andere Gleichgesinnte ermuntern, es mir gleich zu tun.

    1a1 Religionen

    Die jüdische Religion ist seit über drei Jahrtausenden die Urmutter der anderen abrahamitischen Religionen Christentum und Islam. Die von ihnen geprägten Gesellschaften haben mit ihren Vorstellungen jedoch wesentlich dazu beigetragen, dass sich die Menschheit jetzt am Rand des Untergangs befindet. Sie sind zudem weit davon entfernt, ihre angestrebten Ziele – wie etwa Frieden und Liebe – zu erreichen. Schon die frühe Geschichte macht das schlimme Ergebnis deutlich.

    Wie aus dem Alten Testament hervorgeht hatten sie „mit Gottes Hilfe bedenkenlos etwa andere Gruppen ausgelöscht. Dass später die deutschen Nationalsozialisten dies mit den Juden ebenso gemacht hatten darf da nicht wundern; Auch wenn ich dies scharf verurteile. Heute führen sich die Israelis in dem von ihnen besetzten Land auch wie „Herrenmenschen auf. Was ist das für ein schizophrenes Verhalten? Es entwertet zugleich die berechtigten Klagen der Juden gegen das was ihnen angetan wurde.

    Es ist bekannt, dass die Katholische Kirche in früheren Zeiten für allerschwerste Verbrechen wie Kreuzzüge, Inquisition, Ketzerverfolgung, Hexenverbrennungen usw. verantwortlich war. Sie hat sich bis heute dafür noch nicht einmal entschuldigt. Sie zieht heute noch wegen ihrer verqueren Sexualmoral etwa gegen Geschiedene und Homosexuelle zu Felde, anstatt ihrer eigenen Lehre - etwa dem Liebesgebot Christi - zu folgen. Mit dem neuerlichen sexuellen Missbrauch von Kindern durch Priester hat sie gezeigt, dass ihre Lehre schwere Mängel haben muss.

    Sie verhindert zudem die aktive Beteiligung von Frauen und anderen Laien am Leben der Kirche. Das Miteinander der zölibatär lebenden Junggesellen ist zudem alles andere als liebevoll wie die Berichte über das Machtgerangel im Vatikan zeigen. Ich verstehe nicht, dass es Eltern gibt, die ihre Kinder immer noch in die Obhut solcher Menschen geben. Und dennoch unterstützen nach wie vor rund 26 Mio. Mitglieder in Deutschland diese schreckliche Institution. Der IS praktiziert heute wieder Ähnliches. Diese Kirche erinnert eher an eine kriminelle Vereinigung als an eine „moralische Anstalt". Ist dies nicht in höchstem Maße verkehrt?

    „Was soll ich denn machen wenn mich kein Pfarrer beerdigt?".

    Dieser Mensch ist vollkommen eingefügt in die kirchliche Struktur und weiß noch nicht einmal, dass dieses Ritual auch von Anderen vollzogen werden kann.

    „Ich will kirchlich heiraten - sonst ist das keine richtige Heirat"

    Bei diesem Mensch ist etwa die Liebe nicht so wichtig. Wichtig ist vor allem die Meinung der Anderen.

    Die Evangelische Kirche ist zwar weit aufgeschlossener als die KK aber dennoch ist auch sie nicht frei von moralischen Verirrungen. Dies zeigen etwa der Antijudaismus der Reformatoren, der hohe Anteil derjenigen Protestanten, die mit den Nazis zusammenarbeiteten, die oft unmenschlichen „Erziehungsmethoden in einigen Heimen usw. Die grundsätzlichen, spirituellen Vorstellungen über Gott" sind bei Katholischen und Evangelischen gleich unrealistisch.

    Der Islam – obwohl jünger – ist keineswegs fortschrittlicher als die christlichen Kirchen. Fast alle Gruppierung unterdrücken und töten bedenkenlos Andersdenkende und setzen ihren Willen mit brutalen Mitteln – siehe A1 Qaida, IS, Taliban, Scharia, Vergewaltigungen, Ehrenmorde usw. - durch. Verhüllte Musliminnen in unserer Gesellschaft demonstrieren täglich auch bei größter Hitze die Rückständigkeit ihrer Religion und ihrer eigenen Stellung.

    Der Buddhismus ist zwar einen anderen Weg gegangen. Er kennt etwa keinen Schöpfergott und vermeidet die damit verbundenen Probleme wie die Theodizee. Seine Gleichgültigkeit gegenüber dem realen Leben nimmt ihm letztlich jedoch die Kraft, sich an der Entwicklung der Menschen und der Gesellschaften zu beteiligen. Die von ihm geprägten Gesellschaften sind jedenfalls auch nicht besser dran als die anderen.

    Wie der Religionswissenschaftler Hartmut Zinser (*1944), , beschrieben hat haben alle hier genannten Religions-Richtungen trotz anderslautender Worte vielfach der Gewalt sogar gezielt eingesetzt und tun dies noch heute. Sie sind keine Leuchttürme der Ethik und schon gar keine Vorbilder. Sie sind in ihren Vorstellungen festgefahren und haben keine passenden Antworten auf unsere Zeit.

    Dass es dennoch genügend Unterstützer - „Gläubige" - gibt, verdeutlicht nur den ungenügenden Stand der geistig-seelischen Entwicklung der Menschheit.

    1a2 Wissenschaften

    Die Wissenschaften dienen angeblich dem Fortschritt. Dazu zählen aber auch schädliche Dinge wie Autos, Flugzeuge, Atombomben, Gifte usw. Sie haben zwar für viele Menschen erhebliche Vorteile gebracht doch ist mittlerweile klar, dass der vorgebliche Fortschritt unsere Zivilisation bedroht. Allein die nuklearen Katastrophen wie die Atombomben-Abwürfe in Hiroshima oder Nagasaki oder die Reaktorkatastrophen in Harrisburg, Tschernobyl und Fukushima sind deutliche Warnsignale für fehlgeleitete Wissenschaften. Die meisten Menschen unterstützen selbst in demokratisch organisierten Staaten die angeblich „fortschrittlichen" Produkte als Konsumenten ohne Rücksicht auf die Folgen bedenkenlos. Das kann ich nur als „verkehrt" bezeichnen.

    Viele beziehen etwa trotz der Gefahren Atomstrom. Den Zehntausende von Jahren lang strahlenden Atommüll muten sie ihren Kindern und Kindeskindern trotz gegenteiliger Beteuerungen zu.

    „Wir dürfen doch nicht auf Kosten unserer Kinder leben"

    Aber gerade das tun sie damit.

    „Atomstrom ist die preiswerteste Energie"

    Von dieser offensichtlichen Lüge der einschlägigen Industrie und der sie unterstützenden Politiker lassen sich viele Menschen gerne täuschen. Was stimmt mit ihnen nicht?

    Viele Wissenschaftler leben trotz besseren Wissens meistens ebenso schädlich wie die Anderen. Vielleicht spekulieren sie wie diese dar, dass sich plötzlich alles von selbst löst und in Wohlgefallen auflöst.

    „Den Wissenschaftlern wird schon etwas einfallen, um unsere Erde doch noch zu retten" glauben Viele.

    Diese Menschen machen sich jedoch etwas vor. Denn woher wollen sie das wissen? Oder nehmen sie das Risiko billigend in Kauf? Die Nazis und ihre Unterstützer träumten auch bis zuletzt von den Wunderwaffen und dem Endsieg.

    Viele Wissenschaftler arbeiten in Bereichen, deren schädliche Folgen auch sie treffen könnten; Etwa in der Waffenindustrie, Chemie, Gentechnik usw. Schließen sie vor den Ergebnissen die Augen? Möglicherweise reden sie sich ein:

    „Wir Wissenschaftler dienen dem Fortschritt"

    Wie kann ein solcher Mensch angesichts der offensichtlichen Gefahren noch so reden; Für mich ist er verkehrt dran.

    Ich bin immer wieder erstaunt darüber wie sich offensichtlich fähige Wissenschaftler zurückhalten wenn es um die Konsequenzen ihrer Wissenschaften geht. Als Beispiel möchte ich hier den Historiker Ian Morris, (*1960), , anführen.

    In seinem Buch beschreibt er etwa das Treibhaus Erde, in dem die Naturphänomene Anstieg der Meeresspiegel, Wetterextreme, Waldbrände usw. die Menschen bedrohen. Er sieht Hungersnöte, Staatszerfälle, Wanderbewegungen und Seuchen auf uns zu kommen und befürchtet sogar eine „Weltendämmerung (das Ende der Zivilisation). Er empfiehlt, nicht alle Kohlenwasserstoffe zu verbrauchen und das global weirding" (eine globale Verschlechterung) zurückzudrängen. Die Weltbevölkerung wachse immer noch und deshalb sei es schwierig, eine einfachere Lebensweise durchzusetzen da es insbesondere immer mehr reiche Menschen gäbe.

    Wie aber konkret gegengesteuert werden könnte oder warum sich der Mensch so steuert sagt er nicht.

    1a3 Gemeinwesen

    Aus den zahlreichen Facetten habe ich aus den Gemeinwesen die folgenden Bereiche herausgegriffen, an denen ich meine Beobachtungen verdeutlichen möchte:

    Politik (Parteien, Bürgerbeteiligung, Sicherheit)

    Mobilität (Auto, Bus und Bahn, Flugzeug, Fahrrad)

    Beziehungen Kultur (Erziehung, Bildung, Medien, Theater, Literatur)

    Wirtschaft (Konsum, Energie, Geld)

    Hierauf gehe ich im Folgenden näher ein.

    1a3a Politik

    Politik sei ein schmutziges Geschäft – sagen manche. Andere erwarten von ihr, dass sie ihre Probleme zur Zufriedenheit löse; Dafür würden die Politiker ja bezahlt. Und wenn irgendwelche Schwierigkeiten auftauchen machen diese Menschen dann die Politik verantwortlich. Ihre Mitwirkung - und damit Verantwortung – nehmen sie nicht wahr. Sie verhalten sich wie Kinder.

    Ich habe doch das Recht, Auto zu fahren. An den Staus sind die Politiker schuld; Die haben mal wieder geschlafen und nicht genügend Straßen gebaut ist eine oft geäußerte Meinung.

    Aber die Partei, die dafür Gelder haben will, wählt dieser Bürger eher nicht. Er will ja möglichst wenig Steuern zahlen. Diese Volksmeinung ist so widersprüchlich wie verkehrt.

    Gerade in den Demokratien spiegelt sich sehr deutlich wider, dass die Menschen weder gut mit sich noch mit ihrem Schicksal umgehen können. Eigentlich könnten sie über die Parteien und die Wahlen die Weichen in die von ihnen gewollte Richtungen lenken. Tatsächlich sind jedoch viel zu wenig Menschen politisch aktiv und genügend informiert, um sich ein einigermaßen fundiertes Urteil bilden zu können. Nur etwa 2 % der Deutschen sind überhaupt Mitglied in einer Partei und noch weniger nehmen aktiv teil. Die Wahlbeteiligungen werden immer kleiner.

    Ihre Informationen erhalten die Meisten mehr oder weniger zufällig aus den Unterhaltungs-Kanälen oder – Blättern. Meist fehlt es zudem an der nötigen Motivation und den Fähigkeiten, sich zu informieren oder gar zu engagieren. So bleiben die alten Vorstellungen und Strukturen erhalten und starke Gruppen können über Macht, Medien und Werbung unverhältnismäßig viel Einfluss zu ihrem eigenen Vorteil ausüben.

    „Die da oben machen doch mit uns was sie wollen".

    Doch wenn die Mehrheit bei der Wahl anders gestimmt hätte wäre die Situation eine andere.

    „Da kann ich als Einzelner doch gar nichts bewirken".

    Das ist zwar zunächst nicht falsch. Aber dieser Mensch glaubt offensichtlich, dass er quasi nur als „Kaiser von Deutschland" Einfluss ausüben könnte. Dabei ist doch ganz klar, dass er als Teil der Verbraucher mit Konsum, Autofahren, Fliegen, Heizen usw. letztlich den gefährlichen Zustand mit verursacht. Also auch hier wieder: Diese Menschen ticken verkehrt.

    Entsprechend hoch ist die sogenannte Politik(er)verdrossenheit. Es sind vor allem diejenigen verdrossen, die sich mit den wirklichen Problemen in den Gesellschaften gar nicht befassen wollen oder können und stattdessen einen Sündenbock für ihre Unfähigkeit und ihr Nichtstun vorschieben.

    Wozu brauchen wir so viel Politiker und Beamte? fragen Viele.

    Aber die wenigsten Menschen haben überhaupt eine Ahnung davon welch umfangreiche und schwierige Arbeiten in einem Staatswesen anfallen. Sie wollen sich mit so etwas gar nicht befassen sondern gehen lieber ihrem eigenen Vergnügen nach. Auch hier wieder das Verkehrte: Es lieber auf einen Sündenbock schieben als selbst etwas zu tun.

    Die leider ungerechtfertigte Überversorgung von Politikern und Beamten im Vergleich zu den meisten anderen Arbeitnehmern hat viel dazu beigetragen.

    Für die Meisten ist es offensichtlich einfacher, auf die Sündenböcke zu zeigen als selbst etwas dagegen zu unternehmen – etwa durch eine Mitarbeit in entsprechenden Organisationen. Man zeigt lieber auf die angeblich nicht mehr weiße Weste des Anderen. Aber wie „sauber" ist denn eigentlich die eigene Weste? Ist das Hinterziehen von Steuern - Geld in „Steuerparadiesen, Deals mit Regierungen, Schwarzarbeit, geschönte Steuererklärung usw. - denn „sauber? Ladendiebstähle und Mitnahme von Firmeneigentum sind häufig auch bei den unteren Schichten häufig zu beobachten. So ist es nicht verwunderlich, dass viele denken:

    "Politiker sind käuflich, dumm und nur auf ihren Vorteil bedacht".

    Dabei trifft dies leider auch auf viele andere Menschen zu. Wieso sollten gerade Politiker anders sein? Es gibt jedoch viele Menschen, die sich ehrenamtlich und mit Herzblut für Politik und ihre Mitmenschen einsetzen.

    „Das machen doch alle".

    Dieser offensichtliche Unsinn offenbart die verkehrte Sicht dieses Menschen.

    „Ich schenke dem Staat nichts".

    Dieser Mensch will seine Pflicht nicht erfüllen und verlangt, dass andere für ihn bezahlen sollen; Auch hier wieder verkehrte Welt.

    „Der Staat nimmt uns aus".

    Aber die meisten dieser Menschen verlangen gleichzeitig vom „Staat", dass er alles in Ordnung halten soll. Sie wollen ihm aber dafür am liebsten gar keine Steuern zahlen. Derartige widersprüchliche Haltungen sind leider weit verbreitet.

    Der angebliche „Souverän", nämlich das Volk, weiß offensichtlich noch nicht einmal was das ist. Es will geradezu betrogen werden. Denn sonst müsste es etwa seine Lebensweise ändern und selbst seinen Beitrag leisten.

    Deshalb können die Parteien, Regierungen und Verwaltungen mit Billigung der Justiz Gesetze verabschieden, anwenden und durchsetzen, die vor allem der Machtelite dienen; Das sieht man etwa an unserer Steuergesetzgebung. Diese Gesetze haben etwa einseitig die kleinen Leute im Visier.

    Die kleine Verkäuferin wird etwa wegen eines 1€-Bons entlassen aber die Großen verschieben ihr Geld in andere Firmen oder Länder und hinterziehen Steuern in Millionenhöhe. Das ist doch höchst ungerecht und damit verkehrt.

    So verwundert es auch nicht, dass etwa die Korruption nur unzureichend bekämpft wird. Die Parteien selbst verhindern etwa strengere Regeln und Überwachung.

    Seltsam finde ich auch das wenig engagierte Verhalten der in der Justiz tätigen Beamten. Sie entscheiden mehr oder weniger routiniert aufgrund einer zweifelhaften Gesetzeslage. Sie brauchen ja auch für die Folgen ihrer Entscheidungen keine Verantwortung zu übernehmen. Das halte ich auch für verkehrt.

    Die führenden „Eliten" - etwa in Parteien und Verwaltungen - haben unser Gemeinwesen nicht für die Herausforderungen – etwa den Flüchtlingszustrom - fit gemacht.

    1a3a1 Parteien

    Nur die Parteien dürfen Bewerber für die Abgeordnetensitze in den Parlamenten unserer indirekten Demokratie aufstellen. Zudem werden aus aus ihren Reihen die wichtigen und finanziell interessanten Posten in Regierungen und Verwaltungen besetzt. Deshalb sind sie zum Einfallstor von Lobbyisten aller Art geworden, die vor allem auf den Vorteil der von ihnen vertretenen Gruppe - wie Industrien, Gewerkschaften, Beamtenbund usw. - und weniger auf das Interesse der Allgemeinheit bedacht sind. Dabei geht es um Interessen und oft ziemlich handfest und unfair zur Sache. So ist die Mitarbeit in den Parteien leider nur etwas für Hartgesottene und nur Wenige - im Vergleich zur Gesamtbevölkerung - beteiligen sich.

    Die andere laut Gesetz wichtige Aufgabe der Parteien, die Meinungsbildung, tritt so immer weiter in den Hintergrund. Wer liest schon etwa die vor den Wahlen verteilten „Grundsatzprogramme"? Die Meinungsbildung erfolgt stattdessen auf anderen Kanälen – etwa durch die Werbung der Industrie oder die öffentlich-rechtlichen Medien, die wiederum von den Parteien dominiert sind. Andere Gruppierungen wie Nichtregierungsorganisationen (NGOs), Bürgerinitiativen und Vereinigungen aller Art tragen oftmals mehr als die Parteien zur Meinungsbildung bei; Sie haben jedoch praktisch keine Mitbestimmungsrechte.

    Dass das linke Lager – vor allem SPD und Linke – so miteinander zerstritten ist, spricht auch nicht gerade für deren Weitsicht. Sie hätten derzeit mit den Grünen zusammen eine Mehrheit, verzichten aber darauf, ihren Zielen in einer eigenen Regierung näher zu kommen und ermöglichen so ihren Gegnern, Punkte zu machen. Also auch hier: Verkehrte Welt.

    Für mich ist dies leider ein realistisches Spiegelbild unserer „verkehrten Gesellschaft: Die Menschen gehen weder gut mit sich selbst noch gut miteinander um. Und so ist es nicht verwunderlich, dass die Parteien ebenfalls nicht gut miteinander umgehen. Die eigene macht angeblich immer alles richtig; Die anderen sind immer die „Doofen. Dass so die Parteien für sich und ihr Gemeinwesen wenig Gutes erwirken können liegt auf der Hand.

    1a3a2 Bürgerbeteiligungen

    Die Parteien wollen angeblich immer „die Bürger beteiligen" wie sie immer wieder betonen; Sie möchten ja möglichst „volksnah" sein. Dies wird jedoch durch eine große Kluft zwischen dem Volk, das offiziell der Souverän ist, und den Parteien verhindert. Einerseits will und kann das Volk sich meist nicht mit den schwierigen Fragen des politischen Alltags befassen und belasten. So erscheint etwa bei Anhörungen zu Bebauungsplänen kaum ein Bürger. Andererseits haben die politisch aktiven Menschen aus den Parteien und in den Verwaltungen durchaus große Mühe, die anstehenden Probleme zu bearbeiten und Lösungen zu finden. Die Probleme sind zahlreich und oft noch komplex. Das macht das häufig zu beobachtende Zögern einerseits durchaus nachvollziehbar. Andererseits entstehen dann durch die fehlende Beteiligung aller Betroffenen schlechte Lösungen wie sich etwa bei Großprojekten wie Stuttgart 21, Berliner Flughafen oder Elbphilharmonie in Hamburg zeigte. Auch hier also: Verkehrte Welt.

    Ein Beispiel für die mangelnden Fähigkeiten der Parteien, die Bürger zu beteiligen, erlebte ich in Saarbrücken. Aufgrund der von Helmut Kohl 1979 in Rio unterzeichneten „Agenda 21 mit dem Ziel, Umwelt, Wirtschaft und Soziales auf der Erde zu verbessern, rief die SPD 1999 in Saarbrücken die Bürger zur Beteiligung an einer „Lokalen Agenda 21 auf. Es waren auch einige Hundert Menschen interessiert. Aber Verwaltung und Parteien konnten mit den Ergebnissen wenig anfangen und der Prozess endete im Nichts. Die (SPD -) Oberbürgermeisterin weigerte sich sogar, den zugesagten Abschlussbericht dazu zu veröffentlichen. Auch CDU und Grüne, die sich gerade in einer Koalition befanden - konnten damit nichts anfangen obwohl gerade die Grünen immer eine stärkere Bürgerbeteiligung gefordert hatten. Letztlich wollten sie sich dem Problem nicht stellen. Also auch hier: Verkehrte Welt; Den Worten folgten keine Taten.

    Ähnliche Widerstände gibt es bei den Parteien auch gegen Volksbegehren und Volksentscheide. Eine direkte Demokratie kann sich offenbar niemand richtig vorstellen. Dazu sind die meisten Menschen aus meiner Sicht heute noch zu wenig entwickelt.

    1a3a3 Sicherheit

    Verständlicherweise streben die meisten Menschen nach Sicherheit. Sie wollen möglichst keine Angst verspüren. Dabei hat die Angst vor dem Verlust des Lebens oder anderen Gefahren durchaus ihre Berechtigung. Sie hat sicher dazu beigetragen, dass der Mensch überhaupt überlebt hat. Im Vergleich zu früher müsste sich der Mensch heute eigentlich viel sicherer fühlen. Er wird ja auch immer älter; Hat also bessere Überlebenschancen. Der amerikanisch-kanadische Evolutionspsychologe Steven Pinker (*1954), , hat festgestellt, dass die Gewalt auf der Erde - auf die Bevölkerungszahlen umgerechnet – ständig noch zurück geht.

    Aber dennoch ist offensichtlich das Gefühl von Unsicherheit weit verbreitet. Viele bemängeln eine zu geringe innere Sicherheit und fürchten sich etwa vor Kriminalität durch Überfälle, Schlägereien, Einbrüche, Diebstähle usw. Diese Gefühle werden insbesondere durch den Zuzug Flüchtlings noch bestärkt.

    Es gibt zu wenig Polizisten.

    Aber hinter Jeden einen Polizisten zu stellen kann doch auch nicht funktionieren. Die Menschen setzen sich auch ohne zu zögern in ihr Auto obwohl die Gefahr, dort getötet zu werden oder selbst zu töten wesentlich höher ist als etwa durch Kriminalität.

    „Die Steuern werden immer höher; Der Staat nimmt uns aus".

    Sie selbst wollen doch auch bezahlt werden. Sollen also etwa die Polizisten umsonst arbeiten? Oder sollen nur die „Anderen" gefälligst ihre Steuern bezahlen – man selbst aber keine?

    Bezeichnenderweise werden immer wieder diejenigen Parteien gewählt, welche die Polizei aus finanziellen Gründen immer weiter reduzieren obwohl sie im Wahlkampf mehr Polizeipräsenz angekündigt hatten. Und wahrscheinlich hat auch derjenige, der sich gerade beschwert, auch wieder so gewählt. Reden und Handeln klaffen wieder auseinander; Verkehrte Menschheit.

    Erstaunlicherweise haben die Menschen viel weniger Angst vor den größeren Gefährdungen etwa durch Krankheiten infolge falscher Ernährung und Bewegungsmangel oder vor Krebs oder vor Unfällen im Verkehr oder im Haus. Die Wahrscheinlichkeit von derlei Schäden ist statistisch viel höher als durch die oben genannten Gefährdungen. Hier zeigt sich, dass die meisten Menschen die Realität verzerrt wahrnehmen.

    Grundsätzlich wird bei den meisten Menschen die Kleinkriminalität überbewertet. Die Vergehen von Steuerhinterzieher und Großkriminellen aller Art werden dagegen unterbewertet. Insofern verwundert es nicht, dass die juristischen Werkzeuge zum Umgang mit eigenen und fremden Kriminellen bei uns unterentwickelt sind. Was machen wir etwa mit illegal hier Lebenden, die nicht abgeschoben werden können?

    Auch bei der äußeren Sicherheit handeln die Menschen auch eher seltsam. Allerdings handeln sie auf diesem Gebiet nicht direkt sondern indirekt über die von ihnen gewählten Parteien und Regierungen. Der Konflikt etwa mit Russland hatte sich schon lange vor der Ukraine-Krise (ab 2014) angekündigt. Altkanzler Schröder hatte Putin noch lange vorher als „lupenreinen Demokraten" eingestuft. Und Russland hatte mit seinen beiden Tschetschenien-Kriegen sowie den Übergriffen in Georgien und Moldawien gezeigt, dass es bereit ist, die Rechte der Anrainerstaaten zu missachten. Dennoch verkamen unsere Rüstung und die Bundeswehr. Viele ihrer Geräte sind heute nicht einsatzbereit. Der zuständige Beamtenapparat bekommt aber trotzdem seine überhöhten Bezüge einschließlich Pensionen bis zum Lebensende.

    War es wirklich viel billiger, den amerikanischen „Freunden die Verteidigung Deutschlands und Europas zu überlassen? Wir konnten uns mit dem eingesparten Geld zwar dafür andere „gute Dinge – wie Kreuzfahrten, SUVs usw. - leisten. Aber was ist mit den langfristigen Folgen für uns? Auch hier wieder: Verkehrte Welt.

    1a3b Mobilität

    Die Menschen nutzen die vorhandenen technischen Möglichkeiten wie Fahrrad, Auto, Bahn, Flugzeug usw.. Die Gemeinwesen stellen die dafür benötigten Infrastrukturen zur Verfügung und regeln über Gesetze, Verordnungen und Steuern deren Nutzung. Leider haben jedoch überall die „Autofahrer-Fraktionen" - die Vertreter einer ungebremsten Mobilität -die Mehrheiten und sorgen dafür, dass das gesamte System geradezu widersinnig zugunsten des Autoverkehrs organisiert wurde. Der Verbrauch an fossilen Energien, Natur, Land für Energiepflanzen sowie die Beschädigungen von Menschen durch Unfälle, Luftverschmutzung, Lärm, Bewegungsmangel usw. sind viel zu hoch. Im Folgenden gehe ich näher auf die verschiedenen Haupt-Verkehrsmittel ein.

    1a3b1 Auto

    Der Verkehr mit biologischen Mitteln – zu Fuß oder zu Pferd – war umweltfreundlich. Dies ist mit den heutigen - vor allem mit fossilen Energien betriebenen – Verkehrsmitteln nicht mehr der Fall. Der Verkehr trägt weltweit immerhin ca. 35% zum CO2-Ausstoß - und damit zur Klimakatastrophe – bei.

    Der Verkehr mit Autos (PKW, LKW, Motorrädern aller Art) diene dem Transport von Menschen und Gütern und sei damit unerlässlich wird von den Befürwortern immer wieder angeführt. Tatsächlich wird zu etwa 50% zur Freizeitbeschäftigung mit Auto oder Motorrad gefahren. Der Schaden wird also vor allem „zum Spaß" angerichtet. Die Autos sind zudem Statussymbole und so Ersatz für andere zu kurz gekommene Bedürfnisse der Seele wie etwa Anerkennung. Solche Menschen richten also große Zerstörungen an nur weil sie ihre Psyche nicht entsprechend entwickelt haben.

    So kommt es auch, dass die meisten Fahrzeuge übermotorisiert, zu schwer und zu schnell sind. Sie benötigen deshalb zu viel Sprit. Autorennen (etwa Formel 1) sind schlechte Vorbilder und tragen zur häufig unverantwortlichen Fahrweisen bei. Vor allem in Deutschland gibt es immer noch keine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen wie in den meisten anderen Ländern. Die Folgen sind gewaltige Schäden an Mensch und Umwelt. Doch die Menschen wollen diese nicht sehen.

    "Wenn mir ein Dachziegel auf den Kopf fällt kann ich auch nichts machen".

    Dieser Mensch will die Gefahren für Leib und Leben klein reden. Auch die Autofahrer selbst sind gefährdet. Sie sind zwar durch die heutige Technik relativ gut geschützt. Dennoch kommen jährlich Tausende um und Hunderttausende werden verletzt.

    Die umweltfreundlichen Radfahrer und Fußgänger sind den Gefahren jedoch ungeschützt ausgesetzt.

    Das Auto scheint wie ein moderner Gott über allem anderen zu stehen:

    Freie Fahrt für freie Bürger (Motto des ADAC)

    Doch bei der heutigen „freien" Fahrt wird die Freiheit der Anderen, die dies nicht wollen, eingeschränkt.

    Für meine Ferienreisen brauche ich ein großes Auto

    Und in der übrigen Zeit wird der höhere Spritverbrauch in Kauf genommen.

    Die wirklich sparsamen Autos kann ich nicht bezahlen.

    Aber für ein 150PS+ - Auto mit Klimaanlage reicht es?

    Wie soll ich denn zur Arbeit kommen?

    Als ob es in vielen Fällen nicht auch ein anderes Verkehrsmittel tun würde.

    Muskelprotzen, „Katzen auf Samtpfoten, „Sportler usw. lese ich manchmal in den Autozeitschriften und einschlägigen Beilagen der Tageszeitungen.

    Derartige, aus der Natur entliehene euphemistische und verharmlosende Beschreibungen zeigen deutlich wie verkehrt die Einstellungen solcher Menschen zum Auto sind.

    Kein Wunder, dass Einstellungen und Täuschungen dieser Art zu Fehleinschätzungen führen.

    Für die Kosten der Bahnfahrt bekomme ich schon das Benzin für die Autofahrt.

    Und was ist mit den übrigen Kosten für das Auto, die deutlich höher sind, und den Schäden?

    Ich schalte den Motor wegen ein paar Minuten vor Ampeln oder beim Ein- und Ausladen doch nicht aus. Das schadet ihm.

    Schon ab wenigen Sekunden lohnt sich das Abschalten wegen des eingesparten Sprits; Sonst gäbe es bei modernen Autos auch keine Start-Stopp-Automatik. Und Abgase, Lärm machen diesen Menschen offenbar auch nichts aus schädigen aber etwa Anwohner, Fußgänger und Radfahrer.

    Wir Autofahrer sind die Melkkühe der Nation.

    Das stimmt natürlich nicht denn für das erzeugte CO2 und die Schäden brauchen die Autofahrer nichts zu bezahlen. Die trägt die Allgemeinheit einschließlich Radfahrern und Fußgängern sowie die nachfolgende Generation. Die Preise für Energie, Umweltzerstörung usw. bilden die wahren Kosten nämlich nicht ab.

    Wenn ich überholen will brauche ich ein starkes Auto

    Wenn das jeder sagt brauchen alle Rennwagen. Und tatsächlich finden die Rennen ja bereits heute auf unseren Straßen statt.

    Das Auto wird aus Bequemlichkeit und Gewohnheit oft ohne wirkliche Notwendigkeit benutzt. Wenigstens ab und zu Mal zu Fuß gehen oder mit dem Rad fahren wäre viel vernünftiger. Die meisten Autofahrer verhalten sich einfach verantwortungslos.

    Ich fahre mit meinem Auto wann und wohin ich will.

    Das ist keine verantwortungsvolle Einstellung.

    „Ich will mir etwas gönnen".

    Die Folgen für die anderen Menschen sind ihm offenbar egal.

    „Das ist doch nur eine Stunde mit dem Auto".

    Dieser Mensch blendet alle anderen Überlegungen – wie etwa die Folgekosten, die Risiken usw. – aus.

    „Ich habe keine Zeit, um bei Geschwindigkeitsbegrenzungen langsam fahren zu können" so ein Ausfahrer für Medikamente.

    Dieser Mensch glaubt wohl, er könne sich über die Regelungen beliebig hinweg setzen. Das ist wirklich verkehrt.

    „Was hilft das schon wenn ich nicht mehr fahre?".

    So antworten die meisten Autofahrer heute auf den Hinweis, dass das Autofahren für alle schädlich sei. Dass er zusammen mit der „Armee" der anderen Autofahrern an der Zerstörung unserer Lebensbedingungen mitwirkt, will er offensichtlich nicht sehen.

    Das Auto schafft zwar Arbeitsplätze wie von den Befürwortern oft betont wird aber es sind oft mit öffentlichen Mitteln teuer geförderte Arbeitsplätze für gefährliche Produkte. Viele Kosten für den Straßenverkehr sind etwa in den öffentlichen Haushalten versteckt. Entsprechende Arbeitsplätze würden auch durch andere Fahrzeuge – etwa ökologisch korrekte Elektroautos – entstehen. Zudem meine ich, dass die dadurch entstehenden Arbeitsplätze in Notfallstationen, Rehakliniken, auf Friedhöfen nicht gerade anzustreben sind.

    "Die Autoindustrie schafft Arbeitsplätze" ist häufig zu hören.

    Sind Leichen bestatten, die Unfallopfer und die Autos wieder zurecht flicken wünschenswerte Tätigkeiten und Arbeitsplätze? Es ist doch Unsinn wenn man glaubt, man würde durch Vernichtung von Werten reicher.

    "Mit der Abwrackprämie kurbeln wir die Wirtschaft an" – so viele Lobbyisten und Politiker.

    Es ist doch klar, dass mit öffentlichen Mitteln erhaltene Arbeitsplätze keinen wirklichen Gewinn darstellen. Das wurde doch im real existierenden Sozialismus bereits versucht und hat sich als Irrtum erwiesen.

    "Das ist ja prima, dass der Staat mir mit der Abwrackprämie bei der Anschaffung meines Autos hilft. Sonst hätte ich mein altes Auto noch länger gefahren" – so ein Verbraucher.

    Man hilft einem Teil der Bevölkerung, der eigentlich keine Hilfe benötigt, und übersieht andere. Die sich umweltfreundlich fortbewegenden Radfahrer und Fußgänger werden nicht gefördert und finanzieren das Ganze dagegen über die Steuern auch noch mit. Dass sich dieses Projekt angeblich durch die dadurch eingenommene Mehrwertsteuer für den Staat rechne – wie manche behaupteten - ist falsch. Die Autos wären früher oder später sowieso gekauft worden und dann wäre die Steuer sowieso angefallen.

    In Gesprächen mit Autofahrern stoße ich weitgehend auf Unverständnis oder gar Ablehnung. Etwa auf den Hinweis, ihren Motor doch nicht unnötig laufen zu lassen wenn ich vorbei gehe oder fahre höre ich:

    „Das geht dich nichts an ob ich meinen Motor ausmache oder nicht".

    Dabei gibt es etwa eine Verordnung, die das unnötige Laufenlassen von Motoren verbietet. Aber niemand – auch die Polizei nicht – kümmert sich darum. So uneinsichtig geht also dieser Autofahrer mit seinem Mitmenschen um.

    Der LKW - Verkehr ist unnötig aufgebläht weil er wesentliche Kosten – etwa für die Straßen – nicht in vollem Umfang selbst tragen muss; Er wird von der Allgemeinheit subventioniert. Der LKW verursacht z.B. die meisten Schäden an Straßen und Brücken. Die umweltfreundlichere Bahn wird nicht genügend unterstützt. Dass diese sich durch ihr eigenes, autoaffines Management oft selbst ausbremst, passt in dass Bild: Das Bahn-Management wird im Wesentlichen ja auch von den autohörigen Politstrukturen ausgewählt.

    Erstaunlicherweise wird die Straßeninfrastruktur durch die Politik andererseits kaputt gespart. Das Mantra von möglichst niedrigen Steuern für die herrschende Schicht scheint für eine derartige Kurzsichtigkeit zu sorgen.

    An den Motorrädern fällt auf, dass sie vornehmlich dem Freizeitvergnügen dienen. Sie sind vollkommen übermotorisiert, infolgedessen zu schwer, zu laut und verbrauchen zu viel Benzin. Es kennzeichnet leider viele Motorradfahrer, dass ihre Maschinen oft besonders laut sind. Manche sind – ähnlich wie die manche VW-Dieselmotoren mit einer besonderen Software versehen, die im Prüfzyklus den Motor leise macht; Im Normalbetrieb ist er aber oft viel zu laut. Wie im VW-Fall zeigt sich aber auch hier, dass die zu laschen Prüfbestimmungen und Kontrollen auf ein verstricktes und verborgenes System von Politik und Wirtschaft zurück zu führen sind, die nur das vordergründige Interesse der Autobefürworter bedient.

    Das ist ebenso kriminell wie etwa die Coal Roller in USA, die ihre Pickups so umgerüstet haben, dass sie besonders viel schwarzen Dieselqualm ausstoßen; Vorzugsweise dann wenn Radfahrer oder Fußgänger davon betroffen sind.

    Die Motorzweiräder der „einfachen" Leute bleiben zudem weit hinter den heutigen technischen Möglichkeiten zurück. Sie sind zu schwer und zu aufwändig. Die billigeren Zweitaktmotoren stoßen unnötigen, stinkenden Qualm aus, können leicht frisiert werden und sind so zu laut und zu schnell.

    Insgesamt sehe ich hier Betrug in umfassendem Maße am Werke.

    1a3b2 Bus und Bahn

    Autofahren war von Anfang an eher privatwirtschaftlich und individuell organisiert und wurde auch wegen der damit verbundenen Kosten eine Sache der Oberschicht. Es war schick, Auto zu fahren.

    Ich will doch nicht mit den komischen Leuten in Bus oder Bahn reisen" ist dort eine häufig vertretene Ansicht.

    Auch deshalb hat offensichtlich auch die Oberschicht kein wirkliches Interesse am ÖPV. Ein ehemaliger Auto-Manager etwa ist heute Chef der Deutschen Bahn. Ich gehe nicht davon aus, dass er besondere einschlägige Kenntnisse oder Interessen an der Bahn hat oder diese gar selbst aktiv nutzt.

    Bus und Bahn waren dagegen vor allem staatlich geprägt und mit den Nachteilen der Bürokratien wie Schwerfälligkeit und mangelnder Flexibilität behaftet. Obwohl es sich dabei um relativ umweltfreundlichere Verkehrssysteme handelt werden sie meist nur genutzt wenn es keine brauchbare Alternative gibt. In größeren Städten etwa ist das Parken problematisch weshalb Bus und Bahn dort ihren festen Platz haben. Dennoch gibt es genügend Menschen, die auch dort zwanghaft das Auto nutzen. Autofreie Innenstädte sind noch selten.

    Mit dem Zug (Bus usw.) brauche ich viel zu lange zur Arbeit.

    Er könnte in dieser Zeit jedoch etwa lesen. Hat dieser Mensch tatsächlich die negativen Folgen bedacht?

    Sicher könnte der ÖPV mit mehr staatlichen Subventionen billiger und auch attraktiver werden. Ich glaube jedoch, dass die meisten Autofahrer weiter mit ihrem Auto fahren würden, selbst wenn der ÖPV gar nichts kosten würde. Sie sind dermaßen vom Auto abhängig und sehen gar keine Veranlassung umzusteigen. Die nachteiligen Folgen scheinen sie nicht zu stören.

    1a3b3 Flugzeug

    Ähnlich wie das Autofahren war das Fliegen anfänglich vor allem eine Sache der Oberschicht. Das ist heute noch hörbar – und natürlich auch sichtbar - an der Privatfliegerei; Die Sportmaschinen machen vor allem an Sonntagen Lärm. Auch die Privatflugzeuge sind herausgehobene Statussymbole so wie das Fliegen selbst hochangesehen ist. Und natürlich hat die Oberschicht auch dafür gesorgt, dass sie nicht alles selbst bezahlen muss; Das Fliegen ist natürlich auch mit öffentlichen Mitteln gefördert; Etwa über die Steuerbefreiung des Flugbenzins, den Subventionen für die Flughäfen sowie die Herstellung und den Unterhalt der Infrastruktur. Dies hat wie beim LKW-Verkehr dazu geführt, dass der Luftverkehr stark zugenommen hat und immer noch wächst. Der Flugtourismus ist zu einem gewaltigen Wirtschaftszweig geworden. Die Schäden für die Umwelt - etwa durch die Abgase insbesondere in großen Höhen – und für die Menschen in den Lärmzonen sind beträchtlich. Sie treffen vor allem die Allgemeinheit.

    Ich will fremde Länder und Kulturen kennenlernen.

    Bei den meisten Reisezielen – etwa in Hotelanlagen – ist dies überhaupt nicht möglich. Machen sich diese Menschen etwas vor?

    Ich fliege, um möglichst viel von meinem Urlaub zu haben.

    Diese Menschen denken rein egoistisch. An die lärmgeplagten Flughafenanwohner oder die anderen Schäden verschwenden sie keinen Gedanken.

    Also auch hier verkehrte Welt.

    1a3b4 Fahrrad

    Im Gegensatz zu den oben beschriebenen Verkehrsmitteln fährt ein Fahrrad weitgehend umweltfreundlich. Es ist zudem leise, braucht wenig Platz und die Bewegung auf dem Fahrrad ist gesundheitsfördernd. Es ist das ideale Alltags-Verkehrsmittel für kurze Strecken und dichte Bebauung. Darüber hinaus ist es auch für touristische Zwecke gut einsetzbar – auch für längere Strecken. Wegen dieser Vorteile sollte es eigentlich stärker gefördert werden und in den Verkehrssystemen eine herausgehobene Rolle spielen. Dem ist leider nicht so. Zwar hatte das Fahrrad früher einmal (als die Menschen etwa nach dem Krieg noch relativ arm waren) einen hohen

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1