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Das Nikon D610 Handbuch
Das Nikon D610 Handbuch
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eBook942 Seiten4 Stunden

Das Nikon D610 Handbuch

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Über dieses E-Book

Mit der neuen D610 bietet Nikon eine Vollformatkamera zu einem attraktiven Preis an und ermöglicht sowohl ambitionierten Neulingen als auch erfahrenen Nutzern
den Ein- bzw. Umstieg von Halbformat-DSLRs in die digitale Fotografie mit Vollformatsensor. Obwohl als Consumer-Kamera ausgelegt, verfügt die D610 über einen enormen Funktionsumfang, der selbst für kenntnisreiche Fotografen nicht immer überschaubar ist.

Michael Gradias erklärt praxisnah und leicht verständlich alle Funktionen der D610 und beschreibt, wie sie angepasst und wann sie eingesetzt werden. Zahlreiche Exkurse erschließen dem Leser spezielle Themen, Extrakte am Kapitelende fassen den Inhalt zusammen. Eine Menüreferenz enthält die wichtigsten Optionen und empfiehlt jeweils die beste Einstellung. Darüber hinaus stellt der Autor nützliches Zubehör vor und führt in die Arbeit mit Nikons Software ein. Zahlreiche Beispielaufnahmen demonstrieren das kreative Potenzial der Nikon D610.

Aus dem Inhalt:
• Fotos perfekt belichten
• Mit Messfeldsteuerung und AF-Modus präzise und sicher fokussieren
• Die Betriebsarten richtig verwenden
• Aufnahmeinformationen für die Bedienung nutzen
• Aufnahme- und Individualfunktionen sinnvoll anpassen
• Aufnahmen wiedergeben, kopieren, löschen und drucken
• Bilder bearbeiten in der Kamera
• Videos aufzeichnen und wiedergeben
• Nützliches Zubehör
• Einsatz von ViewNX 2 und Capture NX2
• Fernbedienung der Kamera per Computer oder Smartphone
SpracheDeutsch
Herausgeberdpunkt.verlag
Erscheinungsdatum4. Feb. 2014
ISBN9783864914577
Das Nikon D610 Handbuch

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    Buchvorschau

    Das Nikon D610 Handbuch - Michael Gradias

    1

    Die ersten Schritte mit der D610

    Gratulation zur »Volks«-Vollformat-Nikon – der D610! Nun wollen Sie natürlich gleich zur ersten Fototour starten. Vielleicht nehmen Sie sich aber doch erst einmal einen Moment Zeit, um dieses Kapitel durchzulesen. Hier erfahren Sie, auf was Sie vor Ihrer ersten Fototour achten sollten. So erkläre ich Ihnen beispielsweise, wie Sie Ihre D610 für die erste Fototor vorbereiten und welche Menüeinstellungen für den Start von besonderer Bedeutung sind.

    1.1 Die Geschichte der D610

    Als im Februar 2012 das »Megapixelmonster« D800 angekündigt wurde, kamen in den einschlägigen Foren schnell Gerüchte auf, dass diesem Erfolgsmodell schnell eine weitere – wesentlich günstigere – Vollformatkamera zur Seite gestellt werden würde. Bald verdichteten sich die Gerüchte, dass es sich dabei um ein günstiges, eigenständiges Modell handeln würde – und nicht um ein »Nachfolgemodell« einer bestehenden Modellreihe.

    So war es im September 2012 keine große Überraschung mehr, dass die D600 angekündigt wurde – sozusagen als »Volks«-Vollformatkamera. Die Einordnung dieses neuen Modells fiel etwas schwer. Man kann sie definitiv weder mit der D700 noch mit der D800 direkt vergleichen. Bei der Bedienung ist sie viel eher mit der D7000 verwandt, nicht zuletzt, weil sie sogar Motivprogramme anbietet, die Einsteiger oft bevorzugen. Das ist für die Highend-Kameras von Nikon unüblich.

    Die D600 kam bei den ambitionierten Fotografen ebenso gut an wie bei der Fachpresse. So schien es zunächst so, als könnte die Kamera ein großer Verkaufserfolg werden.

    Das Gehäuse der D610 ist aus einer Magnesium-Aluminium-Legierung gefertigt, was sie zu einer robusten Kamera macht.

    Etwa ein halbes Jahr nach dem Erscheinen kam dann allerdings das große »Aber ...«, als unterschiedliche Anwender über verschmutzte Sensoren klagten, die nach einigen Tausend Aufnahmen auftraten. Immer mehr Besitzer machten sich nun daran, »blauen Himmel bei Blende 22« zu fotografieren – und viele fanden dabei ebenfalls Flecken auf dem Bild. Das Thema »verschmutzter Sensor« spielte in den verschiedenen Userforen eine immer größer werdende Rolle. Auch wenn Betroffene die Kamera einschicken und sie von Nikon reinigen lassen konnten, hat der Ruf – der D600 und von Nikon insgesamt – deutlich gelitten. Das mag Nikon dazu bewogen haben, nach nur etwa einem Jahr ein »Nachfolgemodell« vorzustellen.

    Bei der Ankündigung der D610 im Oktober 2013 wurde schnell deutlich, dass es sich quasi um exakt dieselbe Kamera wie die D600 handelt. Das minimale Aufstocken der Serienbildgeschwindigkeit von 5,5 auf nun 6 Bilder/Sekunde ist praktisch die einzige Neuerung, die die Kamera – neben dem beseitigten »Schmutzproblem« – zu bieten hat.

    Bei der D600 lag der Markteinführungspreis noch bei etwa 2.200 Euro – bei der D610 wurde der Einführungspreis um 200 Euro gesenkt. Damit ist die D610 eine extrem günstige Vollformatkamera. Man kann die Kamera durchaus als »Vollformatkamera für jedermann« bezeichnen. Nikon möchte anscheinend versuchen, das Vollformat der »breiten Masse« schmackhaft zu machen.

    Die Funktionalität

    Nikon hat bei der D600/D610 eher die besten Funktionen anderer Kameras zusammengetragen und in ein recht kleines und mit etwa 850 Gramm (ohne Objektiv) sehr leichtes Gehäuse gepackt. »Echte Neuerungen« gibt es nicht. So stammt das Autofokusmodul mit 39 Messfeldern aus der D7000 – ebenso wie der 2.016-Pixel-RGB-Sensor für die Belichtungsmessung. Der 3,2 Zoll große Monitor, der das Bild mit 921.000 Pixeln sehr fein und brillant auflöst, entspricht dem Monitor der D800. Wie bei der D800 gibt es auch einen Helligkeitssensor, durch den die Monitorhelligkeit automatisch dem Umgebungslicht angepasst werden kann. Auch der EXPEED 3-Prozessor zur schnellen kamerainternen Bildverarbeitung entspricht dem der Nikon D800.

    Zweig

    Mit der Nikon D610 können Sie Aufnahmen mit einer exzellenten Bildqualität und bester Detailschärfe schießen – oben sehen Sie einen 100%-Bildausschnitt.

    100 ISO | 180-mm-Makro | ¹/640 s | f 6.3

    Der helle und große Sucher zeigt 100 % des Bildfeldes. Werden lichtstarke Objektive eingesetzt, ist es eine wahre Freude, durch den Sucher zu sehen. Der Empfindlichkeitsbereich kann zwischen 100 und 6400 ISO eingestellt werden, wobei sich der Bereich auf 50 bis 25600 ISO erweitern lässt – eine sehr große Spanne.

    Megapixelvergleich

    Hier sehen Sie einen Megapixelvergleich. Wird die D610 im DX-Modus betrieben, entsteht der Bereich, der mit dem inneren Rahmen markiert ist. Der mittlere Bereich markiert die Megapixelanzahl der älteren D700 – das Gesamtbild kennzeichnet den FX-Modus der D610.

    100 ISO | 32 mm | ¹/400 s | f 8

    Die Serienbildgeschwindigkeit beträgt maximal sechs Bilder pro Sekunde – das ist in Anbetracht der relativ hohen Auflösung ein guter Wert. Die neueren Kameras warten immer öfter mit zwei Speicherkartenslots auf – so auch die D610. Sie können somit zwei SD(HC/XC)-Karten verwenden. In den Optionen stellen Sie ein, wofür die zweite Speicherkarte genutzt werden soll – etwa zum Erstellen von Backup-Bildern. Die Menüs sind prallvoll mit Funktionen. Alles, was heutzutage möglich – und von anderen Nikon-Modellen bekannt – ist, wird angeboten. So erinnern beispielsweise die Bildbearbeitungsoptionen stark an die Möglichkeiten, die einfache Bildbearbeitungsprogramme am PC bieten.

    Vergleich

    Obwohl der Vollformatsensor der D610 viel mehr Fotodioden enthält als beispielsweise der der D700, steht die Bildqualität der D700 in nichts nach – durch die Weiterentwicklung der Sensoren ist eher das Gegenteil der Fall. Das gilt auch für die höheren Empfindlichkeiten.

    Erste Reaktionen

    Die ersten Reaktionen auf die D610 waren recht positiv. Gelobt wurden neben der exzellenten Bildqualität besonders der riesige Funktionsumfang und der günstige Preis. Die praktisch nicht vorhandenen Neuerungen zum Vorgängermodell werden dagegen häufig kritisiert. Einige enttäuschte D600-Besitzer klagten über den Preisverfall des gerade einmal ein Jahr alten Vorgängermodells. Bisher kristallisieren sich zwei Anwendergruppen heraus: Einige D800-Besitzer nutzen die D610 als »Zweitkamera« und viele D7000-Besitzer wechseln nun zu einer Vollformatkamera.

    1.2 Eine Analyse

    Wenn man das Datenblatt liest, mag man zunächst etwas erschrocken sein über den großen Sprung bei dem Megapixelwert in den letzten Jahren. Waren bei Nikons früheren DX-Modellen oft etwa 16 Megapixel der Normalfall, bietet die D610 nun 24,3 Megapixel. Inzwischen wurden aber auch alle aktuellen DX-Kameras mit in etwa demselben Megapixelwert aufgestockt.

    Ich habe bei der Abbildung auf der gegenüberliegenden Seite verschiedene Modi und Modelle markiert. Dort habe ich unterschiedliche Megapixelwerte verglichen. Man kann die D610 sowohl im Vollformat-Modus betreiben als auch im DX-Modus. Im DX-Modus ergeben sich etwa 10 Megapixel – dies kennzeichnet der innere Rahmen.

    Bildqualität

    Bei der genauen Begutachtung der Bildqualität fällt positiv auf, dass die D610 einen besonders guten Dynamikumfang aufweist. Das bedeutet, dass viele Nuancierungen zwischen dem hellsten und dunkelsten Bildpunkt dargestellt werden können.

    Der mittlere Rahmen kennzeichnet die 12,1 Megapixel der älteren D700, die ja ebenfalls einen Vollformatsensor besitzt und daher gut als Vergleich zum FX-Modus der D610 herangezogen werden kann – hier ist die Verdopplung der Megapixelanzahl gut erkennbar, wobei man aber die Weiterentwicklung bei den Sensoren in den vergangenen Jahren berücksichtigen muss – die D700 ist inzwischen immerhin schon über fünf Jahre alt.

    Erste Praxistests

    Die ersten Praxistests mit der D610 sind durchweg positiv – Nikon hat in diesem Preissegment durchaus ein »Ausrufezeichen« gesetzt. Einsteiger werden sich schnell zurechtfinden, da die Bedienung und die Menüführung »Nikon-typisch« aufgebaut sind. Wer schon einmal eine digitale Nikon in den Händen gehalten hat, kommt mit der D610 sofort klar.

    Man muss aufgrund des hohen Megapixelwertes allerdings bedenken, dass solche Auflösungen gute bis erstklassige Objektive benötigen. Einfachere Objektive können das Potenzial des Sensors gar nicht voll ausreizen.

    1.3 Das Vollformat

    Bei der Vorstellung der ersten semiprofessionellen Vollformat-Nikon – der D700 – gab es in den Foren noch riesige Diskussionen über den Sinn oder Unsinn eines Wechsels vom DX- zum FX-Format. So entwickelten sich schnell Fronten von Vollformat-Freunden und -Gegnern. Inzwischen werden solche Diskussionen allerdings praktisch nicht mehr geführt.

    DX-Objektive

    Wenn Sie an der D610 ein Objektiv einsetzen, das für das DX-Format optimiert ist und das FX-Bildfeld verwendet, wird der Tubus des Objektivs mitfotografiert – in solchen Fällen muss die Kamera im DX-Modus betrieben werden.

    100 ISO | 10 mm | ¹/160 s | f 6.3

    Bei sachlicher Betrachtung muss man sehr stark differenzieren, für wen dieser Umstieg sinnvoll ist oder nicht.

    Umstieg von analog

    Einige analoge Fotografen haben bisher noch mit dem Umstieg in die Welt der digitalen Fotografie gewartet, da sie der Cropfaktor gestört hat, der sich durch die kleineren DX-Sensoren zwangsläufig ergibt. Bei der Vollformatkamera D610 ist nun wieder alles, »wie es immer war« – ein Normalobjektiv hat wieder 50 mm und nicht wie bei den digitalen Halbformat-Pendants ungefähr 30 mm.

    Cropfaktor

    DX-Sensoren sind in etwa halb so groß wie Sensoren im Vollformat. Das hat zur Folge, dass ein kleinerer Bildausschnitt abgebildet wird. Man hat den Eindruck, dass bei der DX-Kamera eine größere Brennweite zum Einsatz kommt. Man bezeichnet diese »Beschneidung« des Bildes als »Cropfaktor«. Bei Nikon-Kameras beträgt der Cropfaktor 1,5. Das bedeutet, dass Sie mit einem 200-mm-Objektiv an einer DX-Kamera denselben Bildausschnitt abbilden, als wenn Sie bei einer Vollformatkamera ein Objektiv mit einer Brennweite von 300 mm einsetzen würden.

    So lassen sich bestehende Objektivparks prima weiterverwenden, zumal – wie bei Nikon üblich – das F-Bajonett natürlich beibehalten wurde. Besonders im Weitwinkelbereich macht sich dies positiv bemerkbar. So bekommen Sie naturgemäß mit einem 17-mm-Objektiv deutlich mehr auf das Bild als bei einem DX-Sensor, wo sich durch den Cropfaktor ja etwa 25 mm ergeben. Im Telebereich ist es dagegen andersherum. Um wirklich nah »heranzukommen«, sind größere Brennweiten erforderlich. So sorgt der Cropfaktor bei einem 300-mm-Objektiv für einen Bildwinkel, der beim Vollformat erst mit einem 450-mm-Objektiv erreicht wird – analoge Fotografen sind dies allerdings gewohnt und haben so beim Umstieg keine Probleme.

    Umstieg von DX

    Fotografen, die sich entscheiden, von einer Kamera mit einem DX-Sensor auf eine Vollformatkamera umzusteigen, müssen sich erst einmal umgewöhnen. Wer noch nie mit einer Vollformatkamera fotografiert hat, hat sich an den Cropfaktor vermutlich bereits gewöhnt.

    Das »Brennweitenwirrwarr« entstand ja dadurch, dass man den Fotografen bei unterschiedlichen Kameras ein einheitliches Gefühl geben wollte, welcher Bildwinkel von einem Objektiv erreicht wird.

    Der Bildwinkel ist aber von der Größe des Sensors abhängig. Daher hat man sich am Kleinbildformat orientiert, da dies am geläufigsten war. So kann ein Fotograf, der eine Kompaktkamera verwendet, beispielsweise mit einer »echten« Brennweite von 63 mm einen Bildausschnitt erfassen, den der analoge Kleinbildfotograf mit einem 300-mm-Objektiv erreicht.

    Bildwinkel

    Bildwinkel nennt man den Bereich, den das verwendete Objektiv abbilden kann. Bei einem Weitwinkelobjektiv ist der Bildwinkel sehr groß – bei einem Teleobjektiv ist er dagegen sehr klein. Bei einem Normalobjektiv entspricht er in etwa dem des menschlichen Auges.

    Auf den Objektiven, die bei einer digitalen Kamera verwendet werden, wird als Wert oft die Brennweite angegeben, die dem Kleinbildäquivalent entspricht. Fotografen, die nie mit einer Kleinbildkamera fotografiert haben, müssen sich nun daran gewöhnen, dass sie mehr auf das Bild bekommen, als sie es von einer Kamera mit einem kleineren Sensor gewohnt sind. Um eine Eingewöhnungszeit kommen Sie in diesem Fall nicht herum, zumal ja mit dem Wert der Brennweite auch die Schärfentiefe betroffen ist.

    Je kürzer die Brennweite ist, umso größer ist der Bereich, der im Bild scharf abgebildet wird. Wer also nur an das DX-Format gewöhnt ist, wird sich beim Einsatz der D610 zunächst über den veränderten Schärfentiefebereich wundern.

    Beim Kauf einer Vollformatkamera sollte der erfahrene DX-Fotograf auch bedenken, dass eventuell verschiedene Objektive nicht mehr weiter verwendet werden können. DX-Objektive, die speziell auf den kleineren Sensor ausgerichtet sind, lassen sich nämlich im FX-Modus nicht an der D610 verwenden.

    Die Abbildung auf Seite 20 zeigt ein solches Beispiel – hier ist übrigens auch gut die unterschiedliche Größe des DX-Sensors im Vergleich zum Vollformat erkennbar. Bei solchen Objektiven müssen Sie die D610 auf den DX-Modus umstellen, der etwa 10-Megapixel-Bilder ergibt.

    FX oder DX

    Sie können im Aufnahme-Menü mit der Bildfeld-Funktion festlegen, in welchem Modus die kommenden Bilder aufgenommen werden sollen. Standardmäßig erkennt die Nikon D610 automatisch, ob das angesetzte Objektiv nur für Kameras mit einem Sensor im DX-Format konstruiert wurde, und schaltet dann automatisch in den DX-Modus um.

    Zwischenstation DX

    Am schwierigsten wird der Umstieg zur neuen D610 wohl für diejenigen Fotografen sein, die »mit der Zeit gegangen« sind und vom analogen Kleinbildformat zunächst zu einer Kamera mit einem DX-Sensor gewechselt haben – wie etwa einer D300(s) oder der damaligen D90/D7000.

    Bestimmt ging es einigen dieser Umsteiger für eine lange Zeit so, dass sie ständig im Hinterkopf die Brennweite »umrechneten«, um auf die Erfahrungswerte aus analogen Zeiten zurückgreifen zu können.

    Außerdem wurden eventuell im Laufe der Zeit die Objektivparks um Objektive erweitert, die für den DX-Sensor optimiert sind. Mit dem Erwerb einer D610 muss derjenige nun wieder vollständig »zurück umdenken« und sich an frühere Verfahrensweisen erinnern und gewöhnen. Wurden alle Objektive aus vergangenen Analogzeiten aufgehoben, ist dies natürlich ein Vorteil – sie können nun wieder wie von früher gewohnt eingesetzt werden.

    Umstiegsfazit

    Bei der Überlegung, auf eine Kamera umzusteigen, die einen Sensor im Vollformat enthält, spielen also verschiedene Faktoren eine Rolle.

    So ist der Umstieg von einer anderen – analogen oder digitalen – Kamera im Vollformat deutlich leichter zu bewältigen als etwa ein Umstieg von einer D3200, D5300 oder einer D7100, die einen kleineren Sensor besitzen. Auch Inkompatibilitäten der Objektive sind hier zu bewältigen (mit meist erheblichem finanziellen Aufwand) sowie ein Umdenken beim Fotografieren.

    Sie müssen auch näher an das Motiv herangehen, um denselben Ausschnitt wie bei einer Kamera mit einem DX-Sensor zu erhalten. Dafür können Sie im Weitwinkelbereich einen größeren Bildausschnitt erfassen. Für Landschafts- und Panoramafotografen ist es also ein Vorteil.

    Quak!

    Fotografen, die vom DX-Format zum Vollformat wechseln, müssen umdenken. Um beispielsweise denselben Bildausschnitt wie bei einer Kamera mit einem DX-Sensor zu erhalten, müssen Sie entweder deutlich näher an das Motiv herangehen oder – wie bei diesem Beispiel – ein Objektiv mit einer größeren Brennweite verwenden.

    Nikon D300 | 200 ISO | 280 mm | ¹/1250 s | f 4.5

    Kontrollleuchte

    Achten Sie vor dem Herausnehmen der Speicherkarte darauf, dass die Kontrollleuchte rechts unter dem Multifunktionswähler nicht blinkt. Dies ist ein Zeichen dafür, dass noch Daten auf die Karte geschrieben oder von ihr gelesen werden. Wird die Karte dabei entfernt, können Sie Daten verlieren oder beschädigen.

    EXKURS – Speicherkarten

    Die Nikon D610 unterstützt SD(HC/XC)-Speicherkarten. Welchen dieser Kartentypen Sie einsetzen, ist prinzipiell egal. SD-Karten gibt es seit 2001. Diese Karten sind etwa halb so groß wie CompactFlash-Karten und dünner. Die SD-Speicherkarten (Secure Digital) sind auf kleinere Kapazitäten – bis 8 GByte – ausgerichtet. Die neueren SDHC-Karten (Secure Digital High Capacity) erhalten Sie in höheren Kapazitäten von 4 bis 32 GByte. Die noch neueren SDXC-Karten (Secure Digital eXtended Capacity) erlauben noch größere Kapazitäten bis hin zu 2 TByte und bieten höhere Übertragungsgeschwindigkeiten. Im März 2011 stellte Lexar erstmals eine Karte mit einer Speicherkapazität von 128 GByte vor – SanDisk hat inzwischen nachgezogen.

    Die Kapazitäten und Übertragungsgeschwindigkeiten wurden im Laufe der Jahre ständig weiter verbessert. Meist sind die Mindesttransferraten auf der Karte angegeben. So unterscheidet man zum Beispiel vier Geschwindigkeitsklassen mit 2, 4, 6 und 10 MByte/Sekunde. Dies wird Class 2, 4 ... genannt. Sie erkennen die Klassifizierung an der Zahl im geöffneten Kreis – beispielsweise Class 10 bei der nachfolgend rechts gezeigten Karte.

    Bei den SDHC-Karten werden bei einigen neueren Karten höhere Datentransferraten erreicht – dank UHS-1 (Ultra High Speed). SanDisk nennt sie »Extreme Pro«. Sie sehen eine solche Karte in der Abbildung ganz rechts. Schnelle 16-GByte-Karten kosten aktuell ungefähr 35 Euro (wenn Sie Karten verwenden, die etwas langsamer sind, sogar nur ungefähr die Hälfte).

    16-GByte-Karten bieten in der Regel genügend Speicherplatz und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Dennoch füllen Sie bei den 24,3 Megapixeln der D610 auch große Karten schnell – besonders, wenn Sie die bestmögliche Auflösung und Qualität verwenden. Auch das Speichern von RAW-Bildern oder Videofilmen erfordert eine Menge Speicherkapazität. Wenn es Ihnen nicht auf die Übertragungsgeschwindigkeit ankommt, können Sie die oben ganz links gezeigte SDXC-Karte mit 64 GByte und einer Übertragungsgeschwindigkeit von 30 MByte pro Sekunde kaufen. Sie erhalten diese Karte für etwa 45 Euro.

    Bei der Auswahl von Speicherkarten gehe ich persönlich so vor: Die Speicherkarten teilen sich in unterschiedliche Kategorien auf. Je höher die Schreib-/Lesegeschwindigkeit der Speicherkarten ist, umso teurer sind sie. Genauso verhält es sich mit der Kapazität. Je höher die Kapazität, umso teurer ist die Speicherkarte. Daher wähle ich einen Kompromiss. Die Karten mit einer hohen Kapazität – wie etwa die beiden abgebildeten Karten mit 64 und 32 GByte – kaufe ich mit einer etwas geringeren Datenübertragungsrate. Um schnelle Übertragungsraten zu erreichen, was beispielsweise bei Videoaufzeichnungen von Vorteil ist, greife ich auf Karten mit einer etwas geringeren Kapazität zurück.

    Nicht sparen!

    Die Speicherkarten sind bei der digitalen Fotografie das wichtigste Zubehör. Da es hier um die Sicherheit Ihrer Daten geht, sollte der Preis der Karte nicht das wichtigste Kriterium bei der Auswahl sein. Es ist empfehlenswert, auf die Speicherkarten der Markenhersteller zurückzugreifen, damit Sie keine Datenverluste erleiden.

    Akkukapazität

    Die D610 verwendet – wie das Vorgängermodell auch – den Akkutyp EN-EL15, der sehr schlank gestaltet ist. Nikon gibt an, dass mit einer Akkuladung etwa 900 Bilder geschossen werden können. Auch bei häufigem Gebrauch des Monitors, der einigen Strom benötigt, werden Sie in der Regel deutlich mehr Fotos schießen können, ehe der Akku leer ist.

    Ladedauer

    Die Ladezeit hängt vom Ladezustand des Akkus ab. Ist der Akku vollständig entladen, dauert der Ladevorgang etwas mehr als zweieinhalb Stunden.

    Außerdem beeinflussen weitere Faktoren die Lebensdauer einer Akkuladung. Das Scharfstellen ohne ein abschließendes Auslösen verbraucht Energie – genauso wie das Betrachten der Aufnahme nach dem Auslösen und der Live-View-Modus. Auch das Speichern von RAW-Fotos benötigt einige Energie.

    Der aktuelle Ladezustand des Akkus wird im Monitor mit dem im Bild rechts markierten Symbol angezeigt. Um Fremdakkus auszuschließen, hat Nikon übrigens einen sogenannten Security-Chip integriert, der von der Kamera überprüft wird.

    Die Speicherkarte

    Die D610 nutzt – wie die Vorgängermodelle – die SD(HC/XC)-Speicherkarten, die heute sehr verbreitet sind. Nach dem Einlegen der Speicherkarte in einen der beiden Speicherkartenslots leuchtet die Kontrollleuchte für den Speicherkartenzugriff, die Sie rechts unter dem Multifunktionswähler sehen, ungefähr eine Sekunde lang auf. Daran erkennen Sie, dass die Speicherkarte korrekt eingelegt wurde.

    Die markierte Speicherkartenzugriffsleuchte leuchtet beim Einlegen einer Speicherkarte kurz auf.

    Wenn Sie die Speicherkarten entnehmen wollen, drücken Sie nach dem Öffnen der Abdeckklappe auf die betreffende Speicherkarte. Sie springt dann etwas nach vorne und kann herausgenommen werden.

    Welches Kartenfach belegt ist, erkennen Sie an den im Bild rechts unten markierten Symbolen im LC-Display. Im Beispiel sind beide Karten eingelegt. Die aktive Karte wird mit einem Pfeil rechts daneben gekennzeichnet – in diesem Fall wird die Karte im primären Kartenslot genutzt.

    Hier befindet sich in beiden Speicherkartenslots eine Karte.

    1.4 Objektive

    Die D610 unterstützt auch ältere Objektive. Natürlich ist klar, dass Nikon – in bewährter Tradition – das alte Bajonett beibehalten hat. Man kann so auch die älteren, manuell zu fokussierenden AI- und AI-S-Nikkore nutzen. Dabei können Sie die Zeitautomatik oder die manuelle Belichtungssteuerung nutzen.

    Nützliche Neuerung

    Bei den letzten Nikon-Modellen gibt es übrigens eine recht sinnvolle Neuerung: Der Markierungspunkt zum Anbringen des Objektivs ist erhaben, sodass er ertastet werden kann, was etwa beim Fotografieren im Dunklen hilfreich ist.

    Die D610 verfügt über einen Blendenmitnehmer, der die Blendeneinstellung der älteren Objektive ermitteln kann. Ich habe ihn im linken Bild markiert. Damit der korrekte Blendenwert im Display angezeigt wird und in die Exif-Daten aufgenommen werden kann, gibt es im System-Menü die Möglichkeit, die Objektivdaten anzugeben. Wird neben der Brennweite auch die Lichtstärke des Objektivs angegeben, können Sie damit außerdem die Color-Matrixmessung zur Belichtungsmessung verwenden. Die gute Unterstützung der älteren Objektive ist sehr nützlich.

    Der markierte Blendenmitnehmer erlaubt den Einsatz älterer AI- und AI-S-Nikkore.

    Enorme Kompatibilität

    Während verschiedene andere Anbieter bei neuen Kameramodellen auch einmal ein neues Bajonett einführen, können Sie bei Nikon auch noch Objektive nutzen, die schon bei der legendären Nikon F verwendet wurden, die 1959 auf den Markt kam. Das spart natürlich eine ganze Menge Geld, wenn Sie bereits eine größere Objektivsammlung besitzen.

    Vielfältige Nikkore

    Auf der Nikon-Webseite kann man nachlesen, dass bisher 80 Millionen Nikkore (so heißen Nikons Objektive) gebaut wurden – eine beeindruckende Zahl. Es wird wohl kaum ein Objektiv geben, das Sie in dem reichhaltigen Sortiment vermissen.

    Wie viele Objektive Sie wirklich benötigen, hängt natürlich ganz von Ihren Aufgabenstellungen und dem zur Verfügung stehenden Budget ab. Wenn Sie am Anfang den gängigen Brennweitenbereich von 24 bis 300 mm abdecken wollen, reichen sogar meist schon zwei Zoomobjektive aus.

    Bildqualität

    Neben dem Bildsensor sind die verwendeten Objektive ganz maßgeblich für die Bildqualität verantwortlich – was sich bei den heutigen hohen Megapixelwerten besonders bemerkbar macht. Der beste Sensor kann keine hochwertigen Ergebnisse liefern, wenn minderwertige Objektive eingesetzt werden. Daher lohnt es sich beim Objektivkauf meist, einige Euro mehr auszugeben.

    Die Objektiventriegelung ist rechts neben dem Bajonett angebracht. Die im linken Bild markierten weißen Punkte helfen beim Ansetzen des Objektivs.

    1.5 Vorbereitungen

    Schalten Sie nun die Kamera mit dem ON/OFF-Schalter an – Sie sehen ihn rechts abgebildet. Die OFF-Stellung sollten Sie nur verwenden, wenn Sie die Kamera für längere Zeit nicht einsetzen wollen.

    Da das LC-Display nur sehr wenig Strom verbraucht, kann die ON-Stellung beibehalten werden. Den dritten Modus dieses Schalters können Sie übrigens nutzen, um das LC-Display vorübergehend zu beleuchten – sehr praktisch!

    Den Ein-/Aus-Schalter finden Sie vor dem Auslöser.

    Grundeinstellungen

    Wenn Sie beispielsweise von einer Nikon D7100 auf die D610 umsteigen, müssen Sie sich ein wenig umgewöhnen. Andere Kameras, wie etwa die D800, sind dagegen genauso wie die D610 aufgebaut: Alle wichtigen Einstellungen lassen sich auch ohne Zuhilfenahme des Menüs vornehmen. Das ist sehr praktisch und spart viel Zeit. Außerdem haben Sie eine einfachere Kontrolle über die aktuellen Einstellungen. Bei der D7100 werden dagegen die meisten Einstellungen im Menü vorgenommen.

    Wenn Sie im Laufe der Zeit die Nikon D610 etwas besser kennengelernt haben, werden Sie die Einstellungen »blind« vornehmen können. Viele Einstellungen lassen sich zusätzlich zum LC-Display auch im Sucher und am Monitor kontrollieren, wenn Sie die info-Taste drücken.

    Stromverbrauch

    Im Stand-by-Modus wird nur sehr wenig Strom verbraucht, sodass Sie die Kamera ruhig immer auf ON einstellen können. Das hat den Vorteil, dass Sie nach dem Antippen des Auslösers schnell schussbereit sind.

    Autofokus-Einstellungen

    Als Erstes sollten Sie einstellen, auf welche Art und Weise die Kamera das Motiv scharf stellen soll – dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Gehen Sie folgendermaßen vor:

    1 Durch Drücken der im linken Bild markierten Autofokus-Taste – die Sie auf der Vorderseite der Kamera links unter der Objektiventriegelungstaste finden – haben Sie die Möglichkeit, zwischen unterschiedlichen Autofokusmodi und Messfeldsteuerungs-Methoden zu wählen.

    Dies ist die Autofokus-Taste, mit der Sie die Messfeldsteuerung einstellen können.

    2 Um den Autofokusmodus zu wechseln, drehen Sie das hintere Einstellrad und beobachten Sie die Einstellung auf dem LC-Display.

    3 Die AF-S-Option – sie ist im Bild unten links markiert – ist für das Fotografieren von statischen Objekten nützlich. Soll die Schärfe dagegen kontinuierlich nachgeführt werden, verwenden Sie die AF-C-Option. Das ist bei sich bewegenden Objekten die richtige Wahl.

    4 Als Messfeldsteuerung ist standardmäßig die Option Einzelfeldsteuerung eingestellt. Um diese Einstellungen zu ändern, drehen Sie bei gedrückter Autofokus-Taste das vordere Einstellrad.

    5 Bei der Einzelfeldsteuerung – die Sie im rechten Bild sehen – wird das aktive Autofokus-Messfeld von Ihnen vorgegeben. Das Bild wird dann nur im ausgewählten Messfeld scharf gestellt.

    Mit diesen beiden Schaltern kann in den Modus zum manuellen Fokussieren gewechselt werden.

    6 Wählen Sie das gewünschte Messfeld mit dem Multifunktionswähler aus. Sie sehen das aktive Messfeld im Sucher. Damit das Messfeld nicht versehentlich verschoben werden kann, lässt es sich mit dem im folgenden Bild rechts markierten Schalter in der Position L arretieren.

    Mit dem im linken Bild markierten Multifunktionswähler wählen Sie das Messfeld aus, mit dem fokussiert werden soll. Mit dem im Bild rechts markierten Regler arretieren Sie die Auswahl.

    7 Voraussetzung für die automatische Fokussierung ist, dass Sie auf der Frontseite der Kamera den Fokusschalter nicht auf die M-Position für die manuelle Fokussierung eingestellt haben. Sie finden ihn unter

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