Das Glück liegt auf der Strasse
Von Udo Fehring
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Über dieses E-Book
Udo Fehring
Mein Name ist Udo Fehring, ich bin 48 Jahre alt, kinderlos, liiert und wohne in Kuerten, Naehe Koeln/Bergisch Gladbach. Der aktuelle Roman behandelt ein Thema, welches mir sehr am Herzen liegt. Ich bin ein sehr sozialer Mensch und engagiere mich gerne für humanitaere Hilfsprojekte bzw. -organisationen. Ich habe bislang 6 Buecher herausgebracht, welche ich alle über Books on Demand verlegt habe. Mein erster Roman Streets of London wurde mittlerweile auch in englisch verlegt.
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Buchvorschau
Das Glück liegt auf der Strasse - Udo Fehring
Für meinen geliebten Papa
Ewald, der viel zu früh von
uns gegangen ist!
Horacio Jiminez war 20 Jahre alt und lebte als Single in einem kleinen 1-Zimmer-Appartment in San Salvador, der Hauptstadt von El Salvador. Er hatte buschiges, langes Haar, welches hinten von einem Haargummi gezähmt wurde.
Er arbeitete als Strassenkehrer und liebte seinen Job. Es war für ihn immer eine Genugtuung, nach getaner Arbeit als Ergebnis einen sauberen Gehsteig oder eine saubere Strasse zu sehen, auch wenn er wusste, dass dieser Zustand nicht lange anhalten würde und morgen der gleiche Gehsteig und die gleiche Strasse wieder mit jeder Menge Unrat verdreckt sein würde.
Das Problem für Horacio war allerdings, dass die Stadtverwaltung von San Salvador kürzlich entschieden hatte, fünfzehn Prozent der Jobs im öffentlichen Dienst zu streichen und seiner war leider auch darunter, was man ihm merkwürdigerweise nicht persönlich, sondern per Post mitgeteilt hatte. Sein Pech war dabei, dass die Mitarbeiter mit Familie und mit einer längeren Berufszeit einen gewissen Kündigungsschutz hatten. Und da er erst seit vier Jahren diesen Job ausübte, traf die Kündigung ihn als einen der Ersten.
Horacio sah keine wirkliche Perspektive mehr in El Salvador. Was ihn aus El Salvador ebenso wegzog, war die nach wie vor hohe Kriminalitätsrate in seinem Lande. Die Waffengesetze waren sehr locker, viele Privatpersonen besaßen Waffen und die Hemmschwelle, diese zu nutzen, war bei Vielen sehr niedrig.
Doch was war die Alternative?
Viele seiner ehemaligen Schulfreunde waren mittlerweile in die USA ausgewandert. Und auch, wenn manche, die den amerikanischen Traum „vom Tellerwäscher zum Millionär" geträumt hatten und ernüchtert
zurückgekehrt waren, hatten doch auch viele ihr „kleines Glück" dort gefunden.
Hauptsächliches Ziel seiner ausgewanderten Freunde und Bekannten waren die großen Städte an der Ostküste der USA: New York, Washington und Philadelphia.
Er hatte gehört, dass man auch als Ungelernter in den USA derzeit gute Chancen hatte, einen Job zu finden, da die Wirtschaft dort gerade boomte.
Er überlegte deshalb nicht lange und beantragte ein Visum und eine Green Card für die USA. Er wusste, dass er seine Heimat, Freunde und Familie vermissen würde, aber er wusste auch, dass er ein offener und kontaktfreudiger Mensch war und sicherlich auch in den USA Freunde finden würde. Und er war noch jung und ungebunden. Wenn also, wenn nicht jetzt!
Den meisten Zuspruch zu dieser Idee bekam er von seiner Mutter, von der er eigentlich Gegenteiliges erwartet hatte: „Wenn Du denkst, dass das der richtige Weg ist, dann probier es. Zurückkommen kannst Du dann immer noch."
„Ja, Du hast recht, Mama! Meine Heimat ist wie das Netz im Zirkus. Ich weiß, dass ich hierhin immer wieder zurückkommen kann. Und das gibt mir die nötige Sicherheit, es zu wagen und alles dafür zu tun, dass mein Traum vom Glück wahr wird."
Keine drei Wochen später bekam er eine positive Antwort aus den USA. Er erhielt eine zunächst auf 3 Jahre befristete Arbeitserlaubnis.
Er dachte, dass die Jobchancen desto grösser waren, je größer die Stadt war. Deshalb suchte er sich mit New York die größte Stadt an der Ostküste aus.
Gleich setzte er sich hin und schrieb eine Bewerbung an die Stadtverwaltung von New York mit einem entsprechenden Lebenslauf. Das Problem war nur, dass er nur die spanische Sprache beherrschte, aber er einige Freunde, die auch des Englischen mächtig waren. So kontaktierte er Roberto, einen langjährigen Freund.
Er schickte ihm Bewerbung und Lebenslauf per Mail und keine 24 Stunden später hatte er die Übersetzung in seinem Mail-Eingangsordner. Ja, das war Roberto, er war immer zur Stelle, wenn Horacio Hilfe brauchte. Aber auch andersherum war es so. Horacios Verständnis von Freundschaft basierte auf Gegenseitigkeit.
So druckte Horacio die Bewerbung aus und unterschrieb sie. Am nächsten Morgen führte dann sein erster Weg zur Post, um alles auf den Weg zu bringen.
Keine zwei Wochen später kam die Antwort. Horacio riss den Umschlag auf, weil er so gespannt war. Leider war auch die Antwort auf Englisch. So kontaktierte er wieder Roberto, der Horacio den Brief am Abend übersetzt vorlas.
„Sehr geehrter Herr Jiminez, es ist uns eine Freude, Ihnen mitteilen zu dürfen, dass wir ihre Bewerbung akzeptieren. Sie können zum nächsten Monat bei uns in der Stadtreinigung anfangen. Wir möchten Sie bitten, zu diesem Zwecke den beiliegenden Fragebogen auszufüllen und umgehend an uns zurückzusenden. Danach erhalten Sie dann genauere Informationen, wo sie sich an ihrem ersten Arbeitstag zu melden haben.
Mit herzlichen Grüßen,
Charles M. Walter, Personalleiter der Stadt New York"
Spontan lud er alle Freunde fürs nächste Wochenende zu einer großen Party ein. Er konnte es noch gar nicht begreifen: In einem Monat wird er alles zurücklassen: seine Familie, seine Freunde und sein