De Facto: Artikel, Reportagen. Interviews
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Über dieses E-Book
Wir möchten diese spannende Lektüre und philosophische Essays auch für diejenigen zugänglich machen, die sie zwischendurch im Zug, Flugzeug oder Hotelzimmer lesen möchten. Auch als Ebook kann man das Band leicht herunterladen und dann sowohl am PC als auch im Tablett lesen.
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Buchvorschau
De Facto - Verlag World Economy S.L
„Tatsachen lassen sich nicht ändern, nur benutzen"
Otto Eduard Leopold Fürst von Bismarck
Sehr geehrte Leser,
liebe Kollegen,
Autoren und Experten!
Es ist noch nicht lange her, seit wir mit unserer Online-Zeitschrift gestartet sind. Viele namhafte Experten, Politiker und Autoren haben für uns geschrieben, kommentiert und unsere Fragen ausführlich beantwortet. Darunter, zum Beispiel, Ex-Menschenrechtsbeauftragter der Bundesregierung und MdB a.D. Markus Löning und der exzellente Experte und Historiker Dr.Dr. Andreas Umland. Der Ex-Vize-Premier der Ukraine Oleh Rybachyk hat uns die aktuelle Lage in der Ukraine erklärt und der Stellvertretende Direktor des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik in Hamburg Prof. Dr. Götz Neuneck hat ausführlich die Minsker Abkommen kommentiert. Der Historiker, Professor Martik Gasparyan erklärte unseren Lesern was Genozid und Kulturozid unterscheidet.
Wir möchten diese spannende Lektüre und philosophische Essays auch für diejenigen zugänglich machen, die sie zwischendurch im Zug, Flugzeug oder Hotelzimmer lesen möchten. Auch als Ebook kann man das Band leicht herunterladen und dann sowohl am PC als auch im Tablett lesen.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen und würden uns sehr über Ihre Anregungen oder Anmerkungen freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Alexander Sosnowski
..Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern...
(Artikel 5 Grundgesetz)
Inhaltsverzeichnis
Mutiert die Liberale Marktwirtschaft in der EU zu einer Planwirtschaft?
Korruption ist Wirklichkeit gewordene Macht – Reflexe und Reflexionen
Ein Blick auf den Akteur: den Flüchtling – Reflexe und Reflexionen
Remis: Flüchtlinge gegen Migranten
„Die Juden sind schon mit Julius Cäsar ins Rheingebiet gekommen"
„Warum kostet das so viel? Ist der Hafer heutzutage teuer?"
Ich lasse mir dieses Fest des Sieges nicht von den tagespolitischen Stimmungen verderben.
Die Nordostpassage – eine geopolitische Betrachtung
Der Bundestag wurde gehackt und das Volk zeigt sich gleichgültig
Schwarz und Weiß sind die neue Meinungsfreiheit
Rationalität im Herzen der Finsternis - Die Effektivität des Terrorismus
Ein neuer Dreißigjähriger Krieg? Terrorismus und das Leben damit
Heiliges Morden – Krieg und seine
Legitimation
„Antikommunistische Gesetze" in der Ukraine
Von diesem Teil meiner Familie überlebte niemand (Auszug aus dem Manuskript)
Über Sanktionen und Wirtschaftsinteressen
A Glimpse Behind the Sanctions’ Veil: Understanding the Mechanics of US Imposed Sanctions on Russia.
Wollen wir die Meinungsfreiheit jetzt weiter interpretieren?
Ukraine. Reflexe und Reflexionen. Hurra, unser Platz an der Sonne – nur leider strahlenverseucht!
Internationale Konferenz „Ukrainian Investment Dialog"
Vertrauensbildender Dialog zwischen Ost und West ist fraglich geworden.
Ob ein Minsk-3 nötig sein wird, hängt von der konkreten Situation in der Ukraine ab
Ukraine - wer hat hier eigentlich das Sagen und in welche Richtung entwickelt sich das Land?
„…Auch ich sehe die jetzige Werchownaja Rada, möglicherweise sogar den Präsidenten, als Übergangsregierung an…"
„Unter anderen Bedingungen würden der heutige Präsident und sein Premier sich nicht besonders bemühen ein System zu verändern, das sie an die Macht gebracht hat.…"
Wirtschaft nach Toiletten-Art
Kulturozid
In Schweden hungert niemand
Buchhaltung von Christus bis Heute. Eine Entwicklungsgeschichte der abchasischen Buchführung..
Migranten, Flüchtlinge und andere Schweden
Aktuelle Fragen zur wirtschaftlichen Wertstellung des Kulturerbes im Armenischen Hochland
Heute sind die liberalen Werte in Russland - ein einhundert Dollar oder fünfhundert Euro Schein
Das Audit - ein Poem oder strammes Kalkül?
Autoren und Gesprächspartner
Kapitel 1
Wirtschaft & Politik.
Mutiert die Liberale Marktwirtschaft in der EU zu einer Planwirtschaft?
Ein Gespräch mit Markus Loening, Ex-Beauftragtem der Bundesregierung für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe
WE.: Welche Risiken bedrohen die EU ganz akut?
Markus Löning:
Was sicher für deutsche Unternehmen in den nächsten Jahrzehnten ein großes Problem sein wird, ist Facharbeitermangel. Wir haben eine demographische Situation, in der die jüngeren, es immer weniger Jüngere gibt und die Zahl der gut ausgebildeten jüngeren Leute abnimmt. Das ist für viele deutsche Unternehmen, insbesondere im Süden und Südwesten der Republik, schon jetzt ein Problem. Es gibt nicht ausreichend gut ausgebildeten Nachwuchs und gleichzeitig eine sehr schwierige Debatte in Deutschland um Zuwanderung und um die Situation, wie sich Deutschland in den nächsten Jahren verändern muss und verändern wird. Ich glaube, dass ist eine gesellschaftliche und politische Debatte, die dringend geführt werden muss und zwar nicht immer nur unter dem Aspekt Flüchtlinge und andere schwierige Situationen, sondern durchaus auch unter dem Aspekt, wie sichern wir unsere Sozialsysteme, wie sichern wir überhaupt unseren Staatsaufbau, wie sichern wir, dass unsere Wirtschaft auch in Zukunft florieren kann.
Innovationskraft kommt eben auch von jungen Leuten und nicht so sehr von alten Leuten. Deswegen ist es so wichtig, dass nach wie vor junge Leute dort sind, gut ausgebildete junge Leute eben da sind.
Wir müssen sicherstellen, dass der Euroraum erhalten bleibt, dass es keinen Zweifel gibt am Erhalt des Euroraums und, dass gleichzeitig in allen Mitgliedern des Euroraums nach vernünftigen Maßstäben gewirtschaftet wird, dass nicht Einzelne die Regeln überziehen und staatliche Verschuldung über die Maßen wieder generieren. Da muss es Infrastruktur geben, die entwickelt wird, da muss es Know-how geben, das entwickelt wird, da müssen rechtliche Fragen geklärt werden, es ist sehr wichtig, dass Europa hier mehr Geschwindigkeit aufnimmt, besser wird und versucht an dem dranzubleiben, was die Amerikaner uns vormachen.
WE: PeGiDa, Griechenland - warum soll Deutschland für Griechenland bezahlen?
Markus Löning:
Die Griechen haben zum einen jahrzehntelang unsere Produkte gekauft und sie haben mit zu unserem Wohlstand beigetragen. Da haben wir nie gemeckert. Über jeden Mercedes oder jede Bosch-Maschine, die in Griechenland verkauft wurden, haben wir uns gefreut und dafür haben auch Bosch und Mercedes hier Steuern gezahlt und die Leute, die sie hergestellt haben, haben ihre Lohnsteuer gezahlt. Also das haben wir immer gerne gemacht. Und da muss man auch ehrlich sagen, dass wir seit 30 Jahren wissen, dass die Griechen einen sehr maroden Staatsaufbau haben. Dass wir seit 30 Jahren wissen, dass sie eben dazu tendieren in die Töpfe in Brüssel zu greifen, wenn ihnen die Möglichkeit gegeben wird und, dass die deutschen Regierungen das auch immer wieder mitgemacht haben, zugeschaut haben, auch toleriert haben, manchmal zähneknirschend, manchmal auch nicht. Also wir können nicht so tun, als seien wir plötzlich überrascht darüber, dass dort in Griechenland die Dinge nicht so funktionieren, wie in Baden Württemberg, sondern, dass die Sachen dort anders laufen.
Wir brauchen einen Raum, der wettbewerbsfähig ist und da müssen sich Staaten, die nicht in der Lage sind sich ausreichend selbst zu organisieren auch die Größe haben zu sagen, okay, dann lassen wir uns helfen. Und da muss man eben sehen, was sind die Hilfen, die man leisten kann, dann muss man auch über seinen Stolz springen, das ist immer leicht von Anderen zu verlangen, aber die Situation kann durchaus auch auf Deutschland einmal zukommen. Man muss über seinen Stolz springen können, man muss sagen, es gelten Regeln, die Regeln sind einzuhalten und wichtig und wesentlich ist, dass wir wettbewerbsfähig bleiben.
WE: Ist das gerechtfertigt, wenn Europa von Griechenland verlangt keine finanzielle Hilfe von Russland anzunehmen?
Markus Löning:
Ich glaube, dass das derzeit etwas aufgebauscht wird. Das ist selbstverständlich ein gutes Recht von Griechenland in Moskau über den Gaspreis zu verhandeln. Die Griechen zahlen einen zu hohen Gaspreis, wesentlich höher als andere und es ist richtig diesen Gaspreis zu korrigieren. Genauso ist es natürlich im Interesse Griechenlands zu sagen, dass griechisches Obst und griechische Landwirtschaftliche Produkte wieder nach Russland verkauft werden sollten. Das ist ein völlig legitimes Anliegen Griechenlands. Trotzdem muss man auch sagen, dass auch Herr Tsipras sicher weiss, dass der Außenhandel Griechenlands mit Russland nur 3-4 % des griechischen Außenhandels ausmacht, also nicht wirklich signifikant ist.
WE: Macht die deutsche Regierung in dieser Hinsicht etwas falsch?
Markus Löning:
Meines Wissens hat die deutsche Regierung das Vorgehen Griechenlands nicht kommentiert, außer Herrn Gabriel, der gemeint hat, er muss da irgendwelche Dinge in die Öffentlichkeit blasen. Ich fand das nicht sehr schlau. Man zieht nicht in der Art und Weise über Kollegen in anderen Regierungen in der Europäischen Union her, sondern man sagt klipp und klar die Dinge hinter verschlossenen Türen.
Korruption ist Wirklichkeit gewordene Macht – Reflexe und Reflexionen
von Philipp Hermes, Rechtsanwalt
Die großen Korruptionsskandale, wie beim Weltfußballverband, nehmen viel Raum in den Medien ein.
Die gemäßigten Bestechlichkeiten, wie in Strukturförderungen von Ländern und Regionen, nehmen weniger Raum ein und die kleinen, die salonfähigen Korruptionen, sind nicht einmal mehr eine Pressemeldung wert. Was ist los in unserer Gesellschaft, dass die einen Schmiergeld zahlen und die anderen Schmiergeld annehmen und durch dieses kleine Tauschgeschäft, um ein Votum, einen Zuschlag, einen Auftrag, Grundfeste unseres Selbstverständnisses erschüttert – oder eben auch nicht erschüttert werden?
Der Missbrauch einer Vertrauensstellung zur Vorteilsverschaffung war zu alten Zeiten sozialnormativ nicht verwerflich. Die Herrschenden nahmen Kredite auf, um eine Kaiserwahl zu beeinflussen oder die polnische Königskrone nach Dresden zu tragen. Die Vereinskasse der FIFA wird den Bedarf an Schmiergeldern wahrscheinlich decken können. Die anderen sparen sich die Schmiergeldzahlungen an die Prüfungskommission einer medizinischen Fakultät in Osteuropa vom Munde ab, um das Zeugnis trotz guter