Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Opa ist wieder mal weg: 1100 km alleine zu Fuß mit 75 auf Römerwegen
Opa ist wieder mal weg: 1100 km alleine zu Fuß mit 75 auf Römerwegen
Opa ist wieder mal weg: 1100 km alleine zu Fuß mit 75 auf Römerwegen
eBook454 Seiten6 Stunden

Opa ist wieder mal weg: 1100 km alleine zu Fuß mit 75 auf Römerwegen

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Nach meinem Jakobsweg im Jahre 2012, alleine im Alter von 73 Jahren, 900 km zu Fuß (Buch "Der Opa auf dem Camino de Santiago") entschloss ich mich zu meiner zweiten großen Pilgerschaft von Innsbruck nach Assisi und weiter nach Rom, den Römerweg zu gehen, trotz meiner Krankheiten. Nach dem Motto: Bewegung zu Fuß ist die beste Medizin. Ich ging ebenfalls alleine und so zu sagen aufs Geratewohl und vorwiegend als Selbstversorger. Es waren letztendlich 1100 km. In meinem Buch mit vielen Bildern beschreibe ich, wie ich mich vorbereitet habe, was man am besten in den Rucksack einpacken soll, weiter beschreibe ich die gegangenen Wege, die getroffenen Leute, wo ich übernachtet habe, wie ich mich unterwegs ernährt habe u.s.w.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum5. März 2015
ISBN9783738665260
Opa ist wieder mal weg: 1100 km alleine zu Fuß mit 75 auf Römerwegen
Autor

Franz Joachim Klosa

Ich bin Schlesier, 75 Jahre alt und gesundheitlich angeschlagen. Vom Beruf war ich Dipl.-Ing. Im Jahre 1977 bin ich mit meiner Familie aus Polen in die Bundesrepublik Deutschland geflüchtet, wo ich bis heute lebe. Ich freue mich über meine vier wunderbaren Enkelkinder und versuche nie, den Humor zu verlieren. "Mit Humor kommt man vor."

Ähnlich wie Opa ist wieder mal weg

Ähnliche E-Books

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Opa ist wieder mal weg

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Opa ist wieder mal weg - Franz Joachim Klosa

    müssen.

    HAT DER OPA „ALLE TASSEN IM SCHRANK ?

    Ist der Opa nicht verrückt mit seinen 75 Jahren und dem 20 kg schweren Rucksack auf dem Buckel, so eine lange Pilgerschaft alleine, nur in Begleitung seiner Krankheiten zu unternehmen? Wie bereitet er sich denn vor? Opa Franz, also ich, habe Angst, aber trotzdem treibe ich konsequent weiter die Vorbereitungen, weil ich weiß, dass ich es schaffe wenn nichts „passiert. Ich bin noch nicht ein „altes Eisen.

    Ja, ich habe mir doch mehrmals überlegt ob ich nicht einen „geordneten Rückzieher, statt einem kühnen Angriff mache, d. h. auf Deutsch „den Schwanz einziehe. Aber ich habe schon zu vielen Leuten von meinem Vorhaben erzählt und ich bin wohl doch auch kein „Angsthase; es sein den, anders geht´s nicht. 2012 habe ich ja auch alleine den Jakobsweg (900 km) geschafft, also bin auch schon diesbezüglich „ein älterer Hase und seit dem ja nur 2 Jahre älter. Und ich will für meine Enkel u.s.w., auch noch ein zweites Buch schreiben. Im Mannheimer Morgen war ein Horoskop, dass ich mir in mein Notizbuch für Unterwegs rein geklebt habe und, dass es mir auch etwas für die Entscheidung geholfen hat. Widder (21.03-20.04.): Wenn Sie weiterhin alles so vernünftig einteilen und planen, gibt es keinerlei Probleme. Die einzigen Schwierigkeiten können auftreten, wenn sie selbst nicht mehr zu dem stehen, was Sie sich selbst vorgenommen haben. Genießen Sie einfach die kommende Zeit und glauben an eine gute Zukunft. Sie haben bisher schon vieles erreicht, auch wenn der Weg nicht immer einfach war. Glauben Sie an sich!

    Nach meinem Studium-Abschluss 1966 bei Technischen Hochschule in Breslau (Schlesien, S'ląsk), bin ich Dipl.-Ing. der Heizungs-/Klima-/Sanitärtechnik geworden und im Jahre 1977 mit meiner damaligen Familie nach Deutschland geflüchtet. Seit dem bin ich in den Augen der Polen ein Deutscher und die Deutschen sagen: „Der kommt aus Polen."

    Ich habe aber 4 wunderbare Enkelkinder. Von meiner Tochter K........, verh. Mit H...-P.... (München), bekam ich den L....-M........ (3 Jahre) und die M....-L.... (6). Von meinem Sohn A......, verh. mit G.... (Hamburg), die M....-M..... (4) und die M.....-J..... (8), Stand: ca. Mai/2014. Alle, außer den kleinen Kindern natürlich, haben eine Hochschulausbildung und gute sowie sichere Jobs. Der Name A...... kommt aus dem alten Rom. Aretio war angeblich ein Anführer von verfolgten Christen, was mein Cousin Pater F......, der Franziskaner war, in alten Büchern herausgefunden hat. 1990 schied sich von mir Frau L......., die ich in Polen 1972 geheiratet habe und mit der ich die zwei Kinder hatte. Ab 1993 kenne ich meine Erika.

    Mein Sternzeichen ist Widder und „nicht oft aber immer öfter" sage ich auch: „Mit Humor kommt man vor" so, wie immer mein alter Skatfreund (+98) behauptete.

    Man wird vielleicht manchmal auch auf dem Weg nach Assisi/Rom viel Humor brauchen, um überhaupt weiter zukommen, da ich ja nicht italienisch kann.

    Ich trinke auch vielleicht zu viel Rotwein, der soll aber angeblich zum Teil gut gegen meine Krankheiten sein. Er erweitert die Blutgefäße und verringert somit meinen zu hohen Blutdruck. Das hörte ich öfters auch gern von den Herzspezialisten und mein Hausarzt sagte mal auch: „Ja, Rotwein ist gut, aber trinken sie mäßig und nicht saumäßig!" Ich habe sogar mal gelesen dass Rotwein auch bei der Gicht hilfreich sein soll. Aber da gibt es verschiedene Meinungen. Ich muss aber betonen, dass seit meinem Jakobsweg vor 2 Jahren, ich keine Gichtanfalle mehr habe. Der Fußweg heilt also! Auf jeden Fall eine Gewichtsabnahme, auf die ich hoffe, hilft auch, besonders bei Bluthochdruck und Gicht. Jedes Kilo weniger senkt etwas den Blutdruck. Aus meinen Elternhaus habe ich nichts geerbt, außer den Krankheiten. Die sagen aber: „Du hast die Ausbildung bekommen." Ja gut, ich habe die nicht geschenkt bekommen, sondern musste nach der Grundschule noch weitere 10 Jahre die Schulbänke drücken. Mein Opa, Johann Wieciorek, hat schwer an Gicht gelitten, da es ja auch damals in Polen Probleme mit den Medikamenten gab. Aber immerhin wurde er 90 Jahre alt. Im meinen Berufsleben hatte ich ja auch überwiegend sitzende Tätigkeiten, meistens bei Projektierungen. Das hat ja auch noch negativ meine Krankheiten beeinflusst, wegen der fasst ganztägig geringen Bewegung. Ein berühmter Orthopäde aus Heidelberg sagte mal: „Bewegung ist Leben und Leben ist Bewegung". Und das stimmt hundertprozentig! Bewegung ist gut für beinahe alle Krankheiten und bei mir habe ich etwas besonderes festgestellt: Wenn ich mit Erika spazieren gehe oder auch alleine, bekomme ich nach einigen hundert Metern diese Lumbagoschmerzen und dann muss ich mich 3 Minuten hinsetzen. Danach geht schon wieder viel besser, ich werde schmerzfrei und kann beliebig lange weiter laufen. Beim Training zum Jakobsweg fand ich heraus, dass wenn ich ein schwereren Rucksack trage, bekomme ich keine Schmerzen. Also, auf die Körperhaltung kommst wohl bei mir an und dieses Merkmal hat mir Hoffnung gemacht, dass ich damals den Jakobsweg und auch jetzt den Weg nach Rom schaffe. Theoretisch kann man natürlich früher aufhören und nach Hause fliegen, aber das ist nicht so einfach. Angeblich bin ich ja auch ein „Überlebenskünstler." Bis jetzt zumindest.

    Meine Angehörigen, Erika und Kinder haben diesmal nicht so arg gezweifelt ob ich es schaffe, da ich ja vor 2 Jahren den Jakobsweg doch machte. Damals sagte ja z. B. Erika zu mir: „Du bist verrückt, du schaffst es nicht." Das war 1 Ansporn für mich.

    Meine Eltern sagten oft zu mir als ich noch klein war: „Du machst immer das was du nicht machen sollst. Mein Opa sagte mir mal: „Franz du kannst blöd sein, aber du musst immer wissen wo es lang geht. Opa hat mich öfters quer durch den Hof mit dem Stock oder einer Mistgabel gejagt, wenn ich nicht folgte. Mal wollte ich von der Mutter 1 Lappen um die Tinte von der Feder bei Hausaufgaben abzuwischen, da sagte er: „Wisch die Tinte in die Haare ab, die kommt ja dann beim Schneiden weg."

    Per SMS`s sollte ich über meine Lage informieren. Hierzu habe ich meinen Kindern und Erika eine Karte mit dem Verlauf des Weges gelassen. Ich musste dann aber wegen Erdrutschen den Weg doch ändern. Die Erika und meinen Sohn Aretius, habe ich beim Deutschem Pilgerverein in Aachen, als die Personen genannt, die benachrichtigt werden sollen, falls mir etwas unterwegs passiert. Das war Pflicht. Ich habe natürlich auch Leute angesprochen, ob sie mitgehen möchten, weil alleine habe ich schon einige Bedenken gehabt. Aber „Mal sehen, haben die Blinden gesagt". Niemand wollte jedoch mit. Also, ich gehe nach Assisi/Rom alleine und man sagt ja auch: „Der Widder ist kein Herdentier" und „Um ein gutes Mitglied einer Schafherde zu sein, muss man ein Schaf sein", sagte auch Einstein. Letztlich kam ich bisher auch alleine immer gut zurecht und es kommt auch darauf an, „wie man´s nimmt."

    Den Pilgerpass habe ich vom Deutschem Pilgerverein in Aachen und aus Bozen bekommen. Sie haben geraten, bei meiner Kirchengemeinde den ersten Stempel zu holen, sowie ein Empfehlungsschreiben, weil ich dann wohl leichter ein Bett in den Pilgerherbergen bekomme und als Beweis, dass ich so zu sagen, kein „Abenteurer" bin, von denen dort unterwegs angeblich einige gibt. 2 Pilgerpässe sind angeblich besser, da der Weg sehr lang ist und in Italien ist es angeblich vorteilhafter auch einen italienischen Pass zu haben. Beim Training traf ich oft einen älteren Herr Adolf aus Schlesien. Den Namen haben damals als der Hitler kam, oft Kinder bekommen.

    Die Vorbereitungen sind sehr wichtig! Ein Sprichwort sagt: „Kümmere dich nicht um die Ernte, sondern um die richtige Bestellung deines Feldes." Mit einem Probe-Training habe ich schon am Jahresende 2013 angefangen. Mein 50 Liter Rucksack, noch vom Jakobsweg, belastete ich mit Telefonbüchern u.s.w. so, dass er ca. 12 kg wog und ging in meinen neuen Wanderschuhen mehrmals auf eine Strecke von 25 km los. Dabei waren es 25 Grad, also praktisch so wie in Italien sein könnte. Ich habe schon vor dem Jakobsweg gelesen, dass für Männer der Rucksack nicht schwerer als 15 kg sein soll. Erfreulich war, dass ich die 25 km ohne größere Schmerzen, sowie Kreislaufprobleme geschafft habe. Es kam auf die Körperhaltung drauf an. Nämlich der schwere Rucksack hat wesentlich meine Haltung verbessert. In der Apotheke holte ich mir Blasenpflaster und Hirschtalg, was gegen Blasen an Füßen hilft. Ich hatte auf dem Jakobsweg 1 Blase bekommen, und zwar an einer Stelle, die ich nicht mit Hirschtalg eingerieben habe. Es ist klar, dass die Schuhe bei Wanderungen das wichtigste „Werkzeug" sind. Die Suche nach entsprechenden Schuhen hat mehrere Wochen gedauert. Wenn man neue Schuhe kauft, sollte man das immer nachmittags machen, dann wird auch die eventuelle Schwellung der Füße am Tage mitberücksichtigt. Darüber hinaus, soll man beim probieren den Fuß im ungebundenem Schuh bis ganz nach vorn schieben, bis der Zeh vorne anstößt, und man noch dabei hinter der Ferse den Zeigefinger locker einschieben kann. Lieber eine halbe Nummer größer, als zu klein die Schuhe kaufen. Bei meinen Probewanderungen hat sich auch zum Beispiel raus gestellt, dass die orthopädischen Schuheinlagen, beim gehen sich immer etwas nach hinten verschieben. Ich bin dann auf die Idee gekommen, mit Doppelklebband, den man bei Verlegung von Teppichböden verwendet, mir zu helfen. Und das hat gut funktioniert so, dass die Einlagen nicht mehr beim Gehen nach hinten rutschten. Die Zunge beim Schuh sollte auch ein Hacken haben so, dass man diese mit den Senkeln hochhalten kann, da die Zunge beim Gehen oft runter rutscht und drückt. Nur wenige Zungen haben das.

    Socken sind auch sehr wichtig. Sie dürfen nicht zu groß sein so, dass sich unter den Fußsohlen und seitlich keine Falten bilden, die dann Blasen verursachen. Zu enge Socken, oder ein zu strammer Gummi, sind auch nicht empfehlenswert, da dann die Füße arg zusammengedrückt werden, was die Durchblutung behindert. Dadurch bekommt man schneller „schwache Füße und auch schneller Blasen. Die Socken sollen auch möglichst rutschfest sein so, dass bei Bergabstiegen die Füße nicht nach vorne im Schuh rutschen. Manche Wanderer meinen, dass man lieber 2 paar dünnere Socken als 1 paar dicke anziehen soll so, dass eventuelle Reibungen beim Gehen zwischen den Socken und nicht direkt an der Fußhaut stattfinden. Aber „probieren geht über studieren. Als ich schon mein „Wander-Werkzeug zusammen hatte, bin ich noch mehrmals längere Strecken mit beladenem Rucksack und mit Hilfe von Nordic-Walking Stöcken gelaufen und glaubte immer mehr daran, dass ich es schaffen kann. Es ist sehr wichtig, neue Schuhe richtig ausprobieren und einzulaufen, dass es dann später keine Überraschungen gibt, die ein Ende des Traumes bedeuten könnten. In der „Probezeit habe ich wieder mein beliebtes Fahrradfahren ganz abgestellt und bin nur „herum getappt."

    Erika sagte öfters: „Lauf hier nicht so immer mit dem Rucksack herum; was denken sich die Nachbarn ? Keiner wusste aber, dass ich wieder was größeres vor hatte. Es sei denn Erika hat´s schon erzählt und wenn auch, ist mir doch „Wurst.

    Ich nahm etwa wieder die selben Kleider wie zum Jakobsweg mit. An alle Bekannten wollte ich aus Assisi und Rom Postkarten schicken, auch an die, die vielleicht mehr sich freuen würden, wenn ich es nicht schaffe. Derartige „Bekannte hat ja wohl jeder im Leben. Auch nach Polen will ich welche schicken. Es wären rund 20 Stück. Ich machte so wie vor dem Jakobsweg da ich in Assisi und Rom, so wie in Santiago de Compostela vor 2 Jahren, keine Zeit haben werde, um die Karten zu schreiben. So habe ich mit meinem Computer mir die Postkarten auf Fotopapier produziert und schon zu Hause fertig geschrieben, obwohl ich noch gar nicht wusste ob ich in Rom überhaupt ankomme. Ich wollte ja nicht nur 2 Wörter, z. B. „viele Grüße schreiben, sondern etwas mehr. Zu Hause habe ich zum schreiben der Karten fast 2 Tage gebraucht, mit den notwendigen Pausen, um Alltägliches zu erledigen. Die fertig geschriebenen Karten habe ich gut gegen Feuchte in einer Plastikhülle verpackt und tief im Rucksack verstaut so, dass in Italien dann nur noch die Briefmarken drauf zukleben wären. Ich hätte dann mehr Zeit für Besichtigungen.

    Die ältere Bekleidung, wie gesagt vom Jakobsweg: 2 Hosen und eine leichte Jacke mit abnehmbaren Ärmeln. Dabei habe ich schon damals berücksichtigt, dass alle Kleidungsstücke viele Taschen haben, in den man einiges für den Weg verstauen kann. Farbe neutral, bei der sich nicht so stark die Kleidung in der Sonne aufheizt und bei der man nicht so gleich den Straßendreck sieht, wie z. B. bei einer schwarzen Kleidung. Die leichtere Hose habe ich im Rucksack verstaut, außerdem noch 3 Hemden, je 3 Stück von Unterwäsche, 2 kleinere Handtücher, 4 Paar Socken und um Gewicht zu sparen, ein sehr leichtes Zelt (650 g.), Schlafsack aus Seide (50 g.), wasserfeste Hausschuhe, Waschmittel und Co. Schlafsack sollte nur zur Abschottung zwischen mir und den eventuell schmutzigen Decken oder Matratzen dienen.

    Das Bargeld habe ich an mehreren Stellen versteckt. Je Zweihundearteuroscheine, z. B. in den Schuhen unter den orthopädischen Einlagen oder eingeneht in den Hosen. Den Banken lieber heutzutage nicht sehr vertrauen. Insgesamt nahm ich 2800 Euro.

    Die Krankenkassenkarte habe ich nur für den schlimmsten Fall mitgenommen und auch gut versteckt, da ich irgendwann gelesen habe, dass man diese im Ausland lieber bei einem Unfall nicht so schnell raus rücken soll. Es kann angeblich passieren, dass z. B. bei kleiner Verletzung zu viel behandelt oder „operiert wird, um „ordentlich abzukassieren. Also lieber dem Arzt sagen: „Ich bin nicht versichert, zahle in Bar und wenn ich nicht so viel Geld habe da überweise ich es später?"

    In den Rucksack habe ich auch wieder viel zu viele Bio-Lebensmittel von der Erika eingepackt, ihn ständig beim Packen gewogen. Zu meinem Schreck wiegte er am Ende 20 kg, aber ich wollte nichts raus nehmen, nach dem Motto, „Was man hat das hat man". Ich habe z. B. auch eine Packung Hustenbonbons, sowie getrocknete Quitten-Kerne; mein selbst angefertigtes Hausmittel gegen Husten. Auch ein halbes Liter Bio-Olivenöl, in einem wieder-verschließbaren Blechbehälter der leichter als eine Glasflasche ist, dabei. Das Öl nehme ich an statt von Butter, zum Brot beim Frühstück, zur Senkung des Cholesterinspiegels. Auch bei Wärme haltbare Bio-Lebensmittel sind dabei, wie Schinken, Wurst, kleine Konserven mit Fisch oder Bohnen. Alles komplett „Bio" und deshalb wird nichts weg geworfen. Ich komme vom Bauernhof und der Bauer, wie man sagt, „will ja wissen was er isst" oder man sagt ja auch „was isst du das bist du". Aber vor allem Erika ist streng für „Bio". Man soll auch nicht zu viel essen. „Ich, esse um zu leben und lebe nicht um zu essen"; kann daher immer mein Normalgewicht halten. Anders mein dicker Schwager, er sagt:,,Ich esse nicht viel, nur zwei kleine Knödel und eine Gans."

    Für die ersten 2 Tage habe ich noch eine 3 kg Umhängetasche mit Essen dabei.

    Zu meinem Geburtstag und zum „Auf-Wiedersehen" haben wir in Hamburg beim Melzer gut gegessen. Man musste dort natürlich mehrere Wochen zuvor bestellen.

    Oben eine von vielen Geburtstagskarten zum 75-sten und unten einige Sprüche:

    Auch eine Reise von 1000 Meilen, fängt mit dem ersten Schritt an.(AusChina.)

    Schweinerei:„6 Kinder 1 Bett und keiner will an der Wand schlafen. (Aus Schlesien.)

    „Tue erst was erforderlich ist, dann was möglich ist und danach schaffst du auch das Unmögliche:" (Angeblich vom hl. Franziskus)

    Die Anreise Mannheim-Innsbruck „and adjust to start"

    Von Mannheim bin ich nach Innsbruck mit der Bahn gefahren. Am Bahnhof Mannheim verabschiedete mich meine Erika. Sie sagte. „Du kannst dir immer noch überlegen und ich hoffte es auch. Sonst warte ich auf dich. Ich sagte: „Warte nicht und gehe lieber nach Hause. Ich bleibe doch lange weg. Ich war fest entschlossen, auch schon wegen den vielen und langen Vorbereitungen. Es wäre peinlich jetzt aufzugeben. Lieber ein geordneter Rückzug als die kühne Attacke? Nein! Als der ICE seine Türen schloss, sah ich zwar noch auf dem Bahnsteig kurz Erika, aber sie mich nicht mehr, da die Fenster nur von ihnen des Waggons durchsichtig sind. Nach 2 mal „Umsteigen hat mich der Busfahrer in Innsbruck direkt vor der Herberge „Unter den Löwen „abgeladen. Ich habe von zu Hause her hier reserviert, sowie für die nächsten Tage auch bei weiteren 9 Herbergen auf dem geplantem Pilgerweg. „Na gut Franz, wenn du bei den ´Löwen´ startest, ist ja besser als z.B. bei den ´Angsthasen.´ Die Erika sagte doch ja auch öfters zu dir: ´Mein Löwe´, dachte ich. Ich habe für Innsbruck 2 Tage geplant, um die Stadt zu sehen und die Ausgangsroute zu erkunden und bekam von der netten Chefin ein 4-Bettzimmer, aber ich konnte darin alleine schlafen. Im benachbarten Markt kaufte ich ein, u.a. portionierten Pulverkaffee mit Milch und eine Flasche Wein, um an die künftigen Strapazen nicht so arg zu denken.

    Meine Morgengymnastik im Bett: Auf dem Rücken liegend, Beine angewinkelt, Kopf und Schulter 10 mal etwas hochheben. Dann eine „Brücke bauen, Rumpf ganz nach oben drücken, die Schließmuskel zusammendrücken, erst ein Bein ausstrecken und dann zweites. Einige Sekunden jeweils halten. 2 mal wiederholen. Danach von einer Bauchlage, in die Knie und auf Arme „gehen, „Katzenbuckel hoch und runter kreisend dabei langsam machen. 6 mal nach vorn und 6 nach hinten. Dann 5 mal „pumpen. Danach linkes Bein und rechten Arm gleichzeitig ausstrecken, 15 Sek. halten und umgekehrt. Es dauert 5 Min. und gleich geht´s besser. Dabei darfst beten.

    Da Heim mache ich auch vorsorglich speziele Übungen gegen Gicht und Hüftleiden.

    Erika schenkte mir eine Widder-Tragetasche wo drauf steht; „mutig, abenteuerlustig, offen, belastbar, egozentrisch, ungeduldig." Ob das alles stimmt?

    „Probieren geht´s über studieren", wie mich mal mein Sohn Aretius belehrte.

    1. INNSBRUCK – ST. MICHAEL (21 km)

    Heute ist Samstag, der 05.04.14. Um 5.00 Uhr wache ich auf und bin ganz kaputt. Im Bett mache ich meine gewöhnte Gymnastik, bete dabei und habe gleichzeitig Angst und Zweifel vor meinem verrückten Unterfangen. Einen Rückzieher gibt es aber bei mir normalerweise nicht.

    Frühstück: Cappuccino, gekauft abends im Supermark in kleinen Beuteln, für mehrere Tage. Müsli mit Leinsamen, abends eingeweicht im weißem Käse, noch aus Mannheim. Das Frühstück im Restaurant wäre viel zu spät für mich.

    Für Unterwegs in meine schwarze Umhängetasche: Ein Apfel, ½ Liter Apfelsaft, ein Riegel, Stück Weißbrot, Stückchen Steak und Wasser natürlich. Die Erika hat mir für Unterwegs noch zwei Steaks zu Hause gebraten.

    Um 6.10 Uhr gehe ich los. Die nette junge Wirtin zeigte mir noch abends, wie ich durch die Hintertür raus komme und wo der Schlüssel versteckt ist. Es ist noch dunkel, aber zunächst laufe ich ja ein paar Kilometer durch die Stadt. Vom Restaurant Löwenhaus im Rennweg 5, mit der Pilgerherberge, gehe ich bis zum Dom und dann weiter die Pfarrgasse, die Herzog-Friedrich-Strasse, durch die Triumphpforte und dann weiter die Leopoldstraße, von der man vorne die Berginselsprungschanze deutlich sieht. Zunächst ist es beschwerlich, aber nach einer Stunde geht es schon besser und es gibt kein Zurück mehr, Opa Franz!

    Eine „Frau im Schaufenster, in Reizwäsche lacht mich schön an. „So eine würde ich gerne mitnehmen, denke ich. Sie konnte aber nicht laufen und ob sie möchte, ist eine andere Frage. Weiter rechts befindet sich die berühmte, päpstliche Wittener Basilika, mit großer historisch/ legendären sowie aktuellen Bedeutung (z.B.Wittener Sängerknaben). Aber zur Sache, d. h. zur meinem Vorhaben!

    Suche bereits laut Stadtplan, nach der Klostergasse, die mich weiter führen soll. Zwei Männer und eine Frau mit Bierdosen in den Händen, wollen mir höflichst helfen. „Ich muss zurück in die Altstadt, sagen die. Auch ein Autofahrer, bei Rot an der Ampel behauptet das Selbe. „Das kann nicht war sein, denke ich und gehe weiter, bis ich nach weiteren Anfragen, endlich bei einer Tankstelle die richtige Antwort bekam.

    Raus aus der Stadt, auf ein Waldpfad kommend, erste Warnung vor Steinschlägen, aber „nur bis Ende März und ich habe ja „schon den 05 April. Beinahe hätte ich, bei einer Korrektur an den Schuhen, die Wasserflasche in den tief verlaufenden Fluss Sill verloren. Verlor jedoch einen Gummipuffer von einem Stock. Bei aufgeweichtem Boden braucht man ihn. Gut, dass es nicht regnet. Gehe da oben, am ca. 30 m tiefer rauschendem Fluss, einen ganz gefährlichen Pfad, ganz allein. „Hier findet mich Niemand wenn was passiert", denke ich. Nach halben Stunde kommt als Erlösung ein Mann entgegen. Frage ich nach dem Weg und zeige meine Karte. Er sagt, dass ich falsch gehe. Ich muss zurück und vor einer kleinen Holz-Brücke, steil rechts nach oben gehen. Dort komme ich auf eine Asphaltstraße, die nach Vill führt. Jetzt rauscht der Fluss noch viel tiefer. Aber am Hang da unten wachsen Bäume. Wenn ich runter rutschen sollte auf dem knapp ein Meter breitem Pfad, bleibe ich ja an ihnen hängen.

    Ich hab mich da doch hoch geschleppt, bis auf den Asphalt, aber wusste dann nicht in welche Richtung ich gehen soll, rechts oder links. Kein Auto hielt an, da alle Fahrer wohl dachten, ich will mit, mit meinem großen Rucksack. Außerdem war die Straße sehr kurven reich so, dass Anhalten auch ziemlich gefährlich war, bei dem sehr lebhaften Verkehr.

    Erst das ca. 20-ste Auto hält. Ich bitte um Auskunft. Am Steuer eine ältere, nette Frau. Daneben ihr Mann. Ich fragte in welche Richtung geht es nach Vill und sage was ich da vor habe. Da sagte die Frau: „Wir nehmen sie die drei km, bis zur nächsten Kreuzung mit." Da war ich natürlich sehr froh und drückte mich rückwärts in das kleine Auto auf den hinteren Sitz so, dass ich den Rucksack nicht abnehmen musste. Das Paar war sehr höflich und bewunderte mein Pilgervorhaben. An der Kreuzung biegt das Paar dann links ab und ich sollte rechts gehen, immer gerade aus, auf einer schmalen Asphaltstraße.

    Da war ich froh auf dem richtigen Weg zu sein. Nach etwa einem km endete aber der Asphalt, in geradeaus Richtung und ging steil, rechts runter, zur vier schönen Häusern. Weiter, geradeaus ging ein Schotterweg. Kein Mensch da, den man fragen konnte. Ich ging da rechts runter den Asphalt und stehe plötzlich vor einer Garagen -Einfahrt. Hier endete der Asphaltweg. Da gehe ich wieder zurück, die ca. 100m, steil hoch mit meinem schweren Rucksack, bis auf den Schotterweg. Dann, verzweifelt wieder runter, klingelte an einigen Türen, keiner meldet sich jedoch. Na dann wieder hoch auf den Schotterweg. Ich setzte mich um 9.00 Uhr auf eine, glücklicherweise hier vorhandene Bank, wartete bis jemand erscheint und aß Etwas. Nach kurzer Zeit kommt eine Frau mit seinem Hund vorbei, der mich beschnupperte. Seine Herrin bestätigte, dass ich weiter den Schotterweg gehen muss. Der Hund roch wahrscheinlich das schmackhafte Stück Steak von Erika, das ich für Unterwegs in die schwarze Vorhängetasche mit eingesteckt habe.

    Heute gute Sicht, es ist Samstag da gehen einige Leute spazieren. Links sieht man die Tuxer Alpen und rechts die Stubeier Alpen. Beim Weitergehen treffe ich ein Paar, weiter einen älteren Mann mit seinem Enkel (Franzl) im Kinderwagen und eine Frau an der Kirche in Patsch, wo ich kurz in der schönen Kirche war und danach durch den sehr schönen Friedhof, neben der Kirche gegangen bin. Natürlich erzähle ich den Leuten von meinem Pilgern und alle bewundern mich, was mich wiederum aufbaut.

    Dann rät mir ein junger Mann zu einer Abkürzung. Die endet aber irgendwann auf einem Hügel. Da gehe ich, etwas unzufrieden kurz zurück, dann rechts runter durch eine frisch gemähte Wiese und komme wieder auf einen Pfad, der durch den Wald führt, wie der junger Mann zuvor erläutert hat. Bald kommt ein sportlicher Jogger entgegen, der den krummen und nur ein halben Meter breiten, mit Wurzeln quer durchwachsenen Pfad, steil nach oben schnell läuft, s.z.s. (so zu sagen) „Der Natur pur auf der Spur. Er war etwa in meinem Alter. Ich mache Platz und lobe ihn für seine gute Kondition. Er hält an und wir sprechen eine Weile. Natürlich erzähle ich ihm, dass ich nach Rom gehe und auch einiges über mein Jakobsweg. Er staunt wegen meinem Alter, dass ich es wage, wünscht „viel Erfolg und gratuliert. Ich sage, dass zum Gratulieren noch etwas zu früh ist.

    Etwas später spreche ich ein Pärchen an, von dem die Frau auch schon den Jakobsweg gelaufen ist. Allen die ich treffe gebe ich meine Kärtchen, auf denen ich auch als Autor des Buches „Der Opa auf dem Camino de Santiago" stehe. Es geht hoch und runter bis auf eine Asphaltstraße.

    Um 12.00 erklingen 3 Glocken im Ort St. Peter. Kurz spreche ich zwei Frauen vor einem Gasthof an. Etwas weiter, an einer maroden Eingangstreppe aus Holz, eines verlassenes Hauses, mache ich meine Mittagspause. Zum Essen gibt es: Das Stückchen Steak, Weißbrot, Zwiebel, Apfelsaft. In diesem Haus könnte man vielleicht übernachten, aber es ist noch zu früh, schlafen zu gehen. Na dann weiter, Richtung Roma. Es sind ja nur noch etwas über 1000 km und bis zum heutigen Ziel nur 10 km.

    Im nächsten Ort sehe ich einen Mann in seiner Garage. Da bitte ich ihn, meine Wasserflaschen aufzufüllen, da ich dort einen Wasserhahn erblickt habe. Er war etwa im meinen Alter, sehr nett und antwortete auf meine Erzählungen, dass er auch den Jakobsweg vor einigen Jahren, von Genf gegangen ist, bis nach Santiago de Compostela. Insgesamt 1600 km. Na da habe ich ihm natürlich auch gratuliert und bedankt für das Wasser. Ich fragte noch, wie viel Tage er dazu brauchte. Da sagte er, dass er das in 5 Jahren, stückweise gemacht hat. Ich dachte: „Na, das ist ja nichts besonderes und sagte: „Mich würde vielleicht so was, schon wegen den vielen Anfahrten nicht reizen. Habe ihm auch mein Kärtchen gegeben.

    Weiter im Ort sitzt in der Sonne eine Oma (95) mit seiner Tochter vor ihrem Haus. Als die erfahren haben wo ich gehe, werde ich natürlich bewundert und soll den Papst grüßen Ich mache ein Kompliment der Oma, dass sie wie 70 aussieht und informiere, dass meine Mutter im letzten Jahr an Weihnachten, mit 99 gestorben ist und hat auch gut ausgesehen. Mein Papa hatte mit 86 als er gestorben ist, auch noch keine Falten im Gesicht und wenn Leute sich deshalb gewundert haben, da sagte er spaßig, so wie er oft war: „Ich bügele mich jeden morgen."

    An einer Straßenkapelle lese ich auf dem Wege weiter: „Wanderer komm zu mir. Denn Du musst zu mir kommen und nicht ich zu Dir. An der Wand eines schönen Hauses steht, nach einigen Kilometern, wieder eine andere Weisheit: „Betrachte die Arbeit nicht als Last. Danke dem Herrgott, dass Du die hast.

    Es geht schon längere Zeit auf Asphalt. Auf ihn benutze ich die Stöcke nicht. Da braucht man keine Angst haben, dass man stolpert. Außerdem, wenn man die benutzt verbraucht man mehr Energie, weil man auch mit den Händen arbeitet, meine ich.

    Ein Mann arbeitet im Vorgarten. Natürlich wie immer, „Guten Tag und spreche ihn an. Er sagt, vor Jahren ging hier auch eine Frau nach Rom. Bei Ihr ist die Schnalle seines Hosengürtels gebrochen und er konnte ihr dabei helfen. Sie trank dabei im Hause auch eine Kaffee. Sie wollte eine Karte aus Rom schicken. Mich lud der Mann auch zum Kaffee ein, aber ich bedankte mich, da dabei geht ja mindestens ½ Stunde verloren, überhaupt wenn der Kaffee heiß ist. Ich sagte noch: Ich habe meine 20 Karten im Rucksack, schon fertig geschrieben. In Rom werde ich wohl fürs Schreiben keine Zeit haben. Der Mann informiert, dass nach St. Michael wohl noch ca. 5 km sind, also so viel wie z. B. von meinem Heimatdorf Ligota in Schlesien, bis nach Proskau, wo ich öfters zu Fuß einkaufen gehe. Die Österreicher sind nette Leute und angeblich alle Bauern hier, heißen Franz. Ich sagte, ja auch einige berühmte Skifahrer aus Österreich hatten den Vornamen Franz, z. B. der Franz Klammer.

    Eine junge Frau war aber etwas unzufrieden; gerade als sie schnell Berghoch lief, pinkelte ich und hörte nicht auf, als sie vorbei kam. Ich entschuldigte mich und lobte sie jedoch hinterher mit den Worten: So eine Kondition da möchte ich auch haben.

    Dann Überholt mich ganz langsam, bei einem nächsten Anstieg eine junge Frau, auf einem Rennrad mit einem sehr schmalen Sattel. Sie hatte ein recht sagenhaften Po und dabei eine enge, kurze Hose die total ausgefüllt war, quasi wie zwei Luftballons. Ich hatte etwas Angst, dass der Sattel, nicht breiter als zwei Finger, sich da irgendwo rein drückt. Ich habe hinter ihr gerufen: Schade, dass ich keine Gangschaltung habe.

    Im Gehen esse ich dann etwas Käse und Brot. Man kann sich nirgends hinsetzen. Die Asphaltstraße ist schmal, links hohe Felswände, rechts in der Tiefe, ein rauschende Zufluss der Sill.

    Nach einer Stunde fährt die Frau auf dem schmalen Sattel zurück und wundert sich mit „Oho", dass ich schon so weit bin.

    Den Schlussmann einer Fahrradgruppe frage ich, wie weit es noch bis zum Bildungshaus St. Michael sei. Er Sagte: Kein Kilometer. Aber es waren tatsächlich noch drei, laut meinem Schrittzähler und dazu, ganz steil nach oben. Aber es lohnte sich, wie sich nach Ankunft herausstellte.

    Zuvor, noch am Ortseingang, frage ich zwei ganz junge Mädchen, die eine mit einer Zahnspange, nach dem Bildungshaus St. Michael. Da sagten die mir: Jetzt gleich links, dann ein Stückchen durch ein Wald und schon sind sie da. Aber ein paar Schritte weiter bei einer Autogarage, fragte ich noch sicherheitshalber danach auch zwei Männer. Die sagten mir etwas anderes, dass ich weiter durch den ganzen Ort gehen Soll und am Ende links nach oben.

    Ich folgte diesem Hinweis. Als ich jedoch durch den sehr langen Ort ging, da machte ich mir immer größere Sorgen, dass es so arg abwärts ging. „Da muss dann wohl wieder hochklettern mit meinem schweren Rucksack", denke ich. Und so war es tatsächlich. Ich dachte schon, dass ich es nicht mehr schaffe. Schon oben, habe ich feststellen müssen, dass die zwei Mädchen Recht hatten. Ihr Weg wäre nicht nur flacher aber auch viel kürzer, als der von den zwei Männern gezeigte. Wussten die Männer nicht Bescheid, oder wollten die mit dem deutschem Pilger ein bisschen Spaß haben ? Aber woher habe ich die Kräfte? Na klar; mit Sicherheit von Oben!

    Ich kam an um 16.00 Uhr. Gut, dass ich mich in dem Bildungshaus, noch von Zuhause her angemeldet habe, weil sonst hätte ich wohl kein Platz bekommen, da alles ausgebucht war. Der Empfang erfolgte durch zwei nette Damen, die zuvor noch mit der Chefin telefonierten, ob ich tatsächlich gebucht habe. Die Kosten: Eine freiwillige Spende. Bei der Spende (20 Euro) war auch, auf mein Wunsch, eine Flasche Hauswein dabei. Das Zimmer war wie im besten Hotel, mit Ehebett u.s.w.

    Das Frühstück gibt´s aber erst ab 8.00 Uhr. Da sagte ich, dass ich darauf verzichte und informierte mich wie ich da schon, so nach 6.00 Uhr aus dem Haus raus komme.

    Im Hause war zu lesen: Gastfreundlichkeit ist der Anfang wahren Lebens. „Zu wem sollen wir gehen.Den Sinn des Daseins finden. „Ein Licht in der Finsternis. „Ich bin der Weg. „Die Seele geht lieber zu Fuß. Tel. Bh. St. Michael: 05273/6236.

    Im Zimmer angekommen ziehe ich meine Schuhe und Socken aus und tappe weiter herum barfuß, um die Sohlen zu kühlen. Das tu gut, besonders auf kalten Fliesen.

    Mit den allen Sachen noch von Zuhause, habe ich bis 19.00 Uhr gegessen: Hühnersüppchen mit, schon zu Hause abgekochten Graupen, getrocknete Petersilie, ein Stückchen Steak, Vollkornbrot, Schmelzkäse, Zwiebel, Knoblauch.

    Gut, dass ich mein Tauchsieder und den kleinen Topf, aus dem türkischen Geschäft habe und auch gut, dass ich etwas zu Essen dabei habe, da heute kein Lebensmittelgeschäft zu sehen war und morgen am Sonntag bestimmt auch so.

    Vor dem Essen aber erst etwas Wichtigeres. Ich habe noch die Socken und die Unterhose gewaschen und auf den warmen Heizkörper

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1