Peter unter Wölfen: Ein Hann. Münden Mystery Märchen
Von Marvin Faraday und Emily Tabitha Frost
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Über dieses E-Book
Zwar sterben Kinder und Jugendliche nicht an die-sem Virus, sie zeigen nicht einmal Symptome, doch für die Erwachsenen und vor allem für die Großeltern werden sie zur Gefahr, da ausgerechnet sie das Virus als sogenannte Superspreader in sich tragen und vertei-len.
So treffen Peters Eltern eine Entscheidung, die auch schon andere Eltern zuvor getroffen haben: Sie setzen ihren Sohn im Reinhardswald aus, so dass er nicht mehr den Weg nach Hause findet. Doch Peter ist nicht das einzige Kind, das nun im Wald umherirrt und ums nackte Überleben kämpft ...
Marvin Faraday
Erstmals haben sich Marvin Faraday und Emily Tabitha Frost (E.T. Frost) zusammengetan, um ein modernes Märchen zu schreiben, dass sie in Hann. Münden angesiedelt haben, wo Leser auf eine spannende Litera-Tour gehen können, um Peter unter Wölfen hautnah zu erleben.Dies ist ein exklusives Projekt der HMFotoTours.de Hann. Münden
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Buchvorschau
Peter unter Wölfen - Marvin Faraday
Inhalt
Impressum
Peter unter Wölfen
Ein Hann. Münden Mystery Märchen
Marvin Faraday
Emily Tabitha Frost
Alle Texte, Textteile, Grafiken, Layouts sowie alle sonstigen schöpferischen Teile dieses Werks sind unter anderem urheberrechtlich geschützt. Das Kopieren, die Digitalisierung, die Farbverfremdung, sowie das Herunterladen z. B. in den Arbeitsspeicher, das Smoothing, die Komprimierung in ein anderes Format und Ähnliches stellen unter anderem eine urheberrechtlich relevante Vervielfältigung dar. Verstöße gegen den urheberrechtlichen Schutz sowie jegliche Bearbeitung der hier erwähnten schöpferischen Elemente sind nur mit ausdrücklicher vorheriger Zustimmung des Verlags und des Autors zulässig. Zuwiderhandlungen werden unter anderem strafrechtlich verfolgt!
Die Menschen und Handlungen in diesem Roman sind frei erfunden. Etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten und mit lebenden oder verstorbenen Personen wären rein zufällig.
Originalausgabe, 1.Auflage erschienen am 21.März 2023
Copyright © 2023 Marvin Faraday & Emily Tabitha Frost
Publishing Rights © 2023 Marvin Faraday & Emily Tabitha Frost
Lektorat & Korrektorat: Pascal Wagenknecht, AutorenServices.de
Buchcover, Illustration: Nikita Ivanova, AutorenServices.de
Ein Projekt von WickedWorld.de & HMFotoTours.de
Hinter der Stadtmauer 9/11, 34346 Hann. Münden
Image2Peters Eltern, die in der kleinen historischen Stadt Hann. Münden am untersten Zipfel Niedersachsens leben, befürchten, dass sich ihr Sohn mit dem schrecklichen Virus angesteckt haben könnte, unter dem das gesamte Land leidet.
Zwar sterben Kinder und Jugendliche nicht an diesem Virus, sie zeigen nicht einmal Symptome, doch für die Erwachsenen und vor allem für die Großeltern werden sie zur Gefahr, da ausgerechnet sie das Virus als sogenannte Superspreader in sich tragen und verteilen.
So treffen Peters Eltern eine Entscheidung, die auch schon andere Eltern zuvor getroffen haben: Sie setzen ihren Sohn im Reinhardswald aus, so dass er nicht mehr den Weg nach Hause findet. Doch Peter ist nicht das einzige Kind, das nun im Wald umherirrt und ums nackte Überleben kämpft.
Dieses Buch ist für dich, Nikita
I.
In den letzten Monaten waren derart viele falsche Entscheidungen getroffen worden, dass sich Peters Eltern nicht nachsagen lassen wollten, auch sie hätten am Ende die falschen Entscheidungen getroffen, als es darum ging, die Katastrophe in den eigenen Reihen abzuwenden.
Pech für Peter war allerdings, dass er mit seinen zwölf Jahren zu jener Gruppe Personen gehörte, die man unbedingt aus dem Kreis der Erwachsenen ausschließen wollte, seitdem das Gerücht zur schrecklichen Gewissheit geworden war, dass es vor allem die Kinder waren, an denen sich die Erwachsenen ansteckten.
Zwar hatte es diese Vermutungen schon seit längerer Zeit gegeben, dass die Kinder die größte Bedrohung darstellten, doch dieses Wissen hatte man lange zurückgehalten und nicht laut aussprechen wollen, da es sich kein Elternteil für seine Kinder vorstellen mochte, was ihnen bevorstünde, wenn man sie im dunklen Reinhardswald aussetzen würde. Doch diese Praktik war schon seit Wochen das offenbar einzig probate Mittel, sich seinen Plagen zu entledigen mit der Gewissheit, dass sie sich schon irgendwie durchschlagen würden oder eben elend zugrunde gingen …
Allerdings waren die Gesetze und Ausgangssperren derart verschärft worden, dass niemand mehr riskieren wollte, mit seinen Kindern gesehen zu werden. Denn das hätte doch nur zur Folge, dass man von den anderen ausgegrenzt werden würde, weil man dieser dunklen Bedrohung nichts entgegenzusetzen hatte. Dabei lag es auf der Hand, dass die meisten Kinder längst Träger dieser neuen Krankheit waren, auch wenn sie selbst nur selten Symptome zeigten oder gar daran erkrankten oder starben … wie so unendlich viele in den letzten Monaten.
Vor allem die alten Menschen starben wie die Fliegen, da das Gesundheitswesen mit dieser Dimension der Krankheit hoffnungslos überfordert war. Dies nahmen auch Peters Eltern zum Anlass, darüber laut nachzudenken, was ihnen lieber war. Und nach unzähligen Debatten mit den anderen Familienmitgliedern, entschieden auch sie sich für den einzig richtigen Schritt:
Peter musste weg!
Der Junge schlief bereits, als seine Eltern in der Küche alles zusammenpackten für die morgen anstehende Wanderung in den tiefen Reinhardswald, der direkt an Hann. Münden angrenzte und sich tief ins Umland ausdehnte, wo gar schreckliche Kreaturen hausen sollten. Ausgerechnet in den kleineren Städten wie eben auch in Hann. Münden war in den letzten Wochen die Panik immer grösser geworden, dass es am Entschluss der Eltern nichts zu rütteln gab, nachdem Peter von den heutigen Erledigungen zurückgekommen und böse beschimpft worden war:
„Kinder wie du gehören in den Keller gesperrt!"
„Kinder wie du sollten sich schämen, sich in der Öffentlichkeit zu zeigen!"
Spätestens hier fragt sich der Leser vielleicht, was diesen Kindern bloß so Schreckliches anhaftete, dass sie in der Gesellschaft einen so schlechten Stand hatten. Einige gingen sogar so weit, dass man die Kinder so lange unter Verschluss halten sollte, bis dieser Ausnahmezustand vorbei wäre. Doch keiner der klugen Köpfe im Rathaus des historischen Fachwerkstädtchens am untersten Zipfel von Niedersachsen wollte freiwillig eine Prognose darüber abgeben, wann dies der Fall wäre.
Der Bürgermeister Hann. Mündens, der hier nicht weiter namentlich genannt werden will, hatte ohnehin viel zu spät auf die Bedrohung reagiert. Anfangs wurde noch verharmlost und die Sache mit der neuen Krankheit kleingeredet. Und das war in den meisten kleineren Städten der Region so, dass man die Bälle flach halten wollte, da machte Peters Heimatstadt keine Ausnahme.
Die Geschichte rund um den kleinen Peter, seiner Heimat Hann. Münden und den bösen Wölfen im Reinhardswald, die hier erzählt werden soll, hätte sich auch in jedem beliebigen Kaff so oder ähnlich abspielen können, da sich die Krankheit global ausdehnte. Und einigen Bürgermeistern und Staatsmännern stand es sogar auf der Stirn geschrieben:
„Kein Grund zur Sorge. Alles in bester Ordnung!"
Doch Pustekuchen!
Nichts war in bester Ordnung!
Alles war in hellem Aufruhr.
Vor ein paar Wochen hatten die Stimmen der Verantwortlichen noch zuversichtlich geklungen als es darum ging, den Bürgern Hann. Mündens zu erklären, warum man jetzt Maßnahmen treffen musste, das alltägliche Leben auf ein Minimum zurückzufahren, auch wenn dies für viele bedeutete, ihre Existenz zu verlieren und danach nochmals ganz von vorne beginnen zu müssen.
Auch Peters Eltern waren besonders hart von diesem Maßnahmenkatalog betroffen, denn zuerst verlor seine Mutter ihre Anstellung im Café am Marktplatz, wo sie halbtags beschäftigt war; und sein Vater verlor eine Woche später seine Arbeit, weil die meisten Restaurants und Hotels schließen mussten. Jetzt brauchte niemand mehr einen Kellner, der in der Rathausschänke am historischen Marktplatz die solventen Gäste bediente, die ja auch allesamt zur Risikogruppe gehörten, da sie zumeist das Rentenalter weit überschritten hatten.
Und jemand, der ein Kind zu Hause betreute, bekam auch anderswo in Hann. Münden keine Anstellung mehr, da man gleich vor zwei Herausforderungen stand:
Das Kind wollte rund um die Uhr betreut werden, da die Schulen schon vor den Osterferien dichtgemacht hatten. Und überhaupt gingen die besorgten Bürger des Städtchens an Werra und Fulda, die in die Weser mündeten, Erwachsenen mit Kindern seither aus dem Weg, als es auf Instagram, YouTube, TikTok und den zahlreichen anderen sozialen Medien die Runde machte, dass vor allem sie – die Kinder – viele Ansteckungen und damit auch Tode zu verantworten hatten.
Lediglich den Singles stand der Arbeitsmarkt noch offen, doch sobald man alleinerziehend war, oder man sich die glücklichen Eltern eines Sohnes nannte, wurden nicht selten auch die Bewerbungsunterlagen verbrannt, an denen das Virus schließlich noch kleben konnte, vor dem alle solch panische Angst hatten.
Da machen wir uns mal nichts vor!
Diese Panik wuchs umso mehr, als herauskam, dass es eben nicht nur die ältere Bevölkerung dahinraffte und dezimierte. Längst war allen klar, dass es jede Altersgruppe treffen konnte – mit Ausnahme der Kinder, was schon gespenstisch war. Warum machte das schreckliche Virus vor allem um die Kinder einen großen Bogen? Was nicht einmal korrekt war! Denn die Kinder konnten sich zweifelsohne mit dem Virus anstecken, nur zeigten sie eben keinerlei Symptome, und nur selten verlief bei ihnen die Krankheit wie bei so vielen: tödlich!
Was dachte sich dieses Virus nur dabei, sich in den Kindern einzunisten wie ein Wolf im Schafspelz? Lange Zeit hatte man es gar nicht nachvollziehen können, warum es gerade die Alten in den Pflegeheimen traf, und warum sich das Virus dort so rasant ausbreitete, dass es oft die halbe Belegschaft traf und die Hälfte aller Insassen im Leichensack das Haus verließen.
Doch würden die Verantwortlichen nur einmal ehrlich zu den Bürgern sein und hätten von Anfang an mit offenen Karten gespielt, so hätte viel Leid, Schmerz und Kummer vermieden werden können. Denn es waren vor allem die Kinder, die die Nähe zu ihren Großeltern suchten; auf dem Schoß des Großvaters saßen, oder der lieben Oma als Dank für eine Tafel Schokolade einen feuchten Kuss auf die Lippen pressten.
Und dabei wurden sie zu Milliarden ausgetauscht: die todbringenden Viren, die sich so heimtückisch verhielten wie kaum eine andere Krankheit zuvor. Oft versteckten sich die Symptome dieser neuen Krankheit hinter denen einer ordinären Grippe, mit der die Bevölkerung seit jeher fahrlässig umgegangen war. So gingen Menschen noch zur Arbeit, denen pausenlos die Nase lief, und ein hohes Fieber konnte kaum jemanden davon überzeugen, doch lieber im Bett liegen zu bleiben und sich auszukurieren. Selbst Peters Eltern gehörten zu jener Sorte Mensch, die sich von einer Erkältung nicht unterkriegen ließen. Dabei war dieses neue Virus alles andere als ein leichter Schnupfen oder Husten, auch wenn sich dieses Virus oft dadurch zu erkennen gab, dass es als grippeähnliche Symptome wahrgenommen wurde.
Die ersten Toten, die zu beklagen gewesen waren, hatte es doch nur gegeben, weil die Ärzte fälschlicherweise davon ausgegangen waren, die Menschen seien an einer gewöhnlichen Grippe erkrankt. Nur allmählich kamen immer neue Indizien ans Tageslicht, das für den rasanten Anstieg der Toten etwas anderes verantwortlich sein musste. Doch gleich in welcher Stadt oder Land man auch lebte, überall war es das gleiche: die selbstgefällige Obrigkeit hielt unter