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Trotz alledem: Kleine Geschichte des politischen Liedes
Trotz alledem: Kleine Geschichte des politischen Liedes
Trotz alledem: Kleine Geschichte des politischen Liedes
eBook33 Seiten28 Minuten

Trotz alledem: Kleine Geschichte des politischen Liedes

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Über dieses E-Book

“Ein garstig Lied, ein politisch Lied”? Von wegen: Arbeiterlieder waren die Protestsongs des 19. & frühen 20. Jahrhunderts, und wurden von Millionen Menschen intoniert.

Doch wer weiß heute schon noch, dass ein populärer Slogan wie “Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will” aus Georg Herweghs “Bundeslied” stammt, und zur Melodie “Schleswig Holstein meerumschlungen” gesungen wurde?

Oder dass Udo Jürgens Schlager “Lieb Vaterland, wofür soll ich dir danken?” eine Kontrafaktur der “Wacht am Rhein” ist, und in einer Traditionslinie der sozialistischen “alternative culture” steht?

Gerade nach 1945 gerieten viele Lieder und Melodien in Vergessenheit. Dafür kamen neue dazu, die Hymne der Ostermarschierer ebenso wie die Hits von Ton, Steine, Scherben.
“Trotz alledem” macht sich auf die Spuren des politischen Lieds in Deutschland – vom Klassiker “Die Gedanken sind frei” bis zum Rap “Wir sind nicht die Roboter der Deutschland-AG”.

SpracheDeutsch
HerausgeberAnsgar Warner
Erscheinungsdatum18. Jan. 2013
ISBN9781301366026
Trotz alledem: Kleine Geschichte des politischen Liedes
Autor

Ansgar Warner

Ansgar Warner (Jahrgang 1971) ist Chefredakteur und Herausgeber von E-Book-News, dem Online-Magazin rund um das Thema Elektronisches Lesen. Als Journalist wie als Literatur- und Kulturwissenschaftler war er immer schon an der Nahtstelle zwischen alten & neuen Medien unterwegs. 2006 promovierte er an der HU Berlin zum Thema Radio-Essay der Fünfziger Jahre, danach folgte die journalistische Tätigkeit für Zeitungen (u.a. taz) wie auch Rundfunk (DLF/DRadio). Mittlerweile arbeitet er als freier Autor & Producer im Medienbüro Mitte (Berlin).

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    Buchvorschau

    Trotz alledem - Ansgar Warner

    Songs von den brennenden Zeitfragen

    Deutschland an einem Samstag, irgendwann in den Nuller Jahren des 21. Jahrhunderts. Der DGB hat unter dem Motto Das geht auch besser zu bundesweiten Demonstrationen aufgerufen. In Frankfurt am Main sind zehntausende Menschen mit roten Buttons und roten Fahnen auf der Straße. Der Block der DGB-Jugend wird von einem großen LKW angeführt. Direkt von der Laderampe herab improvisiert ein deutsch-türkischer Rapper der Gruppe Microphone Mafia über ein schnurloses Mikro Polit-Sprechgesänge: Wir sind nicht die Roboter der Deutschland-AG! Die Menge antwortet mit rhythmischem Klatschen. Zwischen den Rap-Pausen wird Musik vom Band gespielt. Das Partisanenlied Bella Ciao ist zu hören, Brechts Solidaritätslied und schließlich: Dem Morgenrot entgegen. Wenn man sich umblickt, stellt man fest: gerade die jungen Kolleginnen und Kollegen rechts und links singen mit, zumindest den Refrain. Verstärkt durch das Playback aus den Boxen schallen zahllose Stimmen durch die Straßenschluchten des Frankfurter Bankenviertels: Vorwärts, du junge Garde, des Proletariats! Man hat den Eindruck: Das Lied vom Beginn des 20. Jahrhunderts ist in diesem Moment ihr Lied, genauso wie die Straße an diesem Tag ihnen gehört. An manchem Lächeln in den Gesichtern der Marschierenden meint man aber auch erkennen zu können: im Vergleich zum Live-Rap sind Text und Melodie doch ganz schön weit weg...

    Nähe und Ferne zugleich - das ist wohl typisch für das heutige Verhältnis zu einer Tradition, die nicht nur mit Lyrics und Liner-Notes zu tun hat, sondern auch mit Gesang, und zwar Gesang ohne Karaoke-Maschine. Lieder beherrschen zwar immer noch den Alltag der Massen, doch vermittelt über die Massenmedien. Lieder hört man sich an, man singt sie nicht mehr selbst, man singt sie höchsten noch mit, zum Beispiel auf Live-Konzerten. Doch

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