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S e h n e n bis Z u l e t z t: Erotische Erzählungen
S e h n e n bis Z u l e t z t: Erotische Erzählungen
S e h n e n bis Z u l e t z t: Erotische Erzählungen
eBook137 Seiten1 Stunde

S e h n e n bis Z u l e t z t: Erotische Erzählungen

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Über dieses E-Book

Die ‚Erotischen Erzählungen’ dieses Bandes spiegeln die
Vielfalt der Erotik und der Sexualität wider. Erotik und Sex als wohl eines der tiefgreifendsten Erlebnisse und Mysterien des Menschen zu allen Zeiten.
Mit grosser Offenheit und mit eindeutiger Sprache werden die endlosen Versuche geschildert, sich im Labyrinth der Gefühle und der Emotionen zurecht zu finden.
Sexualität - für viele Menschen aber auch eine Pforte um zu einem enorm gesteigerten Lebensgefühl und zur Ekstase zu gelangen. Und jedes Alter, jede Generation ist aufgerufen, dieses ‚endlose Sehnen’ für sich zu entdecken und Erfüllung oder Scheitern der Liebe zu erleben.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum4. Dez. 2012
ISBN9783839176559
S e h n e n bis Z u l e t z t: Erotische Erzählungen
Autor

Markus Dosch

Markus Dosch, geb. 1931 in Allach bei München. Nach Volks-und Hauptschule Pimpf im Dritten Reich. Danach in verschiedenen Berufen, zuletzt Versicherung. Schreibt Kurzgeschichten, Erzählungen, Gedichte.

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    Buchvorschau

    S e h n e n bis Z u l e t z t - Markus Dosch

    Abschied

    Arrangement zu Dritt

    Sollte sie nun ‘Herr Mauer’ zu ihm sagen oder einfach ‘Bertold’? Das war gar nicht so einfach; sie wollte nicht allzu förmlich zu ihm sein, ihn aber auch nicht ermuntern, sich Freiheiten ihr gegenüber herauszunehmen. Da tat sich Renate wohl leichter, denn sogar ein Blinder konnte sehen, wie sie ihn umschwänzelte und ihm nicht von der Seite wich, wenn es ging. Sie, Elisa, hatte jedoch den Eindruck, dass er nicht so recht zog, Renate auf Distanz hielt und sich mehr ihr zuwandte. Es ging sogar so weit, dass er sie an sich zog, wenn er ihr in den Mantel half. Nicht so auffällig für die andern, aber für sie doch unverkennbar. Nun waren sie zu dritt in Augsburg gelandet, bei einem Seminar der Firma, und sie musste zusehen, wie sie mit den beiden anderen fertig wurde. Sie betrachtete sich im Spiegel und war eigentlich ganz zufrieden mit ihrem Body und ihrem Make-up. Schon elegant, aber nicht übertrieben, nicht schön, aber apart. Nur ihre widerspenstigen Haare machten ihr zu schaffen – zu aufgebauscht, nicht zu ihrer Erscheinung passend. Sie musste nochmals mit dem Friseur reden. War Bertold in sie verliebt? Oder machte er ihr den Hof, weil in der Firma keine andere war, die ihm zusagte? Schwer zu sagen. Sie überlegte sich, wie sie ihn weiter behandeln sollte: ganz cool oder ein wenig entgegenkommend? Auf keinen Fall wollte sie mit ihm eine Beziehung eingehen, nein, das kam überhaupt nicht in Frage. Sie durfte ihn auch nicht wegstoßen, ihn nicht brüskieren, denn was verbarg sich hinter seinem glatten Yuppie-Aussehen und seinen smarten Redensarten?

    Sie sah auf die Uhr. Bald würde Renate kommen, um mit ihr zu verabreden, wie sie den heutigen Abend gestalten sollten. Irgendwohin ausgehen, in ein gutes Lokal oder in ein Variété?

    Als es läutete, warf sie noch einen flüchtigen Blick in den Spiegel und stöckelte zur Eingangstür. Es stand aber nicht Renate draußen, sondern Bertold. Damit hatte sie nicht gerechnet. Frauen waren einfach nie pünktlich, das wusste sie eigentlich selbst am besten.

    Hallo, Frau Seitz! Bertold hielt kurz inne und betrachtete sie. Etwas ungeniert, wie sie empfand.

    Ja, hallo, Herr Maurer, Sie schon hier! Ich habe eigentlich Frau Kroll erwartet.

    Bertold grinste und sagte langsam: Ich hoffe, ich habe Sie nicht unangenehm überrascht mit meinem Besuch. Ich wollte… Er kam leicht ins Stottern, …ich wollte Sie mal alleine sprechen. Er drängte sie in den langen Gang des Hotelzimmers, und sie hatte das ungute Gefühl, dass er eventuell versuchen würde, diese Situation auszunutzen.

    Sie hastete an den kleinen Tisch des Zimmers und hielt sich an der Kante fest. Das gab ihr ein wenig Sicherheit, da Bertold ein Stück vor dem Tischchen stehen blieb und aus seiner Managertasche ein paar Papiere hervorzog.

    Bertold lächelte und sagte: Warum so förmlich, Elisa? Sagen Sie doch Bertold zu mir. Das ist für uns beide doch viel einfacher. Mit Frau Kroll, also mit Renate, hat das schon geklappt. Sie war damit gleich einverstanden.

    Ja dachte sie, das wundert mich nicht, wo sie doch auf dich so steht. Mein Gott, was war schon dabei, wenn sie sich beim Vornamen nannten. Das Duzen wollte sie jedenfalls nicht so schnell hinnehmen. Das konnte er ja mit der anderen machen. Ja, gut, flüsterte sie, wir können das machen, Bertold.

    Sie lachten beide, als ob sie ein ganz besonderes Problem gelöst hätten, und Bertold legte die Blätter auf den Tisch. Am besten, ich komme gleich zu Ihnen hinüber, Elisa. Dann können wir die Unterlagen gemeinsam ansehen. Im Nu stand er neben ihr und drückte sich ziemlich dicht an ihre Seite.

    Was sollte sie tun? Ihn zurückweisen? Sie roch sein ziemlich aufdringliches Parfüm. Sie hasste Männer, die sich mit Parfüm einschmierten. Was wollten sie damit verbergen? Ihren Stallgeruch oder ihren Minderwertigkeitskomplex? Sie rückte etwas weg von ihm und er blieb stehen und verzog sein Gesicht zu einem leichten Grinsen, als wollte er sagen: ‘Warum haben Sie Angst vor mir, Elisa? Ich bin doch ganz harmlos, wir sind doch Kollegen in einer Firma und müssen zusammenhalten.’

    Was war nur mit Renate los? Warum kam sie nicht wie verabredet? Und wenn er sie nun aufs Kreuz legte? Sie strich sich die Haare zurück und atmete tief ein und aus. War sie nun ganz verrückt geworden? Der Kerl da neben ihr war doch wirklich handsam, kein Ungeheuer. Sie musste keine Angst vor ihm haben – er würde doch seine Position in der Firma nicht aufs Spiel setzen. Niemals. Sie kannte diese Sorte von Männern nur zu gut. Im Grunde waren sie Feiglinge, hatten selbst Angst vor Frauen und brachten im Bett nichts zustande.

    Sehen Sie, Elisa, sagte Bertold, es gibt einige Abteilungen bei uns, die können einfach mit den Kosten nicht umgehen. Soll die Firma einige Leute hinauswerfen, nur weil die Abteilungsleiter Dummköpfe sind? Das kann es doch nicht sein, oder sehen Sie das anders? Er grinste wieder und beugte sich über die Blätter.

    Ich hoffe, Bertold, dass meine Abteilung davon nicht betroffen ist, oder wollen Sie mich auch ‘hinauswerfen’? Für einen Augenblick wurde es ganz still im Raum, und sie hörte das Gurren der Tauben auf dem Fenstersims draußen und das Rumpeln eines schweren Fahrzeugs auf der Straße weit unten.

    Sie sah, wie sich seine Augen zusammenzogen. Er presste hervor: Wie können sie sowas sagen, Elisa? Kennen sie mich so schlecht, dass Sie mir sowas zutrauen? Er atmete tief aus. Ich will Sie doch beschützen, haben Sie das noch nicht bemerkt? Ich … ich … seine Augen verschleierten sich, er schaute Hilfe suchend zur Decke des Zimmers und klopfte dann auf die Papiere auf dem Tisch. Das betrifft Sie nicht, ganz und gar nicht, nicht im Geringsten. Sie müssen mir vertrauen, Elisa. Plötzlich ließ er sich auf den Stuhl fallen und seufzte tief auf. Er sackte zusammen und stotterte: Elisa, Sie müssen mir helfen. Sehen sie denn nicht, wie es um mich steht? Er drehte sich zu ihr, und sein Gesicht zeigte auf den Wangen rote Flecken. Wollte er ihr hier eine Szene machen?

    Sie empfand nichts für ihn. Wo blieb denn Renate? Herrgott, wo blieb sie nur?

    Er schluchzte: Als Kind hat man mich nicht geliebt, alle haben mich gehasst, alle, alle - am meisten meine Mutter. Ruckartig stand er auf und schrie: Ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr! Nur Sie können mir helfen, Elisa, nur Sie!

    Mein Gott, dachte sie, was soll ich nur machen mit ihm? Er wird sich doch nicht an mir rächen wollen wegen seiner Mutter!

    Er trat einen Schritt auf sie zu, und sie sah das böse Funkeln in seinen Augen. Sie wich zurück und spürte den kalten Druck des marmornen Fensterbretts. Da läutete es, und sie rief: Das ist sicher Renate! Ja, ja! Es ist Renate! Gott sei dank – gerade zur rechten Zeit!

    Sie rannte zur Tür, so schnell, dass sie beinahe ihren linken Schuh verloren hätte. Als sie Renate vor der Tür stehen sah, wäre sie ihr am liebsten um den Hals gefallen, so erleichtert war sie. Nun war sie nicht mehr allein mit dem Jammerlappen, der sich so hatte gehen lassen. Zugleich empfand sie aber ein gewisses Mitleid mit ihm, denn sie wusste aus eigener Erfahrung, wie einem die Liebe zusetzen konnte. Die Zeitungen standen voll von Berichten über die abscheulichsten Verbrechen, die aus verschmähter Liebe getan wurden. Nicht nur von Monstern, sondern von Leuten wie sie und …

    Hallo, Frau Seitz!, rief Renate gut gelaunt, entschuldigen Sie die Verspätung; ich musste einfach noch zum Shoppen. Es gibt hier unglaublich gute und billige Sachen, so sind halt die Schwa… Sie hielt inne, als sie Bertold erblickte.

    Ihr Gesicht verfinsterte sich, und Elisa meinte, eine Spur von Enttäuschung in ihren Augen zu erkennen. Renate ging auf Bertold zu und gab ihm die Hand.

    Er versuchte ein Grinsen, aber er brachte nur eine Grimasse zustande und flüsterte: Hallo, Renate, Elisa hat mir schon gesagt, dass du auch kommen würdest. Wir … wir … Wieder kam er ins Stottern, und wieder breiteten sich über seine Wangen rötliche Flecken aus. Wir haben die Kostenprobleme der Abteilungen eruiert, nicht wahr, Elisa? Schaut wirklich nicht überall gut aus. Er deutete auf die Papiere auf dem Tisch.

    Renate wandte sich zu Elisa um und zischte: Ja, das finde ich nun aber wirklich super. Hier im Hotelzimmer müsst ihr euch diese blöden Kosten anschauen, wirklich prima.

    Ah, sie hätte es voraussehen können. Renates Schwarm hier bei ihr im Zimmer, dümmer hätte es nicht kommen können. Jetzt war natürlich ihre ganze gute Laune von der Begrüßung weg, und ihre Eifersucht war angestachelt worden. Ja, sie war wirklich eifersüchtig auf sie, Elisa. Nur weil sie mit diesem Langweiler zusammen war. Und dass es geschäftlich war, das würde sie ihr nie und nimmer glauben! Eine total verfahrene Situation.

    Frau Seitz, wo ist hier das Klo? Ich muss mal. Renate verschwand im Gang und ließ ihre Tasche halb geöffnet auf dem Fensterbrett stehen. Elisa blickte, ohne dass sie es wollte, in die Tasche. Sehr elegant, schwarz, mit einem super Futter, wohl Seide oder Samt. Dann sogen sich ihre Augen an einem Fläschchen fest. Es war nicht sehr groß, halb voll von einer dunklen Flüssigkeit, und plötzlich drang ihr ins Bewusstsein, dass ein Etikett mit einem Totenkopf auf der Flasche klebte. Was sollte das? Ein Fläschchen mit einem Totenkopf! Wollte Renate sich umbringen? Wegen Bertold vielleicht? Warum trug sie nur solch ein Gift mit sich herum? Hier gab es doch keine Ratten oder Mäuse zum Vergiften! Oder…?

    Ihr wurde schwindlig. War das Gift etwa für sie, Elisa, bestimmt? Nein, nein, das war eine Ausgeburt ihres Hirns. So was macht man doch nicht! Unter keinen Umständen! Aber wenn man daran ganz normal starb? Einfach an Herzstillstand? Kein Arzt würde ihr etwas nachweisen können. Sie musste sich anlehnen, und ihre Beine zitterten so, dass sie meinte, nicht mehr stehen zu können. Sie musste sich zusammenreißen, das war doch alles Blödsinn.

    Dann war Renate wieder neben ihr

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