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Rundor: oder die Reise ins schwarze Nichts
Rundor: oder die Reise ins schwarze Nichts
Rundor: oder die Reise ins schwarze Nichts
eBook392 Seiten5 Stunden

Rundor: oder die Reise ins schwarze Nichts

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Über dieses E-Book

Ein neuer Planet soll erforscht werden! Peter mit seinen Eltern als Wissenschaftler und ein ausgesuchtes Team werden darauf vorbereitet. Eine Reise in eine andere Welt mit Abenteuern und Gefahren, deren Realität nichts zu wünschen übrig lässt!
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum5. März 2015
ISBN9783738676990
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    Buchvorschau

    Rundor - Wolfgang Lentz

    Basisstation

    Abenteuerlust

    Wenn ich so zurückdenke, habe ich manchmal das Gefühl, wie wenn alles nur ein Traum war und doch ist alles in Gedanken so real, wie wenn es erst gestern passiert ist!

    Also nun zu mir, mein Name ist Peter Hansen! Ich war damals 12 Jahre alt, hatte lockige schwarze Haare und meine Ohren, na ja, die waren etwas weiter weg von meinem Kopf wie wohl geplant, deshalb hänselten mich meine Schulkameraden, worauf ich ab und an sehr sauer reagierte und deswegen von der Lehrerin öfters einen Verweis erhielt. Aber ich hatte mich irgendwie damit abgefunden und versuchte manchmal mit Pflaster an den Ohren über Nacht zu schlafen, damit eine gewisse Normalität irgendwann eintritt. Ich spielte gern Fußball und ansonsten stromerte ich mit Paul dem Nachbarjungen, der in meiner Schulklasse neben mir saß, in der Gegend umher.

    Ansonsten wüsste ich nicht, was ich momentan noch von mir sagen sollte, zumindest jetzt nicht!

    Mein Vater Hans Hansen, 38 Jahre alt , schlank, dunkelhaarig mit einem kleinen Oberlippenbart war Wissenschaftler in der Bio-Medizin und meine Mutter Monika Hansen, 34 Jahre alt, etwas kleiner als mein Dad, hager mit halblangen brünetten Haaren, war wohl so etwas wie eine Chemikerin. Beide waren in der Forschung tätig und so ergab es sich, dass dadurch das Familienleben nicht immer harmonisch ablief, denn beide hatten ihren Standpunkt, den sie nur all zu oft dem anderen als die perfekte Wahrheit zu erörtern versuchten, was oft in heftigen Streitgesprächen ausartete.

    Irgendwie hatte ich mich an diesen Zustand gewöhnt und fand mein Leben eigentlich gar nicht so schlecht, obwohl ich meine Eltern nicht sehr oft sah, wenn diese wegen ihres Berufes spät nach Hause kamen.

    Irgendwann, ich glaube es war so im November, hatte ich den Eindruck dass etwas passiert sein musste!

    Meine Eltern waren unwahrscheinlich aufgeregt und tuschelten vor sich hin, wie wenn sie vor mir etwas verheimlichen wollten.

    „Ist etwas, fragte ich und bekam aber nur eine abfällige Bemerkung wie, nein nichts besonderes!"

    Da dieser Zustand aber anhielt und meiner Meinung teilweise sogar extremer wurde, nervte ich meine Mutter andauernd, bis diese mir dann zu erklären versuchte, „weißt du, es ist alles eine geheime Sache und für uns eine riesige Möglichkeit, die wahrscheinlich nicht wieder kommt, aber ich kann dir nur so viel sagen, dass wir für eine besondere Mission ausgesucht worden sind, ich aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr sagen kann.

    Du erfährst es aber noch früh genug!"

    Zufrieden war ich mit dieser Antwort selbstverständlich nicht, aber ich wurde noch neugieriger und versuchte alles was gesprochen wurde zu belauschen.

    Dabei fiel mir auf, dass immer öfter die Rede vom Fliegen war.

    Fliegen, wie und wohin?

    Nachdem dieser Zustand anhielt, ich aber bisher nicht richtig deuten konnte um was es eigentlich ging, wurde meine Neugier endlich, zumindest zum Teil, gestillt.

    Es war so zwischen Weihnachten und Neujahr als mich meine Eltern baten zu ihnen zu kommen.

    Na endlich, dachte ich! Als ich ins Wohnzimmer kam, saßen beide auf dem Sofa nebeneinander, wie wenn sie sich jetzt einig geworden wären und sagten, ich solle im Sessel Platz nehmen.

    „Nun Peter, begann meine Mutter etwas zögerlich. „du hast sicherlich bemerkt dass wir ziemlich aufgeregt sind und nun ist der Zeitpunkt, mit dir über diese Angelegenheit zu sprechen.

    „Wie du weißt sind wir beide in der Forschung tätig und haben vor kurzem ein Angebot bekommen, welches unser Leben komplett verändern wird.

    Da die Angelegenheit als geheime Sache gilt, möchten wir dich bitten über dieses Gespräch niemandem etwas davon zu sagen, können wir diesbezüglich auf dich zählen?"

    „Na klar doch, um was geht es eigentlich?"

    „Dein Vater und ich sind ausgesucht worden für eine besondere Mission, nämlich zur Erforschung des Weltraumes!"

    „Wie, Weltraum? Fliegt Ihr in den Weltraum?"

    „Wir sollen an Bord eines Raumschiffes auf einem Planeten landen um dort die Umgebung zu erforschen um vielleicht eine Möglichkeit zu schaffen vor Ort eine Station aufzubauen.

    Was das für uns bedeutet, kannst du dir nicht vorstellen!"

    „Wie, wir fliegen auf den Mond?"

    „Nein, nicht wir und nicht der Mond!"

    „Wer denn dann und wohin?"

    „Also wir haben gedacht, dass du so lange wir beide weg sind zu deiner Tante ziehst, damit du in der Schule nichts versäumst!"

    „Wie, ich darf nicht mit? Nein, ich will nicht zur Tante!

    Ich will mit!"

    „Nein es geht nicht, du kannst nicht mit, dies würde nie genehmigt werden!"

    „Doch, ich will mit! Zur Tante geh ich nicht, dann geh ich auch nicht in die Schule!"

    „Peter, sei doch vernünftig, wir können dich nicht mitnehmen, so gern wir dies auch wollten!"

    „Dann frag ich halt selber nach, vielleicht kann ich doch mit!"

    Nun gut, dieses Gespräch dauerte noch etwas länger, bis meine Eltern es dann etwas erbost abbrachen mit der Bemerkung, „wir werden ja sehen"!

    Nun wir werden ja sehen, sagte ich auch zu mir und begann zu recherchieren, wo meine Eltern arbeiteten.

    Das war nicht schwer, denn im Büro meines Vaters waren genügend Hinweise und Schreiben vom Institut und eines war von der Raumfahrtbehörde.

    Ha, genau das Richtige!

    Ich schrieb mir die Adresse auf und ging nach der Schule mit zu Paul Behrens.

    Paul mein Schulkamerad, hatte rötliche Haare und ein etwas pausbäckiges Gesicht in dem unendlich viele Sommersprossen zu sehen waren. Er war etwas kleiner als ich und vielleicht nicht ganz so schlank, um das Wort dicklich zu vermeiden, aber ich konnte ihn gut leiden!

    Er war meistens immer gut gelaunt und wir hatten viel Spaß miteinander.

    Er und seine Mutter lebten alleine, da sein Vater vor einigen Jahren aus dem Haus verschwand und bisher nicht mehr wieder gekommen war.

    Bei ihm zu Hause angekommen fragte ich seine Mutter, Rita Behrens, eine gutmütige etwas füllige, blonde Person, ob sie mich zu meinen Eltern ins Institut fahren könnte?

    „Ins Institut?"

    „Was willst du dort Peter, deine Eltern kommen doch heute Abend wieder nach Hause?"

    „Ich denke schon, aber meine Mutter hat gesagt, wenn ich jemand finde der mich hinfährt, kann ich mal das Institut besichtigen und das wäre doch wahnsinnig interessant, nicht Paul?"

    „Au ja, ins Institut zu deinen Eltern! Was ist, Mum fährst du uns? Au ja bitte!"

    „Also gut ihr Quälgeister, aber erst nach dem Mittagessen und erst wenn ihr aufgegessen habt!"

    Es kam des Öfteren vor, dass ich bei Paul zu Mittag aß und anschließend nach den Hausaufgaben mit ihm spielen durfte, so wie heute.

    Ich glaube, so schnell hatten wir unser Mittagessen noch nie gegessen und waren kurz danach abfahrtfertig.

    „Wie, ihr seid schon fertig?" Überraschend hatte es Pauls Mutter registriert und machte sich an, sich für die Fahrt herzurichten.

    Da ich die Adresse aufgeschrieben hatte und im Auto ein Navigationsgerät eingebaut war, war es ein leichtes dort hin zu finden.

    Die Fahrt dauerte nicht allzu lange, bis wir am Gebäude des Instituts ankamen und nach dem Einparken des Fahrzeuges zum Eingang über die vielen Treppen hinauf liefen.

    Ein imposantes Gebäude mit riesiger Glasfassade und einem parkähnlichen Garten.

    Beim Pförtner angekommen, einem etwas ergrautem Herrn mit schütterem Haar und grauem Anzug, der uns nach unseren Wünschen fragte, sagte ich, wer ich bin und dass ich zu meiner Mutter wolle.

    Der nahm darauf das Telefon in die Hand, wählte eine Nummer und ich hörte wie er sagte: „ja wirklich ihr Sohn, der steht hier vor mir!"

    „Deine Mutter kommt gleich, " sagte er zu mir gewand und schüttelte dabei den Kopf.

    Nach einer Ewigkeit, wie mir vorkam, sah ich meine Mutter durch die Innenhalle auf uns zukommen. „Was macht ihr denn hier?"

    Mit fragenden Augen schaute sie mich zuerst und dann Pauls Mutter an.

    „Peter sagte, wenn ihn jemand hinfahren würde, dürfe er das Institut ansehen!"

    „Aber Peter, warum rufst du nicht vorher an?"

    „Ich wollte dir eine Überraschung bereiten!"

    „Die ist dir geglückt!"

    „Monika wenn es dir unangenehm ist, fahren wir wieder!"

    „Nein, nein Rita ist schon gut, also dann kommt mal mit!"

    Mmmh.. ich glaube meine Mutter war nicht gerade begeistert, aber wenn ich vorher angerufen hätte, dann wären wir jetzt nicht hier!

    Also fand ich, war es ein guter Schachzug, oder nicht?

    Wir gingen durch eine große lichtdurchflutete Halle, die mit Bäumen und Blumen bepflanzt war zu einem gläsernen Aufzug, der sich an der Außenfassade nach oben bewegte.

    Balkonbalustraden türmten sich von Stockwerk zu Stockwerk und die gläserne Außenhaut schien ins Unendliche zu wachsen.

    Man hatte den Eindruck in einem riesigen Gewächshaus zu stehen!

    Am Aufzug angekommen, drückte meine Mutter die Taste 3 .Stock und oben überquerten wir den langen Gang links, entlang der Balustrade die wohl verhindern sollte, dass jemand in den Abgrund stürzen könnte, zu einer Tür mit der Aufschrift Direktion.

    Ohne anzuklopfen öffnete meine Mutter, trat ein, sagte zu einer Dame in strohblond, mit einem enorm großen Busen, die an einem Schreibtisch saß„ guten Tag Silvia, ist der Chef im Büro" und ging ohne die Antwort abzuwarten schnurstracks auf eine dahintergelegene Tür zu.

    Kurz anklopfend öffnete sie diese und ich hörte wie sie sagte, „ Georg, mein Sohn ist mit seinem Schulkameraden und dessen Mutter Frau Rita Behrens draußen und würde gerne das Institut sehen, geht das in Ordnung?"

    Ich hörte Schritte und dann wurde die Türe von meiner Mutter freigegeben und es erschien ein kräftiger, gut gekleideter Mann, in hellgrauem Anzug und einer gelben Krawatte in der Türöffnung.

    Seine Haare waren blond, halblang und gescheitelt.

    Er wirkte entschlossen aber sehr sympathisch.

    „Hallo, also du bist Peter sagte er und ging auf mich zu, schüttelte mir die Hand und wandte sich an Paul. „Und wer bist du?

    „Ich bin Paul, " sagte dieser etwas stotternd, wohl nicht mit der Frage rechnend.

    „Guten Tag, sagte die Mutter Pauls und gab dem Chef meiner Mutter die Hand, „ich hoffe wir kommen nicht ungelegen?

    „Also wenn ihr schon mal hier seid, könnt ihr selbstverständlich das Institut ansehen!"

    „Na ja Monika, sagte er zu meiner Mutter gewand, „dann zeig mal deinem Besuch, wo du hier arbeitest!

    Also machten wir uns auf die „Socken" und meine Mutter gab sich redlich Mühe uns zu erklären was das alles zu bedeuten hat und woran hier geforscht wird.

    Ich habe alles nur bedingt wahrgenommen, die vielen Büros, die unendlich vielen Leute, die die hinter Glasscheiben irgendeiner Tätigkeit nachgingen, was aussah wie bei uns in der Schule im Chemie und Physikraum.

    Unendliche Informationen, die irgendwie durch meine Ohren hindurchgingen, denn meine Gedanken waren ganz woanders.

    „Ich muss mal, sagte ich zu meiner Mutter, „wo ist hier die Toilette?

    „Also Peter, den Gang runter, gegenüber vom Aufzug sind die Toiletten, wir warten auf dich!"

    „Ich finde euch schon, " hörte ich mich sagen, „wo geht ihr hin?

    „Also gut Peter, die blaue Tür dort hinten am Ende des Ganges ist der Aufenthaltsraum, dort warten wir auf dich!"

    „Ist gut, bis gleich!"

    Also ging ich Richtung Aufzug und Toiletten und drehte mich dabei um, um zu sehen wo meine Mutter, Paul und Pauls Mutter hingingen, bis diese in der beschriebenen Türe verschwunden waren.

    Schnell änderte ich meine Richtung und ging zu der Türe zurück wo „Direktion" darauf stand, öffnete diese, ging durch den Raum an Silvia vorbei, die vor Erstaunen nicht schnell genug reagieren konnte und öffnete nach kurzem Klopfen die Türe zum Büro des Mannes mit der gelben Krawatte.

    Im Hintergrund hörte ich wie anscheinend Silvia versuchte von Ihrem Stuhl aufzustehen um so schnell als möglich mir nachzueilen.

    Vermutlich um mich am Eintreten ins Büro ihres Chefs zu hindern.

    Doch ich war schneller!

    „Hallo Peter, " hörte ich den Mann mit der gelben Krawatte hinter seinem Schreibtisch sagen!

    „Wie kann ich dir helfen?"

    „Herr ….? „Olsen ist mein Name!

    „Herr Olsen, ich möchte Sie unter vier Augen sprechen!"

    „So wichtig?"

    „Ja, für mich sehr wichtig!"

    „Also, dann erzähl mal!"

    „Nun, ich weiß nicht wie ich anfangen soll, aber ich denke sie wissen sicherlich über meine Eltern Bescheid?"

    „Was meinst du?"

    „Na ja, mit der Mission!"

    „Mmmh… , haben deine Eltern mit dir geredet?"

    „Na ja, also es ist ja alles so geheim und ich darf nichts sagen, da habe ich mir gedacht, ich frage sie!"

    „Also Peter ich bin informiert und weiß Bescheid! Also frage mich!"

    „Meine Eltern haben gesagt, dass ich nicht mitkommen kann und ich zur Tante muss.

    Das will ich aber nicht, denn ich will mitkommen!"

    „Weißt du Peter, diese Mission ist nicht ganz ungefährlich und deine Eltern sind Speziallisten in ihrem Fach, deshalb können wir nur Leute gebrauchen die in irgendeiner Weise spezialisiert sind, damit diese Mission zum Erfolg wird!"

    „Aber ich kann doch auch irgendetwas Spezielles machen.

    Diese Mission mit einer kompletten Familie ist doch sicherlich auch etwas Wichtiges für die Zukunft und die Forschung oder nicht?

    Wenn ich nicht mit kann, gehe ich auch nicht in die Schule!

    Ihr Erwachsenen könnt machen was ihr wollt, entweder darf ich mit oder ich, ..ich, ..ich stelle irgendetwas an!"

    „Peter, lass mal gut sein, ich werde mit deinen Eltern reden – o.k.?

    Wo ist eigentlich deine Mutter?"

    „Ich glaube die sucht mich!"

    Herr Olsen stand auf, kam um den Schreibtisch und legte seine Hand auf meine Schulter.

    Wir gingen auf den Flur hinaus woher ich gekommen war, wo wir auch schon meiner Mutter begegneten, die außer sich vor Wut war.

    „Wo warst du, wir haben dich schon überall gesucht, was hast du dir nur dabei gedacht?

    Jetzt ist aber Schluss, ich denke ihr fahrt wieder nach Hause und du wartest zu Hause auf mich, hast du verstanden?"

    „Nun sei man nicht gar so streng Monika, sagte Herr Olsen, „es ist ja nichts passiert!

    „Rita, würdest du bitte?"

    „Tut mir leid Monika!"

    „Ist schon gut!"

    „Tschüss bis heute Abend!"

    Ich drehte mich um, schaute kurz Herrn Olsen an und folgte Pauls Mutter zum Aufzug.

    Wir verließen das Institut und fuhren wieder nach Hause.

    Wow, was wird das heute Abend wohl geben?

    Na ja eigentlich ist mir das egal, Hauptsache ich darf mit!

    Zuhause angekommen verkroch ich mich in mein Zimmer und wartete auf das mich zu erwartende Ungewitter.

    Gegen Abend, es war schon dunkel, rief mich meine Mutter, ich solle zum Nachtessen kommen.

    Also ging ich runter ins Esszimmer.

    Meine Mutter und mein Vater saßen schon am Tisch.

    „Wasch dir die Hände und komm!"

    „Hab ich schon!"

    „Setz dich hin!"

    Ich merkte, dass etwas in der Luft lag und so begann ich vor mich hin zu kauen, ohne dass ich eigentlich etwas schmeckte.

    „Nun Peter, du warst heute bei Herrn Olsen und hast ihn genervt, um ihn zu überzeugen, dass du mit willst, sonst würdest du irgendetwas anstellen, richtig?"

    „Na ja, so war es auch nicht gerade, aber ich will unbedingt mit, sonst gehe ich nicht in die Schule und schon gar nicht zur Tante!"

    „Peter ist dir klar, dass du mit deinem Verhalten unsere Mission gefährdest und wir aus dem Programm gestrichen werden können!"

    „Aber was ist den schon dabei wenn ich mitgehe?

    Es ist vielleicht auch für die Forschung wichtig, wenn eine komplette Familie diese Mission macht!"

    „Peter hier geht es um sehr viel mehr als du dir denken kannst und in diesem Fall müssten die gesamten Aufsichtsratsmitglieder zustimmen, weil dies ein Sonderfall wäre, ist dir das klar?"

    „Ist mir egal, ich will mit!"

    Na ja diese Diskussion war wieder einmal endlos und unbefriedigend. Zum Schluss ging ich beleidigt auf mein Zimmer, da meine Eltern sich wieder einmal über das „Wenn und Aber" in die Wolle gerieten.

    Ich verhielt mich in der nachfolgenden Zeit reserviert und beleidigt, sagte nur das Notwendigste und zog mich auch bei schönem Wetter auf mein Zimmer zurück!

    Alle Versuche mich herauszulocken, auch von Paul, waren erfolglos und somit verging Tag für Tag und Woche für Woche.

    Irgendwann, ich denke es war im Februar, kam Herr Olsen zu Besuch.

    Herr Olsen bei uns, wann hat es dies schon einmal gegeben?

    „Peter kommst du runter, Herr Olsen ist da und möchte dich sprechen!"

    Mich sprechen, Herr Olsen?

    Also ging ich runter und sagte schön „Guten Tag Herr Olsen".

    Herr Olsen war wie immer sehr korrekt gekleidet, heute in einem dunklen Anzug mit silberner Krawatte.

    Sein Gesichtsausdruck war sehr ernst. Er setzte sich an unseren Esstisch und rückte den Stuhl links neben sich zu recht.

    „Hallo Peter, ich, wir möchten mit dir reden, würdest du dich bitte hier setzten."

    Er zeigte auf den Platz am Esstisch und meine Eltern setzten sich auch zu uns.

    „Wir hatten wegen dir, also der Aufsichtsrat und noch ein paar andere Personen die was zu sagen haben, größere Diskussionen.

    Bisher gab es das noch nie, dass ein Kind mitfliegt.

    Wir mussten uns einige plausible Ausreden für die Schule und die Behörden einfallen lassen!

    Also Peter, du bist nicht davon abzubringen, du willst unbedingt mit?"

    „Ja, ja, ich will mit, super ich darf mit!"

    „Moment, Moment so schnell geht das nicht, nur unter einer Bedingung!

    Du musst uns versprechen, wenn du den gesundheitlichen Anforderungen nicht gerecht wirst, dass heißt wenn du die Prüfungen nicht bestehst, wirst du dies akzeptieren und hier bleiben, versprichst du das?"

    „Ja klar, aber ich werde alles bestehen, ihr werdet schon sehen!"

    „Also nächsten Dienstag fährst du mit deiner Mutter zum Arzt und zum Institut zur Untersuchung, alles klar?"

    „Ja klar, alles klar! Super ich fliege zum Mond, ich fliege zum Mond!"

    „Halt Peter, noch eine Bedingung, du darfst niemandem etwas davon erzählen, sonst kannst du nicht mit, o.k.?"

    „Na ist doch klar Herr Olsen, ich sage bestimmt niemand etwas!"

    Und so nahm alles seinen Lauf!

    Am darauffolgenden Dienstag musste ich schon um 6:00 Uhr aufstehen, damit wir den Termin um 8:00 Uhr beim Arzt und im Institut wahrnehmen konnten, ohne etwas zu frühstücken.

    Die Fahrt zum Institut dauerte für mich „gefühlte Stunden" und immer wieder ertappte ich mich dabei, wie ich vor mich hindöste und ab und zu meine Augen schloss. Nur die Aufregung hielt mich wach!

    So müde wie ich war und hungrig, untersuchte mich der Arzt, ein etwas älterer Herr mit weißem Kittel, einer dicken Hornbrille auf der Nase und einer kleinen Hasenscharte über der Oberlippe links.

    Ich musste husten, Liegestützen machen, Fahrrad fahren und so komisches weißes Zeug trinken, was furchtbar schmeckte.

    Danach wurde ich in so eine Röhre gesteckt um mich zu untersuchen.

    Während dieser Untersuchung hatte ich jede Menge Kabel um mich herum und an mir dran, wie man im Fernsehen immer sieht, im Krankenhaus in der Notfallaufnahme.

    Also ich war total verkabelt.

    Dann machten sie noch eine Urin- und eine Stuhlprobe, wie unangenehm!

    Im Institut wollten sie alles Mögliche wissen und fragten mir ein Loch in den Bauch.

    Irgendwann gegen Nachmittag, immer noch hungrig, war dann alles durchgestanden, so hoffte ich zumindest, denn ich war müde und fühlte mich irgendwie kaputt.

    Mein Magen hatte sicherlich den tiefsten Punkt in mir erreicht und immer noch nichts zu essen!

    In diesem Zustand hoffte ich, bald nach Hause zu können um endlich meinen knurrenden Magen zu beruhigen.

    Gott sei Dank war die Untersuchung kurz darauf endlich vorbei und wir machten uns auf den Heimweg!

    Zuhause angekommen legte ich mich auf die Coach, dachte nicht einmal mehr an Essen und schlief sofort ein.

    Meine Träume drehten sich nur um eins, ich im Weltraum mit Aliens zusammen, wow!

    Es war so gegen 6:00 Uhr abends als mich meine Mutter weckte und zum Abendessen holte.

    „Na, wie war die Untersuchung, " fragte mein Dad?

    „Alles in Butter, " war meine Antwort, die allerdings nicht so richtig buttermäßig rüberkam.

    Ich war immer noch müde und fühlte mich total zerschlagen.

    Nach dem Abendessen ging ich sofort zu Bett und führte meinen unterbrochenen Schlaf weiter fort.

    Meine Träume drehten sich nur noch um Aliens und fremde Welten, wie in einem Comic, dass ich vor einiger Zeit gelesen hatte. Ich war der Held und besiegte die Bösen dieser fremden Galaxien!

    Schweißgebadet wachte ich immer wieder in der Nacht auf und war froh endlich am Morgen aufzustehen, um endlich diese Träume abzuschütteln.

    Aufgeregt, in freudiger Erwartung stand ich auf und fragte sofort meine Mutter. „Na, wie ist die Untersuchung gelaufen?"

    „Peter die Ergebnisse kommen erst in zwei Tagen, also gedulde dich noch etwas!" Gedulden? Ich mich gedulden?

    Bei dieser Anspannung!

    Die zwei Tage waren wie zwei Wochen und ich erwartete meine Mutter abends schon sehnsüchtig.

    „Und, " fragte ich?

    „Was und?"

    „Na wie ist die Untersuchung gelaufen?"

    „Ich bin froh dass ich einen gesunden Sohn habe, aber in Betracht der zukünftigen Ereignisse, weiß ich nicht was ich dazu sagen soll!"

    „Was soll das heißen, bin ich nun o.k. oder nicht?"

    „Du bist vollkommen o.k. mein Sohn!"

    „Juhu, juhuuu ich fliege zum Mond, ich fliege zum Mond!"

    „Peter, lass dass und schreie nicht gar so laut, es braucht niemand zu hören!"

    „Entschuldigung, tut mir leid! Bin schon still!"

    War das eine Freude in mir, ich hätte zerspringen können.

    Ich als erstes Kind auf dem Mond.

    Die Zeit verging nur allzu schleppend und ich musste mehrmals ins Institut und wurde darauf vorbereitet mit einem Raumfahranzug umzugehen. Sich in diesem Ding zu bewegen war gar nicht so einfach! Ich kam mir vor wie der Michelin-Mann im Film Ghostbusters. Man setzte mich in eine Art rotierende Gondel, die sich im Kreis dreht, um herauszufinden ob es mir schlecht wird. Dann war da noch so ein Raum wo man so eine Art Schwerelosigkeit simulierte, um festzustellen, wie ich damit zu Recht komme. Ha wie beim Jahrmarkt mit Karussell und Achterbahn. Es machte mir richtig Spaß und manchmal war es schade, dass es nicht noch länger ging! Ich bekam jede Menge Zettel und Vorschriften die ich durchlesen sollte.

    Wer soll sich das alles merken?

    Aber egal, ich tat was ich tun konnte und versuchte mir so viel als möglich zu merken.

    Bereits ab dem 25.April mussten wir unsere Ernährung umstellen, das heißt nur noch flüssige Nahrung und zu Trinken gab es so eine Art süßer Sprudel, sonst nichts!

    Es solle die Abwehrkräfte stärken und die Verdauung regeln, damit nachher alles mit dem Organismus besser klappen soll, sagte meine Mum, aber verstanden habe ich das eigentlich nicht so ganz.

    Dann endlich, ich weiß es noch wie heute genau am 28.April, meinem Geburtstag sollte es losgehen, endlich!

    Ich verabschiedete mich von Paul und sagte ihm, dass ich eine Zeit weg muss und aber bald wieder zurück bin.

    Auf seine Fragen wohin und warum, sagte ich nur: „meine Eltern müssen beruflich verreisen und ich darf nicht alleine zuhause bleiben, also werde ich die Zeit bei irgendwelchen Verwandten verbringen, bis sie wiederkommen.

    Frag einfach nicht weiter Paul, es ist halt so! Also mach`s gut, bis auf bald!"

    „Du auch Peter und komme gesund wieder, lässt du mal was von dir hören?"

    „Bestimmt und grüße deine Mutter von mir!"

    Der Countdown

    Wir wurden schon am 27.April von einer großen, dunklen Limousine abgeholt und zum Flughafen gebracht.

    Eine Sondermaschine wartete schon. Nur wir drei und das Flugpersonal, ohne Gepäck!

    Das Flugzeug war sehr klein, aber für uns reichte es aus und die Stewardess war sehr nett.

    Während des Fluges bekamen wir zu trinken und zu essen, allerdings nur wieder Flüssiges wie zuhause.

    Ich war so aufgeregt, dass ich kaum etwas runter bekam.

    Nach ungefähr einer Stunde landeten wir auf einer Militärbasis und wurden nach der Landung sofort in Empfang genommen und in ein großes viereckiges, gläsernes Gebäude gebracht.

    Dort warteten schon ziemlich viele Leute, darunter auch ein paar, die mitfliegen sollten.

    Mein Dad und meine Mum gaben einigen die Hand und begrüßten diese mit Namen.

    Ich habe mir die Namen nicht gemerkt, die ich zu hören bekam, denn es waren zu viele und ich war zu aufgeregt um meine Gedanken ordnen zu können.

    Zwischen einer Menge von Leuten und meinen Eltern wurde ich in einen anderen Raum geschoben.

    Jetzt waren nicht mehr so viele Leute im Raum!

    „Wo sind wir jetzt, " fragte ich meinen Dad?

    „Das ist der Vorbereitungsraum, hier sind nur die Leute die mitfliegen und ein paar, die die Ausrüstung nochmals kontrollieren!"

    „Wow, wann geht es los?"

    „Heute Abend, wenn die Sicherheitskontrollen nochmals durchgeführt wurden und alles in Ordnung ist!"

    Jetzt registrierte ich erst die Schränke die im Raum standen.

    Wie Kleiderspinde im Hallenbad, mit Kleidungsstücken und Ausrüstung darin.

    Dort hingen auch die Anzüge und dort an einem Spind stand sogar mein Name „Peter Hansen".

    Wir mussten uns in so einer Art Umkleidekabine ausziehen und duschen, das Wasser roch etwas komisch, Desinfektionsmittel wie ich nachher erfuhr, und bekamen neue Kleidungsstücke zum Anziehen.

    Danach wurde der Anzug darüber gezogen, wobei mir jemand half, da dies nicht ganz so einfach war.

    Ich spürte meinen Herzschlag bis zum Hals, welche Aufregung!

    Endlich waren wir alle in den Raumfahreranzügen und schauten uns gegenseitig an.

    „Hallo Peter, " ein hünenhafter Mann mit strohblondem Haar, hellblauen Augen und der Statur eines Bodybuilders, gab mir die Hand.

    Ich las seinen Namen auf dem Anzug, John Braun.

    „Hallo Herr Braun!"

    „John ist mein Name Peter, wir werden über eine längere Zeit zusammen sein und da ist es besser wir behandeln uns wie Freunde, o.k.?"

    „Klar Herr Br…, eh John!"

    Noch vier Personen waren außer uns mit den Anzügen bekleidet.

    Eine dunkelhaarige schlanke etwa 30 jährige Frau namens Iris Pentow, deren dunkle ausdrucksvolle Augen auf mich gerichtet waren und durch ihr freundliches Lächeln sehr sympathisch wirkte.

    Ein kleinerer gedrungener, schon etwas grauhaariger aber doch noch junger Mann namens Rudi Szlesak, dessen seitliche Koteletten sehr weit ins Gesicht reichten.

    Ein etwas schwergewichtiger, dunkelhaariger und ernst dreinblickender Mann namens Boris Meier, dessen unsteter Blick permanent umherschweifte, wie wenn er etwas suchte und ein sehr hagerer, vielleicht 30 jähriger grinsender Kerl namens Thomas Jonson mit braunem halblangem Haar, der zu Allem irgend etwas zu sagen hatte und sich anscheinend sehr gern selber reden hörte.

    Somit waren wir insgesamt acht

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