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Fragile Illusion: Eine erotische Erzählung
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Fragile Illusion: Eine erotische Erzählung
eBook105 Seiten1 Stunde

Fragile Illusion: Eine erotische Erzählung

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Über dieses E-Book

Über eine harmlose App auf seinem Smartphone nähert sich Stefan virtuell einer Frau, die seine verhaltenen Kontaktversuche erstaunlich offenherzig erwidert. Ihr anfangs unverfänglicher Chat entwickelt sich mit der Zeit zu einem Austausch intimster Fantasien und Wünsche, in die sich die beiden immer mehr hineinsteigern und sich schließlich darin verfangen. Ohne Gegenwehr begibt sich Stefan mental und emotional in die Abhängigkeit dieser fremden Frau. Die Sucht nach ihr bestimmt seinen Tagesablauf, ja sein Leben. Er spürt ihren Atem, fühlt ihre warme weiche Haut, ihre vollendete Weiblichkeit und riecht den Duft ihrer Haare, obwohl sie weit von ihm entfernt ist. Er weiß, wie sie sich anfühlt, obwohl er ihr noch nie begegnet ist. Beide wollen die räumliche Trennung überwinden, wollen aus der virtuellen Beziehung eine wahre Begegnung machen und treiben damit einem Finale entgegen, das für niemanden vorhersehbar ist.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum14. Apr. 2015
ISBN9783738699326
Fragile Illusion: Eine erotische Erzählung
Autor

John Moses

John Moses ist das Pseudonym für einen Mann in den Fünfzigern, der die Fülle von Erlebnissen, die er selbst erfahren hat oder die ihm Freunde, Kollegen, Bekannte oder auch Fremde erzählt haben, zu Papier bringt, um sie anderen Menschen zugänglich zu machen. Ohne die Verwendung dieses Pseudonyms würden ihm diese Geschichten wahrscheinlich nicht zugetragen werden und dem geneigten Leser deshalb wahrscheinlich entgehen.

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    Buchvorschau

    Fragile Illusion - John Moses

    Seit dieser Geschichte sind einige Monate vergangen. Wenn ich zurück denke, wundere ich mich noch immer über mich selbst. Nie hätte ich geglaubt, mich einmal freiwillig der manipulativen Kraft animalischer Begierde so bedingungslos auszuliefern, dass mir jeder Realitätssinn abhandenkommt. Alles, was anfangs geschah, ließ ich in vollem Besitz meiner geistigen Fähigkeiten geschehen. Ob aus Neugier, Arglosigkeit oder purer Lust, sei dahingestellt. Doch als das Geschehen mit hoher Eigendynamik Fahrt aufnahm, konnte ich keine Gegenwehr mehr leisten. Wie so viele Impulse in meinem Leben häufig von meinem Bruder ausgingen, nahm auch diese Geschichte ihren Anfang mit Enrico.

    Enrico ist der komplette Gegenentwurf zu mir. Manchmal bin ich neidisch auf ihn, weil ihm vieles von dem, was ich mir wünsche, einfach so in den Schoß fällt. Wir sind in fast allen Belangen verschieden. Trotzdem haben wir uns bis heute ein gutes und vertrauensvolles Verhältnis bewahrt, wie es unter Brüdern nicht selbstverständlich ist.

    Der Kontrast zwischen ihm und mir wird nicht nur in die Namen deutlich, die sich unsere Eltern für uns ausdachten, sondern auch in unserer äußeren Erscheinung. Enrico ist ein temperamentvoller Typ mit dunklem Teint und dunkelblonden Locken. Die Natur hat ihn mit einem muskulösen, drahtigen Körper ausgestattet. Sein schlagfertiges Mundwerk, das häufig schneller ist als sein ansonsten auch nicht gerade langsamer Verstand, macht ihn überall zum Maitre de Plaisier. Er ist das, was man landläufig einen Frauentyp nennt.

    Für mich ist unseren Eltern nur der biedere Name Stefan eingefallen. Der passt zu mir genau so gut wie Enrico zu meinem Bruder. Ich wirke tatsächlich brav und tugendhaft. Ich bin eine durchschnittliche Erscheinung und mit Sicherheit kein Entertainer. Manche sagen, ich sei maulfaul. Mag sein. Jedenfalls bin ich ausgeglichener und ganz bestimmt zurückhaltender als er.

    Unsere Mutter ist die einzige Person auf der Welt, die erklären könnte, weshalb unsere Namen so perfekt zu uns passen und wir aussehen wie Toto Cutugno und Liam Neesen. Nur sie weiß schließlich, wer unsere Väter sind. Dieses Thema wurde in unserer Familie manchmal im Scherz angesprochen, jedoch in der Hoffnung, dass entweder unsere Mutter oder sogar unser offizieller Vater irgendwann einmal ernsthaft darauf einsteigen würden. Leider ist es dazu nie gekommen. Falls es in dieser Sache jemals ein Geheimnis gab, haben sie es mit ins Grab genommen.

    In wenigen Dingen aber sind Enrico und ich ähnlicher, als mancher glauben mag. Dazu gehört die Neigung, unendliche Diskussionen am Kneipentisch zu führen, bis wir uns akustisch nicht mehr verstehen. Eine andere Sache ist der ewige Wettkampf. Es macht uns höllisch Spaß, uns zu duellieren, wo immer sich die Gelegenheit bietet. Selten geht es dabei verbissen zu, ehrgeizig aber allemal. Wir bewerfen uns mit nutzlosem Wissen über längst vergangene Fußballmeisterschaften oder die Geschichte der Charts und einzelner Rockbands. Wir tragen Radrennen gegeneinander aus, ziehen uns gegenseitig das Geld beim Roulette aus der Tasche und lassen keinen Billardtisch, keine Dartscheibe und kein Tischhockey ungenutzt stehen.

    Niemals aber haben wir die Frauen in unseren permanenten Wettkampf einbezogen, sind. Da gab es eine stillschweigende Übereinkunft. Das Thema war zu ernst, um Niederlagen mit einem Augenzwinkern vom Tisch zu wischen. Außerdem war die Wahrscheinlichkeit, dass eine Frau sich gleichzeitig in so unterschiedliche Männer wie uns verlieben würde, äußerst gering. Anders herum war diese Gefahr schon größer. Es gab aber nie Probleme. Bis auf eine leidvolle Ausnahme.

    In meinen jungen Jahren, als ich noch keine Familie hatte und für niemanden außer für mich selbst verantwortlich war, hatte ich ein Motorrad. Ich fuhr leidenschaftlich gern die kurvigen Asphaltstraßen hinaus ins Tal der Unstrut. Ich liebte die Geschwindigkeit und das Gefühl, eins zu sein mit Sonne, Luft und Landschaft. Jeder Autofahrer war zu bedauern, weil er dieses rauschhafte Gefühl am Steuer seiner Blechbüchse niemals erfahren würde. Freiheit und Pferdestärken machten mich jedem spießigen Fahrzeuglenker überlegen. Ich gebe aber zu, ein ausgesprochener Schönwetterfahrer gewesen zu sein. Und es war ein einem Tag mit schönstem Wetter, als ich in einer Linkskurve auf den Randstreifen geriet, ins Rutschen kam und mein Bike zwischen zwei Bäumen hindurch in den Straßengraben schoss. Ich konnte abspringen, wurde mehrere Meter über die Straße geschleudert und schließlich durch einen weiteren Baum abrupt gebremst. Meine schwere Schulterverletzung brachte mir einen mehrwöchigen Aufenthalt in einer Spezialklinik ein. Dort sah ich Katrin. Sie war ein Mädchen, deren Schönheit sich erst auf den zweiten Blick erschloss. Sie trug eine Brille mit dickem Rahmen. Dahinter versteckten sich zwei strahlende, quicklebendige blaue Augen. Sie hatte schulterlanges, gewelltes Haar, das leider allzu oft in ihr hübsches Gesicht fiel. Ihre Wangen zierten zwei reizende Grübchen, wenn sie lachte und das tat sie ziemlich oft. Katrin war nicht sehr groß, ungefähr 1,65, und sie war ein Vollweib! Trotz ihrer ausgeprägten und perfekt platzierten Rundungen hatte sie eine schmale Taille. Ganz so, wie es wohl dem Frauenideal der 50er Jahre entsprach. Sie trug ihren weißen Schwesternkittel wie Haute Couture. Wenn ich mich unbeobachtet fühlte (oder das zumindest glaubte), starrte ich sie an wie ein seltenes Naturereignis. Es kostete Anstrengung, den Blick von ihren Brüsten loszureißen, die sie vor sich her schob wie zwei Orden. Und wenn es meine Augen schafften, sich davon abzuwenden, wurden sie durch den Anblick ihre Taille, ihre Hüften und ihres Hinterteils belohnt. Alle ihre Bewegungen waren anmutig und überaus weiblich. Sie war ein Gedicht.

    Nun gut, es gibt auch andere Frauen mit tadelloser Figur. Doch im Falle von Katrin wurde die beeindruckende Gestalt durch ein fröhliches, aufgeschlossenes Wesen umrahmt, das jedermann in seinen Bann zog. Sie war hübsch, sie war provozierend, selbstbewusst und sexy! Es war schwer, sich ihrem Reiz zu entziehen. Dass ich Gefallen an ihr fand, stand völlig außer Frage. Da war ich sicher nicht der einzige Patient in dieser Klinik. Doch offenbar war ich ihr auch nicht unsympathisch. Es dauerte drei Wochen, bis ich mir dessen sicher sein konnte. Dann hielt ich dieses prachtvolle Geschöpf in meinen Händen. Die Gelegenheit ergab sich in ihrer Nachtschicht. Es ist dabei nichts Einschneidendes passiert, doch wir haben uns leidenschaftlich geküsst und ich durfte ihren Körper mit meinen Händen ausgiebig erkunden. Nur die Angst, erwischt zu werden, hielt sie von einer vollkommenen Hingabe ab. Immerhin war sie im Dienst und hatte die alleinige Verantwortung für eine ganze Station. Ich fühlte mich beschenkt wie ein Kind, für das Weihnachten und Ostern auf den gleichen Tag fallen.

    Aber was zum Teufel machte so ein göttliches Wesen in einem Krankenhaus? Es kam mir nicht in den Sinn, dass sie auf andere Männer die gleiche Wirkung haben könnte, dass sie fast täglich umworben wird und süßen Verlockungen ausgesetzt ist. Und dass sie diesen Verlockungen auch zu erliegen droht - nicht nur bei mir! Sie war sehr offenherzig und leistete keinen nennenswerten Widerstand. Ich schrieb das alles mir selbst zu Gute und war wie besoffen.

    Nach meiner Entlassung aus der Klinik trafen wir uns regelmäßig. Ich war stolz auf meine Errungenschaft. Katrin war eine Sinnesfreude und ich liebte sie. Sie schien sich des Resultats ihres appetitlichen Kleidungsstils überhaupt nicht bewusst zu sein. Alles wirkte so beiläufig, so selbstverständlich. Ihre engen Shirts setzten ihre Brüste stets vorteilhaft in Szene. Ihr Hintern war eine Augenweide, egal ob sie ihn in eine Jeans steckte oder einen Rock über in fallen ließ. Und sie hatte auffallend schön geformte Beine.

    Kurz und gut: Ihre äußere Erscheinung machte sie in Symbiose mit ihrer gewinnenden Art zu einer sehr begehrenswerten Frau. Wir hatten Sex miteinander, wo immer sich eine Gelegenheit bot. Ihre Offenheit, ihre Hingabe, ihre Leidenschaft setzten mich in Verzückung. Sie schenkte sich mir und ich gab ihr alles, was sich eine Frau von einem Mann erhofft. Wir kosteten jede Minute miteinander aus und ich glaube auch heute noch, dass sie mich auch liebte.

    Irgendwann hatte ich das Gefühl, sie betrachte es als ihre Aufgabe, mich aus meiner vermeintlich spießigen Welt befreien und mir das richtige Leben zeigen zu müssen. Obwohl sie sich auf ihre weibliche Intuition normalerweise verlassen konnte, lag sie damit allerdings falsch. Ich bin nämlich weder Moralist noch Spießer oder Hinterweltler. Im Gegensatz zu Enrico ist mir der Hang zum Lebemann und Genießer nicht anzusehen. Manchmal leide ich darunter und fühle mich unterschätzt. Bei Katrin spielte mir dieser Effekt jedoch in die Hände.

    In diesen Zeiten des Glücks blieb

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