Pferde sinnvoll lösen: Praxishandbuch Losgelassenheit
Von Katharina Möller
()
Über dieses E-Book
Die zahlreichen Übungen erfährt der Leser, wie genau er diese nutzen kann und worauf bei der Hilfengebung und Kombination zu achten ist, damit sich die Losgelassenheit einstellt. Dabei lernt der Leser zu deuten, ob und wann er sich auf sondern helfen ihm auch ein besseres Gefühl dafür zu entwickeln, ob und inwieweit sein Pferd sich auf dem Weg zur Losgelassenheit befindet.
Mehr von Katharina Möller lesen
Longieren als Dialog mit dem Pferd: Vielseitiges Longen-Training am Kappzaum Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJungpferdeausbildung mit System: Vom Aufhalftern bis zum Anreiten Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Basis-Guide für feine Hilfen: Ein praxisnaher Begleiter auf dem Weg zur Reitkunst Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFeines Dressurreiten im Gelände: Gymnastizierung in freier Natur Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPraktische Ausbildung für Pferd und Hund: Von der Stallgasse bis zum gemeinsamen Ausritt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnlich wie Pferde sinnvoll lösen
Ähnliche E-Books
Klassische Arbeit am Kappzaum: Die Ausbildung am Boden und unter dem Sattel Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Pferde richtig ausbilden: Von der Losgelassenheit bis zur Versammlung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie 50 häufigsten Irrtümer in der Pferdeausbildung: Denn sie wissen nicht, was sie tun Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Du entscheidest!: Reiten mit gutem Gewissen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenErste Dressurübungen: Grundausbildung für Reiter und Pferd Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKreative Bodenarbeit: Basisübungen und Erziehung an der Hand Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGutes Training schützt das Pferd: Schonende Ausbildung nach osteopathischen Grundsätzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGymnastizierende Arbeit an der Hand: Schritt für Schritt zu Losgelassenheit und Selbstvertrauen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLernspiele für Pferde: Lernen spielend leicht gemacht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKlassische Reitkunst mit Anja Beran: Eine Anleitung für verantwortungsvolles Reiten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Pferde-Knigge: Vom Rüpel zum Gentleman Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Richtig Sitzen: Balance und Sicherheit beim Reiten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Hilfengebung des Reiters: Grundbegriffe der harmonischen Verständigung zwischen Reiter und Pferd Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSeitwärts unterwegs: Mit Seitengängen richtig gymnastizieren Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHandbuch der Doppellongenarbeit: Dressurausbildung an der Longe und Doppellonge Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPraxisbuch Handarbeit: Vom Führen bis zur Piaffe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Dressursitz: Richtig sitzen - Feiner Reiten - Gesunder Pferderücken Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKreatives Dressurtraining: Pferde motivieren und gymnastizieren mit Trailübungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEhrlich motiviert!: Positives Training mit Pferden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKreativ gegen schief: Mittelzirkeltraining für mehr Harmonie zwischen Reiter und Pferd Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Zwischen Losgelassenheit und Spannkraft: Besser Reiten mit Yoga Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVom Round Pen zur Freiheitsdressur: Bodenarbeit mal anders Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIt's Showtime: Zirkuslektionen: Lernspaß für Pferd und Mensch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenReiten nur mit Sitzhilfe: Die wissenschaftliche Grundlage einer fast vergessenen Kunst Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Tao der Pferde: Über den natürlichen Umgang mit dem Pferd Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMach mich stark!: Mit dem Clicker bis zur hohen Schule Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenÜber den Rücken: Pferde mit Rückenproblemen richtig reiten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGentle Horse Training: Das neue Konzept für Pferd und Reiter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Dialog mit dem Pferd: Belohnungslernen - der Schlüssel zu Motivation und Vertrauen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie Pferde fühlen und denken: Verhalten, Emotionen, Intelligenz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Natur für Sie
Traumpflanzen: Mit Pflanzenkraft luzides Träumen unterstützen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenInsektenkunde: Entomologie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCannabis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlles auf Grün – Das Handbuch für nachhaltiges Gärtnern und klimafreundliche Gartengestaltung: Artenvielfalt fördern, plastikfrei gärtnern, umweltfreundlich anbauen – Mit vielen nachhaltigen Projekten: Hochbeet aus Restholz, Fledermauskasten, Insektenhotel, Umwelttoilette und vieles mehr Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Kraterbeet: Mischkultur im runden Beet - Kraterbeete, Senkgärten und Sonnenfallen Mit Gemüseporträts für die Anbaupraxis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchön wild!: Attraktive Beete mit heimischen Wildstauden im Garten - 22 Gestaltungsideen für jeden Standort Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenChanga: Die rauchbare Evolution des Ayahuasca Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGärtnern nach dem Terra-Preta-Prinzip: Praxiswissen für dauerhaft fruchtbare Gartenerde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPermakultur praktisch: Schritte zum Aufbau einer sich selbst erhaltenden Welt Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Narrenschwämme: Psychoaktive Pilze rund um die Welt Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Food Fix: So retten wir unsere Gesundheit, unsere Wirtschaft, unsere Gesellschaft und unseren Planeten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Streuobstwiese: Vielfalt erhalten - Lebensräume schaffen - Besonderes genießen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFilmverrückter und Serienjunkie: Stars, Filme und Serien Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenImkern mit der Einraumbeute: Einfach und wesensgemäß Bienen pflegen - Das Original von Mellifera e.V. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Hoch auf das Beet: Hochbeete bauen, bepflanzen, pflegen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRevolution im Hundetraining: Hundeerziehung durch liebevolles Training Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Gaias Garten: Mit Permakultur nachhaltig gärtnern - Die Perfekte Anleitung für Selbstversorger Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBäume verstehen: Was uns Bäume erzählen, wie wir sie naturgemäß pflegen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf gute Nachbarschaft: Mischkultur im Garten. Gemüse - Kräuter - Zierpflanzen Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Foto Praxis Bäume fotografieren: Bildgewaltige Fotos symbolträchtiger Bäume in der ganzen Republik gekonnt inszeniert Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPsychedelische Tomaten: und andere Geschichten aus dem Schatten der Nacht Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTierkommunikation - Selbstheilungskräfte aktivieren: für Anfänger und Fortgeschrittene Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEssbare Wildpflanzen: 200 Arten bestimmen und verwenden Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenProblemlos gebisslos: Feines Reiten auf die sanfte Art Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen...Als die Noten laufen lernten...Band 2: Kabarett-Operette-Revue-Film-Exil. Unterhaltungsmusik bis 1945 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZusammenfassung: Homo Deus: Eine Geschichte von Morgen: Kernaussagen und Analyse des Buchs von Yuval Noah Harari: Zusammenfassung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenViva Vortex: Alles lebt - Quanten sind Wirbel sind verschachtelte Rückkopplungen Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Das Kompostbuch: Gartenpraxis für Selbstversorger und Hobbygärtner Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Pferde sinnvoll lösen
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Pferde sinnvoll lösen - Katharina Möller
Abbildungsverzeichnis
DANKE
Von links nach rechts: Katharina Möller, Taranis aus der schützenden Hand, Astrid Wagner, Rebecca Schnelle.
Bei der Entstehung dieses Buches wurde ich wie gewohnt von einem großartigen Umfeld unterstützt: Ich möchte mich herzlich bei meinem Mann Eric, meiner Familie und meiner Schwiegerfamilie bedanken, die mir nicht nur immer wieder zusätzliche Zeit zum Schreiben verschafft haben, sondern durch ihren unermüdlichen Einsatz auf unserer gerade neu entstehenden Reitanlage erst dafür gesorgt haben, dass wir überhaupt den passenden Rahmen für losgelassenes Arbeiten mit den Pferden und eine schöne Kulisse für das Fotoshooting hatten! In diesem Zusammenhang danke ich allen beteiligten Pferden sowie ihren Besitzern, meiner Praktikantin Rebecca Schnelle und dem großartigen Team von Neddens Tierfotografie, das die tollen Bilder für dieses Buch gemacht hat.
Von meiner Lektorin Maren Müller wurde ich wie gewohnt hervorragend unterstützt und fühlte mich auch unter dem gewissen Zeitdruck, unter dem dieses Buch realisiert wurde, vom gesamten Cadmos-Team sehr nett betreut.
Für inhaltliche Ratschläge und Recherche danke ich Dorit Ewers von Pferde-gesunderhalten, Tabea Stickdorn von Iwest und Christian Reisenbüchler.
Weiterhin vielen Dank an unsere Sponsoren, deren Equipment wir nun schon eine ganze Weile lang nutzen dürfen: Sabro, Roeckl, Cavallo und allen voran der Firma Barefoot.
Vor allem aber danke ich von Herzen den verschiedenen Pferden, an die ich persönlich denken musste, als ich die Übungen beschrieben habe. Passenderweise habe ich mich in letzter Zeit auch ganz praktisch immer wieder mit dem (Wieder-)Erlangen von Zwanglosigkeit und darauf aufbauender Losgelassenheit beschäftigt und mich selbst dabei weiterentwickelt. Ich danke euch, dass ihr uns jeden Tag aufs Neue (er)tragt und uns zum Loslassen erzieht. Ich wünsche mir, in puncto „los! GELASSENHEIT!" (wie meine Bekannte Ilona Kirsch das Wort auszusprechen pflegt) noch viele Jahre lang dazulernen zu dürfen.
Über die
LOSGELASSENHEIT
Über die Losgelassenheit des Pferdes haben zahlreiche Autoren schon seitenlang geschrieben. Wenn sie auch teilweise abweichend bezeichnet und manchmal unterschiedlich definiert wird, ist mir doch keine Reitlehre bekannt, in der die Losgelassenheit nicht ein zentrales Thema ist. Kundige Fachleute haben das biomechanische Funktionieren des Pferdekörpers bereits erschöpfend erläutert, feinsinnige Reiter ausführlich über die mit der Losgelassenheit verwandten Begriffe „Leichtigkeit, „Gleichgewicht
und „Durchlässigkeit" philosophiert. Im Anhang finden Sie zahlreiche entsprechende Leseempfehlungen.
In der Praxis jedoch fehlt die viel zitierte Losgelassenheit dann leider häufig trotzdem! Mir begegnen bei meiner Arbeit als Reitlehrerin zahlreiche Menschen, die es zwar gut meinen mit der Losgelassenheit und teilweise sogar großes (angelesenes) Wissen darüber parat haben, denen jedoch noch das praktische Handwerkszeug fehlt, um sie tatsächlich zu erreichen. Und ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwierig es sein kann, die einmal gestörte Losgelassenheit mit seinem Pferd wiederzufinden. Ich schreibe dieses Buch, um Wege zur Losgelassenheit aufzuzeigen. Es soll Ihnen Handlungsanweisungen geben, wie genau die bekannten und auch einige heutzutage leider weniger bekannten lösenden Lektionen geritten werden müssen und wie es sich anfühlt, wenn Sie sich mit Ihrem Pferd auf dem Weg zur Losgelassenheit befinden. Bevor wir zu den praktischen Übungen kommen, lassen Sie uns zunächst die theoretischen Hintergründe und Zusammenhänge kurz zusammenfassen, die später für die Ausführung der Lektionen bedeutsam sind und die Ihnen das Rüstzeug geben, anschließend individuelle Lösungen für eigene Losgelassenheitsprobleme zu entwickeln.
Ein aufmerksamer, aber entspannter Gesichtsausdruck spricht für losgelassenes Arbeiten.
Definitionen der inneren und äußeren Losgelassenheit
In der deutschen Reitlehre (Richtlinien für Reiten und Fahren der FN) heißt es zusammenfassend: „Die Losgelassenheit ist gekennzeichnet durch regelmäßiges An- und Entspannen der Muskulatur, setzt Zwang-losigkeit voraus und beinhaltet innere Gelassenheit."
Es wird also zwischen innerer und äußerer Losgelassenheit unterschieden, wobei beide eng ineinandergreifen und nicht getrennt betrachtet werden können.
Als innere Losgelassenheit wird die psychische Entspannung und gleichzeitige Konzentration des Pferdes auf die gemeinsame Bewegung mit dem Reiter bezeichnet. Es ist also angstfrei und unaufgeregt, und es ist mental mit dem Reiter befasst – nicht unbeteiligt!
Die äußere Losgelassenheit bezeichnet das rhythmische, abwechselnde An- und wieder Abspannen der Muskulatur (jedes Muskels und seines Gegenspielers), das mit taktmäßiger Bewegung einhergeht. Voraussetzung für die Losgelassenheit ist die Zwanglosigkeit. „Der körperliche und seelische Zustand, bei dem das Pferd seine Muskeltätigkeit nur so weit aktiviert, wie es unter Vermeidung von unnatürlichem Kräfteverbrauch für das Fortbewegen seiner eigenen Last (und eventuell der eines Reiters) bedarf (…). Zwanglosigkeit ist angeboren" (Michael Strick). Ein zwangloses Pferd bewegt sich also in seinen natürlichen Gängen, als würde es auf der Wiese herumlaufen. Erstes Ziel im Prozess des Anreitens und auch bei der Korrektur von Pferden ist das (Wieder-)Erlangen dieser Zwanglosigkeit, bei der das Pferd seinen Reiter zunächst ganz passiv entspannt trägt. Daraus entwickelt sich unter Hinzufügen von Energie und durch systematische Arbeit am gemeinsamen Gleichgewicht die Losgelassenheit.
„Zwanglos geht das Pferd auch ohne noch auf den lang hingehaltenen Zügel getroffen zu sein, losgelassen aber erst dann, wenn es, infolge der treibenden Hilfen sich streckend, diesen aufgesucht hat (Waldemar Seunig). Wie wir in den praktischen Übungen sehen werden, führt die Verbesserung der Losgelassenheit also immer zur Verbesserung der Anlehnung: Es entsteht ein weicher, gleichmäßig leichter Kontakt zur Reiterhand, der vom Pferd ausgeht. Dass das Pferd die Anlehnung sucht, ist also ein Zeichen der Losgelassenheit. Weiterhin zeigt das losgelassene Pferd einen zufriedenen Gesichtsausdruck (keine halb geschlossenen Augen und „Sorgenfalten
), einen schwinder schweif des losgelassenen Pferdes pendelt entspannt in der trabbewegung mit. genden Rücken (der sich auf und ab bewegt), einen in der Bewegung pendelnden (nicht kreiselnden oder peitschenden) Schweif, erkennbares Muskelspiel (Oberhals- und Bauchmuskulatur spannen abwechselnd an und ab), ruhige Maultätigkeit bei leichter Kieferbewegung und eine leichte Schaumbildung (benetzte Lippen, keine weißen Schaumflocken), Abschnauben, Fallenlassen des Halses aus dem Widerrist heraus und – allem voran – unaufgeregte und doch konzentrierte Mitarbeit. Ein losgelassenes Pferd bemüht sich, den Wünschen des Reiters zu entsprechen, und kann mit feinen Hilfen zu einem Bewegungsspiel in Dialogform animiert werden.
Der Schweif des losgelassenen Pferdes pendelt entspannt in der Trabbewegung mit.
Ziel ist es, „das Pferd in größtmöglicher Leichtheit und Gehlust zu arbeiten, ohne sich dabei anzustrengen oder anzuspannen (Nuno Oliveira). Leichtheit findet Oliveira „in der Verwirklichung zweier nachfolgender Anforderungen: Aktivität der Hinterbeine, Geschmeidigkeit des Pferderückens, welcher solches erlaubt
. Diese ist durch Beweglichmachung zu erreichen und führt zu Schwungkraft.
Wofür die Losgelassen-heit so wichtig ist
Reiten ist Bewegung, und wie die gemeinsame Bewegung des Menschen mit seinem Pferd ausgeführt wird, ist allesentscheidend: Nur ein losgelassenes Pferd bleibt, trotz der unnatürlichen Nutzung als Reittier, langfristig gesund, weil es das Reitergewicht verschleißarm tragen kann. Nur ein losgelassenes Pferd fühlt sich bei seiner Tätigkeit als Reitpferd wohl, denn nur wenn es sich physiologisch richtig bewegen kann, befindet sich das Fluchttier Pferd mental in Sicherheit. Der Reiter fühlt sich ebenso nur auf einem losgelassenen Pferd richtig wohl, denn auch er erleidet körperlichen Schaden, wenn er auf einem dauerhaft verspannten Pferd herumgeschüttelt wird und das nervöse Tier ständig scheut. Nur ein losgelassenes Pferd lässt sich sicher lenken und wenden, ist trittsicher und insgesamt angenehm zu handhaben. Die Losgelassenheit ist also schon rein für den „Hausgebrauch" eines Reitpferdes von großer Bedeutung und außerdem die Basis, auf der sich weiter spezialisierte oder gar intensive Nutzung (sei es nun die höhere Dressur, der lange Distanzritt oder die Schleppjagd über feste Hindernisse) entwickeln kann.
Losgelassene Pferde sind sichere Begleiter im Gelände.
Die Losgelassenheit ist untrennbar mit dem Takt verbunden, denn nur wenn das Pferd seine Muskulatur rhythmisch an- und abspannt, können sich auch seine Beine im Rhythmus bewegen. Sie hängt außerdem mit gleichmäßig leichter Anlehnung zusammen, denn nur ein losgelassenes Pferd schwingt an die Hand heran – nicht losgelassene Pferde werden allenfalls künstlich, das heißt fälschlicherweise, von der Hand in Form gezogen. Die Losgelassenheit ist Bedingung für den Schwung, denn nur über einen losgelassenen Rücken kann der Bewegungsimpuls vom Hinterbein auf die Gesamtbewegung übertragen werden, und sie ist ebenso Bedingung für die Geraderichtung, denn nur losgelassen arbeitende Muskulatur kann man gezielt dehnen und kräftigen, um die natürliche Schiefe auszugleichen. Die Losgelassenheit, und zwar explizit auch die innere Losgelassenheit, ist schließlich Merkmal und Teil der echten, klassischen Versammlung. Diese Zusammenhänge erweisen sich als verblüffend logisch, wenn man sich ein bisschen in die Materie einarbeitet, etwa mit der im Anhang empfohlenen Lektüre – es lohnt sich!
Mit zunehmender Losgelassenheit wird sich