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Die Südstadtdetektive
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eBook168 Seiten2 Stunden

Die Südstadtdetektive

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Über dieses E-Book

Der dreizehnjährige M Punkt – die Kurzform für Marius Maximilian Magnus – erhält einen mysteriösen Telefonanruf. Der Anrufer behauptet, entführt worden zu sein – allerdings im Jahr 1969. Als M Punkt und seine Freunde beschließen, den Fall aufzuklären, befinden sie sich bereits mitten in einem unfassbaren Abenteuer zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Können sie es schaffen, das Opfer zu befreien, ohne dabei das Zeitgefüge der Welt gefährlich durcheinanderzubringen?
SpracheDeutsch
HerausgeberEmons Verlag
Erscheinungsdatum21. Apr. 2016
ISBN9783863587369
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    Buchvorschau

    Die Südstadtdetektive - Mathias Wünsche

    Mathias Wünsche, geboren 1957 in Köln, schrieb im zarten Alter von acht Jahren seine erste Story, eine Science-Fiction-Kurzgeschichte. Sie ist leider unveröffentlicht und leider verschollen. Nach dem Studium der Sozialpädagogik ist er seit fast zwanzig Jahren in der Kinder- und Jugendhilfe in Köln tätig. »Die Südstadtdetektive« ist sein erster Kriminalroman im Emons Verlag.

    Dieses Buch ist ein Roman. Handlungen und Personen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind rein zufällig.

    © 2014 Hermann-Josef Emons Verlag

    Alle Rechte vorbehalten

    Umschlaggestaltung: Tobias Doetsch und Franziska Emons

    Satz: César Satz & Grafik GmbH, Köln

    eBook-Erstellung: CPI books GmbH, Leck

    ISBN 978-3-86358-736-9

    Köln Krimi für Pänz

    Originalausgabe

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    Kostenlos bestellen unter www.emons-verlag.de

    Wir dürften gar nicht hier sein

    Ach herrje, in welchen Schlamassel sind wir da bloß wieder hineingeraten! Fabian, Tarik, Petit und ich befinden uns in einer wildfremden Wohnung. Und nicht nur das: Wir wissen, dass sich hier vor weniger als einer Stunde etwas Schreckliches und Ungeheuerliches abgespielt haben muss.

    Mein Blick fällt auf das Telefon am Boden: schwarz, klobig, der Hörer ist daran mit einer Schnur verbunden. Und doch: Der Hilferuf, der mir noch immer eine Gänsehaut einjagt, kam von diesem vorsintflutlichen Gerät. Wäre das Ganze hier ein Film, würde jetzt dramatisch-schaurige Musik erklingen. Doch das hier ist kein Film, sondern die unfassbare Wirklichkeit!

    Unfassbare Wirklichkeit?

    Ich sehe es direkt vor mir, wie ihr ungläubig die Stirn runzelt und wie ihr eure Mundwinkel spöttisch nach unten zieht.

    Ihr denkt, dass ich übertreibe?

    Okay, dann lest weiter und ihr werdet eure Meinung ändern. Jede Wette!

    Ich bemerke, wie sich Fabian neben mir in Bewegung setzt und mit kleinen Schritten vorsichtig zum Fenster geht. Die Sommersonne hat mittlerweile an Kraft verloren, die Abenddämmerung breitet sich aus. Am Fenster angekommen bückt sich mein Freund, streckt dabei die Hand aus, um etwas vom Fußboden aufzuheben.

    »Nichts anfassen!«, raunt Tariks Stimme schroff durchs Halbdunkel. Fabian zuckt erschrocken zusammen, dreht den Kopf zu uns herum und mault: »Ich wollte doch bloß Petits Ball …«

    »Pssst!« Tarik legt den Finger auf den Mund. »Willst du die komplette Nachbarschaft aufwecken?«, presst er stinkwütend zwischen den Zähnen hervor.

    »Pah, immer motzt du mich an«, kontert Fabian aufgebracht. »Darauf hab ich langsam keine Lust mehr. Such dir jemand anderen, den du herumkommandieren kannst.«

    Meine Nerven sind zum Zerreißen gespannt, und mir tropft der Schweiß von der Stirn. Tarik will etwas erwidern, doch ich komme ihm zuvor: »Hey, Leute«, flüstere ich eindringlich, »jetzt bloß keinen Stress, die Situation ist schon spooky genug, dann müssen wir uns nicht auch noch in die Haare kriegen.« Tarik nickt zustimmend.

    »Das ist korrekt, M Punkt«, erklärt er, wobei sich seine Miene verfinstert, »aber wir müssen uns hier mit äußerster Vorsicht bewegen. Jeder Schritt von uns könnte das Zeitgefüge komplett durcheinanderbringen. Und was das bedeuten kann, habe ich euch ja bereits erklärt.«

    Tarik legt mir seine Hand auf die Schulter und sieht mich todernst an.

    »Wir dürften gar nicht hier sein«, brummt er mit rauer Stimme, »oder besser: Wir können eigentlich gar nicht hier sein. Vergesst nicht, es ist Montag, der 21. Juli« Tarik macht eine kurze Pause, und ich muss unwillkürlich schlucken, bevor er das Unfassbare ausspricht: »1969! Verstehst du, M Punkt? Wir sind soeben in die Vergangenheit gesprungen! In das Jahr 1969 … M Punkt, wir … wir sind Zeitreisende!«

    Zeitreisende! Da seid ihr platt, was? Ich schätze, ich habe meine Wette gewonnen.

    Wie und weshalb?, höre ich euch fragen.

    Okay, die Geschichte hat unüberlesbar mit einem Zeitsprung zu tun.

    Ich nehme an, es dürfte kein Problem sein, die Uhr eine Stunde zurückzudrehen, um flugs zum Anfang der Story zurückzukehren und euch in alles einzuweihen.

    Mein Name ist M Punkt. Was das für ein Name ist? Hm, sagen wir mal, es handelt sich dabei um einen Decknamen. Ja, genau, wie es bei Geheimagenten so üblich ist. Alles Quatsch! Mein richtiger Name lautet Marius Maximilian Magnus. Noch Fragen? Was sich meine Eltern dabei gedacht haben?

    »Wir konnten uns einfach nicht auf einen Namen einigen.« Meine Mutter nennt mich Marius, mein Vater Maximilian. Und wenn sie so richtig sauer auf mich sind, rufen sie gemeinsam: »Magnus!«

    Ich bin dreizehn Jahre alt, habe dunkelblonde Haare und blaugrüne Augen. Den Abstand zwischen meinen Füßen und meinem Kopf würde ich als durchschnittlich bezeichnen, auch wenn meine Oma Lissy – sie ist die Mutter meiner Mutter – da anderer Meinung ist.

    »Der Junge wächst ja gar nicht, und außerdem ist er viel zu dünn. Das Kind muss mehr essen!«

    Sie sagt übrigens M Punkt zu mir. Mein Opa Ralf nennt mich ebenfalls so. Er ist Hauptkommissar bei der Polizei.

    Ich besuche die siebte Klasse des Humanistischen Gymnasiums in der Kölner Südstadt. Das »humanistisch« soll wohl unsere Lehrer daran erinnern, mit uns Schülern human umzugehen. Kleiner Scherz.

    In meiner Freizeit bin ich viel mit meinem Fahrrad oder den Inlinern unterwegs. Zweimal in der Woche gehe ich zum Judotraining, spiele mit meinen Freunden regelmäßig Fußball, mein Lieblingsverein ist übrigens Viktoria Köln. Ich stehe auf Punk- und Rockmusik, verschlinge kiloweise Fantasyromane und Batman-Comics. Doch am meisten reizt mich das Knacken von Geheimnissen.

    Hier, mitten in Köln, findet sich hinter jeder Ecke etwas Seltsames, scheinbar Unerklärliches. Tja, und da löse ich hin und wieder eben knifflige Kriminalfälle. Natürlich nicht ohne meine Freunde. Aber sehr zum Missfallen meiner Eltern.

    Samstag, 21. 07. 2012, 19.15 Uhr

    Der Rest der Meute

    Lara springt mit einem Satz aus dem Motorboot, rennt den Bohlensteg hoch, der direkt zum Blockhaus führt, und steht nun vor der massiven Holztür. Ihre Hand legt sich auf die Klinke, doch die Tür lässt sich nicht öffnen.

    Mist, auf diesem Weg ist kein Hineinkommen möglich. Wäre auch zu einfach gewesen.

    Sie tritt zwei, drei Schritte zurück, wirft den Kopf in den Nacken und schaut nach oben, suchend. Da, am Kamin bleibt ihr Blick hängen.

    Das könnte gehen.

    Lara wirbelt herum und entscheidet sich für die rechte Seite des Hauses. Die Regenrinne, darunter das Fass, da muss man nicht lange überlegen. Lara geht halb in die Hocke, stößt sich dann vom Boden ab und landet im nächsten Augenblick zielgenau auf dem äußersten Rand des vollen Wasserfasses. Eine winzige Verschnaufpause, dann zieht sie sich mit den behandschuhten Händen kraftvoll an der Rinne hoch, um kurz darauf mit beiden Füßen sicher auf dem Dach zu stehen.

    Mühelose schreitet sie die Schräge empor, erreicht den Kamin, hüpft ein Stück in die Höhe, wobei sich ihre Finger am Sims festkrallen, und zieht sich mit einem Ächzen nach oben. Da steht sie nun, hoch droben und blickt in den tiefschwarzen Schlund des Kamins.

    Soll sie wirklich springen?

    Was erwartet sie dort unten?

    Etwa eine Handvoll Ganoven, schwer bewaffnet? Und wird sie den Aufprall überhaupt unbeschadet überleben?

    Ich zögere und kaue nervös auf meiner Unterlippe herum.

    »Nun mach schon!«, höre ich Lara neben mir quengeln. »Meine Namensnichte wartet auf deinen Befehl.«

    »Hey, das ist das letzte Level, und ich will es nicht versaubeuteln, indem ich eine falsche Entscheidung treffe!«, erwidere ich entnervt. Ich hänge noch ein »Nee, so kann ich nicht arbeiten« dran, drücke auf die Taste »Speichern« meines Gamepad und lasse mich auf dem Sofa erschöpft zurückfallen.

    »Klaro. Jetzt ist der Herr M Punkt wieder mal beleidigt und zieht sich in seine Schmollecke zurück.«

    Darf ich vorstellen: Lara Schätzer! Nicht zu verwechseln mit Lara, meiner computeranimierten Lieblingsheldin. Im Gegensatz zur virtuellen Lara kann die Reality-Lara eine ganz schöne Kratzbürste sein.

    Sie ist ebenfalls dreizehn, geht in dieselbe Klasse wie ich und hat ziemlich reiche Eltern. Lara träumt davon, einmal ein berühmtes Topmodel zu werden. Okay, das Aussehen hat sie: lange blonde Haare und große braune Augen. Sie behauptet, größer zu sein als ich, was ich jedoch für reines Wunschdenken halte. Na ja, egal. Eigentlich ist Lara ganz nett, wenn sie will. Außerdem ist sie ein ziemlich helles Köpfchen und gefürchtet schlagfertig. Ihre Zunge ist mitunter scharf wie ein Schwert, und sie lässt sich nicht so schnell einschüchtern.

    Yo, und wo wir gerade beim Vorstellen sind, hier der Rest der Bande:

    Neben ihr sitzt Yagmar. Sie ist mit vierzehn die Älteste und die mit Abstand Vernünftigste von uns. Yagmar ist die große Schwester von Tarik und Can. Sie geht in die neunte Klasse des Bertolt-Brecht-Gymnasiums und will mal Psychologie studieren.

    Der, der gerade mit einem Stück Pizza im Mund aus der Küche trabt, ist Fabian. Ein Riesentyp und das im wahrsten Sinne des Wortes. Fabian ist gut zwei Köpfe größer als ich, obwohl er ein knappes Jahr jünger ist.

    Lara stichelt zwar oft, er sei zu dick, ist er aber nicht. Fabian ist halt kräftig gebaut. Seine dunkelbraunen Haare trägt er meist zerzaust, und er legt im Allgemeinen nicht so viel Wert auf Äußerlichkeiten. Fabian sitzt in der Klasse neben mir. Und auch wenn es manchmal so scheint, als würde er auf der Leitung stehen, so ist er doch ein großartiger Kumpel, mit dem Herz eines Löwen, der Ungerechtigkeiten überhaupt nicht abkann.

    Dann haben wir da noch Tarik: the Brain. Er ist zwar erst dreizehn, wirkt jedoch älter. Körper und Geist, ihr versteht schon. Er ist in fast allen Wissensbereichen ein Genie. Tarik möchte später mal Physik studieren. Zudem ist er ein geschickter Judoka und hat es schon bis zum braunen Gürtel gebracht.

    Der Typ, der gerade zum tausendsten Mal den Tennisball gegen die Wand wirft, obwohl er das nicht soll … ähm, Moment …

    »Hey, Can, du nervst! Wie oft soll ich dir eigentlich noch sagen, dass meine Eltern nicht auf Ballabdrücke auf ihren Wohnzimmerwänden stehen?« ’tschuldigung. Ja, das ist Can. Berufswunsch Macker und der größte Sprücheklopfer auf zwei kurzen Beinen, den die Menschheit je verkraften musste. Okay, okay, das ist ein bisschen übertrieben. Aber nur ein bisschen.

    Can ist zehn und an manchen Tagen nur schwerlich zu ertragen. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

    Oh Mann, jetzt fang ich schon an zu rappen. Nee, soooo schlimm ist er eigentlich gar nicht. Bildet euch eure eigene Meinung, ihr werdet ihn ja noch im Laufe der Geschichte näher kennenlernen.

    Tja, und dann wäre da noch Rosa, die von uns allen Wirbel genannt wird, und ihr über alles geliebter Petit. Wirbel ist die jüngere Schwester von Fabian, und obwohl sie gerade mal neun ist, ist sie enorm mutig und schreckt

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