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Gelähmte Hunde: Ratgeber für Hundebesitzer, Tierärzte und Interessierte
Gelähmte Hunde: Ratgeber für Hundebesitzer, Tierärzte und Interessierte
Gelähmte Hunde: Ratgeber für Hundebesitzer, Tierärzte und Interessierte
eBook98 Seiten49 Minuten

Gelähmte Hunde: Ratgeber für Hundebesitzer, Tierärzte und Interessierte

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Über dieses E-Book

Dieser Ratgeber zeichnet sich dadurch aus, dass er auf persönlichen Erfahrungen beruht. Tipps, Rat und Hilfe aus erster Hand. Die Themenbereiche umfassen medizinische Belange, Handling im Alltag, Hilfsmittel und vieles mehr. Dieser Ratgeber ist gespickt mit Wortmeldungen unter anderem von Tierärzten und Prinzessin Lillyfee kommt auch zu Wort.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum21. Juli 2015
ISBN9783739290423
Gelähmte Hunde: Ratgeber für Hundebesitzer, Tierärzte und Interessierte
Autor

Katharina Hengl-Schmidl

Katharina Hengl-Schmidl wurde in Klosterneuburg geboren und fand den Weg über eine Ausbildung zur Bürokauffrau in eine veterinärmedizinische Praxis. Nachdem ihr Interesse auf der Neurologie und OP-Assistenz lag, arbeitete sie sehr bald auch in diesen Bereichen als Assistentin in verschiedenen Tierkliniken. Aus der eigenen Not - für ihren behinderten Hund keine adäquate Beratung zu finden - gründete sie 2011 den Verein "Behinderter Hund - Na und?, den sie bis heute als Oberau führt.

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    Buchvorschau

    Gelähmte Hunde - Katharina Hengl-Schmidl

    2015

    Der gelähmte Hund und sein Wesen

    Ein gelähmter Hund ist in seinem Wesen wie ein gesunder Hund, plus dem zusätzlichen Pflegeaufwand. Sie wollen genauso beschäftigt werden, am Familienleben teilnehmen, Neues entdecken und können auch allerhand Unfug treiben. Hat man einen gelähmten Hund Zuhause wird einem nie langweilig und so mancher Tag kann auch schon sehr anstrengend sein. Trotzdem ist die Beziehung zu einem gelähmten Hund etwas ganz besonderes. Sie kennen Ihren »Windelpopo« mit der Zeit in und auswendig, können jedes Schiefhalten eines Ohres richtig deuten und wissen genau um welche Uhrzeit die Windel stinkend gefüllt sein wird. Ja, man hat sehr viel mit Körperausscheidungen zu tun. Ja, man wäscht und putzt viel öfters und ja, manchmal verflucht man sich auch dafür, dass man einen gelähmten Hund aufgenommen hat.

    Leider stellen sich die meisten Menschen die Haltung eines gelähmten Hundes als zu leicht vor. Sie adoptieren einen gelähmten Hund und innerhalb von wenigen Tagen soll dieser bitte wieder abgeholt werden. Hier liegt der Fehler bei den vermittelnden Vereinen und Organisationen, die leider kaum oder sehr unzureichend aufklären. Die Vermittlung eines gelähmten Hundes, eigentlich von jedem Hund, sollte rein auf Fakten beruhen und nicht auf »er ist eine dankbare treue Seele«. Gelähmte Hunde sind wie alle anderen Hunde auch, nicht dankbar im eigentlichen Sinn. Sie können genauso unverträglich sein, vor Angst unsicher, mit Trennungsangst behaftet, oder sonst wieverhaltenskreativ sein. Vereine müssen bei diesen Hunden nicht nur einen Plan B, sondern auch mindestens Plan C und D haben.

    Gerne hört man auch die Worte »der ist ja so arm«. Behinderte Hunde sind weder arm, noch trauern sie der Vergangenheit nach, in der sie z.B. noch laufen konnten. Ein Hund lebt im Hier und Jetzt. Es interessiert ihn weder was morgen oder übermorgen ist, noch wird er davon träumen als er noch mit 4 Pfoten über die Wiese laufen konnte. Ein gelähmter Hund der bestens versorgt wird und am Familienleben teilnehmen darf, ist daher absolut nicht arm und bedarf auch keinem Mitleid.

    Die häufigsten Ursachen einer Lähmung

    Die häufigsten Ursachen für Lähmungen, sind neurologisch bedingt. Erkrankungen oder Verletzungen im Zentralnervensystem können zu vorübergehenden oder dauerhaften Teil- und Komplettlähmungen führen (z.B. Bruch in der Wirbelsäule, Bandscheibenvorfall, etc.)

    Es gibt eine Vielzahl an neurologischen Erkrankungen die zu einer dauerhaften Behinderung führen können. Auf die häufigsten möchte ich im Folgenden kurz eingehen.

    Neurologische Ursachen

    Bandscheibenvorfälle stehen hier sicher an oberster Stelle und es kann jeden Hund plötzlich treffen. Manche Rassen haben auf Grund ihres Körperbaus die Tendenz einen solchen zu bekommen. Deshalb hier eine kurze Erklärung, was ein Bandscheibenvorfall überhaupt ist.

    Die Bandscheibe liegt zwischen den Wirbeln und dient nicht nur als Stoßdämpfer sondern ist auch für die Beweglichkeit der Wirbelsäule verantwortlich. Es gibt zwei unterschiedliche Ursachen für einen Bandscheibenvorfall. Entweder hat der Bindegewebsring Flüssigkeit verloren, hier spricht man von einer Dehydrierung, und er verliert dadurch seine Festigkeit wobei sich die Gallertmasse in Richtung Rückenmark verschiebt und einen gewissen Druck auch auf die umgebenden Nerven ausüben kann. Oder der Bindegewebsring reißt gänzlich und die Gallertmasse kann Richtung Rückenmark austreten. In der Medizin unterteilt man in:

    Grad 1: reine Schmerzsymptomatik

    Grad 2: Koordinationsstörungen (Ataxie)

    Grad 3: Teillähmung der betroffenen Pfoten (Parese) - noch gehfähig

    Grad 4: Teillähmung der betroffenen Pfoten - nicht mehr gehfähig

    Grad 5: Vollständige Lähmung mit Tiefenschmerz

    Grad 6: Vollständige Lähmung ohne Tiefenschmerz

    Die Therapie kann konservativ (leichter Schweregrad) oder auch chirurgisch erfolgen. Da durch ein einfaches Röntgen der Bandscheibenvorfall nicht genau diagnostiziert werden kann, wird ein CT, MRT oder eine Myelographie (Röntgen mit Kontrastmittel) empfohlen um die Ursache und die genaue Lage festzustellen und gegebenenfalls sofort operieren zu können.

    Für eine erfolgreiche Therapie des Bandscheibenvorfalls spielt Zeit eine große Rolle. Je länger man mit einer Operation (sollte diese bereits empfohlen worden sein) wartet umso geringer werden die Chancen, dass der Hund keine bleibenden Schäden davonträgt. Das Zeitfenster kann mit max. 48 Stunden berechnen werden.

    Wenn der Bandscheibenvorfall chirurgisch behandelt werden muss, dann ist jede konservative Methode aussichtslos. Die Bandscheibe kann durch konservative Behandlungsmethoden nicht wieder reponiert werden und daher wird die Ursache nicht behoben. Je nach Schweregrad wird sich auch sofort nach der Operation keine sofortige Verbesserung einstellen. Oft bleibt der Hund

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