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Smarte Kameras

Nehmen Sie eine Kamera mit, wenn Sie unterwegs sind, um Familie, Verwandten und Freunde zu besuchen? Selbst wenn Sie als ambitionierter Amateurfotograf natürlich kameraaffin sind, werden Sie die umständliche, schwere Kamera vermutlich doch ab und an zu Hause lassen und bei spontanen Fotos einfach das Smartphone als Immer-dabei-Kamera zücken. Mir geht es mit meinem Huawei P30 übrigens nicht anders. Spätestens seit Smartphone- Kameras mit drei verschiedenen Brennweiten aufwarten können – Weitwinkel, Standard und Tele – und so die pixeligen Digitalzoom-Aufnahmen Geschichte sind, reicht mir die Bildqualität eines Smartphones für fast alle Schnappschuss- Situationen völlig aus.

Kamera-Einheiten mit drei, vier oder mehr Linsen inklusive Laser-Entfernungsmessung sind mittlerweile keine Besonderheit mehr. Modelle mit noch mehr Linsen (siehe das Nokia Pureview 9 und das Light L16 mit 16 Linsen in der linken Spalte auf Seite 24) konnten sich am Markt jedoch nicht durchsetzen. Vielmehr nutzen aktuelle Modelle ihre enorme Rechenpower, um aus den gegebenen Möglichkeiten maximalen Nutzen zu ziehen. Interessanterweise gibt es nach wie vor ein Wettrennen um den Bildsensor mit der nominal höchsten Auflösung – aktuell angeführt von Xiaomi und Samsung mit jeweils 108 Megapixel. Wobei Samsung im S20 Ultra neun Pixel zu einem Einzelpixel zusammenfasst und so, sinnvollerweise, statt eines riesigen Bilds mit mäßiger Qualität eine hochwertige Aufnahme mit „nur“ 12 Megapixeln ermöglicht. Bei Aufnahmen mit wenig Licht verwendet auch Xiaomi ein ähnliches System. Die 4-in-1-Super Pixel-Technologie erzeugt Bilder mit 27 Megapixeln.

Machen 108 Megapixel Sinn?

Bedenkt man, dass der Sensor des Xiaomi MI Note 10 Pro und des bandneuen MI 10 Pro nur 1/1,33 Zoll misst, etwa so viel wie ein Daumennagel, ist diese Pixeljagd zunächst einmal widersinnig. Besonders, wenn man die Qualität der extrem kompakten Objektive vor dem Sensor miteinkalkuliert, die an eine DSLR-Optik bei Weitem nicht heranreichen. Dabei haben schon hochwertige Canon-Festbrennweiten Schwierigkeiten damit, dem 50-MPSensor der EOS 5DS R gerecht zu werden. Dennoch bietet eine so hohe Auflösung durchaus Vorteile, und das nicht nur, da das MI 10 Pro Videoaufnahmen mit 8K bei 30p ermöglicht. Xiaomi verspricht einen Zoombereich von 0,6x bis 50x ohne Qualitätseinbußen. Da ein Smartphone keinen optischen Zoom bietet und stattdessen mit mehreren Festbrennweiten arbeitet, müssen die Brennweiten zwischen den einzelnen Objektiven nach wie vor mittels digitalem Zoom überbrückt werden. Hier ist natürlich eine hohe Auflösung von Vorteil.

Auch bei Smartphones mit geringerer Auflösung ist eines der größten Probleme der kleine Sensor. Im Gegensatz zu einer klassischen DSLR oder einer CSC, bei der das Gehäuse um den Sensor herum konzipiert wird, muss sich ein Smartphone-Bildsensor in den Gesamtaufbau integrieren. Zwar sind sich alle Smartphone- Hersteller der Bedeutung der Kameraleistung bewusst, dennoch bleibt für Sensoren und Optiken nur ein

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