Landeier und andere Spezialitäten: Neue Geschichten aus der Westfälischen Provence
Von Adele Stein
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Über dieses E-Book
Die Autorin: Adele Stein ist immer noch eine Frau in den besten Jahren und lebt tatsächlich auch weiterhin auf dem Land - irgendwo in Westfalen.
Adele Stein
Adele Stein steht mitten im Leben. Wo könnte sie das besser tun, als in ihrem kleinen Dorf, irgendwo in Westfalen?
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Ins Kraut geschossen: Frische Geschichten aus der Westfälischen Provence und anderen schönen Orten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWestfälische Provence: und andere Geschichten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
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Buchvorschau
Landeier und andere Spezialitäten - Adele Stein
Für meine Mutter und meinen Vater, die zum Glück Geschichten erzählen konnten.
www.adelestein.jimdo.com
www.facebook.com/pages/Adele-Stein
Bisher bei BoD von Adele Stein erschienen:
Westfälische Provence und andere Geschichten
ISBN 9 783732246816
INHALT
---------------------------
Vornewech mal eben: Westfälische Provence – reloaded
far, far away
Kunsttherapie oder Adele muss mehr Streifen machen
Zimmer mit Aussicht
Singendes, klingendes Krähenland
Leo auf der Leiter
Früher Vogel
Sex im Garten
Des Kornes und der Liebe Wellen
Feste feiern mit Hart
Landhiebe
David, Wladimir und ich
Landeier und andere Spezialitäten
Vornewech mal eben: Westfälische Provence - reloaded
„Oops, I did it again!"
Britney Spears
Nun gibt es also eine Fortsetzung (neudeutsche Übersetzung für den einen oder anderen jungen Menschen, der sich in dieses Buch verirrt: Ein Sequel). Es gab einfach noch die eine oder andere Geschichte aus der Provence zu erzählen... .
Ob ich „es" allerdings ohne die Leserinnen und Leser meines Erstlings so schnell wieder in einem Buch getan hätte, bezweifle ich. Denn mit diesen netten, liebevollen, ermutigenden, manchmal regelrecht überschwänglichen Reaktionen hatte ich im Leben nicht gerechnet. Niemals. Danke euch allen dafür!
Dank schulde ich erneut ganz besonders euch, liebe Nachbarn, diesmal schon im Voraus: Dafür, dass ihr eine regelrechte Quelle der Inspiration für mich gewesen seid. Aber auch für das Her- und Aushalten, denn ihr werdet auch in diesem Buch euch selbst und einige bekannte Ereignisse wiederfinden. (Über das Verhältnis von Dichtung und Wahrheit können wir gern wieder bei uns am Esstisch diskutieren. Ich besorg' auch mehr Bier als letztes Mal, versprochen... .)
Ganz besonders möchte ich meiner Schwester Mara danken, deren Liebe zu ihrer „kleinen Schwester so unerschütterlich ist, dass sie auch dieses Buch wieder Korrektur gelesen hat, obwohl sie die Geschichte „Kunsttherapie
da bereits kannte. Danke dir, Johan, der du mir wichtige Hinweise hinsichtlich einiger landwirtschaftlicher und technischer Details in den Geschichten gabst. Dir, Lioba, ein riesengroßes Dankeschön - für alles (du weißt schon...)!
@ Eleanor und Leonard, ihr beiden schönsten und klügsten Kinder der Welt: Ich hoffe, ihr fühlt euch in diesem Buch wieder nur im üblichen Maß von mir bloßgestellt bzw. peinlich berührt.
@ Euch alle: „To know you is to love you".
Mai 2014, irgendwo in Westfalen
Adele Stein
Far, far away
Manchmal, wenn ich abends im Bett liege und nicht einschlafen kann oder, wenn ich mich (zum Beispiel an einem der letzten warmen Herbsttage, wenn das Licht schon ganz golden ist und so viel Abschiedsstimmung in mir aufsteigt, dass es fast wehtut) am Sonntagnachmittag auf dem Balkon unseres Hauses in einem der alten, knarrenden Liegestühle ausstrecke, um ein wenig Siesta zu halten, sehe ich wie in inneren Filmen Orte vor mir, an denen ich früher gewesen bin.
Mich sehe ich dann auch wieder an diesen Orten, als seien sie Stationen oder Kapitel meines bisherigen Lebens: Ich stehe atemlos ganz oben auf der Düne von Arcachon, staunend vor dem Steinkreis von Stonehenge, ergriffen inmitten Lissabons und der kaum zu beschreibenden Melancholie dieser Stadt oder überglücklich am Ufer des Mississippi, in dem sich das Licht der untergehenden Sonne spiegelt.
Oft erinnere ich mich auch an die Geschichten, die ich auf meinen Reisen erlebt habe. Zum Beispiel an die Wanderung entlang der südfranzösischen Verdon-Schlucht, in der zunächst mein Mann und anschließend ich auf einem ungesicherten Weg in schwindelnder Höhe eine heftige Panikattacke erlitten – seltsamerweise übrigens die erste und bislang einzige unseres Lebens. Vielleicht war es auch gar keine richtige Panikattacke, sondern eine Nachwirkung des provencalischen Rotweins vom Abend davor, der uns als notorischen Weißweintrinkern einfach nicht bekommen war. Noch heute danke ich jedenfalls dem lieben Gott dafür, dass wir nacheinander ausrasteten, was Schlimmeres verhinderte. So konnte erst ich Johan und wenig später er mich retten, und unseren Kindern (die bei unseren Freunden im Ferienhaus waren) blieb das Schicksal erspart, als Halb- oder gar Vollwaisen aufzuwachsen.
Hin und wieder begebe ich mich in meiner Phantasie auch zu Plätzen und Landstrichen, die ich auf jedem Fall auch noch in diesem Leben bereisen möchte. Ganz oben auf meiner Wunschliste steht eine Fahrt mit meiner Tochter entlang der Route 66 von Chicago nach Santa Monica. Natürlich in einem offenen Chevrolet und mit sehr, sehr lauter Musik von Johnny Cash, Fleetwood Mac und den Beach Boys aus dem Autoradio. Klar, ich würde auch einen Abstecher nach Pacific Palisades einplanen, um dort das Exil-Haus von Thomas Mann zu besuchen – schon allein, um nicht allzu sehr rein pro-amerikanischer Umtriebe bezichtigt zu werden.
Meine Tochter steht meinen Plänen recht aufgeschlossen gegenüber:
„Solange du alles bezahlst...", sagt sie und lacht, wie nur sie es kann.
Unser Sohn meinte irgendwann einmal, er könne es sich unter Umständen vorstellen, mich nach Nepal zu begleiten – einem weiteren Ziel auf meiner Liste noch unerledigter Reisen. Da er chronisch knapp bei Kasse ist, würden sämtliche Kosten ebenfalls an mir hängen bleiben, aber egal. Ich freue mich, dass er prinzipiell bereit wäre, mit seiner in die Jahre gekommenen (und nicht mehr ganz so mobilen) Mutter auf eine Trekking-Tour durch das Annapurnatal zu gehen. Zur Einstimmung spiele ich ihm schon mal „Kathmandu von Cat Stevens vor, das mein Sohn umgehend der Kategorie „Hippiekitschballade
zuordnet.
„Ich weiheiß, Mama...", sagt er, als ich ihm erzählen will, wann und wo ich das Lied zum ersten Mal gehört habe.
„Du weißt gar nichts", erwidere ich etwas beleidigt.
„Aber ich ahne es. Was du mir sagen willst, fängt mit 'als wir damals...' an und ist eine weitere Variation zum Thema, wie frei, unangepasst und wild ihr, du und Papa, damals - im Gegensatz zu uns heute - gelebt habt."
„Deinen Vater kannte ich da noch gar nicht. Zu der Zeit, als ich Cat Stevens hörte und von Kathmandu träumte, war der noch Mitglied bei der