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Nordamerika Roundtrip: 6 Monate mit dem Motorrad in den USA und Kanada
Nordamerika Roundtrip: 6 Monate mit dem Motorrad in den USA und Kanada
Nordamerika Roundtrip: 6 Monate mit dem Motorrad in den USA und Kanada
eBook196 Seiten1 Stunde

Nordamerika Roundtrip: 6 Monate mit dem Motorrad in den USA und Kanada

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Über dieses E-Book

6 Monate mit dem Motorrad auf einer Rundreise in den U.S.A und Kanada.
Dieses Buch ist ein eindrücklicher Reisebericht mit vielen Schnappschüssen einer bezaubernden und vielfältigen Landschaft. Es ist auch eine Beschreibung der Begebenheiten verchiedenster Art, welche der Autor während seiner Reise erlebt hat. Über 100 schwarz-weiss Fotos.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum1. Apr. 2014
ISBN9783732202034
Nordamerika Roundtrip: 6 Monate mit dem Motorrad in den USA und Kanada
Autor

Richard Biaggi

Der Schweizer Richard Biaggi (*1954) wohnt in Zürich. Immer wieder zieht es ihn in die weite Welt. So zum Beispiel als "lonly rider" auf dem Motorrad in Europa und Nordamerika. Daraus entstehen lebhafte Reiseberichte und Vorträge.

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    Buchvorschau

    Nordamerika Roundtrip - Richard Biaggi

    Schlussspurt

    Vorwort

    Vielleicht sind es die Wechseljahre,…, von mir aus!

    Gewünscht habe ich mir das schon lange: Mit dem Motorrad und dem Zelt in Nordamerika unterwegs zu sein, auf Entdeckungsreise, jeden Moment etwas Neues sehen, riechen, erleben. Einfach sein und ins Ungewisse fahren. Mich vom Moment und dem Zufall treiben lassen und geniessen.

    Diese Reise starte ich alleine. Denn das „ride and feel free" möchte ich kompromisslos auskosten.

    Klar, der Preis dieser Freiheit heisst auch Alleine sein (nicht zu verwechseln mit Einsamkeit). Das weiss ich von früheren Reisen. Schön waren sie trotzdem.

    Im Unterschied zu vergangenen Reisen in Europa werde ich diesmal länger unterwegs sein und auch ausgedehntere Stopps einplanen. Somit wird die Möglichkeit, soziale Kontakte zu knüpfen, grösser sein. Ich werde mir Zeit lassen.

    Ich freue mich – und nachts, vor dem Einschlafen, beginnt der Film: Ich sehe mich in den unendlichen Horizont cruisen, den Wind im Bart, an lauschigen Plätzchen mein Zelt aufbauen, ich beobachte mich in der Laundry eines verschlafenen Dorfes meine Wäsche waschen, ich höre das Brummen des Motors, ich geniesse mit anderen Bikern ein Bier im rustikalen Saloon.

    Manchmal wechselt die Szenerie: Es regnet tagelang, mein Motorrad wird gestohlen, mein Laptop klemmt, ein Truck nimmt mir die Vorfahrt,…

    … dann lege ich eine andere Spule ein und beginne den anderen Film wieder von vorne.

    Ja, ja, ich brauche ein Visum:

    Ich bleibe länger als 90 Tage in den Staaten.

    Klar, verstehen kann man es schon, vor allem seit 9/11 sind „sie" noch mehr sensibilisiert.

    Aber, mein lieber Schwan, es kostet doch Nerven, Geld und Zeit, bis man den Pass mit dem Visumsstempel in den Händen hat.

    Interessanterweise wollen die Amerikaner „nur" über mich als Person alles wissen, mein Motorrad ist ihnen egal.

    Bei den Kanadiern ist es umgekehrt. Denen bin ich egal - aber mein Bike nicht. Anscheinend brauche ich für mein Gefährt einen Grenzpassierschein, ansonsten muss ich beim Grenzübertritt, je nach persönlicher Verfassung des Zöllners, eine Kaution hinterlegen.

    Die Botschaft in Bern verweist mich nach Berlin. Berlin meint, ich müsse mich in Brüssel melden. Auf die Frage nach einer Mailadresse, einem Namen, einer Telefonnummer oder irgend etwas Konkretem, verweisen die mich auf ihre Homepage. Ich solle mich dort schlau machen…!

    Nach einigen Telefonaten mit Brüssel erhalte ich die Auskunft, dass ich gar nichts brauche… ich bin gespannt.

    Klar, ich hätte auch ein Motorrad dort kaufen und nach der Reise wieder verkaufen können.

    Das wäre so, wie wenn man eine Reise zu zweit plant, aber anstatt die eigene Partnerin mitzunehmen, sich am Zielort eine andere „mietet". Nicht mein Ding.

    Ich nehme also mein eigenes Bike mit. Ich habe es vor einigen Jahren für eine solche Reise gekauft, dann brach jedoch der Irak-Krieg aus und die Lust, in die USA zu reisen, verging. Jetzt MUSS ich diese Reise einfach unternehmen…

    Seit Monaten surfe ich im Internet. Es gibt unzählige interessante Seiten und Reiseberichte. In Nordamerika gibt es so viel zu sehen. Einiges kann ich aufgrund früherer Reisen (als Normalo-Tourist) weglassen. Einiges wird dazukommen.

    Ich werde meine Reise in Miami beginnen. Dies scheint mir der ideale Ausgangspunkt zu sein. Zum einen kann ich dann Key West „abhaken": Auf den Spuren von Hemingway… da wollte ich schon immer mal hin. Und zum anderen steht mir danach der ganze Süden zur Verfügung, bis es im Norden etwas wärmer und trockener wird.

    Also, von Miami dem Golf nach bis New Orleans, den Mississippi rauf, rechts abbiegen und an die Ostküste. Hinauf in den Norden und auf irgendeinem Weg nach British Columbia. Ich möchte auch an den Pazifik und einige National Parks im Westen und Süden besuchen. Danach fahre ich eine grosse Schleife, um wieder zum Ausgangspunkt nach Florida gelangen. Das Zeitfenster: Ende April bis Mitte Oktober.

    Das Wetter und der Zufall werden mich leiten.

    Ich bin da

    Zürich – Miami

    Es war ein angenehmer Flug. Das Übliche halt.

    Nein, stimmt nicht, ganz so üblich wars nun auch wieder nicht.

    Irgendwie hatte ich während des ganzen Fluges ein befreiendes und gleichzeitig auch ein gespanntes Gefühl im Bauch, trotz einiger Gin Tonic (aber die betreffen eher die Leber…).

    Ich bin voller innerer, positiver Spannung und geniesse das Gefühl des Ungewissen.

    Es ist schon ein Unterschied, ob man sich in einem 2-Wochen-Urlaub irgendwo befindet (mit einem Rückreiseticket in der Hand) – oder ob man einfach jetzt DA ist.

    Latino-Ambiente in Miami, FL.

    Fürs Erste habe ich mich in einem Hotel in Miami-Beach eingenistet. Ich muss ja noch auf mein Bike warten (es soll sich immer noch im Zoll befinden) und auch diverse Sachen kaufen (Strassenkarten, etc.).

    Überhaupt, ich kann die ganze Sache easy angehen. Nun bin ich da und es kann mir nichts mehr davonrennen! Also schnuppere ich mal ein bisschen die Gegend ab und nehme eine Nase voll „Freiheit".

    Es ist recht eindrucksvoll in Miami-Beach (Art Deco Quartier). Ich habe nicht so sehr das Gefühl, in den USA zu sein. Das Strassenbild ist eher geprägt vom Latino-Fever. Strassencafés, bunte Häuser, Musik dröhnt auf die Strasse, kleine, bunte Kneipen und gepflegte Restaurants wechseln sich ab, die Leute treffen sich auf der Strasse. Am Abend sind alle herausgeputzt und die Senoritas parfümiert in allen Variationen.

    Gestern habe ich mich sogar ertappt, wie ich ein Bier auf Spanisch bestellt habe - für die Bedienung nichts Ungewöhnliches.

    Wie sehe ich denn aus?

    Lust auf ein Steak! Mhh, da freue ich mich! Ein Steakhouse, eine Gartenwirtschaft, eine tolle Karte, ein aufmerksamer Kellner. Alles passt.

    Nachdem ich meine Bestellung aufgegeben habe, besteht der Kellner in unmissverständlichem Ton darauf, meine ID oder meinen Führerschein an sich zu nehmen: „Es ist schon oft vorgekommen, dass sich Gäste nach Speis und Trank einfach in Luft aufgelöst haben - ohne zu bezahlen." Das Risiko wollte er mit mir nicht eingehen!

    Das Motorrad abholen

    Ich kann es kaum erwarten. Um 09.00 soll ich da sein, es seien alle Formalitäten erledigt, ich könne das Motorrad abholen.

    Und wirklich: Alles i.O.,schon um 15.00 sehe ich mein Bike in einer Lagerhalle.

    Aber jetzt hat niemand Zeit für mich: Einige Latinos steuern ihre Gabelstapler wie kleine Fangios (argentinische Formel 1-Legende) und liefern sich ein hart umkämpftes Rennen… Sie liegen in die Kurven, immer knapp am Lagergut vorbei, mir graust…

    Nachdem das Rennen vorbei ist (einen eindeutigen Sieger gibt es nicht, aber viel Staub), klappt es reibungslos. Mein Spanisch hat dabei auch geholfen, sonst wäre ich jetzt noch da.

    Nun ist es soweit: Die Batterie anklemmen, die Scheibe montieren, die Spiegel wieder anschrauben, anlassen und dann: brummbrumm - juhui, es funktioniert und ich fahre die ersten Kilometer, ähh, Meilen.

    Selbstverständlich lasse ich es mir nicht nehmen und cruise in der Gegend herum (wie einst mit dem alten Puch-Pfupferli in Ascona!). Toll, ich fühl mich gut!

    Eigentlich wollte ich heute nur Salat essen

    In Miami und Umgebung gibt es jeden Abend etwa 20 Biker-Meetings. Eines habe ich mir ausgesucht. Fuddrucker’s, eine Kneipe im Süden der Stadt. Draussen der grosse Parkplatz und drinnen „the world greatest Hamburger" - dazu ein Longneck (ein grosses Spezli) für nur $ 2.99.

    Nach und nach treffen die Biker ein, bis 22.00 Uhr sind es bestimmt 500 – 600. Ich staune, so viele an einem normalen Donnerstag Abend.

    Wie es sich gehört, alle schön in Reih und Glied parkiert, die Biker und die Bikes auf Glanz poliert. Wer hat, präsentiert neben sich und dem Bike auch die Sozia (ebenfalls herausgeputzt).

    Gibt es hier nur Harleys? Eigentlich ja, aber am Rande des Parkplatzes, schon fast im Dunkeln, entdecke ich noch eine Handvoll Suzukis, drei Goldwings und zwei BMWs. Was wäre wohl, wenn die sich in die Harley-Reihe eingliedern würden?

    Man spricht über vergangene Rides, Kosten der Massanfertigung bestimmter Teile und ich bekomme haufenweise Tipps über die schönsten Strecken, die „in-Biker-Kneipen und viel „take care.

    Natürlich bewillige ich mir noch den „World greatest Hamburger". Er war wirklich gross und wirklich gut!

    Tutto a posto!

    Heute gehts mal auf die 41ste westwärts. Ich möchte unter anderem das Ambiente von Little Havana erleben. Es ist super. Bunte Kneipen, gute Stimmung.

    Auf dem Rückweg nach Miami Beach, am Rotlicht, fährt ein Motorrad neben mich, und gemeinsam tuckern wir die Strasse entlang.

    Wir unterhalten uns prächtig: Ja so was, ein Italiener, Flavio, seit 20 Jahren in Miami, er arbeitet im Familienrestaurant.

    Lebendiges Treiben auf der Lincoln, Miami, FL

    Seltsam, abends habe ich Lust auf Pasta. Flavios „La Lupa di Roma" habe ich schnell gefunden. Eine kleine stimmungsvolle Kneipe. Italianità pur in Miami – das tut richtig gut.

    Die wohlgenährte Mamma, ganz in Weiss, führt die Oberaufsicht. Der Papa, in mit Flipper übersäten kurzen Hosen, bemüht sich im Service. Flavio (Übername Ramblingbullet) speedet umher. Und wahrscheinlich haben sie noch die Nonna in der Küche…

    Rigatoni (al dente) an einer leichten Safran(Fäden)-Sauce mit

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