Jackpot: Die Lotto-Formel
Von Steffen Schulze
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Über dieses E-Book
Währenddessen wächst der Jackpot auf 43 Millionen Euro. Wird Maik ihn knacken?
Steffen Schulze
Steffen Schulze ist selbst Teilzeit-Autor. Den Ausschlag, sich näher mit Alexander Otto Weber zu beschäftigen, hat folgendes Zitat gegeben: "Heute muss man Vermögen haben, um Philosoph zu werden, früher brauchte man Intelligenz dazu." (Alexander Otto Weber, Quelle: Weber, Ohne Maulkorb. Gereimte Satiren, 1905) Nach einigen Recherchen fand "Politika" (1903 - 1913, Verlag A. H. Mueller, Halle/ Saale) den Weg auf seinen Schreibtisch. Rein aus Spaß an der Freude hat er die satirischen Gedichte aus dem Altdeutschen "übersetzt" und eventuell unklare Namen und Begriffe zur Erklärung mit Fußnoten versehen.
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Buchvorschau
Jackpot - Steffen Schulze
2007
1
Dienstag, 06.11.2007
An diesem Dienstag stöberte Maik wieder durch den kleinen Zeitschriftenkiosk am Eisenacher Marktplatz. Er war auf der Suche nach Motorrad-Gewinnspielen. Am Wochenende hatte er leider keine Zeit dazu gefunden. Maik war mit dem Moped-Virus infiziert. Und zwar von dem Tag an, an dem er eine Zeitschrift mit Preisausschreiben in die Hände bekam. Die Möglichkeit, ein Motorrad einfach so zu gewinnen, war schwer zu glauben. Doch genau das war ihm bis heute, ziemlich genau 18 Jahre später, noch nicht gelungen. Aber Maik gab nicht auf. Im Gegenteil. Da ihm das Angebot an Gewinnspielübersichten für Zweiräder im Internet zu dürftig erschien, hatte er eine eigene Homepage ins Leben gerufen. Er veröffentlichte sämtliche, motorradbezogene Preisausschreiben, denen er habhaft werden konnte. Und um sich hier auf dem Laufenden zu halten, durchforstete er regelmäßig die Zeitschriftenregale und studierte die Titelseiten der einschlägigen Fachblätter. Allerdings erwarb er, selbst wenn er fündig geworden war, nur selten ein Exemplar des betreffenden Magazins. Dazu saß ihm das Geld zu fest im Portemonnaie. Manche seiner Freunde bezeichneten ihn hinter vorgehaltener Hand sogar als geizig. Der Großteil wiederum recht offen. Und das nur, weil er mal im Vertrauen erwähnt hatte, dass er aus Wasserspargründen den Spülkasten seiner Toilette mit Bauschaum verkleinert hatte. Das WC war nun mal der größte Wasserverschwender in jedem Haushalt.
Heute war er weniger erfolgreich. Und das, obwohl Maik sich extra hatte beeilen müssen, um noch rechtzeitig vor Toresschluss den Kiosk zu erreichen. Seine Chefin hatte ihn noch kurz vor Feierabend mit einer sinnlosen Spezialaufgabe bedacht. Eine Präsentation zum Pausenverhalten der Mitarbeiter der kleinen Hartplastknopffabrik musste unbedingt noch fertig werden. Warum auch immer. Maik wagte nicht, konstruktiv zu widersprechen. Frau Meier, seine Vorgesetzte und seit einem Jahr auch Betriebsleiterin, war in einer ihrer berüchtigten Stimmungen unterwegs gewesen. Irgendetwas hatte sie wütend gemacht und dazu bedurfte es leider Gottes recht wenig. So hatte sie ihren Zorn an einem Papierkorb und dummerweise auch an ihrem Assistenten ausgelassen.
Schon wenige Tage nach der Machtergreifung der Furie war Maik kurz davor gewesen, alles hinzuschmeißen. Aber unangenehmerweise waren Jobs hier im Thüringischen nicht so dicht gesät, dass er auf die Schnelle eine passende und auch lukrative Alternative bei der Hand gehabt hätte. Das liebe Geld... Er verdiente als studierter Wirtschaftswissenschaftler gar nicht schlecht, wenn man den Eisenacher Durchschnitt ansetzte. Aus dem Blickwinkel der Tätigkeit aber, war es bedeutend zu wenig. Auch durfte er keine Vergleiche mit seinen Studienkollegen anstellen, die jenseits der Werra bedeutend lukrativere Posten bei geringerer Arbeitszeit bekleideten.
Dafür hatte Maik einen abwechslungsreichen und verantwortungsvollen Job. Eigentlich leitete er die Firma. Wenn wichtige Entscheidungen anstanden, war er es, der verschiedene Lösungen analysieren, ausarbeiten und am Ende der Chefin eine Vorzugsvariante präsentieren musste. Schließlich folgte sie immer seinem Ratschlag. Und klopfte sich auf die Schulter, wenn sich die Entscheidung im Nachhinein als goldrichtig herausstellte. Wenn nicht, war der Schuldige natürlich sofort gefunden.
Doch nun war Maik hier, im Eisenacher Pressehaus. Und obwohl zum Jahresende einige große Motorradzeitschriften Wahlen veranstalteten, die eigentlich immer von Gewinnspielen begleitet wurden, wühlte Maik sich vergeblich durch den Blätterwald. Enttäuscht gab er schließlich auf und zwängte sich an den zu Stammgästen mutierten Biertrinkern vorbei, die einen eigentümlichen Geruch nach kaltem Schweiß und noch kälterem Rauch verströmten. Der Verkaufsraum war an sich schon sehr klein. Das Platzgefühl wurde durch die raumfüllenden Männer allerdings nicht besser. In der Mitte des höchstens drei mal vier Meter großen Raumes befand sich eine Säule mit einer Art Stehtisch herum. Dieser Aufbau war eigentlich dazu gedacht, als Schreibunterlage zu dienen, wurde jedoch als Barersatz missbraucht. Um diesen provisorischen Tresen war umlaufend höchstens ein Meter Platz, ehe sich an drei Wänden Zeitungsregale auftürmten. Sogar vor dem Schaufenster standen noch Drehregale.
Da die große Glocke des benachbarten Rathausturmes gerade 18.00 Uhr schlug, kam Maik auf seinem Weg nach draußen auch noch der Ladeninhaber mit einem großem Werbeaufsteller entgegen. „Jackpot: 9 Millionen Euro" war darauf zu lesen. Obwohl Maik die befreiend frische Luft schon fast erreicht hatte, kam er noch einmal zurück.
„Entschuldigung, was bedeutet ‚9 Millionen Jackpot‘?", sprach er den mit dem Aufsteller kämpfenden Mann an.
Trotz der späten Stunde antwortete dieser bereitwillig.
„Das heißt, dass Sie bei 6 richtig getippten Zahlen inklusive der Superzahl bei ‚6 aus 49‘ diese Summe gewinnen können. Die Tippscheine befinden sich hier vorne, die Ziehung ist morgen um 18.50 Uhr live im ZDF zu sehen."
Der Ladeninhaber sprach ruhig und belehrend. Wahrscheinlich konnte er nicht glauben, dass der junge Mann hier vor ihm, dem Erscheinungsbild nach nicht älter als 35 Jahre, bisher noch nicht mit dem Lotto-Spiel in Berührung gekommen war. Aber es war tatsächlich so. Trotz der Preisauschreibenmanie gab Maik nie Geld für Glückspiele aus. Da hielt er es bisher mit seinem Schwiegervater in spe:
„Ich gewinne jedes Mal, und zwar den Einsatz!"
Doch die gigantische Summe von umgerechnet 18 Millionen Mark war da schon verführerisch. Finanzielle Freiheit. Nie mehr arbeiten. Frau Meier einfach die Kündigung vor die Nase halten und ohne ein Wort gehen. Reisen. Motorräder kaufen und nicht gewinnen müssen. In den Süden, in die Sonne ziehen. Eine Villa mit Pool. Marie, seine bessere Hälfte, den ganzen Tag im Bikini... Wie aus dem Nichts spukten Hochglanzbilder aus Südseereiseprospekten durch Maiks Hirn.
„Und was muss ich hierfür tun?", fragte er weiter.
Der ältere Mann stellte das Werbeschild beiseite und komplimentierte seine Flaschenbier trinkende Kundschaft gelassen nach draußen:
„Jungs, wir schließen. Ihr könnt morgen wieder herkommen."
Nachdem die drei Männer im Out-of-Bed-Look mit nur geringem Protest das Stehpult in der Ladenmitte geräumt hatten, suchte der weißhaarige Chef den korrekten Tippschein aus einer unübersichtlichen Anzahl von Varianten heraus und begann geduldig zu erklären:
„Pro Tippreihe sind 6 Zahlen anzukreuzen. Außerdem haben Sie die Möglichkeit, die Zusatzlotterien ‚Super6‘ und ‚Spiel77‘ auszuwählen. Und hier, er zeigte mit einem Stift auf eine Reihe von Kästchen in der rechten, unteren Ecke des Spielscheines, „wählen Sie den Samstag und/ oder Mittwoch als Ziehungstag und die Anzahl der Wochen, an denen Sie mit dem Schein an der Auslosung teilnehmen wollen, aus.
Maik hörte interessiert zu und begann nach dem Ende der Einweisung aus dem Bauch heraus, Kugelschreiberkreuze auf dem als „Normalschein" ausgewiesenen Zettel zu setzen. Dabei fing er mit dem Geburtstag seiner lieben Freundin Marie an, 06.10., und arbeitete sich so langsam durch seinen Freundes- und Verwandtenkreis. Schließlich hatte er sechs Tippreihen gefüllt und bezahlte zehn Minuten nach Ladenschluss den ersten Lotto-Schein seines Lebens.
„Das macht dann 4,75 Euro. Viel Glück!, wünschte ihm der Ladeninhaber. „Meist gewinnen Anfänger wie Sie.
„Ihr Wort in Gottes Gehörgang.", antwortete Maik und verließ euphorisch den Laden.
Der golden glänzende Georg schien ihn von der Marktplatzmitte her zuzublinzeln. 9 Millionen Euro. Eine Wahnsinnssumme. Was wohl Marie zu seinem ungewohnten Ausrutscher sagen würde? Wenn das Geld erstmal auf dem Konto war, würde sie bestimmt ebenso begeistert sein. Maik fasste nochmals prüfend in seine Jackeninnentasche. Nur nicht die Quittung verlieren, hatte ihm der Verkäufer zum Schluss nochmals ans Herz gelegt. Der Kreuzchenzettel war praktisch nichts wert. Nur die Quittung zählte bei einem potenziellen Gewinn.
Maik beschleunigte seine Schritte. Er ging quer über den sanierten Marktplatz, vorbei an ein paar nachzügelnden Händlern, die noch damit beschäftigt waren, ihre Wochenmarktsstände abzubauen. Dann folgte er der Georgenstraße und bog am Schwarzen Brunnen, der den Schauplatz einer mächtigen Pulverexplosion in grauer Vorzeit markierte, scharf rechts ab und schon war er fast zu Hause. Langsam schien der Winter Einzug zu halten. Nach einem goldenen Oktober hatten die Temperaturen merklich nachgelassen und Maik war froh, dass er die dicke Wattejacke übergezogen hatte. Für diese Nacht war Bodenfrost angesagt und die ersten Ausläufer waren jetzt schon zu spüren.
Noch die Wohnungstür in der Hand rief Maik durch den kurzen Flur seiner Freundin zu:
„Ich habe Lotto gespielt. Wir werden reich."
Marie steckte ihren hübschen Kopf mit der immer leicht verwuschelten Frisur durch die Küchentür, den lädierten, durch mehrere Stürze gezeichneten Hörer ihres schnurlosen Telefons am Ohr.
„Hast Du was gesagt?, fragte sie und an ihren unsichtbaren Gesprächspartner gewandt: „Warte mal einen Augenblick. Maik ist zurück und hat wieder irgendetwas angestellt.
„9 Millionen Euro. Ich gewinne morgen 9 Millionen Euro."
Wenn Maik aufgeregt war, oder glaubte, besonders überzeugend sein zu müssen, neigte er zu Wiederholungen. Im Nu hatte er seine Schuhe von den Füßen gerupft, chaotisch auf dem Fußabtreter hinterlassen und eilte auf Marie zu. Die stand gelassen in der Küchentür und wunderte sich wahrscheinlich, was ihr Liebster da jetzt wieder ausgeheckt hatte.
„Simone, ich denke, ich ruf Dich zurück. Es scheint ernst zu sein."
Mit diesen Worten legte sie auf. Maik ließ sie auch nicht weiter zu Wort kommen, umarmte sie heftig, hob sie hoch und wiederholte wie im Rausch:
„9 Millionen. 9 Millionen. 9 Millionen."
„Ist ja gut. Lass mich bitte runter."
Und nachdem Maik der Aufforderung nachgekommen war:
„Zeig mal deine Stirn."
Maik musste sich ein wenig bücken, damit Marie seine Temperatur fühlen konnte. Sie war knapp 15 Zentimeter kleiner als er mit seinen 1,85m. Und Maik war immer noch total verschossen in sie.
Es hatte einige Zeit und auch Überwindung gekostet, bis er sich getraut hatte, Kontakt aufzunehmen. Sie hatten sich zum ersten Mal im „Schorschl", einer kleinen Musikkneipe nicht weit von ihrer jetzigen Wohnung entfernt, getroffen. Beide waren mit einer Gruppe von Freunden unterwegs gewesen und Marie hatte für Maik sofort aus der Masse herausgestochen. Die glänzenden, grünen Augen, das modisch kurz geschnittene Haar und zugegeben auch das verführerische Dekollete hatten einen bleibenden Eindruck bei Maik hinterlassen.
In Eisenach war es nicht so einfach, sich aus dem Wege zu gehen. Und so kam es immer wieder zu „zufälligen Begegnungen, die allerdings bei kurzen Augenkontakten und dem Zuwerfen von freundlichen Lächeln blieben. Beim vierten oder fünften „Date
dieser Art kam es dann endlich zu einem Gespräch. Und siehe da, nicht nur die Optik lag auf einer gemeinsamen Wellenlänge. Es wurden Telefonnummern getauscht und weitere Treffen auch ohne Gruppenbegleitung vereinbart. So ergab eins das andere und jetzt wohnten sie schon zwei Jahre glücklich zusammen. Und Maik hatte sich schon mal heimlich über die Auswahl an Verlobungsringen bei „Christ in der Karlstraße informiert. Marie und Maik Massel. Dreimal „M
. Das klang nicht schlecht. Oder würde Marie ihren Nachnamen Bonne nicht hergeben wollen? Darüber hatten sie bisher noch nicht gesprochen. Generell hatten sie das „heikle" Thema noch nicht ernsthaft diskutiert.
„Wird aber auch mal langsam Zeit. Ihr werdet auch nicht jünger. Außerdem möchte ich bald Oma werden.", hörte er seine Mutter sagen. Sie hatte wahrscheinlich sogar Recht.
„Kein Fieber. Streck mal die Zunge raus!"
Marie setzte ihre Diagnose mit gespielter Professionalität fort.
„Sieht auch relativ normal aus."
„Ja, mir geht es gut. Ich habe Lotto gespielt. Wir werden reich."
„Okay., antwortete Marie betont langsam und zog das Wort provozierend in die Länge. „Essen ist fertig.
Während des Abendessens erging sich Maik in detaillierten Beschreibungen, was sie mit dem vielen Geld machen, welche exotischen Orte sie bereisen würden. Marie hörte den Spinnereien zwar zu, war ihrem Gesichtsausdruck nach aber nicht von dem zukünftigen Reichtum überzeugt.
„Wir werden ja sehen.", entgegnete sie gedehnt.
An diesem Abend konnte Maik kaum einschlafen. Immer wieder malte er sich aus, wie er in seiner Firma kündigte. Der Chefin einen Brief wortlos vor die Nase knallen. Oder einfach nicht mehr hingehen. War das erlaubt? Hatte er eigentlich eine Kündigungsfrist? Darüber hatte sich Maik bisher noch keine Gedanken gemacht. Was wohl die lieben Kollegen sagen würden? Wenn er etwas vermissen würde, dann am ehesten den freundschaftlichen Umgang untereinander, auf der Arbeitsebene sozusagen. Würde es auch Neider geben? Mit Sicherheit. Am besten, gar nichts groß verlauten lassen. Den Porsche immer um die Ecke parken. Konnte man einen Millionengewinn verheimlichen? Eher unwahrscheinlich. Ein oder zwei Dinge würden sich bestimmt auch nach außen sichtbar ändern. Sie müssten umziehen. In ein großes Haus. Mit Swimmingpool? Und Hauspersonal? Spinnerei.
Irgendwann nach 2 Uhr morgens schlief Maik dann doch ein. Der letzte Gedanke galt seiner jüngeren Schwester. Die hatte mal einem Lehrer, der auch schon Maik unterrichtet und nach dessen Berufswunsch gefragt hatte, geantwortet: „Millionär".
2
Mittwoch, 07.11.2007
Der Wecker klingelte natürlich viel zu früh. Maik fühlte sich wie gerädert. Der fehlende Schlaf der letzten Nacht rächte sich. Zusätzlich war er nicht mehr ganz so zuversichtlich, was seinen Millionengewinn anging. Trotzdem stand er wie gewohnt als erster auf und bereitete das gemeinsame Frühstück vor. Eine Tradition, die das spätere Hauspersonal dann übernehmen würde.
Da Marie ein kleiner Morgenmuffel war, beschränkte sich die frühe Konversation auf ein Minimum. Und so verabschiedeten sie sich mit einem Küsschen und jeder startete in seinen Arbeitstag. Maik nahm den alten, aber noch zuverlässigen Kadett für den Weg zum Job. Marie konnte ihren Arbeitsplatz bei der Stadtverwaltung zu Fuß erreichen. Normalerweise wäre Maik auch nicht länger als zwanzig Minuten zu Fuß unterwegs, zehn Minuten mit dem Fahrrad. Aber der innere Schweinehund war stärker. Außerdem war es zu dieser Zeit im Jahr recht frisch. Der Deutsche Wetterdienst hatte für den späten Nachmittag den ersten Schnee versprochen. Schon jetzt hingen dicke, graue Wolken schwer über der Stadt und warteten nur darauf, dass ihre Bäuche platzten und den weißen Inhalt über Eisenach vergossen. Der Kadett war immer noch mit abgefahrenen Sommerreifen besohlt. Wenn erst der Millionengewinn gefallen war, müsste er nur auf den Ersatzwagen umsteigen. Nein, halt. Dann würden sie die schmuddlige Zeit in ihrem Zweit- oder Dritthaus an der Cote d’Azur oder an der Algarve verbringen.
Zum zweiten Frühstück in der Hartplastknopf-Firma drehte sich das Gespräch zufällig auch um das Lotto-Spiel im Allgemeinen und den ansehnlichen Jackpot im Besonderen. Maik erfuhr, dass sich einige seiner Kollegen schon jahrelang zu einer Tippgemeinschaft gefunden hatten.
„Wir spielen immer die gleichen Zahlen und machen im Schnitt nur fünfzig Prozent Miese im Jahr.", erzählte auf Nachfrage sein Tischnachbar, Vorarbeiter in der Rohknopfproduktion, munter.
„50