Hausgemachtes Ausgedachtes
Von Alice Zuber
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Über dieses E-Book
Alice Zuber
Alice Zuber, geboren 1924 in Gleiwitz in Oberschlesien. Kurz vor Ende des Krieges flüchtete sie zuerst nach Niederbayern, dann nach Heidelberg in Baden-Württemberg. Sie hat zwei Söhne. Von Kindheit an musikalisch und künstlerisch begabt, widmete sie sich wo es ging Gesang, Tanz, Akrobatik und Theater. In ihren fortgeschrittenen Lebensjahren wendete sie sich der heiteren Dichtkunst zu. Davon zeugt das vorliegende Buch.
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Buchvorschau
Hausgemachtes Ausgedachtes - Alice Zuber
Inhaltsverzeichnis
Sich und andre lachen machen
Tue, was du denkst
Ich lebe
Ich hoffe
Auf der Bühne
Was machen?
Ouvertüre
Komponieren
Die Hausfrau
Gegendarstellung
Tagesablauf
Frühjahrsputz
Auf dem Balkon
Freizeitgestaltung
Eintopf
Wohlstand
Der Brathering
Busfahrt
Socken stricken
Pullover stricken
Zeitvertreib
Sechzig Jahre
Jahr und Tag
Rentner-Dasein
Einstmals
Tue, was du denkst
Prototyp
Gedichte
Arbeitslos
Torschlusspanik
Frühstück
Äpfel
Kuchen-Parade
Die Frau des Hauses
Bezahlung
Schlechte Zähne
Der Rock
Memoiren
Mann von Welt
Gerädert
Das Gartenhäuschen
Eigenlob
Sex-Appeal
Zu dick
Süßes
Liften
Verbohrt
Taktlos
Lobrede
Meine Tante
Ich schlafe
Sonne
Sonnenstrahlen
Sonne-Mond
Nur ein Blümchen
Heideröslein
Gänseblümchen
Kalt
Aprilwetter
Wind bläst
Herbstwind
Wintersport
Im März
Die Flocke
Schneeflocken
Winterschlaf
Es schneit
Frühlingsanfang
Der Wind
Regen
Regentropfen
Geplagte Natur
Im Wald
Schwarzwald
Zwiegespräch
Gewitter
Fata Morgana
Die Fliege
Auf Mottenjagd
Meisen
Meerschwein-Katze
Katze und Maus
Schweinerei
Hummel-Hummel
Ein Elefant
Eine Schwalbe
Ihr Vöglein
Feld-Hase
Ein Vogel
Hund an der Leine
Fido
Wau-Wau
Müder Hund
Die Maus
Star-Allüren
Kreuzfahrt
Nebelhorn
Ein Fluss
Feldherr
Ein Pantoffelheld
Gardinenpredigt
Muskelkater
Mauerblümchen
Pyramide
Franzbranntwein
Gürtelrose
Brustbild
Negerkuss
Fußball
Arthrose
Geheimratsecken
Sekret Service
Heiden-Geld
Erlkönig
Eulenspiegel
Auto-Biographie
Achilles-Ferse
Die kleinen grauen Zellen
Armbrust
Wenn wer will
Der See-Hund
Fliegen-Schiss
Morgenrock
Aphrodite
Elfenbein
Mittlere Reife
Arier
Diäten
Angina
Kontaktlinsen
Ku(h)-Damm
Mein Kampf
Fast siebzig Kilo
Gleichnisse
Gaben
‘Ne Jungfer
Ein Starlet
Fallschirmspringen
Sinn des Lebens
Berufswahl
Der Philosoph
Prüfung
Die kahle Sängerin
Ein Ritter
Leere Seite
Weihnachten
Der Christbaum
Weihnachtsmann
Das Universum
1989
Fahrradpanne
Die Glocke
Diskussion
Im Unterrock
Die Lampe
Affen
Adam und Eva
Stacheln - Dornen
Gleiwitz
Erinnerung
Oberschlesier
Heimattreffen
Heimat
Sehnsucht
Ich
Amsel-Besuch
Anakonda
Ein Kätzchen
Fliegenhochzeit
Flurschaden
Futterneid
Haustier
Meisenfütterung
Ne Art Fliege
Ein Vogel schaut
Vogelfutter
Zwerghase
Vogel-Bad
Frau oder Hund
Gassi gehen
Ein Rös-chen
Frauenzimmer
Ein schöner Tag
Ladenhüter
Lampenfieber
Rahmenhandlung
Brechbohnen
Stalinorgel
Stoffwechsel
Schneebesen
Wenn ich einmal dick wär’
Mahlzeit
Vertreibung
Warmer Ofen
Wäsche waschen
Einkaufen
Erdbeeren
Heckenschützen
Fußpilz
Jägerschnitzel
Kein Benzin
Hitze
Löwenzahn
Kaltes Buffet
Arbeitswut
Alte Leute
Das Hühnerauge
Das Sportabzeichen
Novemberstürme
Das Zug-Ungeheuer
Der Kunde ist König
Der Seitensprung
Der Stuhl
Ich bin beliebt
Ich döse
Ich liebe das Leben
Innere Schönheit
Der erste Kuss
Islam
Langeweile
Ich bin alt schon
Kraut stampfen
Aufklärung
Ein kluger Kopf
Ein Schüler
Einstein
Die heutige Jugend
Eingerostet
Ein Fetischist
Es geht mir gut
Falsch gewählt
Silvester
Früher mit Fünfzig
Auf dem Fußballplatz
Bier holen
Massage
Maul aufreißen
Natur
Pervers
Ich denke
Pflaumen pflücken
Die Samenbank
Rentner (leider)
Putzfimmel
Sopran-Bass
Mief
Seniorenkreis
Spiegelbild
Zahnarztfreuden
Das Gebiss
Beim Zahnarzt
Sich gehen lassen
Zufrieden I
Zufrieden II
Zufrieden III
Das Lorbeerblatt
Aspirin
Banknoten
Der Gesichtspunkt
Stuben-Hocker
Der Schlüssel
Des einen Freud
Die Entdeckung
Drehbank
Flötentöne
Nachruf
Die Zeit
Das war ich
Gedanken
Das Denken
Die vier Jahreszeiten
So ein Wetter
Blätter fallen
Herr mit Hund
Unser Hase
Hasen-Jagd
Der Untermieter
Nochmal Hase
Was ist los?
Ich sitze hier
Herr Müller
Flohmarkt
Sperrmüll
Dauerwellen
Faschingsball
Böser Streich
Schweinehund
Fernsehlos
Kirschen
Miesepeter
Früher
Busen verbrannt
Ohne Bezug
Waldlauf
Mitternacht
Ein Arbeitstag
Nikolaus
Der Nikolaus
Eine Hausfrau
Fensterln
Geiselhöring, März 45
Putzteufel
Reisen bildet
Weltmeisterschaft
Lärm
Einsingen
Schipp, schipp, hurra!
Jogger
Landtagswahl
Alte Heimat
Windhose
Krieg
Jammerlappen
Was tun?
Kein Gedicht
Das Kapäuschen
Autogramm
Abnehmen
Faschingsfeier
Das Steckenpferd
Lisl-Lob
Karfreitag
Blutgefäße
Kuchen backen
Kuchen
Verdunklung
Wecken
Hanswurst
Ohrwurm
Dichter-Schicksal
Das Heute
So, hiermit bin ich am Ende
Sich und andre lachen machen
und dazu die Leiden meiden,
das ist Lebenselixier,
stammt von mir.
Tue, was du denkst
Tue, was du denkst zu tun.
Tust du nichts, kannst du auch ruh’n,
denn auch Ruh’ ist ein „Getu".
Also tu was, oder ruh’!
Ich lebe
Ich lebe, also bin ich!
Und weil ich bin, drum sinn’ ich,
warum ich existier’.
Man hat mich in die Welt gestellt,
ich hab’ wohl da noch reingefehlt
-- als Zier!--
Ich hoffe
Zwischen Hoffen und Bangen
bin ich gefangen.
Ich wache und schwebe,
verlange und gebe,
sinne und strebe.
Ich lebe!
Auf der Bühne
Da steh’ ich nun, ich armer Wicht,
hier auf der Bühne und weiß nicht,
wie ich beginne und so weiter..
Wie stimme ich die Leute heiter?
Die woll’n was sehn, ich soll was zeigen.
Na, erst mal werd’ ich mich verneigen,
das macht sich gut, wird anerkannt.
Das mach’ ich alles aus dem Stand.
Dazu werd’ ich mein Käppi lüften,
danach die Hände in die Hüften.
Jetzt werd’ ich erst mal Atem holen,
so richtig tief, nicht nur verstohlen,
und dabei öffnen meinen Mund
nicht länglich breit, rund richtig rund.
In dieser Stellung dann verharren
für kurze Zeit. Das ist kein Schmarren.
Das kommt gut an, wirkt intressant.
Dann heb' ich zögernd meine Hand
und senke langsam dann mein Haupt.
Na, jetzt geht's los, so jeder glaubt.
Erst noch ein Räuspern, dann ein Blick
zum Publikum und auch zurück
Gleich legt er los, denkt man bei sich.
Die Sache ist so sicher nich’,
denn wieder macht der Blick die Runde,
erst dann beginnt man mit dem Munde
zu sprechen das Begrüßungswort
zu diesem da, zu jenem dort.
Nicht fehlen darf dazu die Mimik,
das ganze ist nicht ohne Zynik.
Der eine wird aufs Korn genommen,
ein andrer ist davongekommen. -
Das Volk es will sich amüsieren,
um nachher fest zu applaudieren.
Ob ich zur Abwechselung mal singe
vielleicht wie Charly Chaplin springe?
Ich könnte steppen, pantomimen,
ganz sicherlich gefällt es ihnen.
Denn so was geht nicht in die Binsen.
Die ersten fangen an zu grinsen,
die andern folgen frohgelaunt.
So mancher denkt sich, weil er staunt,
der auf der Bühne, der ist klasse,
ist nicht, wie meistens, einfach Masse. -
Der Höhepunkt ist überschritten,
mein Vortrag aus. Sollt’ man mich bitten,
als Zugabe ’ne nette Geste. -
Nun applaudiert mal, feste, feste...
Was machen?
Soll ich schlafen, soll ich schaffen,
oder etwas andres tun?
Jeden Tag die gleiche Frage,
die lässt mich fast nicht mehr ruhn.
Doch die Antwort auf die Frage
nimmt mir keiner ab,
weil nur ich allein die Sorge
mit „was tun jetzt" hab’.
Hab ich lang genug gedacht,
was zu machen wär’,
hab die Zeit ich rumgebracht,
jetzt mach’ ich nichts mehr!
Ouvertüre
Im Theater gegen acht,
werden Türen zugemacht.
Licht verlöscht, man applaudiert
nun dem Mann, der dirigiert.
Er verneigt sich ungenannt,
Taktstock nimmt er in die Hand,
guckt sich im Orchester um
und macht dann den Buckel krumm.
Das Orchester sieht gespannt
auf den Taktstock in der Hand.
Geige wird ans Kinn gedrückt
und der Bogen wird gezückt,
dass die Geige er berühre.
So beginnt die Ouvertüre.
Hinten sieht man ein’ge Flöten,
die sind sicher auch vonnöten,
auch Oboen oder Hörner.
Und genauso sieht man ferner
ein Fagott, ein Kontrabass,
wie man sieht, für jeden was.
Und die Bläser, die trompeten,
wenn sie’s nur so laut nicht täten.
Und ganz links steht ein Klavier.
Mann spielt drauf, mal ohne Bier..
Und man fidelt, geigt und bläst,
bis sich dann die Spannung löst.
Mit ‘nem Paukenschlag da endet
Ouvertüre, nun so spendet,
weil es aus, hier im Haus,
nun Applaus!
Komponieren
Gerne würd’ ich komponieren,
tät' auch keine Zeit verlieren,
denn mein ganzes Interesse
das gilt der latein’schen Messe.
Nur, wie fängt es jener an,
der nicht komponieren kann?
Auch spiel ich kein Instrument,
schwer, wenn man kei’ Noten kennt.
Ich kenn’ weder fis noch g,
doch wenn ich ein Kreuzchen seh’,
weiß ich, Stimme etwas heben,
denn der Ton, der liegt daneben.
Manchmal steht auch irgendwo
kleines b, das macht man so,
wenn das ganze klingen soll
mal in Dur und mal in Moll,
denn das b heißt, Stimme senken.
Alles muss man da bedenken,
Und ein Punkt neben der Note
ist kein Fliegendreck (ich spotte),
der bedeutet, länger halten.
So muss man Musik gestalten.
Schad’, dass meine Kompetenz
nur noch reicht bis zur Kadenz,
wenn ich mich zusammenraffe
auch vielleicht noch zur Oktave.
Über piano oder forte,
da verlier’ ich nicht viel Worte,
auch bei tremolo, Fermate,
ich schon Schwierigkeiten hatte
Dann Allegro und Andante,
nie zuvor ich diese kannte.
Geht auch ohne diese Dinge,
wenn ich nur ganz richtig singe,
Jeder falsche schräge Ton
bringt mich zur Verzweiflung schon.
Singen kann ich ebenfalls
drei Oktaven mit dem Hals.
Ob’s für’s Komponieren reicht?
Ich versuch es mal - vielleicht!
Die Hausfrau
Hausfrau sein ist kein Vergnügen!
Während andere noch liegen
tief im Schlaf, der Welt entrückt,
hat sie sich schon oft gebückt.
Ja, sie ist der gute Geist
der Familie, wie es heißt.
Frühstück muss sie vorbereiten,
nicht zu spät, nein, schon beizeiten,
denn die Kinder und der Mann
halten sich beim essen ran.
Schnell wird alles hergerichtet.
Selber essen? Man verzichtet,
erst die andern, wie’s so Brauch,
dann erst isst die Hausfrau auch -
Auf dem Tisch sieht es ganz wirr aus,
nun, zuerst mal das Geschirr raus,
aufgewaschen, eingeräumt,
keinen Augenblick geträumt.
Arbeit, die gibt es in Fülle.
Tische säubern und die Stühle,
putzen, waschen, saugen, fegen,
keine Zeit sich hinzulegen.
Ist bis jetzt man rumgesprungen,
heißt es, schnell aufs Rad geschwungen,
Brot geholt, Fleisch oder Fisch,
alles für den Mittagstisch,
auch Kartoffeln und Gemüse
oder andere Genüsse.
Wieder putzen, waschen, schaben,
die Familie soll sich laben.
Das Menü ist nun serviert,
Fischfilet, sehr schön garniert.
Die Familie setzt sich nieder,
und die Hausfrau, die läuft wieder.
Erst mal Suppe vorneweg
mit viel Schnittlauch und viel Speck.
Der will Ketchup noch, der Salz,
der will helles Bier, der Malz.
Dessen Glas ist ausgekippt,
Hausfrau ist fast ausgeflippt.
Eis gibt's auch noch hinterher,
und das nennt man dann Dessert.
So, das war's. Dann abgespült,
schließlich ist man nicht gewillt,
Schmutziges stehen zu lassen,
seien’s Teller, seien’s Tassen,
also ran ans Aufwaschbecken,
das ist auch kein Zuckerschlecken,
während andere sich räkeln.
Nur die Hausfrau darf nicht mäkeln.
Ja, das ist der Hausfrau Los!
Später dann, was back’ ich bloß?
Übermorgen ist doch Sonntag,
Kuchen, den der Mann und Sohn mag?
Das Gegratsche, das Geschinde!
Ja, das sagt man so gelinde.
Hausfrau rauft sich fast die Hände:
Ist der Tag nicht bald zu Ende?
Diese Hose hat ein Loch,
her damit, das stopf ich noch!
Man hat seine liebe Not
wieder mit dem Abendbrot.
Was soll wieder man servieren?
Hausfrau kriecht auf allen Vieren.
Stress und Hektik früh bis spät,
täglich das so weitergeht.
Betten auf, man streckt sich nieder,
will für morgen fit sein wieder!
Gegendarstellung
Eine Hausfrau, die hat’s schön!
Andre müssen schaffen gehn,
während sie, wenn’s niemand sieht,
weiterschläft, wenn sie noch müd’.
Mittags Büchsenöffner her,
Mittag fertig, bitte sehr!
Nachmittags, wenn man allein,
putzt man Fenster, so zum Schein.
Abends wird nicht viel gekocht,
kochen hat man nie gemocht,
trinkt beim Fernseh’n ein Glas Wein
und schläft dann gelangweilt ein.
Esther Vilar wusste das:
Hausfrau sein macht richtig Spaß!
Tagesablauf
Aufgestanden um halb acht,
gut geschlafen, froh erwacht.
Nun beginnt mein Tageslauf,
und den schreib ich jetzt mal auf..
Doch zuvor die Zähne putzen,
(Zahnpasta dazu benutzen.)
Dann tu ich den Körper waschen,
Kleid anziehn, das mit den Taschen,
einen Brief