Sieben auf einen Scheiß
Von Florian Wintels
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Über dieses E-Book
Stimmen zu Wintels: "rappende Slammaschine" (ARD), "abstoßend derb" (Neue Westfälische), "reichlich knusper" (Johannes Floehr).
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Buchvorschau
Sieben auf einen Scheiß - Florian Wintels
Scheiß
Hochmut
Es ward dereinst ein Müller,
der fickte gern und hart,
worauf ihm seine Ehefrau
ein Kind gebären tat.
Der Sprössling war ein strammer Knabe,
kantig wie sein Vater,
breit gebaut und seine Brust
schon bei Geburt behaart, der
Arzt gab ihm nen Klaps,
der Säugling schlug ihn nieder,
um den Stolz zu zeigen,
gebe ich des Müllers Worte wieder:
„Der Typ ist geil, mein Weib,
der ist nicht niedlich, der ist hart wie Stein!
Als Mann im Haus befehle ich nun:
Hartmut muss sein Name sein."
Des Müllers Frau, die Müllerin,
verkehrte gern geschlechtlich,
der Umfang ihres Bauches wuchs
nach Befruchtung recht beträchtlich.
Der zweite Sohn kam anders,
aufrecht gehend auf die Welt,
durchtrennte selbst die Nabelschnur
mit ärztlichem Skalpell.
„Mein Glied hängt hier so frei,
bedeckt den Gipfel meiner Scham!"
sprach das Baby vor den Worten,
die aus Mutters Munde kamen:
„Frohlocket meinem Leibe,
das Kind ist intelligent!
Es wäre klug und auch sehr weise,
wenn man dieses Hellmut nennt!"
Nach einem Jahr: Das Müllerspaar
trieb es nur noch gelegentlich.
meist stieß der Müller einsam
seinen Samen durch die Gegend, bis
dann eines Nachts sein Weibe
durch der Türe Rahmen schritt,
in das, auf unglückliche Weise,
dann des Müllers Samen glitt.
So warf sie schließlich drei Quartale später
ihren dritten Sohn,
der war kaum auf der Welt, stürzte er sich
auf ihre Titten schon.
Doch nicht des Saugens wegen,
nein, ihn trieb die Lust nach Klettern fort,
die Eltern war’n schockiert
und der Doktor sprach mit ernstem Wort:
„Der Junge ist beknackt,
doch das nicht so wie die meisten,
Höhe ist sein Steckenpferd
und Hochmut soll er heißen!"
Die Zeit verflog bald rasch,
so wie ein Furz in einem Tanga,
man schmiss ein Fest,
die Müllersfrau war drei Jahre nicht schwanger.
Man lud sie ein, zum Ehrentag
zur Vorschule zu gehen,
sie sträubten sich zu Recht,
denn es gab Folgendes zu sehen:
Hartmut war der Chef im Haus,
wer das nicht sah, kassierte.
Er sah aus wie ein Elternteil,
wenn er sich nicht rasierte.
Hellmut war längst eingeschult,
ihn schien zu amüsieren,
den Verbalstuhl Vierjähriger
grammatikalisch korrigierend
allen auf den Sack zu geh’n,
doch nicht nur er hob leicht vom Boden ab,
denn Hochmut hing vom Lampenständer
baumelnd wie ein Hodensack.
„Oh Hartmut", rief der Müller,
„ist wie ich, ein guter Sohn,
mit einem einz’gen Schlag auf’s Maul
gewinnt der jede Diskussion!"
„Oh Hellmut", so die Müllerin,
„was der schon alles kann,
der kennt mit gerade mal fünf Jahren
mehr Buchstaben als mein Mann!"
„Und Hochmut?", frug der Lehrer
zentimetertief im Schweiße,
„Hochmut …", sagten sie,
„finden wir beide ziemlich scheiße!"
Die Zeit, die alte Sau,
ließ Müllers Haupt kein kräftig Haar
und auch der Gattins Brüste hingen dort,
wo einst ne Taille war.
Hartmut war jetzt Schlachter
und er liebte seinen Job:
„Nervt mich ein Rind", brüllte