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Make a wave
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eBook99 Seiten1 Stunde

Make a wave

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Über dieses E-Book

"Sei du selbst!"
"Lass dich nicht unterkriegen!"

"Lebe nicht nur in der Vergangenheit!"

Drei Jugendliche berichten über die Höhen und Tiefen in ihrem bisherigen Leben und wollen so anderen Personen helfen, die Ähnliches erlebt haben. Sie zeigen auf, wie sie unter anderem mit Mobbing, Abweichungen der Normalität und Schicksalsschlägen umgegangen sind und geben so ein wenig Mut an ihre Leser weiter.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum18. März 2015
ISBN9783738677805
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    Buchvorschau

    Make a wave - Emely Groß

    Begebenheiten.

    Teil I

    „So jetzt hab ich aber genug erzählt. Erzähl du mal was. „Was soll ich denn erzählen? „Erzähl mir von dir, Hannah, von deinem Leben „Von meinem Leben? Bist du sicher, dass du das hören willst? „Ja natürlich möchte ich das. Na los, komm schon „Na gut ok, aber es ist definitiv kein Märchen… „Das ist mir egal. Ich möchte wissen, wie du aufgewachsen bist, das interessiert mich." Ich bin mir ziemlich unsicher, ob ich wirklich alles erzählen möchte.

    Zunächst schaue ich mich um. Wir sitzen in einem Café. Es sind noch so viele andere Leute hier. Er schaut mich erwartungsvoll an und da beschließe ich, dass ich wirklich alles erzählen werde, mir wurde schließlich auch alles erzählt. Doch ganz wohl fühle ich mich immer noch nicht dabei. Ich bin jetzt achtzehn und erzählt habe ich meine Geschichte noch nie so, wie ich sie jetzt gleich erzählen werde.

    Es ist die komplette Wahrheit. Meine Sicht auf das Ganze. Man sagt ja, bei jeder Geschichte geht bei einer Erzählung ein Teil verloren. Also dürfte meine Geschichte wohl noch komplett sein. Ich atme einmal tief ein, fasse meinen Mut zusammen und fange an: „Also… Ich denke, du kannst dir schon denken, dass mein Leben bisher nicht gerade sehr ruhig verlaufen ist. Ein Nicken. „Ok, ähm… als ich sieben Monate alt war, ist mein Papa gestorben.

    Jetzt werde ich geschockt angeschaut. Damit hat er wohl nicht gerechnet, was wird er bloß sagen, wenn er erfährt, was noch alles passiert ist… „Was hatte er?", fragt er mich. „Speiseröhrenkrebs. Er war schon krank, bevor ich geboren wurde. Das war eine sehr schwere Zeit für meine Mama. Ich meine, zu wissen, dass der eigene Mann sehr krank ist und vielleicht nicht überleben wird, aber dennoch ein Kind auf die Welt bringen… Das ist schon schwer.

    Was wirklich alles zu der Zeit passiert ist, weiß ich nicht genau. Ich weiß nur, dass ich eine große Stütze für meine Mama war. Sie musste ja für mich sorgen und hatte so eine Aufgabe. Besonders nachdem mein Papa gestorben ist, war es so. Mitbekommen habe ich von alldem eigentlich ja nichts. Wobei ich glaube, dass ich trotzdem gespürt habe, dass etwas nicht stimmt. Aber mir ist am Anfang eigentlich gar nicht aufgefallen, dass etwas nicht stimmt. Für mich war es immer normal, keinen Papa zu haben. Ich hab es ja nicht anders gekannt, also war es normal. Erst später, irgendwann im Kindergarten, ist mir mal aufgefallen, dass alle anderen Kinder noch jemanden außer der Mama haben. Also hab ich meine Mama gefragt. An diese Situation kann ich mich noch gut erinnern. Es war bei uns zu Hause, im Wohnzimmer.

    Ich hab sie gefragt, wo mein Papa eigentlich ist und sie hat mir erzählt, dass er jetzt im Himmel ist. Das war für mich damals ok. Ich habe es verstanden und habe mir immer vorgestellt, dass er von da oben auf uns aufpasst und uns zuschaut. So war er für mich doch irgendwie immer mit dabei. Ich kann mich auch noch eine Situation erinnern, die mir selbst auch schon öfter erzählt wurde. Da war ich sieben oder acht. Ich war bei meiner Oma und bei meinem Opa zu Hause. Und dort hat im Kleiderschrank das alte Kommunionkleid meiner Mama gehangen. Ich habe es geliebt, das Kleid anzuziehen und damit herumzulaufen. Einmal als ich es anhatte, bin ich auf den Balkon gegangen und hab dort getanzt. Später bin ich dann wieder rein und meine Oma hat mich gefragt, was ich da gemacht habe. Als Antwort hat sie bekommen: Ich hab für Papa getanzt, er sollte mich auch in diesem Kleid sehen. Es war wirklich immer sehr tröstlich für mich, die Vorstellung zu haben, dass mein Papa doch irgendwie da ist. Aber natürlich vermisse ich ihn. Ich hätte ihn so gerne kennen gelernt… und ich wünschte, er hätte mich aufwachsen sehen können und er könnte mich auch noch bei vielen anderen wichtigen Erlebnissen in meinem Leben begleiten."

    Er lächelt leicht. Es ist eher ein trauriges Lächeln. „Du hast gesagt, du hast das Kleid ganz oft getragen, wenn du dort warst. Warst du öfter bei deinen Großeltern?" „Oh ja. Schon ganz früh. Meine Mama musste relativ früh wieder arbeiten und ich war definitiv noch zu klein für den Kindergarten, also haben meine Oma und mein Opa auf mich aufgepasst. Meine Mama hat mich morgens vor der Arbeit gebracht und nach der Arbeit wieder abgeholt. Das war auch nicht besonders umständlich, wir haben nämlich im selben Haus gewohnt. Bis ich ungefähr zehn war, war mein Tagesablauf so, dass ich morgens zu ihnen gebracht und mittags abgeholt wurde. Später haben wir dann nicht mehr im selben Haus gewohnt, weil es zu klein wurde, aber der Ablauf war derselbe. Meine Oma hat mich zum Kindergarten im Dorf gebracht und mich wieder abgeholt. Morgens durfte ich immer vor dem Kindergarten fernsehen und habe dort gefrühstückt.

    Wenn es dann Zeit war zu gehen, sind wir zusammen ins Schlafzimmer, um meinem Opa ‘Tschüss‘ zu sagen. Er hat morgens immer noch geschlafen. Ich habe ihn geweckt, ihm einen Kuss gegeben und er hat dann weitergeschlafen. Meine Oma und ich sind dann zum Kindergarten gelaufen und mittags hat sie mich wieder abgeholt. Mittags habe ich dann dort immer gespielt, ich hatte oft auch noch Spielsachen von zu Hause dabei. Ich hab immer auf dem Teppich vor dem Fernseher gespielt, während meine Oma gelesen oder Fernsehen geschaut hat. Ich habe so lange gespielt bis meine Mama kam. Ich habe mich immer sehr gefreut, wenn sie gekommen ist, habe sie natürlich begrüßt und umarmt, aber nach einer gewissen Zeit bin ich dann wieder zu meiner Oma auf den Schoß geklettert. Ich wollte einfach noch ein bisschen bei ihr sein, bis wir uns erst wieder am nächsten Tag sehen. Mit meiner Mama habe ich dann zuhause gekuschelt. Wir sind oft noch eine Weile geblieben. Meine Mama hat immer noch davon erzählt, was heute bei ihr los war und dann irgendwann sind wir nach Hause gegangen. „Also warst du die meiste Zeit bei deinen Großeltern? „Ja, war ich. Es ist schon irgendwie komisch… An mein Zuhause kann ich mich eigentlich fast gar nicht erinnern. Also, das was ich zu dieser Zeit dort erlebt habe. Obwohl ich dort ja auch nicht so wenig Zeit verbracht habe… Aber alle Erinnerungen, die ich an diese Zeit habe, finden bei meiner Oma und meinem Opa statt. An die Ereignisse, die später und an anderen Orten stattgefunden haben, kann ich mich dann wieder gut erinnern. „Welche Ereignisse meinst du denn?

    „Naja, der Alltag zu Hause und so…, sage ich zögernd. „Du meinst doch eigentlich etwas anderes oder? Ich nicke. „Eigentlich schon…"

    Wieder zögere ich und ich bin mir auch wieder unsicher, ob ich das erzählen soll. Dann denke ich, ich habe schon etwas sehr Privates erzählt, dann kann ich das ja auch erzählen. Trotzdem fühle ich mich noch nicht so wohl dabei. Aber auf die erste Geschichte hat er ja auch sehr mitfühlend reagiert. Ich amte wieder tief ein, lasse mir einen kurzen Moment Zeit, um meine Gedanken zu ordnen und erzähle: „Als ich zehn Jahre alt war, hat meine Mama Brustkrebs bekommen."

    Und wieder einmal werde ich geschockt angeschaut. „Ja, ich hab doch gesagt, dass meine Geschichte kein Märchen ist, sage ich mit einem kurzen, traurigen Lächeln. „Das ist echt nicht zu glauben. „Möchtest du es trotzdem hören? „Ja, natürlich, ich habe ja gesagt, ich möchte alles von dir erfahren. „Ok…

    Also wie gesagt, ich war damals zehn Jahre. Ich kann mich noch so gut erinnern, wie ich es erfahren habe. Ich habe wiedermal bei meiner Oma und meinem Opa zuhause auf dem Teppich vor dem Fernseher gesessen und dort gespielt. Ich war länger dort als sonst, weil meine Mama noch einen Termin hatte. Das dachte ich zumindest. Ich wusste nicht, dass sie beim Arzt war.

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