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No Sex
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eBook312 Seiten3 Stunden

No Sex

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Über dieses E-Book

Mit NO SEX werden sie gemeinsam mit den Protagonisten 24 Stunden in (relativer) Echtzeit erleben. Ein Klassentreffen in einer ostwestfälischen Heimat, genauer gesagt in Paderborn, bildet den Rahmen für Ereignisse, die keine der handelnden Personen je wieder vergessen wird. Noch ein Hinweis: NO SEX heißt nicht, dass es nicht heiß hergeht, nur zum Höhepunkt mag irgendwie keiner kommen.
SpracheDeutsch
Herausgeber110th
Erscheinungsdatum24. Feb. 2015
ISBN9783958656765
No Sex

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    Buchvorschau

    No Sex - Fabian Schäfer

    ist.

    Vorwort

    Liebe Leserin, Lieber Leser,

    Mit NO SEX werden sie gemeinsam mit den Protagonisten 24 Stunden in (relativer) Echtzeit erleben. Ein Klassentreffen in meiner ostwestfälischen Heimat, genauer gesagt in Paderborn, bildet den Rahmen für Ereignisse, die keine der handelnden Personen je wieder vergessen wird. (Sie hoffentlich auch nicht!) Noch ein Hinweis: NO SEX heißt nicht, dass es nicht heiß hergeht, nur zum Höhepunkt mag irgendwie keiner kommen.

    Wer schon mal etwas von mir gelesen hat, weiß, dass ich zur Übertreibung neige. Glauben Sie mir, ansonsten bin ich ein ganz umgänglicher Typ. Aber ein bisschen auf die Sahne zu hauen erhöht ja schließlich auch den Spaßfaktor beim Lesen. Trotzdem weise ich vorsorglich darauf hin, dass alle handelnden Personen in diesem Buch frei erfunden sind, dass selbstverständlich auch die Handlung ganz und gar meiner Phantasie entspringt. (Parallelen, die Sie womöglich im Abgleich mit Ihren eigenen Erfahrungen auf Klassentreffen bei der Lektüre feststellen, wären daher auch rein zufällig). Die namentlich genannten Straßen und Lokalitäten in Paderborn gibt es allerdings wirklich.

    Genug der Vorrede, rein ins Vergnügen!

    Mit mindestens einem zwinkernden Auge

    Ihr Fabian Schäfer

    Dresden im August 2011

    www.sebastianalzheimer.de

    info@sebastianalzheimer.de

    Inhalt

    Teil I: Die Anreise (Samstag 7 Uhr bis Samstag 19 Uhr)

    Teil II: Das Klassentreffen (Samstag 19 Uhr bis Sonntag 5 Uhr)

    Teil III: Finale (Sonntag 5 Uhr bis Sonntag 7 Uhr)

    Teil I Die Anreise

    Beate und Marko (Samstag 7 Uhr)

    Beate konnte sich nicht entscheiden, was sie mehr ärgerte. Die Erkenntnis, dass Marko auch nach 16 Jahren ihrer Ehe nicht begreifen wollte, dass sie kein Morgensex-Typ war oder seine feuchte Zunge an ihrem Hals, die zeigte, dass er immer noch eine gänzlich andere Vorstellung von Erotik hatte als seine Ehefrau. Diese Gedanken schossen ihr durch den Kopf, seit vor wenigen Augenblicken sein immer noch einwandfrei funktionierender Glücksspender vorsichtig an ihren gut trainierten Pobacken angeklopft hatte und sie dadurch aus angenehmsten Träumen geweckt worden war.

    Sie drehte sich auf den Bauch und gab einen tiefen Seufzer von sich, der eigentlich zeigen sollte, dass sie noch ein wenig schlafen wollte. Marko verstand dieses Signal jedoch als Aufforderung zum Weitermachen und fuhr mit seiner linken Hand langsam auf ihrem Rückgrat entlang während er weiterhin versuchte, sein Glied in Stellung zu bringen.

    Sie hatte es sich über die Jahre angewöhnt, in Abständen von ein bis zwei Wochen, seinem Drängen nachzugeben. Marko war schon während ihrer gemeinsamen Schulzeit total verschossen gewesen. Sie war damals unendlich in Paul verliebt. Paul war extrem intelligent, der Rebell der Klasse und hatte schon früh gegen das Schulsystem, die Atomkraftwerke, den Lobbyismus und unzählige andere gesellschaftlichen Verhältnisse protestiert. 1990 hatten sie beide das Abitur in Paderborn gemacht. Im Jahr zuvor war Paul der einzige der Klasse, der die Wiedervereinigungseuphorie von Politik und Medien nicht geteilt hatte. Im Gegenteil sah er darin vor allem eine Einverleibung der DDR im Interesse der westdeutschen Großkonzerne. Sie teilte damals Pauls Meinung und das Ergebnis ihrer höchstpersönlichen Vereinigung waren alsbald die Zwillinge Jan und Josef, die neun Monate später geboren wurden.

    Marko hatte sich nie ganz damit abgefunden, dass er Beate nicht bekommen konnte. Er tröstete sich mit diversen Freundinnen, verlor aber sein wirkliches Ziel nie aus den Augen. Natürlich hatte Paul den Wehrdienst verweigert, während Marko in Hannover seine vom Staat geforderte Pflicht erfüllte.

    Beate und Paul begannen im Sommer 1990 in Berlin ihre Studiengänge, obwohl die Zwillinge im Herbst erwartet wurden. Es passte einfach zu ihrer aufmüpfigen Grundeinstellung, sorglos und hochschwanger aus dem provinziellen Mief in Ostwestfalen auszubrechen, dachte Beate wehmütig, während Marko mit seinen Fingern an ihrem Kitzler vergeblich versuchte, sie in Stimmung zu bringen.

    Der letzte Sex zwischen ihnen war schon überdurchschnittlich lange her, und auf Markos miese Laune, die unweigerlich folgen würde, wenn sie seinem Drängen nicht nachgab, hatte sie an diesem Morgen einfach keine Lust. Also drehte sie sich zu ihm um und begann mechanisch damit, seinen Penis manuell zu bearbeiten. Marko legte sich auf den Rücken, stellte seine eigenen Bemühungen an ihrem Körper ein und stöhnte zufrieden, während ihre Gedanken wieder in die Vergangenheit schweiften.

    Paul trug sich in Berlin für Philosophie und Politik ein, während sie ihr Ausnahmetalent im Erlernen von Sprachen mit einem Studiengang in Russisch und Japanisch auslebte. Um die Zwillinge kümmerten sie sich in den ersten zwei Jahren gemeinsam. Auch fanden sie in ihrer Wohngemeinschaft zwei Studienfreundinnen, die ganz vernarrt in Jan und Josef waren. Durch ihren selbstlosen Einsatz verschafften sie Beate die nötige Zeit, um einigermaßen regelmäßig in der Uni sein zu können.

    Eines morgens war Paul verschwunden. Er tauchte auch nicht wieder auf. Beate wurde durch diese plötzliche Flucht eine Weile völlig aus der Bahn geworfen. Ihre Zwillinge gaben ihr zwar einen gewissen Halt, ihr Studium ließ sie aber völlig schleifen. Sie erfuhr erst Jahre danach, dass Paul bei irgendeinem Guru in Indien gewesen war und später mit einer anderen Frau in Deutschland ein neues Leben begonnen hatte. Marko hatte sie nichts davon erzählt und Alimente hatte sie nie eingefordert, dafür war sie zu stolz gewesen.

    Ein Aufschrei neben ihr riss sie aus ihren Gedanken. Offensichtlich hatte sie Markos voll durchblutete empfindlichste Stelle etwas zu heftig bearbeitet. Sie küsste ihn lustlos, stöhnte dazu aber ein wenig und begann in einem langsamen Rhythmus erneut mit ihrer Tätigkeit zwischen seinen Oberschenkeln. Er war offensichtlich zufrieden, denn er begann wieder im Takt ihrer Handbewegungen heftig zu atmen.

    Einige Monate, nachdem Paul verschwunden war und sie sich mit dem einen oder anderen Abenteuer über den Trennungsschmerz hinweg getröstet hatte, tauchte Marko plötzlich in der Uni auf. Er hatte sich für Mathe und Biologie eingeschrieben und machte nie einen Hehl daraus, dass er allein wegen ihr nach Berlin gekommen war. Seine Hartnäckigkeit hatte ihr imponiert. Marko verliebte sich schnell in Jan und Josef, und schließlich gab sie seinem Werben nach. Sie bezogen gemeinsam eine Wohnung und heirateten, noch bevor Marko seine erste Stelle als Lehrer an einem Gymnasium am Stadtrand von Berlin angetreten hatte.

    Es folgte der Bau eines Einfamilienhauses in einer Neubausiedlung und ein finanziell gesichertes Leben, welches Beate noch wenige Jahre zuvor verachtet hätte. Ihr Studium hatte sie nicht mehr abgeschlossen. Vielmehr ging sie für einige Jahre völlig in der Konzentration auf ihre Zwillinge auf. Marko akzeptierte ihren Entschluss, keine weiteren Kinder bekommen zu wollen. Zu tief saß in ihr lange Zeit die Enttäuschung über Pauls Verschwinden.

    Erst als Jan und Josef längst in der Pubertät waren und ihre Ehe in eine ernste Krise geriet, entschlossen sie sich, doch noch ein gemeinsames Kind zu bekommen, um noch einmal ganz von vorne anzufangen. Chantal wurde vor drei Jahren geboren und sorgte dafür, dass sie sich für eine Weile wieder einander annäherten. Diesen Rettungsversuch bereute sie mittlerweile. Sie musste sich eingestehen, dass sie Paul immer noch vermisste. Allerdings war sie klug genug, Marko nie davon zu erzählen.

    Markos Atmung wurde immer heftiger und auch lautstärker. Er ermunterte sie, indem er sein Becken entgegen ihren Handbewegungen auf und ab schob und mit beiden Händen ihre kleinen Brüste massierte.

    Sie hoffte inständig, dass er endlich kommen würde und steigerte noch einmal das Tempo, als eine Kinderstimme von draußen nach ihnen rief: „Mama, Papa, aufstehen!"

    Chantal riss die Schlafzimmertür auf und stürmte in einem rosafarbenen Nachtkleidchen herein. Mit leuchtenden Augen sprang sie aufs Ehebett und kroch unter die Decke ihres Vaters, während seine Frau die Hand von seinem kurz vor der Ejakulation stehenden Geschlechtsteil nahm. Er seufzte tief, was seine Tochter als Begeisterung für ihr Erscheinen auffasste, während Beate erleichtert die Gelegenheit nutzte, sich ins Bad zu verdrücken.

    Zwanzig Minuten später saßen sie gemeinsam am Frühstückstisch. Marko war zwar mächtig frustriert, bemühte sich aber, sich nichts anmerken zu lassen, wenigstens seiner Tochter gegenüber. Während er mit Chantal herumalberte, stieg in ihm langsam die Vorfreude auf das Wiedersehen mit den alten Schulkameraden auf. Nach dem Frühstück würden sie sich mit ihrem Audi A4 Touring auf den Weg nach Paderborn machen. Er rechnete mit rund drei Stunden Fahrtzeit. Chantal wollten sie zu seinen Eltern bringen, die in Detmold lebten, was zum Glück auf dem Weg lag. Danach würden sie ihr Zimmer im Arosa Hotel im Zentrum Paderborns beziehen, wo auch die Feier stattfinden sollte. Um die Zwillinge mussten sie sich nicht mehr kümmern. Sie waren längst aus dem Haus und studierten gemeinsam BWL in Köln.

    Er liebte Beate immer noch abgöttisch, auch wenn er sich bis heute nicht sicher sein konnte, ob er nur ein Lückenbüßer für sie war. Er schloss nicht aus, dass er Paul nie ganz aus ihren Gedanken hatte verbannen können. Aber er hatte schon zu Beginn ihrer Beziehung beschlossen, sie nie darauf anzusprechen. Letztlich hatte er die Frau bekommen, die er schon zu Schulzeiten begehrte und Paul war weit weg…

    Nina (Samstag 8 Uhr)

    Als Nina vom schrillen Ton ihres Weckers aus einem tiefen Schlaf aufschreckte, galt ihr erster Gedanke Marko, in den sie zwar jahrelang verliebt gewesen war, der aber nur Augen für Beate gehabt hatte. Marko war nach ihrer Erinnerung der einzige Junge gewesen, den sie damals nicht bekommen hatte. Diese sexuelle Niederlage hatte sie bis heute nicht völlig überwunden, auch wenn ihr das selbst manchmal lächerlich vorkam.

    Ihr zweiter Gedanke galt Toni, der sie vor gut zwanzig Jahren entjungfert hatte. Toni war damals ein Typ mit langen blonden Haaren, den sie in jeder Hofpause anhimmelte. Er nahm sie aber erst wahr, als er in der elften Klasse sitzenblieb und somit in ihre Klassenstufe rutschte. Er rauchte trotz Verbots auf dem Schulhof und hatte ständig wechselnde Partnerinnen an seiner Seite. In regelmäßigen Abständen mussten Tonis verlassene Gespielinnen von ihren Freundinnen getröstet werden. Dieses Trauerspiel, welches niemandem entgehen konnte, hielt Nina aber nicht von ihrer Schwärmerei für diesen in ihren Augen absolut begehrenswerten Mann ab. Sie musste einen Augenblick über ihre damalige Unerfahrenheit schmunzeln.

    Nina war schon in der Unterstufe Klassensprecherin gewesen und behielt diesen Vertrauensbeweis ihrer Mitschüler bis zum Abschluss. Sie hatte das Treffen zum zwanzigjährigen Abitur zusammen mit ihrer auch heute noch besten Freundin Biggi ausgeheckt. Die beiden hatten mit viel Freude die Organisation übernommen. Trotz ihrer intensiven beruflichen Verpflichtungen, hatten sie die Zeit gefunden, unzählige Telefonate zu führen und Recherchen anzustellen, um möglichst alle Ehemaligen ihrer Abiturklasse in ganz Deutschland aufzuspüren.

    Nina hatte nie geheiratet und auch keine Kinder bekommen. Dafür liebte sie ihre Freiheit viel zu sehr. Der Preis dafür war der Umstand, dass es bis heute keinen Partner in ihrem Leben gab, mit dem eine Beziehung länger als einige Monate angehalten hatte. Das bedeutete aber nicht, dass sie sexuell frustriert war. Ganz im Gegenteil konnte sie sich, mit ihrem von regelmäßigen Besuchen im Fitnessstudio wohlgeformten Körper, vor Angeboten aus der Männerwelt kaum retten. Im letzten Jahr hatte sie sich zusätzlich die Brüste straffen und auch an einigen anderen Körperstellen chirurgisch nachhelfen lassen. Mit Anfang vierzig war es nach ihrer Meinung an der Zeit gewesen, obwohl ihre ständig wechselnden Partner ihr immer wieder versichert hatten, wie fantastisch sie aussähe.

    Als Führungskraft in einer weltweit agierenden Werbeagentur mit Sitz in München hatte sie einen ihren Talenten entsprechenden Berufsweg eingeschlagen. Die Welt lag ihr zu Füßen, zumindest in finanzieller Hinsicht. Sie bewohnte in Bogenhausen eine Penthousewohnung mit knapp 200 Quadratmetern, die sie sich als Altersvorsorge zugelegt hatte.

    Mit der Fernbedienung, die auf dem Nachttisch neben ihrem Kingsize-Bett immer griffbereit lag, startete sie eine CD mit einer Sammlung von Titeln der Neuen Deutschen Welle, die sie schon in den letzten Wochen während der Organisation des Klassentreffens permanent gehört hatte. Die Musik erinnerte sie an die, aus ihrer heutigen Sicht, völlig unbeschwerten Zeiten der Oberstufe in Paderborn.

    Der ICE in die alte Heimat nach Ostwestfalen würde erst um kurz nach 11 Uhr vom Münchner Hauptbahnhof abfahren. Genügend Zeit um sich noch einmal umzudrehen und in Erinnerungen an die alte Schulzeit zu schwelgen. Eine Weile dachte sie an verschiedene Freundinnen aus der guten alten Zeit. Sie hatte bestimmt mehrere dutzend Telefonate geführt. Geschichten von damals wurden aufgewärmt. Nur eine Handvoll der rund 60 Eingeladenen hatte kein Interesse an dem Treffen gezeigt. Wieder musste sie an Toni denken. Das machte sie irgendwie scharf. Sie hatte das Glück gehabt, ihren ersten Geschlechtsverkehr mit ihm als einem recht erfahrenen Partner gehabt zu haben. Ihre Eltern waren damals übers Wochenende verreist. Diese Gelegenheit wollte sie sich nicht entgehen lassen. Toni hatte gut zwei Wochen vorher mit seiner aktuellen Flamme Schluss gemacht und sich plötzlich für sie interessiert. Zunächst konnte sie ihr Glück gar nicht fassen. Sie trafen sich bei ihm zuhause und hörten den ganzen Abend Musik, ohne dass er irgendeinen Annäherungsversuch unternommen hätte. Ziemlich enttäuscht war sie am späten Abend mit ihrem Fahrrad nach hause gefahren. Ihr Verlangen nach ihm wurde dadurch aber nur noch größer.

    Wenige Tage später kam dann eine weitere Gelegenheit. Sie hatte sich bereits alles in Gedanken ausgemalt. Die Erinnerung an das, was damals passierte, erregte sie noch mehr. Sie öffnete die Schublade ihres Nachttisches und griff nach „Gummi-Günter", ihrem treuen und allzeit bereiten Gefährten aus dem Material, der ihm seinen Beinamen gegeben hatte. Dieser hatte ihr in einsamen Nächten auf Geschäftsreisen schon oft treue Dienste geleistet und dabei nie versagt.

    Während sie sich in die total verliebte Nina zurückversetzte, die innerlich völlig aufgewühlt auf die Antwort ihres so lange vergeblich Angehimmelten wartete, stellte sie den lila gefärbten künstlichen Penis zunächst auf die langsamste Stufe und ließ den rotierenden Pinguin, der am Schaft angebracht war, langsam ihre erogenste Stelle bearbeiten.

    Selbstverständlich nahm Toni damals ihre Einladung an. Sie hatte zwei Flaschen Champagner gekauft. An Taschengeld mangelte es ihr nie, denn ihr Vater besaß eine Möbelhauskette und vergötterte seine einzige Tochter. Während sie sich an den ersten Kuss von Toni erinnerte, stellte sie die Vibration des emsigen Dildos spontan zwei Stufen höher. Sie stöhnte noch lustvoller, als sie regelrecht Tonis geübte Finger an ihren Brustwarzen und wenig später an der Stelle spürte, an der sich der Pinguin alle mechanische Mühe gab.

    Sie hatte Toni gänzlich die Initiative überlassen und dabei keinerlei Angst oder Scham empfunden, obwohl es die erste sexuelle Erfahrung für sie gewesen war. Dabei genoss sie jeden Augenblick. Letztlich konnte sie es kaum noch erwarten, dass er zum entscheidenden Angriff überging. Sie ließ ihren künstlichen Glücksspender die Rolle von Tonis steinhartem Geschlechtsteil übernehmen und forderte ihn beim Eindringen in ihre erwartungsvolle Lusthöhle noch einmal zu erhöhtem Tempo auf, indem sie Günters Rhythmus wieder eine Stufe anhob.

    Realität und Erinnerung verschwommen dermaßen ineinander, dass sie für einige Augenblicke glaubte, wieder in ihrem Mädchenzimmer zu sein. Sie hielt es vor Erregung kaum noch aus und spürte, dass sie in wenigen Augenblicken zum Höhepunkt kommen würde. Genau wie damals, als Toni es schaffte, ihren allerersten Geschlechtsverkehr zu einem für sie immer prägenden, positiven Erlebnis zu machen.

    Das Telefon neben ihrem Bett klingelte. Für einige Sekunden versuchte sie, das störende Geräusch zu ignorieren. „Gummi-Günter blieb gänzlich unirritiert und verrichtete weiter seine Arbeit. Schließlich sprang der Anrufbeantworter an, und kurz danach hörte sie eine vertraute Stimme: „Hey, junge Frau, aufstehen, der große Tag ist endlich da! Biggi hatte in den letzten Wochen fast jeden Tag mit ihr telefoniert, um Details abzustimmen und sich gegenseitig über den Stand der Zu- und Absagen zu informieren.

    Nina seufzte und war für einen Augenblick enttäuscht. Sie entließ Günter aus seinen Diensten. Während sie sich innerlich damit tröstete, dass es an diesem Abend womöglich einen realen Ersatz für ihren künstlichen Freund geben könnte, nahm sie den Hörer ab…

    Cindy und Rudi (Samstag 9 Uhr)

    Rudi hatte bereits die Tageszeitung lustlos durchgeblättert. Dazu gab es eine Kanne Kaffee in der Morgensonne auf der Terrasse seines schicken Einfamilienhauses in einem Dorf bei Jena.

    Der einzige Artikel, der ihn wirklich interessierte, war die Kritik an einem Roman eines vielversprechenden Nachwuchsautors in dieser Wochenendausgabe. Der Verfasser der Kritik war er selbst, und er hatte ausnahmsweise nicht an Lob gespart. Auch heute genoss er es noch, jedes einzelne gedruckte Wort aus seiner eigenen Feder zu lesen. Zwar lagen einige unvollendete Manuskripte in der Schreibtischschublade seines Büros der Redaktion in der Jenaer Innenstadt. Den Mut, seine halbherzigen Schreibversuche einem Verlag anzubieten, hatte er aber nie aufgebracht. Er beschränkte sich bis heute lieber darauf, über das zu schreiben, was andere publiziert hatten und ließ zumeist kein gutes Haar daran.

    Das relative Desinteresse am Inhalt der Zeitung war allerdings in erster Linie darauf zurückzuführen, dass er schon seit dem Erhalt der Einladung zum Klassentreffen ständig an Ramona denken musste. Mit seiner ersten großen Liebe war er im Alter von 16 zusammengekommen. Sie war bis zu diesem Tag seine Traumfrau mit ihren langen roten Haaren und den schon früh entwickelten großen Brüsten. Den ersten Sex ihres Lebens hatten sie wenige Monate nach dem Beginn ihrer Beziehung gehabt. Diese leidenschaftliche Verbindung hielt bis zum Abitur und auch noch in den ersten Monaten seiner Bundeswehrzeit.

    Sie hatten beide gleichermaßen unter der zwangsläufigen Wochenendbeziehung gelitten. Er hatte sich durch die Erfahrungen im Grundwehrdienst sehr verändert, wurde reifer und auch innerlich härter. Ramona spürte das und entfremdete sich von ihm, bis sie schließlich ein Verhältnis mit einem anderen jungen Mann aus Paderborn begann. Sie war in ihrer Heimatstadt geblieben und hatte eine Lehre als Kindergärtnerin begonnen. Die Trennung von Ramona hatte ihn tief getroffen, vor allem die Tatsache, dass sie ihn wegen eines anderen Mannes verlassen hatte. Umso mehr wunderte er sich darüber, dass er von einer Vorfreude auf das Wiedersehen mit seiner Jugendliebe erfüllt war, die ihm schon ein wenig unheimlich war.

    Nach der Bundeswehrzeit hatte er Journalismus studiert und dabei auch Ariane kennengelernt, die seine erste Ehefrau werden sollte. Diese schenkte ihm zwei Söhne, für die er noch ein Weile Unterhalt zahlen muss. Zu seinem finanziellen Glück wird es aber für ein Studium bei beiden Jungs nicht reichen. Vom ersten Tag der Beziehung mit seiner Kommilitonin an der Uni Münster hatte er sich bemüht, ihr jeden Wunsch von den wohlgeformten Lippen abzulesen. Harmoniesüchtig, wie er nun einmal war, ertrug er es auch für einige Jahre, dass Ariane es mit der Treue nicht so genau nahm. Trotzdem heirateten sie noch vor der Geburt ihres ersten Sohnes kurz vor dem Examen kirchlich.

    In Münster fand er dann auch seine erste Stelle in der Lokalredaktion der örtlichen Tageszeitung und war grundsätzlich mit seinem Leben zufrieden. Einige Jahre nachdem ihr zweites Kind geboren war, begann Ariane ein Verhältnis mit dem Vater eines Kindergartenfreundes ihrer Söhne. Sie hatte auf ihre durchaus mögliche berufliche Laufbahn als Pädagogin zugunsten der Kinder verzichtet, was sie später bitter bereute. Die Tatsache, dass Rudi bei seiner Zeitung über Jahre nicht über eine Position in der Lokalredaktion hinaus kam, förderte nicht gerade Arianes Respekt für ihn. Ein weiterer Knackpunkt in ihrer Ehe bildete ihre Erfahrung, dass Rudi ihre Seitensprünge mit Verständnis quittierte.

    Ariane beschloss schließlich, einen zweiten Versuch in ihrem Leben zu starten und verließ Rudi zusammen mit ihren gemeinsamen Kindern. Für einige Jahre erging sich Rudi in Selbstmitleid und hatte von der holden Weiblichkeit gestrichen die Nase voll.

    Die Wende in seinem Leben brachte ein Ostseeurlaub vor drei Jahren. Beim Sundowner in einer Strand-Bar bei Warnemünde lernte er Cindy kennen. Sie führte einen Friseursalon in Jena und beeindruckte ihn durch ihre

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