Interview: Michael Rother Das Gefühls-Ventil
Beat / Du bist in einer Zeit aufgewachsen, in der Kunst und Politik augenscheinlich sehr eng miteinander verknüpft waren.
Michael Rother / Ich habe mich spätestens seit Ende der 60er Jahre immer als politisch denkenden Menschen verstanden. Die Kriegsdienstverweigerung 1969 war die logische Folge meiner Auseinandersetzung mit dem Zeitgeschehen. Die Studentenunruhen, der Kampf der schwarzen Bevölkerung gegen Repression und um Gleichberechtigung in den USA sowie der Vietnamkrieg haben neben vielen anderen politischen Ereignissen mein Weltbild geprägt.
Beat / Wie hat sich das auf deine Sicht auf deine Rolle als Künstler ausgewirkt?
Michael Rother / Mein Bestreben, in der Musik eine eigene Handschrift und Identität zu entwickeln, war mit der politischen Auseinandersetzung untrennbar verbunden. Die Abwendung von den angloamerikanischen Vorbildern und Klischees der Pop-& Rockmusik war dafür notwendig und logisch.
Beat / Das haben viele andere deutsche Bands
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