Der magische Augenblick: Perspektiven des Glücks. Eine fotografische Lebensreise
Von Alexander Ehhalt und Ernst Fritz-Schubert
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Über dieses E-Book
Und dennoch spüren wir gerade in Momenten der konzentrierten kreativen Arbeit, dass wir Prozesse durchlaufen, die in unserem Wesen angelegt sind. Es sind Momente der Hingabe und der Leidenschaft, des Glücks und der Enttäuschung, der Entscheidung oder der Ruhe. Als Fotografen kennen wir diese "magischen Momente", die uns motivieren, die den Zauber der Fotografie ausmachen, und die letztlich für unsere besten Arbeiten verantwortlich sind.
Der Fotograf Alexander Ehhalt und der Pädagoge und Therapeut Ernst Fritz-Schubert versuchen, ihre unterschiedlichen Perspektiven und Eindrücke auf dem Weg zum gelingenden Leben zusammenzuführen.
Auf der Grundlage einer Serie von ausgewählten Landschaftsaufnahmen, fotografischen Tagebüchern und technischen Notizen forschen die beiden in einem Dialog nach Hintergründen und Handlungsmotiven, die durch die Fotografie und den damit zusammenhängenden Erlebnissen und Lebenssituationen entstehen.
Welche Möglichkeiten eröffnet uns die Fotografie? Was bewegt uns, was interessiert uns und wann drücken wir auf den Auslöser?
Was macht uns glücklich? Was treibt uns an, uns auf den Weg zu machen?
Dieses Buch bietet ihnen neue Impulse für die eigene fotografische Arbeit, gibt darüber hinaus aber auch einen Anstoß, über grundsätzliche Fragen des Lebens nachzudenken.
Wir leben in einer Welt, von der wir glauben, sie durch die Technik zu beherrschen.
Lassen Sie sich einladen, nicht nur über die technischen Aspekte, sondern auch über die Beweggründe für Ihre fotografischen Arbeiten nachzudenken.
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Rezensionen für Der magische Augenblick
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Buchvorschau
Der magische Augenblick - Alexander Ehhalt
1 | Stärken
Vertrauen ist die Basis von allem
Stones Water and Time
1 | Stärken
Vertrauen ist die Basis von allem
Meinen ersten Fotoapparat bekam ich von meinen Eltern geschenkt, als ich 8 Jahre alt wurde. Mein Vater war in seiner freien Zeit selbst ein leidenschaftlicher Fotograf; er war es auch, der mein fotografisches Interesse weckte. Seitdem hat mich die Faszination an der Fotografie nicht mehr losgelassen. Als ich 16 Jahre alt war, unternahm unsere Familie eine Reise nach Amerika, damals für uns alle ein absoluter Superlativ! Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Das Fotografieren machte mich damals schon glücklich und schien mir das richtige Werkzeug, um eigene Ideen und Ansichten festzuhalten und mit anderen zu teilen. Ich beschloss, nach dem Abitur Fotodesign zu studieren. Auf der Suche nach dem dafür notwendigen Praktikum fand ich stattdessen eine Ausbildung zum Fotografen. Die Ausbildung erwies sich als Glücksfall, war allerdings nicht ganz leicht. Trotzdem hatten wir jede Menge Spaß und lernten viel. Nach Abschluss der Prüfung fotografierte ich noch eine Weile im gleichen Werbestudio, um Berufserfahrung zu sammeln. Doch irgendetwas fehlte mir, und von der Industrie- und Werbefotografie hatte ich erst einmal genug. Als dann auch noch meine Beziehung in die Brüche ging, kündigte ich und reiste kurzentschlossen nach Neuseeland. Dort blieb ich ein ganzes Jahr. Ich war damals 24 und wollte Landschaften fotografieren wie Ansel Adams. Mit meinem Freund Martin spielte ich in Auckland Rugby, fand eine Arbeit als Spraypainter im Hausbau, und in unserer Freizeit bewanderten wir so ziemlich alle bekannten Tracks und Trails Neuseelands. Gemeinsam unternahmen wir einmalige Rucksacktouren durch Landschaften, wie ich sie vorher nie gesehen und fotografiert hatte. Wir suchten das Abenteuer. Diese Reise hat mich stark geprägt, und ich erinnere mich heute noch bis ins Detail an die Erlebnisse.
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Wenn wir uns auf die Suche nach unseren Stärken machen, behindert uns meist unsere tägliche Übung in der Fehler- und Problemsuche. Das verwundert nicht, denn in einer hoch entwickelten und technisierten Welt sollten Fehler soweit wie möglich vermieden werden. Menschen sind aber keine Maschinen, die immer funktionieren müssen. Wir brauchen uns deshalb nicht auf die Suche nach unseren Schwächen zu machen, sondern sollten vielmehr unsere Stärken entdecken. Wir nehmen sie meist eher unbewusst durch unsere Haltungen und Einstellungen dem Leben gegenüber wahr. Sie treiben uns an oder lassen uns vorsichtig an Dinge herangehen. Sie fördern unsere Fähigkeiten und Fertigkeiten und helfen uns in der Begegnung mit anderen Menschen. Unsere inneren Haltungen und Einstellungen stehen auch in engem Zusammenhang mit unserem Wohlbefinden.
Das ist wahrlich keine neue Entdeckung. Vielmehr beschreiben schon die alten Griechen menschliche Stärken als Tugenden, mit denen wir versuchen, das Gute im Leben zu erreichen, also für uns wichtige Werte anzustreben und uns dabei wohlzufühlen. In Platons Katalog der Tugenden finden sich Weisheit, Mäßigung, Gerechtigkeit und Mut. Zusammen mit den drei christlichen Tugenden Glaube, Liebe und Hoffnung sind sieben Kardinaltugenden entstanden, die wir heute mit dem Besitz positiver Charaktereigenschaften in Verbindung bringen. Neuere Studien belegen, dass das Ausleben positiver Charaktereigenschaften tatsächlich unser Wohlbefinden steigert. Es lohnt sich also, herauszufinden, welche Schätze sich tief unter der Oberfläche unseres Sees des Bewusstseins verbergen und gehoben werden können. Dazu müssen wir achtsam mit uns umgehen und in uns hineinhören.
Unser Stimmungsbarometer zeigt uns – von Begeisterung bis Langeweile, von Zuneigung bis Abneigung – genau an, was zu uns passt und was nicht. Dabei geht es nicht um die direkte Tätigkeit oder Begegnung, sondern um den Versuch, sozusagen hinter die Kulissen unseres Tuns zu schauen und unsere wahren, längerfristigen Beweggründe herauszufinden.
Was verbarg sich hinter der Aufregung und der Freude über den geschenkten Fotoapparat? Waren es vielleicht Kreativität, Neugier und die Lust am Lernen, die zusammengefasst als Weisheit in der Schule eher nicht bemerkt wurden? Vielleicht war es auch der Sinn für das Schöne, der Humor oder gar die Dankbarkeit, in dieser Welt bei diesen Eltern zu sein, was auf Transzendenz oder Spiritualität schließen ließe. Alex erzählte mir beim Laufen, mit welcher Begeisterung und innerer Aufgeregtheit er sein erstes Buch von Ansel Adams in den Händen hielt, und wie er es sich versagte, es auf einmal zu studieren. Stattdessen gönnte er sich den Inhalt Kapitel für Kapitel. Gerade an Vorbildern und vor allem an deren Stärken erkennen wir, wo unsere Lebensreise hingehen soll. Sie gewähren uns einen Ausblick auf das, was eventuell als Belohnung für den Einsatz der in uns schlummernden Kräfte zu erwarten ist. Sie ermutigen uns auch, Dinge zu tun, die vielleicht nicht den Erwartungen unserer Eltern und Lehrer oder später Freunde und Ehepartner entsprechen.
Als ich mit 13 Jahren meinem Vater eröffnete, dass ich Radrennen fahren wollte, erklärte er mich für verrückt. Bei diesem Sport käme es besonders auf Mut, Kraft und Ausdauer an, und genau das hätte ich, entgegnete ich meinem Vater. Ich setzte meinen Willen durch, und die Erlebnisse die ich damals sammeln konnte, gehören zu meinen schönsten Erfahrungen. Noch heute, mit 65 Jahren, fahre ich leidenschaftlich gerne Rennrad und erlebe genussvoll meine herausragenden Stärken, die ausserhalb des Sports auch in allen anderen Tätigkeiten von mir spürbar sind. Es gibt viele Anhaltspunkte für die eigenen Stärken und etliche Möglichkeiten, sie zu entdecken. Ein guter Helfer ist die Achtsamkeit, mit der man sich, seinen Mitmenschen, seinem Tun und der Natur widmet. Wenn wir uns als Teil der Natur fühlen, gelingt es uns, nicht nur das Wasser als Energiequelle zu spüren, wir entdecken auch das Feuer der Leidenschaft, die Standhaftigkeit der Erde und die Frische des