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Musik als Träger kultureller Identität: Nationale Diskurse in der Republik Italien anhand der Gruppe Frei.Wild in der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol
Musik als Träger kultureller Identität: Nationale Diskurse in der Republik Italien anhand der Gruppe Frei.Wild in der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol
Musik als Träger kultureller Identität: Nationale Diskurse in der Republik Italien anhand der Gruppe Frei.Wild in der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol
eBook158 Seiten1 Stunde

Musik als Träger kultureller Identität: Nationale Diskurse in der Republik Italien anhand der Gruppe Frei.Wild in der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol

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Über dieses E-Book

Musik als Träger kultureller Identität. Nationale Diskurse in der Republik Italien anhand der Gruppe Frei.Wild in der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol. Eine Masterarbeit von Marco Hübner, erschienen in der Wissenschaftlichen Reihe des Hirnkost Verlags. In dieser Reihe erscheinen herausragende wissenschaftliche Arbeiten zu jugendkulturellen Zusammenhängen. Die Arbeiten werden von fachkundigen GutachterInnen gelesen und für die Veröffentlichung professionell lektoriert und gestaltet.
SpracheDeutsch
HerausgeberHirnkost
Erscheinungsdatum1. Apr. 2016
ISBN9783945398371
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    Buchvorschau

    Musik als Träger kultureller Identität - Marco Hübner

    Wissenschaftliche E-Book-Reihe, Band 16

    Originalausgabe

    © 2016 Hirnkost KG (vormals Archiv der Jugendkulturen Verlag KG), Berlin und bei den AutorInnen

    Alle Rechte vorbehalten

    Hirnkost KG

    Fidicinstraße 3, D – 10965 Berlin

    E-Mail: bestellung@jugendkulturen.de; www.jugendkulturen-verlag.de Ansprechpartner für die Wissenschaftliche Reihe: Klaus Farin

    Vertrieb: www.shop.jugendkulturen.de und alle einschlägigen Anbieter

    eISBN: 978-3-945398-37-1

    Lektorat: Gabriele Vogel

    Die Wissenschaftliche Reihe

    Alljährlich entstehen an Universitäten und Fachhochschulen Hunderte von wissenschaftlichen Arbeiten, die zumeist nur von zwei GutachterInnen gelesen werden und dann in den Asservatenkammern der Hochschulen verschwinden. Dabei enthalten viele dieser Arbeiten durchaus neues Wissen, interessante Denkmodelle, genaue Feldstudien. Das Archiv der Jugendkulturen, Fachbibliothek und Forschungsinstitut zugleich zu allen Fragen rund um Jugendkulturen, hat deshalb damit begonnen, wissenschaftliche Arbeiten zum Thema Jugend zu sammeln. Mehr als 800 solcher Arbeiten enthält die Präsenzbibliothek des Archivs inzwischen – für jedermann kostenlos und frei zugänglich.

    In der Wissenschaftlichen Reihe publiziert der 2003 aus dem Archiv der Jugendkulturen heraus entstandene Verlag (seit Oktober 2015 in Hirnkost KG umbenannt) zudem qualitativ herausragende wissenschaftliche Arbeiten zu jugendkulturellen Zusammenhängen. Die Arbeiten werden von fachkundigen GutachterInnen gelesen und für die Veröffentlichung professionell lektoriert und gestaltet. Da pro Jahr von ca. 50 eingereichten Arbeiten nur maximal zwei veröffentlicht werden, kann bereits die Aufnahme in den Verlagskatalog als Auszeichnung verstanden werden. Doch für die AutorInnen lohnt sich die Veröffentlichung auch materiell. Wir verlangen grundsätzlich keinerlei Kostenbeteiligungen! Im Gegenteil: Unsere AutorInnen erhalten bereits für die Erstauflage ein Garantiehonorar von 1.000 Euro!

    Seit 2011 wird diese Reihe durch eine elektronische Schwester ergänzt. Denn immer wieder mussten wir hervorragende Manuskripte ablehnen, da ein kleiner Verlag wie der unsrige sich nicht mehr als zwei wissenschaftliche Titel mit den gesetzten Qualitätsstandards und dem bewusst niedrig angesetzten Ladenpreis (um möglichst viele Menschen zu erreichen) leisten kann. Die E-Book-Reihe soll dieses Manko ausgleichen. Was für die Printreihe gilt, gilt auch für unsere E-Books: Sie werden ebenfalls sorgfältig ausgewählt und lektoriert, die AutorInnen erhalten ein kleines Garantiehonorar und werden am Umsatz beteiligt.

    AutorInnen einer unveröffentlichten wissenschaftlichen Arbeit zum Fokus Jugendkulturen können sich um den Respekt!-Preis zur Förderung wissenschaftlicher Arbeiten über Jugendkulturen bewerben: www.respekt-stiftung.de.

    PHILOSOPHISCHE FAKULTÄT

    INSTITUT fÜR ROMANISTIK

    Lehrstuhl für Kulturen romanischer Länder

    Gutachterin 1: Prof. Dr. Eva Kimminich

    Gutachter 2: Dr. Jens Häseler

    MASTERARBEIT

    zur Erlangung des akademischen Grades „Master of Education" über das Thema:

    Musik als Träger kultureller Identität Nationale Diskurse in der Republik Italien anhand der Gruppe Frei.Wild in der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol

    vorgelegt von:

    Marco Hübner, B.Ed.

    Potsdam, der 18. Juni 2015

    INHALTSVERZEICHNIS

    1. EINLEITUNG

    1.1 UNTERSUCHUNGSGEGENSTAND

    1.2 FORSCHUNGSLAGE UND EINGRENZUNG

    1.3 FRAGESTELLUNG UND HYPOTHESEN

    1.4 BEGRIFFSKLÄRUNGEN

    1.4.1 Kulturelle Identität

    1.4.2 Heimat

    2. THEORETISCHER RAHMEN

    2.1 MUSIKTHEORETISCHE GRUNDLAGEN

    2.1.1 Musik und Staat im 21. Jahrhundert

    2.1.2 Musik und kulturelle Identität

    2.2 MUSIKKULTUR IM KLANGSPEKTRUM SÜDTIROLS

    2.2.1 Gestern und Heute

    2.2.2 Frei.Wild als Beispiel der Südtiroler Deutschrockszene

    2.3 DIE FRAGE NACH DER IDENTITÄT: ERINNERUNGSKULTUREN UND VERGANGENHEITSBEWÄLTIGUNG IN DER AUTONOMEN PROVINZ BOZEN-SÜDTIROL

    2.3.1 Vergangenheitsbewältigung: Schwerpunkt Deutsch-Südtiroler Bevölkerung (1919-1945)

    2.3.2 Wege der Erinnerung: Entwicklungslinien 1945 bis heute

    2.4 SÜDTIROL IM SPANNUNGSFELD DES NATIONALEN (ITALIENISCHEN) KONSTRUKTES

    2.4.1 Südtirol aus hybridologischer Sicht – Zwischen Pluralismus und Abgrenzung

    2.4.2 Südtirol im Vergleich mit anderen sprachlichen Minderheiten Europas – (K)ein Sonderfall?

    3. FORSCHUNGSDESIGN UND METHODE

    3.1 FALLAUSWAHL UND ERLÄUTERUNG

    3.2 FELDZUGANG UND ERHEBUNG

    3.3 AUSWERTUNGSMETHODE

    4. FORSCHUNGSANALYSE

    4.1 TEXT MACHT MUSIK – DIE WIEDERKEHR BESTIMMTER WORTFELDER IN DEN SONGTEXTEN

    4.2 KEINE POLITIK? – SICHTWEISEN AUF FREI.WILDS DEFINITION DES UNPOLITISCHEN IN IHRER MUSIK

    4.3 SELBSTBILD UND BILDNER IHRER SELBST – ZUR EIGENDARSTELLUNG VON FREI.WILD

    5. SCHLUSSFOLGERUNGEN

    LITERATURVERZEICHNIS

    ABBILDUNGSVERZEICHNIS

    ANHANG

    1. Einleitung

    1.1 Untersuchungsgegenstand

    La Città di Bolzano, libera e democratica, condanna le divisioni e le discriminazioni de passato e ogni forma di nazionalismo, e si impegna con spirito europeo a promuovere la cultura della pace e della fratellanza.¹

    Getragen von dem demokratischen Grundsatz der Einheit und Brüderlichkeit steht dieser Auszug der Gedenktafel für eine Vielzahl von Aufarbeitungsprozessen in der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol – jene Region, die seit 1919 dem italienischen Staat angehört und durch ihre Sprach- und Kulturvielfalt geprägt ist. Die Republik Italien setzt sich seit vielen Jahren mit regionalen Autonomiebewegungen auseinander. Durch die Unterdrückung in der Zeit des italienischen Faschismus geformt, leben in der Provinz Bozen-Südtirol politische Strömungen mit dem deklarierten Ziel der Selbstbestimmung auf, oftmals mit einem nationalistisch-konservativen Unterton. Der Regionalismus erreicht im 21. Jahrhundert durch die europäische Finanz- und Wirtschaftskrise (nachfolgend als „die Krise" bezeichnet) einen neuen Stellenwert in Europa, wofür Unabhängigkeitsbestrebungen in Katalonien, Flandern oder Schottland jüngste Zeugen sind. Forciert durch die Krise verstärkt sich vielerorts der Wunsch in der Bevölkerung nach Verbindlichkeit und Gemeinschaftszugehörigkeit. Kollektive Werte von Pflicht und Akzeptanz, weg von Pluralisierung und Individualisierung, erleben eine Renaissance.² In Südtirol blühen die Begeisterung für rechtspopulistische Parteien und, so die Südtiroler Zeithistorikerin Eva Pfanzelter, „vergessen geglaubte[.] Deutschtumslogans"³ seit Jahren wieder auf, und die Distanz von einem Miteinander der Kulturen in der Provinz ist im Begriff, sich erneut festzusetzen.

    Diese Suggestion des Denkens kann über unterschiedliche Kanäle erfolgen und die kulturelle Identität von Individuen und Gruppen beeinflussen. Die Musik ist dabei ein entscheidender Faktor und bildet dadurch den Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit. Wenn Zeilen wie „Kurz gesagt, ich dulde keine Kritik, an diesem heiligen Land, das unsre [sic] Heimat ist"⁴, „Sprache, Brauchtum und Glaube sind Werte der Heimat / Ohne sie gehen wir unter, stirbt unser kleines Volk"⁵ zusammentreffen, wird ein Thema deutlich, das einer Debatte zu entnehmen ist, welche seit Jahren andauert und bis dato keinen Abschluss gefunden hat. Die Rede ist von der Südtiroler Rockband Frei. Wild, die besonders in Deutschland aufgrund ihrer Songtexte und Interviews kritisch wahrgenommen und der eine Nähe zu rechtspopulistischen Ideologien nachgesagt wird. Durch den zunehmenden ökonomischen Erfolg der mehrmals mit Gold und Platin ausgezeichneten Band⁶ ist Frei. Wild ein zentraler Repräsentant für gegenwärtig existierenden Rock in deutscher Sprache. Die wenigen wissenschaftlichen Arbeiten und fundierten Diskurse behandeln maßgeblich den Gegenstand Frei. Wild als Kontroverse darüber, in welchem Rahmen die Gruppe als Band des rechten politischen Spektrums eingestuft werden kann. Vorwiegend übt die bundesdeutsche Musikszene Kritik an der textuellen Ausrichtung. Der Höhepunkt der Diskussion zeigt sich im Ausschluss der Band von der Nominierungsliste des größten deutschen Musikpreises ECHO im Jahr 2012.⁷ Die Debatten werden durch die Texte mit patriotischen und Heimat bejahenden Passagen ausgelöst, wobei Band und Kritiker_innen für ihren jeweiligen Standpunkt beharrlich einstehen. Jedoch wird der zentrale Aspekt der Fokussierung auf die Provinz Bozen-Südtirol größtenteils ausgespart. Mit der Rechtfertigung seitens der Musikgruppe, dass Texte über starkes Heimatbewusstsein in Südtirol anders wahrgenommen würden, setzt die Lücke in der wissenschaftlichen Literatur ein. Die 2001 gegründete Band Frei.Wild bekräftigt konsequent, keine politische musikalische Gruppierung zu sein, da ein Gesang über die Heimat nicht als politischer Auftritt zu werten sei.⁸ Des Weiteren ist es auffällig, dass die Mehrheit der Debatten im bundesdeutschen Raum auf Grundlage seiner Geschichte geführt wird. Trotz der Tatsache, dass Frei. Wild den stärksten kommerziellen Erfolg in Deutschland verzeichnet, geht es den Musikern vordergründig um ihre Herkunft Südtirol. Eine Vielzahl von Betrachtungen spart diese Seite der Analyse meist völlig aus und man nimmt Aussagen der Band an, dass Heimat und Patriotismus in Südtirol anders definiert bzw. gelebt würden. Eine wissenschaftliche Fokussierung auf das Thema Frei.Wild im Spannungsfeld Südtiroler und damit italienischer Alltagswelten erfolgte bislang rudimentär. Eine gerechte, objektive Darstellung und Auswertung der musikalischen Arbeit der Gruppe kann nur dann erfolgen, wenn der eigentliche Kern, die italienisch-südtirolerische Perspektive, eingenommen und evaluiert wird.

    Das Ziel der Untersuchung soll eine Auseinandersetzung mit den Songtexten und der musikalischen Umsetzung der Gruppe Frei.Wild sein. Dabei wird der Umgang mit der Heimatregion Südtirol kritisch betrachtet und diskutiert. Die Untersuchung stellt prinzipiell keine Anleitung für richtiges Denken dar. Sie soll Zugänge öffnen, hinter dem Gesungenen Bedeutungen erkennbar machen und ein sachkundiges Reden darüber ermöglichen.

    1.2 Forschungslage und Eingrenzung

    Das diskutierte Thema bedient sich dreier Forschungsfelder, deren Stand in der wissenschaftlichen Literatur überprüft werden muss: primär die Wirkung von Musik als Träger kultureller Identität, in einem nächsten Schritt die derzeitigen Prozesse nationaler Diskurse in der Republik Italien mit dem Schwerpunkt Südtirol und schlussendlich die Verortung der Gruppe Frei. Wild in der aktuellen Forschungslandschaft.

    Die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Analyse populärer Musik ist aus Sicht deutschsprachiger Untersuchungen erst in den letzten Jahrzehnten gewachsen, dennoch bleibt die Literaturlage mangelhaft.⁹ Nennenswerte Wegbereiter sind die Beiträge zur Popularmusikforschung, welche seit 1986 durch den Arbeitskreis Studium Populärer Musik e. V. (ASPM) herausgegeben werden.¹⁰ Seit den 1980er Jahren rückte der Aspekt der kulturellen Identität in den Fokus der Musikforschung. Bedingt durch die Dynamik der Globalisierung wuchs, so der Musikforscher Detlef Altenburg, „die Frage nach der Bedeutung der Musik für das komplexe System Kultur und für das Individuum".¹¹ Mit einem Blick auf die Erforschung nationaler Diskurse in der Republik Italien ist zunächst zu erwähnen, dass sich die Ergründung

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