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Freuden der Jugend: Geschichte
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eBook39 Seiten29 Minuten

Freuden der Jugend: Geschichte

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Über dieses E-Book

Selim Özdogan bringt das Leben auf den Punkt: Nur schmal ist der Grat zwischen Sonnen- und Schattenseite, zwischen denen, die alles erreichen wollen, und denen, die nichts mehr zu verlieren haben. Özdogan begleitet sie auf ihren Wegen: den Vater, der statt seiner Liebe auf den ersten Blick die Frau seines Lebens heiratet. Den Lehrer, der freitagmittags doch eigentlich nur nach Hause will. Und die Jungen unter der Laterne, die den ersten Schluck jeder Flasche immer auf den Boden gießen, obwohl eigentlich keiner weiß warum.

Was dabei entsteht, sind Geschichten, deren Rhythmus und Klang den Leser tragen wie eine Melodie. Es sind Geschichten von Menschen, die nach festem Grund unter ihren Füßen suchen, von Liebenden, die der Wahrheit hinter der Poesie nachspüren, von der Angst vor dem Tod und der Sehnsucht nach ihm, vom Leben im Takt der Musik und von Tagen im Paradies.
SpracheDeutsch
HerausgeberHaymon Verlag
Erscheinungsdatum4. Dez. 2012
ISBN9783709975794
Freuden der Jugend: Geschichte

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    Buchvorschau

    Freuden der Jugend - Selim Özdogan

    Titel

    Selim Özdogan

    Freuden der Jugend

    Geschichte

    Zitate

    Es ist nicht der müßige Träumer, der der Realität entflieht, sondern es sind die Emsigen, die in einem Leben voller Taten Zuflucht vor der Bedeutungslosigkeit suchen.

    John Gray

    Ich habe nicht genug Kollegen John Grays getroffen, um wirklich überzeugt von dieser Theorie zu sein, aber möglicherweise sind Philosophen Rappern ähnlicher als gemeinhin angenommen wird. Wenn es ebenfalls ihr Job ist, eine Rolle zu spielen und all ihre Eloquenz zu nutzen, damit möglichst viele Leute ihnen diese Rolle abkaufen, würde sie das im Grunde genommen zu MCs machen, nur ohne den Schmuck.

    Mike Skinner

    Start

    Nur Streber und Vollidioten setzen sich in die erste Reihe. Nur Schleimer und Anwärter des Schwachsinns, nur Leute, denen die Worte des Lehrers mehr bedeuten als ein paar gute Witze und Mutmaßungen darüber, welches von den Mädchen nicht mehr Jungfrau ist. Leute, die die Schule als ihren einzigen Lebensinhalt betrachten, die keine anderen Begierden und Sehnsüchte haben außer einem Zeugnis voller Einser, die sich noch nie mit Marmelade bekleckert haben. Die Leute in der ersten Reihe konnte man vergessen. Wie gesagt, es saßen nur Streber und Vollidioten da.

    Und ich. Weil ich keine Angst davor hatte, vorne zu sitzen und die Schweißperlen auf der Glatze des Lehrers zu betrachten. Und aus Trotz. Und weil die da hinten sich vielleicht wunderten, warum ich das machte. Die Schüler vorne interessierten sich nicht für mich, die hatten nur ihre Bücher und Noten im Kopf, aber die in der letzten Reihe hielten mich bestimmt für seltsam.

    Früher saß ich noch in einer der mittleren Reihen, doch eines Tages fingen sie an, über mich zu lachen. Sie tuschelten und kicherten hinter meinem Rücken. Wenn ich irgendwo Gelächter hörte, fühlten sich meine Beine an, als hätte ich nie laufen gelernt. Dann versuchte ich mich zu erinnern, wie die übliche Stellung der Beine beim Gehen war, aber in wie viele verschiedene Stellungen ich sie auch brachte, keine schien die richtige zu sein. Ich hatte die Gewissheit lächerlich auszusehen und jede Sekunde, in der sie in meiner Nähe giggelten, fühlte ich mich mieser und kleiner. Hinterher hasste ich sie jedes Mal ein bisschen mehr.

    Sogar wildfremde Leute auf der Straße lachten über mich. Oft schielte ich dann in ein Schaufenster, um nachzusehen, ob mir jemand etwas auf den Rücken geklebt hatte. Aber da war nie etwas. Ich war nicht in Scheiße getreten, meine Hose hatte keinen klaffenden Riss und es war auch nicht Dummkopf in meinen Nacken tätowiert. Die Menschen lachten

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