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Kartoffeln gehören nicht in einen Zen-Garten
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eBook297 Seiten2 Stunden

Kartoffeln gehören nicht in einen Zen-Garten

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Über dieses E-Book

Das Leben ist kompliziert geworden. Nichts ist mehr wirklich einfach. Der moderne Mann von heute ist gestresst vom ebenso modernen Erwartungsdruck. Das ist alles kaum auszuhalten. Darum gibt es in diesem Buch ein paar Tipps zur Selbstentwicklung für diesen modernen Mann. Clevererweise stammen die Tipps von den Kindern des Autors. Diese wissen nicht nur, was sie wollen vom Leben. Sie wissen auch, wie man es bekommt. Davon kann man viel lernen.

SpracheDeutsch
HerausgeberSr. Rolando
Erscheinungsdatum11. Okt. 2013
ISBN9781311305282
Kartoffeln gehören nicht in einen Zen-Garten
Autor

Sr. Rolando

Señor Rolando lebt in den schwarzwäldlerischen Südstaaten. Er ist verheiratet, hat zwei Kinder und schreibt normalerweise harmlose Familiengeschichten. Manchmal jedoch streut er zum Ausgleich eine Geschichte ein, welche nicht unbedingt für die Kinder geeignet ist.

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    Buchvorschau

    Kartoffeln gehören nicht in einen Zen-Garten - Sr. Rolando

    zen-garten_epub_cover

    Kartoffeln gehören nicht in einen Zen-Garten

    Tipps zur Selbstentwicklung für den modernen Mann

    Sr. Rolando

    Das Buch

    Das Leben ist kompliziert geworden. Nichts ist mehr wirklich einfach. Der moderne Mann von heute ist gestresst vom ebenso modernen Erwartungsdruck. Das ist alles kaum auszuhalten. Darum gibt es hier im Buch ein paar Tipps zur Selbstentwicklung für diesen modernen Mann. Clevererweise stammen die Tipps von den Kindern des Autors. Diese wissen nicht nur, was sie wollen vom Leben. Sie wissen auch, wie man es bekommt. Davon kann man viel lernen.

    Der Autor

    Sr. Rolando lebt in Karlsruhe, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Gelegentlich bloggt er Geschichten über die Dramen des Familienlebens. Sehr zur Unterhaltung des Publikums, obwohl es alles natürlich vollkommen ernst gemeint ist.


    Copyright © 2012 Sr. Rolando

    Alle Rechte vorbehalten.

    Smashwords Edition

    Titelbild: The Art Institute

    Bilder lizensiert von Shutterstock.com

    http://sr-rolando.com/

    Vorwort

    Das Leben ist kompliziert geworden. Nichts ist mehr wirklich einfach. Der moderne Mann von heute ist gestresst vom ebenso modernen Erwartungsdruck. Das ist alles kaum auszuhalten. Und ich übertreibe nicht. Ich berichte aus eigener Erfahrung und leide mit. Immerhin bin ich jedoch nicht nur gestresst. Wie langweilig wäre das denn? Nein, ich bilde mir ein, das Rezept für den inneren Weltfrieden gefunden zu haben. Es liegt darin, sich geeignete Berater ins Haus zu holen. Ich habe gleich zwei davon und nenne sie: Tochter und Sohn.

    Und genau um diese geht es hier, die Tochter und den Sohn. Sowie darum, wie sie mir als Zwangsfamilienmitglied beibringen, wie das Leben funktioniert. Eine Geschichte nach der anderen.

    Zum Glück ist es trotzdem nicht einfach nur eine chronologische Dokumentation einer Familiengeschichte. Denn wie langweilig wäre das denn? Nein, das ist hier natürlich ein knallharter Ratgeber für die ernsten Fragen des Lebens. Für den modernen Mann von heute. Wenn sie sich gut führen, dürfen jedoch auch Frauen mitlesen. Schließlich geht's gleich im ersten Kapitel um Motivation und Leidenschaft. Das geht uns alle an.

    Genauso wie das Setzen klarer Ziele. Wie das geht, erkennt man gut an den Berufswünschen des Nachwuchses. Und wer jetzt glaubt, dass sie eh alle nur Lokführer, Feuerwehrmann oder Fotomodel werden möchten, sollte vielleicht noch mal genauer hinsehen.

    Apropos genauer hinsehen: Das geht nur, wenn man sich nicht nur im Büro versteckt, sondern auch mal der harten Familienrealität stellt. Machen wir uns nichts vor: Familie zu haben ist ein knallharter Job. Nur gut, dass man sich manchmal im Tagesjob davon erholen kann. Die Work-Life-Balance möchte schließlich aktiv gestaltet werden.

    Quasi wie nebenbei trainieren Kinder übrigens das eigene Organisationstalent. Zum einen ganz lapidar dadurch, dass man sich auf einmal um Sachen kümmern darf, bei denen man vorher nie gedacht hätte, dass sie sinnvoll sein können. Zum anderen aber auch dadurch, dass man einen Blick für völlig neue Lösungsansätze zu diversesten Organisationsfragen bekommt. Man muss einfach nur dem Nachwuchs zugucken.

    Wem das immer noch zu stressig ist, der kann einfach versuchen, möglichst früh möglichst viele Aufgaben an die Kinder zu übertragen. Delegieren nennen wir das. Und ich verrate schon mal eins vorweg: Davon haben alle etwas.

    Wer übrigens glaubt, dass man mit Kindern automatisch an Stil verliert, täuscht sich leicht. Ganz im Gegenteil ist es so, dass man von Kindern eine Menge über gute Manieren lernen kann. Das liegt ganz wahrscheinlich schlicht daran, dass sie noch keine Zeit hatten, in ihrem kurzen bisherigen Leben das eigene Benehmen so richtig zu versauen.

    Den Spruch mit dem Zusammenhang zwischen dem gesunden Geist und dem gesunden Körper wird es hier nicht geben. Versprochen. Aber das ändert natürlich nichts daran, dass Sportliches dem modernen Mann von heute gut steht. Und mit Kindern ist es tatsächlich manchmal leichter zu haben als ohne sie.

    Was könnte es schöneres geben, als Sport durch kulturelle Bildung zu ergänzen? Nicht, dass jetzt jemand fragt: »Kultur? Mit Kindern? Kleinen gar?« Wenn doch, dann bitte: Nachlesen! Das geht nämlich besser, als man denkt.

    Zum Abschluss gönnen wir uns noch etwas Zwischenmenschliches. Das braucht man im Job, das braucht man zu Hause. Und die Kinder zeigen einem, wie man es lernt. Praktisch, der Nachwuchs. Und er sorgt für eine erfolgreiche Zukunft.

    Motivation und Leidenschaft

    Schlaftherapie. Oder: der Nachwuchs als Motivationskatalysator

    Wir sind hier gleich mal ganz ehrlich. Und wir stellen fest, dass es ein noch immer weit verbreitetes Phänomen gibt: Hat der moderne Mann von heute frischen Nachwuchs bekommen, ist der erste Kommentar vieler Leute die Frage nach der eigenen, neu gefundenen Müdigkeit. Mit etwas Glück gibt’s vorher noch ein paar Glückwünsche. Aber sonst? Müdigkeit! Nichts geht mehr! Das Kind als totale Motivationsbremse.

    Denn so ein Kind, das schreit. Tatsächlich. Was bleibt ihm auch sonst? Tiefgehende Diskussionen mit dem Herrn Papa sind erst für später vorgesehen. Vorerst schreit’s.

    Das macht es zwar nicht immer, aber doch immer dann, wenn es sich nicht ganz sicher ist, ob es nun schreien soll oder nicht. Das Motto der Zwerge lautet: Im Zweifel für den Schrei. Damit sind Probleme und Wünsche jedweder Art ganz klar artikuliert. Das Verstehen dieser und das Lösen des augenblicklichen Makels überlässt der moderne Nachwuchs den Eltern.

    Und diese Eltern haben jetzt die Wahl: Sie können verzweifeln oder sie können es bleiben lassen.

    Da aber der Nachwuchs eh schon schreit, ist letztendlich alles, was man tut eine Verbesserung. Und wenn man für Verbesserungen sorgt, ist Verzweiflung nicht unbedingt angebracht. Der moderne Mann von heute tut einfach das Erste, was ihm als Schreibehebung einfällt. Hilft es, ist er zusammen mit seinem Nachwuchs glücklich. Hilft es nicht, hat er mit der Sicherheit im Nacken, die Lage letztendlich nur verbessern zu können die beste Motivation, sich auf die Suche nach weiteren Lösungsmöglichkeiten zu machen. Irgendwann klappt’s dann auch. Der Erfolg ist quasi vorprogrammiert. Scheitern keine Option.

    Besser geht’s doch gar nicht, oder?

    Und das nächste Mal, wenn wieder jemand kommt und fragt, ob es nicht total furchtbar ist, dass man gar nicht mehr ausschlafen kann, liegt die beste Antwort vielleicht in einem süffisanten und wissenden Lächeln. So ähnlich wie jenes, welches der Nachwuchs gerade eben spendiert hat.

    Von der Psychologie der Abwesenheit

    Es gibt diesen Mythos der sagenumwobenen Doppelbelastung. Dieser wird zum Beispiel gern dann beschworen, wenn wir uns als moderne Männer von heute nicht nur den gesamten Tag ganz exklusiv dem Bewundern der phänomenalen Fähigkeiten unseres phantastischen Nachwuchses hingeben dürfen, sondern auch dem nachgehen, was man landläufig eine geregelte Beschäftigung nennt.

    Streng objektiv gesehen ist das mit der Doppelbelastung natürlich so eine Sache. Denn auf der einen Seite ist Erkennen der Großartigkeit des eigenen Erbträgers auch dann keine Belastung, wenn man es fortährend tut. Und auf der anderen Seite ist wohl auch diese Sache mit der geregelten Beschäftigung gar nicht so schlimm, da wir sie uns erstens ganz freiwillig ausgesucht haben und da sie zweitens auf jeden Fall noch genügend Vergnügensspielraum geboten hat, damit das mit dem Nachwuchs klappen konnte.

    Das macht zweimal keine Belastung. Zusammen gilt es trotzdem als Doppelbelastung. Mein Gefühl sagt mir, dass das in ganz wesentlichen Teilen daran liegt, dass wir während der einen Sache (der geregelten) die andere recht offensichtlich vernachlässigen. Das ist eine Belastung und bedrückt gleich doppelt, da wir schließlich davon ausgehen müssen, dass der Nachwuch sich den entsprechenden Teil des Tages durchgehend fragt, was wir da außer ihm noch spannend in dieser Welt finden können.

    Das ist natürlich ein Dilemma. Und da hilft es auch nicht, dass mit Jean Piaget ein durchaus etablierter Psychologe mit der schlauen Meinung auf den Markt trat, dass Kleinkinder nichts mit Objektpermanenz am Hut haben. Soll heißen: Was das Kleinkind nicht sieht, das gibt es für das Kleinkind auch nicht. Papa aus den Augen, Papa aus dem Sinn.

    Sehr erbauend.

    Und wirklich belastend ist es, wenn die Wissenschaft nicht dafür taugt, die Herausforderungen des Alltags zu bewältigen.

    Gefahrenbewältigung

    Das Leben des kleinen Mannes steckt voller Gefahren. Das ist schon jetzt so und im Laufe der Zeit kommen eher mehr dazu als dass alte Gefahren verschwinden.

    Dabei geht es noch gar nicht mal ausschließlich um die ganz großen Dinge und Ereignisse, die so passieren. Ein kleines Gewitter reicht schon vollkommen aus. Vor allem, wenn es mitten in der Nacht kommt. Wie wir es gerade erst hatten.

    Und wir hatten es richtig. Mitten in der Nacht. Mit solidem Regen. Hellen Blitzen. Lautem Donnern. Wirklich lautem Donnern. Wirklich ausreichend lautem Donner, der so nah dran klang, als wäre er schon im Hausflur. Der Herr Papa des kleinen Mannes konnte bei dem Donner nicht anders, als mit einer Reaktion aufzuwarten, die gefühlt dem spontanen Herzstillstand recht nahe kam. Das hat locker fünf Jahre Lebenserwartung gekostet.

    Und der Sohn? Hat natürlich alles verschlafen. Was nicht nur in Anbetracht seines zarten Alters eine beachtlich souveräne Bewältigungstaktik für die großen Gefahren des Alltags ist. Da kann zumindest der Herr Papa schon eine Menge vom eigenen Nachwuchs lernen.

    Wenn übrigens das nächste Mal jemand fragt, ob der kleine Mann des Hauses bereits durchschläft, dann gucke ich vielleicht deshalb so verstört drein und drücke mich vor einer Antwort, weil ich es selbst bin, der sich von jeder Störung wach halten lässt als hätte er sie noch nie zuvor erlebt.

    Der kleine Mann gibt derweil den Herrn von Welt. Lässig. Locker. Salonfähig.

    Stein für Stein

    Wir sind unterwegs und wandern.

    Auf einmal bleibt der Sohn stehen. Bückt sich. Und hebt einen Stein auf, einen kleinen nur. Er hält ihn in der Hand, dreht ihn, betrachtet ihn, bewundert ihn. Und gibt ihn mir. »Da!« – sagt er und reicht ihn hoch. »Danke!« – sage ich und bewundere seinen erlesenen Fund.

    Der Sohn guckt sich um. Und findet einen weiteren Stein. Drehen. Wenden. Ist runder als vorher. Andere Farbe hat er auch. »Da!« – sagt der Sohn und reicht den Stein hoch. »Danke!« – sage ich und betrachte gründlich seinen neu entdeckten Schatz.

    Der Sohn guckt noch genauer hin. Und findet tatsächlich einen dritten Stein. »Da!« – »Danke.« Und einen vierten. Und einen fünften. »Da!« und »Da!«

    Auf einmal steht er ganz ruhig da. Wirft seinen Blick in die Ferne. Wirft seinen Blick wieder auf den Boden. Hebt eine ganze Hand voll Steine auf, reicht sie mir mit einem kurzen »Da!« und dreht sich desinteressiert um zum Weitergehen. Ich sage noch brav: »Danke.« – und lasse die Steine eher respektlos hinter dem Rücken des kleinen Mannes wieder fallen. Er ist schon unterwegs. Sucht wohl neue Steine.

    So ein Spaziergang auf einem Schotterweg kann eine aufregende Reise sein.

    Im Automobil

    Der kleine Mann ist ein Narr. Ein Autonarr. »Auto!« ist das Wort der Wahl, wenn er etwas Bewegtes auf Rädern sieht. »Auto!« – sagt er auch, wenn er etwas brummen hört und recht sicher weiß, dass ich es nicht bin. Auto. Auto. Auto. Sie sind überall. Der Weg zur Kita ist voll davon. Der Weg zum Spielplatz eigentlich nicht. Macht aber nichts. Der Sohn findet trotzdem welche.

    Wenn wirklich gar nichts anderes in Sichtweite ist, bleibt sein Blick sogar einmal an einem Fahrrad hängen. »Auto?« – fragt er vorsichtig, guckt dabei aber selbst so überzeugend zweifelnd, dass jedem sofort klar wird: Diese Frage ist rein rhetorischer Natur. Der Blick des Sohnes wandert auch prompt weiter und sucht nach würdigeren Gefährten.

    Bei seinem eigenen Kinderwagen sieht die Lage etwas anders aus. Der hat schließlich vier Räder. Und gegenüber den anderen Autos da draußen einen ganz entscheidenden Vorteil: Sitzt man drin, kann man lässig leicht nach rechts gekippt fläzen, wie es die Schirmmütze tragenden Fahrer tiefergelegter Golfs gern tun, dabei den rechten Ellenbogen leicht nach unten gekippt aus dem Wagen hängen lassen, wie es früher, vor langer Zeit, bei Mantafahrern üblich war und den linken Unterarm auf dem Kinderwagenbügelgriff ablegen, wie es sonst nur die gerade erwähnten Golffahrer schaffen. Eine der beiden Hände hebt er gelegentlich. Meist allerdings nur, um beiläufig mir fremden Frauen zuzuwinken, die ihm für gewöhnlich entweder ihr strahlendstes Lächeln oder zumindest das leichte Nicken alter Bekannter retour geben. Keine Ahnung, woher er sie alle kennt.

    Ähnlich wenig Ahnung habe ich zugegebenermaßen auch, woher er die fachmännische Selbstverständlichkeit hat, mit der er seinen gerade erprobten Lässigkeitsfahrstil auf die Umgebung im realen und viel größeren Auto anwendet. Rauf auf den Fahrersitz. Haltung leicht schräg nach rechts. Die linke Hand am Lenkrad, der rechte Ellenbogen hängt zwar nicht aus dem Fenster, da dieses zum einen viel zu weit oben anfängt und sich zum anderen auf der falschen Seite befindet; dafür hängt der rechte Ellenbogen auf dem Schalthebel, Stellung nach vorn, ein ungerader Gang. So reichen die Finger zwar nur knapp, aber doch ausreichend, an die Bedienelemente für Radio, Klimaanlage, Navigationsgerät und was auch immer sonst noch an Knöpfen da ist, deren Bedeutung sich mir bisher nicht erschlossen hat, dem Sohn aber intuitiv klar ist. Er wirkt zufrieden.

    Der ernsten Mine des sonnenbebrillten Sohnes ist nur noch eine offene Frage anzusehen: »Wie grüße ich all die charmanten jungen Damen da draußen?« Lässig ein paar Finger zu heben, reicht nicht mehr. Es wäre nicht zu sehen. Also nimmt er seine Finger, bewegt sie und drückt zweimal kurz auf den Schalter für das Warnblinklicht. Einmal an. Einmal aus.

    Er ist der Fachmann.

    Nur das Geheimnis mit der Hupe im Lenkrad, das verrate ich ihm vorerst lieber nicht.

    Eindruck schinden. Oder: die neue deutsche Wirtschaftsordnung.

    Der Sohn ist ein Mustersohn. Er macht Werbung für Söhne. Zum Beispiel wenn Besuch da ist. Das ist gerade erst wieder passiert. Zwei Herren waren zu Gast. Einer von ihnen war schwanger. Sozusagen. Kam vorbei, um mal wieder zu gucken wie das Leben mit Sohn so ist. Also hat sich der Nachwuchs kräftig ins Zeug gelegt und ein ordentliches Unterhaltungsprogramm aufgefahren. Der Besuch ist jeweils Autonarr. Da hatte der Vierradexperte des Hauses natürlich leichte Karten. Seine Autogeschichten sowie die Vorführungen von allem, was sein Spielzeugpark an Karosserien aufzubieten hat, haben schwer beeindruckt.

    Fast noch mehr beeindruckt hat seine Fähigkeit, nach dem Abendmahl fix in das Bad zu stürmen, die Zähne zu putzen, sich eine neue Windel umzulegen, den Pyjama überzuwerfen, schnurstracks ins Bett zu rennen und nur noch einmal flüchtig dem Herrn Papa zuzuwinken, bevor er sich umdreht und tief und fest schläft.

    »Er schläft jetzt durch?« – fragt der schwangere Besuch. Skeptisch der Blick. Faltenreich die zweifelnde Stirn. »Klar,« antworte ich, »wenn er nicht gerade Durst bekommt und kurz nach der Flasche greift.« Stolz schwingt mit. Auch der moderne Mann von heute braucht

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