Der eigene fotografische Stil: Ihr Leitfaden zu persönlichem Thema und Ausdruck
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Über dieses E-Book
- Fotografischer Stil ist kein Zufall, sondern will erarbeitet sein
- Dieses Buch hilft Ihnen, Ihren eigenen Stil zu finden
- Lernen Sie, sich über Ihre Fotografie auszudrücken
Die Frage nach dem eigenen Stil bewegt alle Fotograf*innen, die über die Anfänge hinaus sind und regelmäßig fotografieren. Sie suchen Möglichkeiten, um sich in ihren Bildern persönlich ausdrücken und in ihnen wiedererkennbar sein zu können. Die wenigsten machen einfach ihr Ding - der Großteil ahmt andere nach, probiert dieses und jenes, grübelt über Ausrüstung und Bildbearbeitung und sieht erst viel später, was eigentlich offensichtlich ist: der Weg zum eigenen Stil beginnt mit dem Wissen über die eigene Persönlichkeit, dem Finden des eigenen Themas und den Entscheidungen zu seiner fotografischen Umsetzung.
Steffen Rothammel möchte Ihnen mit seinem neuen Buch helfen, diesen langen und oft auch teuren Weg abzukürzen. Nach einem Überblick über das, was Stil und Persönlichkeit im Kern ausmacht, führt er am Beispiel dreier Fotograf*innen in verschiedene Arbeits- und Ausdrucksweisen ein, und lädt Sie dabei ein, über sich und Ihre eigene Fotografie zu reflektieren. Und weil die Beherrschung von Fotohandwerk und -kamera die erste Voraussetzung für eine Umsetzung der eigenen Bildideen ist, erläutert er am Beispiel eigener Fotos verschiedene Motivsituationen und ihre technischen Umsetzungen. Mit diesem Wissen ausgestattet, können Sie sich dann auf die Suche begeben nach ihrem Thema und Ausdruck – Ihrem eigenen fotografischen Stil.
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Buchvorschau
Der eigene fotografische Stil - Steffen Rothammel
Steffen Rothammel ist Fotograf und Ingenieur. Aufgewachsen in den bayerischen Alpen, war die Schönheit der Natur immer Teil seiner Kindheit. Die Liebe zur Natur und die Faszination der Technik brachten ihn schon als Jugendlichen zur Fotografie. Über die Jahre lenkten verschiedene Reisen sein Interesse weg von der Naturfotografie hin zu den Kulturen und ihren Menschen. Diese Kulturen und die unterschiedlichen Lebensweisen der Menschen kennenzulernen, war und ist Teil seiner Fotografie. Die Neugier darauf ist für ihn immer wieder Antrieb, in die Bereiche jenseits des Bekannten einzutauchen – ob in kleine Gassen oder entlegene Landstriche. Seine Kamera ist für ihn ein Werkzeug und Kommunikationsmittel, um mit den Menschen in Kontakt zu treten und ihre Geschichten zu erzählen.
Seine Bilder wurden bereits in der »National Geographic«, der »GEO«, der »PHOTOGRAPHIE« sowie im »fotoforum« veröffentlicht und erhielten Auszeichnungen bei den Photographers Forum Awards, den Sony World Photography Awards und den ipa Awards.
»Der eigene fotografische Stil« ist sein zweites Buch – im dpunkt.verlag erschien von ihm bereits »Das Gefühl ist der Auslöser«.
Mehr Bilder von Steffen Rothammel finden Sie auf seiner Website unter www.steffenrothammel.com. Sie erreichen ihn per E-Mail über info@steffenrothammel.com.
Steffen Rothammel
Der eigene
fotografische Stil
Ihr Leitfaden zu persönlichem Thema und Ausdruck
Steffen Rothammel
Lektorat: Boris Karnikowski
Lektoratsassistenz: Anja Weimer
Copy-Editing: Kerstin Grebenstein, www.buch-fuer-buch.de
Satz: Veronika Schnabel
Herstellung: Stefanie Weidner
Umschlaggestaltung: Helmut Kraus, www.exclam.de (unter Verwendung eines Fotos des Autors)
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
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1. Auflage 2022
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Für meinen Sohn Toni. Dass Du da bist, gibt mir immer wieder die
Kraft und den Willen, etwas wie dieses Buch zu hinterlassen.
Inhaltsverzeichnis
1Einleitung
2Drei Fotograf*innen
Kein Künstler denkt an Stil
Stil in der Fotografie – drei Ansätze
Entscheidungen, die zum Stil führen
Nick Fancher – Inspirationen holen
Sandra Bartocha – Limitierungen aufheben
DuChemin – Faszination des Fremden
Den eigenen Stil entwickeln und umsetzen
Persönlichkeit und Stil
3Der Fotograf als Mensch
Ihre Persönlichkeit ist das Fundament
Offenheit
Gewissenhaftigkeit
Extraversion
Verträglichkeit
Neurotizismus
Eine kurze Selbstanalyse anhand der »Big Five«
Lebensstil und Komfortzone
Ort
Zeit
Ereignisse annehmen und transportieren
4Ausrüstung und Handwerkszeug
Die Ausrüstung macht nicht das Bild, aber sie kann es verhindern
Technik
Kamera
Objektive
Haptik
Stilmittel – Ihr Handwerkszeug
Dynamik durch »kurz zu lang belichtet«
Dynamik durch Freihand-Mitziehen
Mitlaufen für den richtigen Hintergrund
Die Wirkung von Nebenmotiven
Motiv betonen durch Vorder- und Hintergrundunschärfe
»Durchschauen« mit dem Teleobjektiv und Offenblende
Nähe vortäuschen mit langen Brennweiten
Porträts mit Kontakt
Schwarz-Weiß/Monochrom
Momente abwarten
Mit Gegenlicht reduzieren
Dynamikumfang nutzen und Tiefen aufhellen
Robustes Werkzeug bewusst einsetzen
Tiefe durch Offenblende und Bildkomposition
Der goldene Schnitt
Authentizität durch Schnappschusssimulation
5Von der Idee zum Stil
Am Anfang steht die Idee
Vorbereitung
Persönlichkeit einsetzen
Ihr Auftreten und die Wahrheit der anderen
Dranbleiben/Ziele verfolgen
6Das Ziel ist der Anfang
Anhang Die Interviews
Sandra Bartocha
Nick Fancher
David duChemin
Danksagung
Bei allem Dank an alle, die mir bei diesem Projekt geholfen haben (Esther Horst, Petra Ostler, meine Frau Katrin und v. a.), geht dieses Mal ein besonderer Dank an meinen Lektor Boris Karnikowski. Intensive und spannende Gespräche über das Thema »Stil« machten dieses Buch in dieser Form erst möglich.
In einer Zeit der »Hyperkonsumkultur«, wie sie Harald Welzer nennt, sind kreative Auszeiten selten geworden, in denen Gemälde, Musik oder ein Buch entstehen können. Ich bin dankbar, gesund in einem Land und zu einer Zeit zu leben, in dem bzw. zu der das überhaupt möglich ist. Es liegt an uns, diese Freiräume selbst zu schaffen, die Informationsflut zu blocken und Stille einkehren zu lassen, damit Kreativität überhaupt erst entstehen kann – das habe ich beim Schreiben dieses Buches gelernt.
Insofern danke ich zu guter Letzt Ihnen, dass Sie sich die Zeit nehmen, dieses Buch zu lesen. Und ich hoffe, dass Sie sich im Anschluss wiederum Zeit nehmen, um selbst kreativ zu werden. Zu Ihrem eigenen Stil zu finden braucht Zeit und ist weit entfernt von der »instant gratification« unserer Tage. Vielmehr ist es in den Worten des Fotografen Michael Kenna eine »delayed gratification« – und genau in dieser Zeitspanne zwischen dem Erkennen und dem Stillen Ihrer kreativen Bedürfnisse liegen die Momente, die Ihnen in Erinnerung bleiben werden.
Hôi An – Vietnam
1Einleitung
»Ihre Zeit ist begrenzt, also verschwenden Sie sie nicht damit, das Leben eines anderen zu leben. Lassen Sie sich nicht von Dogmen in die Falle locken. Lassen Sie nicht zu, dass die Meinungen anderer Ihre innere Stimme ersticken. Am wichtigsten ist es, dass Sie den Mut haben, Ihrem Herzen und Ihrer Intuition zu folgen. Die wissen schon, was zu tun ist. Alles andere ist nebensächlich.«
– Steve Jobs
Craig Reynolds untersuchte in den 80er-Jahren das Verhalten von Schwärmen im Tierreich. Er ist kein Wissenschaftler. Er ist ein Pionier der Computergrafik in der Filmindustrie Hollywoods. Um Schwärme in Filmen lebensecht darstellen zu können, suchte er nach Algorithmen, mit denen sich ein Schwarmverhalten programmieren ließ. Schlussendlich fand er drei Gesetze, nach denen grundsätzlich alle Schwärme funktionieren:
Bewege dich in Richtung Mittelpunkt derer, die du siehst.
Bewege dich weg, sobald dir jemand zu nahe kommt.
Bewege dich in die gleiche Richtung wie deine Nachbarn.
Erkennen Sie sich hier wieder? Auf uns als Angehörige der modernen Zivilisation treffen diese drei Punkte viel zu oft zu. Bei unseren Zielen lassen wir uns gerne von anderen leiten und rennen dorthin, wo viele hinwollen, beklagen dann aber wieder den Verlust unserer Individualität. In einer gefährlichen Umwelt hat uns dieses Verhalten als große Gemeinschaft über Jahrhunderte gute Dienste geleistet. In der Fotografie jedoch wird Sie dies nirgendwo hinführen, wo nicht schon andere waren. Ein Schwarm besteht zwar aus Individuen von Fischen oder Vögeln, aber durch deren kollektives Verhalten liegt ihre jeweilige Individualität brach.
Nach seiner ersten Krebsoperation schnitt Steve Jobs dieses Thema in seiner bemerkenswerten, sehr emotionalen Rede (aus der das obige Zitat stammt) vor einem Abschlussjahrgang der Stanford Universität im Jahr 2005 an. Unsere Zeit ist begrenzt. Ihre Zeit, in der Sie für die Fotografie brennen, auch. Sie befinden sich gerade in einer Lebensphase, in der Sie sich aus irgendeinem Grund für Fotografie interessieren. Sogar so sehr, dass Sie sich Gedanken machen, wie Sie bei aller technischen Beherrschung einen eigenen Stil finden können. Das weiß ich, weil Sie gerade dieses Buch in den Händen halten. Was mich im Übrigen sehr freut.
Ich möchte Sie an die Hand nehmen und auf eine kleine Reise zu Ihrem Ich und zu Ihren Neigungen mitnehmen. Dieses Buch ist dabei ein sicherer Ort: Nutzen Sie diese Reise, um sehr ehrlich zu sich selbst zu sein. Was sich anhört wie eine Psychoanalyse ist vielmehr der Weg, den jeder von uns gehen muss, um das zu finden oder um zumindest Raum zu schaffen für das, was uns im Innersten ausmacht und fasziniert. Dies ist die Voraussetzung, um Ihren eigenen Stil zu kreieren. Sie können Stil nur in etwas finden, was Ihnen entspricht. Etwas, wo allein Ihre Gefühle und Ihre Intuition herrschen, und zwar zu Ihrem Vorteil.
Kreativität entsteht, wenn Sie etwas, was Ihnen leicht und gern von der Hand geht, immer wieder tun. Wenn Sie dabei genug Muße haben und die Zeit vergessen, begegnen Ihnen Szenen, Motive oder einmalige Situationen. Sie sehen die Welt um sich herum mit eigenen Augen und gelangen zu Ihrer ganz eigenen Art, damit zu arbeiten. In diesen Momenten, in denen Sie eins sind mit sich und einer Umgebung voller Bilder, kommen Sie auf Ideen. Diese Ideen können Sie durchdenken und schließlich in Momenten festhalten. Ihren Momenten! Niemand sonst findet diese Momente. Sie tun, was nur Sie auf diese Art tun können. Hier kann Ihr ganz persönlicher Stil entstehen.
Es liegt in der Natur der Sache, dass ich Ihnen in den folgenden Kapiteln keinen definierten Weg zu diesem Ziel aufzeigen kann. Aber ich möchte Ihren Weg zum eigenen Stil etwas effektiver gestalten. Ich beginne damit, dass ich Ihnen die Arbeit dreier ganz unterschiedlicher Fotograf*innen vorstelle und beschreibe, wie die drei erst zu ihrem Thema und dann zu ihrem Stil gelangt sind. Anschließend helfe ich Ihnen, herauszufinden, welches Thema und welche fotografische Herangehensweise zu Ihnen passen könnte. Schließlich gebe ich Ihnen handwerkliche Anregungen zur Umsetzung mit Ihrer Kamera.
Der Weg zu Ihrem eigenen Stil ist naturgemäß ein steiler. Wichtig ist: Eilen Sie nicht empor. Vielleicht halten