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Animalische Instinkte: Teil 1: Erste Erlebnisse
Animalische Instinkte: Teil 1: Erste Erlebnisse
Animalische Instinkte: Teil 1: Erste Erlebnisse
eBook280 Seiten3 Stunden

Animalische Instinkte: Teil 1: Erste Erlebnisse

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Über dieses E-Book

Der verheiratete millionenschwere Geschäftsmann Tobias hat unbefriedigte Bedürfnisse, traut sich aber nicht seine geliebte Frau Helena, ein Mauerblümchen, darüber aufzuklären. Während einer Geschäftsreise trifft er eine folgenschwere Entscheidung und reist sofort nach Hause. Er möchte endlich seine Perversionen ausleben, von der seine Frau noch keine Ahnung hat. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Zusätzlich bekommt sie mit der frechen Stella noch eine freiwillige Sklavin an die Seite. Beide werden zu Pisszofen erzogen und verbringen ihre Zeit in Latex. Die Ereignisse überschlagen sich und es geht ganz schön versaut zur Sache.
SpracheDeutsch
HerausgeberSelfpublishing
Erscheinungsdatum9. Apr. 2023
ISBN9783988658555
Animalische Instinkte: Teil 1: Erste Erlebnisse
Autor

Cassandra Hayworth

Cassandra Hayworth ist 1977 in Phillipsburg (Sint Maarten) geboren und absolvierte eine Ausbildung zur Hotelfachfrau. Sie arbeitete in verschiedenen Berufen, bis sie schließlich 2013 für einen Autoverleiher tätig wurde. Privat ist sie mit einer Auswanderin aus Deutschland verheiratet und lebt mit ihr und in ihrer Geburtsstadt. Sie liebt Spaziergänge durch die Natur und pflegt ihren eigenen Gemüsegarten. Das Schreiben entdeckte sie durch ihre Leidenschaft Neues mit ihrer Partnerin auszuprobieren.

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    Buchvorschau

    Animalische Instinkte - Cassandra Hayworth

    1. Kapitel

    Zu­frie­den sah To­bi­as Dee­len über die Dä­cher Roms, die in der Son­ne glänz­ten. In sei­ner lin­ken Hand hielt er ei­ne gro­ße ku­ba­ni­sche Zi­gar­re und in der an­de­ren ein Glas Whis­key mit drei Eis­würfeln die lei­se am Glas­rand klirr­ten. Die Ge­schäf­te waren sehr gut ver­lau­fen und er hat­te in den letz­ten Stun­den wie­der ein­mal meh­re­re Mil­lio­nen Eu­ro ver­dient. Sei­ne Prä­sen­ta­tio­nen waren mehr oder we­ni­ger immer das glei­che und er be­saß die Ga­be sei­ne Ge­schäfts­part­ner mit Wor­ten um sei­ne Fin­ger zu wi­ckeln, bis sie be­reit­wil­lig allen sei­nen Vor­schlä­gen mehr oder we­ni­ger frei­wil­lig zu­stimm­ten. Dee­len war durch und durch Ge­schäfts­mann mit ei­nem klei­nen dunk­len Ge­heim­nis.

    In den Stun­den nach ei­nem er­folg­rei­chen Ab­schluss fühl­te er sich un­glau­blich leer. Freu­de emp­fand er schon lan­ge nicht mehr. Immer wie­der neu und doch auf die ein oder an­de­re Art mach­te er je­den Tag das­sel­be. Wie man an sei­ner Fir­ma se­hen konn­te, war er über die Jah­re sehr er­folg­reich ge­wor­den und trotz­dem war er alles an­de­re als glü­cklich. In ihm schlum­mer­te der Wunsch, sich kom­plett aus­zu­le­ben und sei­nen Trie­ben nach­zu­ge­ben, die er all die Jah­re über mehr oder we­ni­ger un­ter­drück­te. Er woll­te do­mi­nie­ren und all sei­ne völ­lig per­ver­sen Trie­be aus­le­ben. Aller­dings war er seit Jah­ren mit sei­ner Frau He­le­na ver­hei­ra­tet und sie war alles an­de­re als ein Lus­tob­jekt.

    In den Jah­ren ih­rer Ehe hat­ten sie sich immer weiter vo­nei­nan­der ent­fernt und was ihr ge­mein­sa­mes Sex­le­ben be­traf, muss­te er sich ein­ge­ste­hen so gut wie kei­nes zu ha­ben. Er hat­te die Fä­hig­keit ver­lo­ren, sich ein­fach zu neh­men, was er woll­te. Mehr als ein biss­chen ku­scheln und lang­wei­li­ger Sex in ei­nem dunk­len Schlaf­zim­mer gab es nicht. Falls es über­haupt ein­mal zum Ver­kehr mit sei­ner Frau kam. Meist saß Dee­len in sei­nem Büro und ona­nier­te zu un­ans­tän­di­gen Fil­men auf sei­nem Com­pu­ter­bild­schirm. Er ver­such­te, sich zu er­in­nern, wann er sei­ne He­le­na eigent­lich das letz­te Mal nackt ge­se­hen hat­te. Hat­te er sie über­haupt schon mal un­be­klei­det ge­se­hen? Er konn­te sich zu­min­dest nicht da­ran er­in­nern, sie über­haupt schon ein­mal ganz nackt ge­se­hen zu ha­ben. Ge­fühlt ja, aber ge­se­hen eigent­lich noch nie.

    Er lieb­te sei­ne Frau, aber sie war so et­was wie ein gut aus­se­hen­des Püpp­chen an sei­ner Sei­te und nicht wirk­lich so nach sei­nem Ge­schmack. Er woll­te mit ihr sei­ne ge­heims­ten Wün­sche aus­le­ben und sei­ne per­ver­sen Ge­lüs­te an ihr stil­len, trau­te sich aber nicht das auch of­fen an­zu­spre­chen. Um des Frie­dens Wil­len blieb es bei ei­ni­gen Stun­den im dunk­len Schlaf­zim­mer, in de­nen er nie auf sei­ne Kos­ten kam. Er träum­te da­von, vor ihr zu ste­hen und sein Rohr in ih­rem Hals zu ver­sen­ken. Sie ein­fach an den Oh­ren auf sei­nem Stän­der vor und zurück zu zer­ren und zum Ab­schluss ins Ge­sicht zu sprit­zen. Sie soll­te es dann ge­nüss­lich in ih­ren Mund schie­ben, schlu­cken und ihn dann an­bet­teln sie an­zu­pis­sen, wäh­rend sie sich selbst zum Or­gas­mus strei­chel­te.

    Aller­dings konn­te er die­se Fan­ta­sie mit sei­nem Mau­er­blüm­chen nicht ver­wirk­li­chen. Soll­te er viel­leicht sei­ne Ehe auf­ge­ben, sich ei­ne voll­kom­men per­ver­se jun­ge Frau hal­ten und sie nach sei­nen Ge­lüs­ten be­nut­zen, wie es ihm ge­fiel? Die­se Vor­stel­lung er­reg­te ihn schon sehr, aller­dings war die Kehr­sei­te der Me­dail­le, dass He­le­na im Fal­le ei­ner Schei­dung min­des­tens die Hälf­te sei­ner Fir­ma be­kam. Außer­dem wür­de nie­mand mehr mit ihm Ge­schäf­te ma­chen, wenn er sei­nen En­gel ge­gen ei­ne we­sent­lich jün­ge­re Ge­spie­lin er­setz­te und auch noch her­aus­kom­men wür­de, wel­che Sex­spie­le er ver­lang­te.

    Dee­len kipp­te sei­nen Whis­key in ei­nem Zug hin­un­ter, spür­te wie der hei­ße Al­ko­hol sei­ne Keh­le er­wärm­te und in sei­nem Ma­gen ver­schwand. Es muss­te im Le­ben des Ge­schäfts­man­nes et­was pas­sie­ren. Mitt­ler­wei­le war er Mit­te vier­zig, meh­re­re Mil­lio­nen schwer und doch to­dung­lü­cklich über je­den ein­zel­nen Tag in sei­nem Le­ben. Nur fehl­te ihm im pri­va­ten Be­reich der Mut, et­was an den ein­ge­fahr­enen Struk­tu­ren zu ver­än­dern. Mit sei­ner Zi­gar­re setz­te er sich seuf­zend vor sei­nen Lap­top und blick­te auf die un­fer­ti­ge Prä­sen­ta­tion. Mü­de rieb er sich die Augen, be­vor er sich wie­der in sei­ne Ar­beit ver­grub. Die pri­va­ten Pro­ble­me drück­ten immer mehr, weil er ein­fach nicht be­kam, wo­nach er be­gehr­te.

    Den gan­zen Abend über ar­beit­ete er noch ver­bis­sen an dem vor­lie­gen­den Pro­jekt, ver­gaß da­rüber so­gar das Abend­es­sen und schüt­te­te ei­nen Whis­key nach dem an­de­ren in sich hin­ein. Er fass­te ei­nen Ent­schluss. Be­reits mor­gen wür­de er schon zurück­flie­gen und sein Le­ben um­krem­peln. Ent­we­der mit oder oh­ne sei­ne He­le­na. Er lieb­te sie oh­ne je­den Zwei­fel, aber er brauch­te et­was völ­lig an­de­res. Sei­ne Fir­ma wür­de er ver­kau­fen, zah­lungs­kräf­ti­ge In­te­res­sen­ten gab es da mehr als ge­nug und sich dann auf die Su­che nach Er­fül­lung sei­ner ge­heims­ten Wün­sche ma­chen. Das muss­te auch nicht un­be­dingt in Deutsch­land sein. Ir­gend­wo wür­de es ei­ne jun­ge per­ver­se Frau ge­ben, die er zu sei­ner Sex­pup­pe ma­chen konn­te.

    Völ­lig vom Al­ko­hol be­ne­belt fiel er schon vor sei­nem Lap­top in ei­nen un­ru­hi­gen Schlaf. Sei­ne Ge­dan­ken quäl­ten ihn. Konn­te das mit He­le­na gut ge­hen, wür­de er sich über­haupt trauen, die­se ge­lieb­te Frau so vor den Kopf zu stoßen, oder wür­de er wie­der wie ein zahn­lo­ser Ti­ger ein­fach ein­kni­cken? Bis jetzt war er immer wie­der ein­ge­knickt, wenn er sei­ne He­le­na sah. Sie war aber auch ein­fach zum Nie­derk­nien. Mit ih­ren kas­ta­nien­brau­nen lan­gen Lo­cken und den dunk­len Augen in ih­rem hel­len Ge­sicht ließ sie ihn immer wie­der weich wer­den. Über­haupt war es nicht ein­fach wenn er vor ihr stand. He­le­na war mittel­groß, schlank und ih­re C-Körb­chen zau­ber­ten ei­nen wun­der­vol­len Aus­schnitt, der Män­ner immer wie­der träu­men ließ.

    Am näch­sten Mor­gen er­wach­te er mit ei­nem Ka­ter auf der Couch sei­nes Hotel­zim­mers. Eigent­lich stand noch ein Termin auf sei­nem Pro­gramm und die Prä­sen­ta­tion auf sei­nem Lap­top war eigent­lich so weit fer­tig, um die­sen auch an­zu­ge­hen. Trotz­dem hielt sich Dee­len heu­te nicht mehr für ge­schäfts­tüch­tig. Sei­ne Fir­ma woll­te er oh­ne­hin ver­kau­fen und da spiel­te es auch kei­ne Rol­le mehr, ob er den klei­nen Auf­trag auch noch an Land zie­hen konn­te. Nach ei­nem Ka­ter­früh­stück was er sich vom Room­ser­vi­ce brin­gen ließ, pack­te er sei­ne Sa­chen zu­sam­men. Die vor­be­rei­te­te Prä­sen­ta­tion lösch­te er von sei­nem Lap­top und mach­te sich rei­se­fer­tig.

    He­le­na wür­de sich zwar wun­dern, wa­rum ihr Mann ei­nen Tag zu früh von sei­ner Ge­schäfts­rei­se kam, aber To­bi­as hat­te ja et­was Be­son­de­res im Sinn. Ent­we­der wür­de sein Le­ben heu­te noch in Trüm­mern lie­gen, oder aber er könn­te es tat­säch­lich schaf­fen, sei­ne Frau zu sei­nem wil­li­gen Se­xob­jekt zu er­zie­hen. Be­zie­hungs­wei­se erst ein­mal et­was da­von zu sa­gen, was ihr noch über­haupt nicht be­kannt war. Aber da muss­te sie jetzt durch. To­bi­as war fest ent­schlos­sen die Bro­cken hin­zu­wer­fen, sei­ne Fir­ma zu ver­kau­fen und ent­we­der mit dem gan­zen Geld und sei­ner Frau He­le­na neu zu star­ten oder mit der Hälf­te des Gel­des ein neu­es Le­ben zu be­gin­nen.

    Er ließ sich von ei­nem Ta­xi durch die Ewi­ge Stadt zum Flug­hafen fah­ren. Ei­nen Miet­wagen konn­te er in Ita­li­en noch nie ge­brau­chen. Vor al­lem nicht in die­ser Stadt. Der Ver­kehr auf den ver­stopf­ten Stra­ßen schien kei­ne Re­geln zu ken­nen. Da wur­de aus ei­ner zwei­spu­ri­gen Stra­ße auch ger­ne mal ei­ne Vier­spu­ri­ge und man muss­te sei­ne Augen über­all ha­ben, um nicht un­schul­di­ge Men­schen auf ih­ren Zwei­rä­dern um­zu­fah­ren. Vor al­lem in den wär­me­ren Mo­na­ten des Jah­res fan­den sich auf den Stra­ßen mehr Rol­ler und klei­ne Mo­peds als Autos. Ver­kehrs­re­geln be­trach­te­te man nur als Emp­feh­lung und ei­ne ro­te Am­pel be­deu­te­te nicht un­be­dingt, dass man an­hal­ten muss­te. Vor al­lem bei Aus­län­dern ach­te­ten die Ca­ra­bi­nie­ri da­rauf, sie mög­lichst an Ort und Stel­le ab­zu­kas­sie­ren. Na­tür­lich lan­de­te das Geld nicht in der Staats­kas­se, son­dern ver­schwand in den Taschen der Be­am­ten.

    Da­her ver­trau­te er hier auch nur auf Ta­xis. Er kann­te die Stra­ßen der Stadt und der Fah­rer konn­te kei­ne gro­ßen Um­we­ge neh­men. Aller­dings dau­er­te es un­end­lich lan­ge, bis man end­lich an sei­nem Ziel an­kam. Das Ta­xi brauch­te ei­ne hal­be Ewig­keit durch die In­nens­tadt und in To­bi­as Kopf ging es drun­ter und drü­ber. Wie soll­te er sei­ner He­le­na mit­tei­len, was er sich wünsch­te? Wie wür­de sie da­rauf rea­gie­ren? Ei­nen Ge­dan­ken konn­te er nicht fest­hal­ten, da­für rea­gier­te aber et­was an­de­res. In sei­ner An­zug­ho­se wur­de es lang­sam eng. Sein be­stes Stück be­gann sich mit Blut zu fül­len und er ver­such­te ei­ne ent­spann­te­re Po­si­tion auf sei­nem Sitz ein­zu­neh­men.

    Auf der Aus­fall­stra­ße zum Flug­hafen ging es deut­lich schnel­ler vo­ran. To­bi­as hat­te ei­ne ex­trem har­te Er­ek­tion und ver­senk­te sei­ne Hand in der Ho­sen­ta­sche, um sei­nen stahl­har­ten Riemen et­was zu ver­schie­ben. We­nigs­tens merk­te der Fah­rer nichts da­von. Am Flug­hafen an­ge­kom­men nahm er sei­nen Kof­fer, die Lap­top­ta­sche an sich und mach­te sich auf zum Schal­ter der Flug­ge­sell­schaft. Sein Rück­flug war eigent­lich erst für mor­gen ge­plant. Er woll­te aller­dings heu­te schon zurück­flie­gen. Ei­nen Flug gab es für To­bi­as, aller­dings erst ge­gen Mit­tag und nicht noch frü­her. Die An­kunft in Frank­furt wä­re dann um zwei Uhr nach­mit­tags.

    Die Zeit bis zu sei­nem Ab­flug nutz­te er für ein zwei­tes Früh­stück, um sei­nen Ka­ter durch den gan­zen Whis­key vom Vor­abend weiter zu be­kämp­fen. Da er noch ei­ne gan­ze Men­ge Zeit bis zu sei­nem Flug hat­te, star­te­te er sei­nen Lap­top und mach­te sich Ge­dan­ken um den Ver­kauf sei­ner Fir­ma. To­bi­as hat­te sie aus dem Nichts ge­schaf­fen und sie sehr er­folg­reich ge­macht. Er ver­dien­te sein Geld mit dem An- und Ver­kauf ver­schie­de­ner Im­mo­bi­lien. Viel­fach be­kam er für klei­nes Geld ei­nen Be­trieb, der in wirt­schaft­li­che Schwie­rig­kei­ten ge­ra­ten war, mach­te ihn mit­hil­fe sei­ner Un­ter­neh­mens­be­ra­ter wie­der pro­fi­ta­bel und ver­kauf­te sie ei­nem In­te­res­sen­ten für Mil­lio­nen­be­trä­ge.

    Um sei­nen Lebens­abend brauch­te er sich kei­ne Ge­dan­ken mehr zu ma­chen. To­bi­as war kin­der­los und auf sei­nen Bank­kon­ten lag mehr als ge­nug Geld für vier Le­ben in Saus und Braus. Spar­sam muss­ten er und sei­ne Frau nie le­ben. Zu sei­nem pri­va­ten Geld ka­men dann auch noch die Mil­lio­nen aus dem Fir­men­ver­kauf. Der ge­schätz­te Fir­men­wert lag bei weit über vier­zig Mil­lio­nen Eu­ro. Die konn­te er auch ver­lan­gen. Selbst wenn er He­le­na im Fal­le ei­ner Schei­dung noch die Hälf­te ab­ge­ben muss­te, wür­de sich das kaum be­merk­bar ma­chen. Trotz­dem woll­te er sei­ne Frau nicht ver­lie­ren, was ihm immer wie­der schlaf­lo­se Näch­te be­rei­te­te.

    Durch die gan­ze Ab­len­kung durch sei­ne Un­ter­lagen auf dem Lap­top ver­gaß er bei­nahe sich noch recht­zei­tig zum Ga­te zu be­we­gen. In we­ni­ger als ei­ner hal­ben Stun­de wür­de schon sei­ne Ma­schi­ne nach Frank­furt ab­he­ben und er muss­te un­be­dingt auf dem schnell­sten Weg zum Bo­ar­ding. To­bi­as klapp­te ein­fach nur den Lap­top zu, warf ihn bei­nahe in sei­ne Ta­sche und eil­te zum an­ge­ge­be­nen Ga­te. Um die Mit­tags­zeit war der Flug­hafen Rom schon fast we­gen Über­fül­lung ge­schlos­sen. Hier trieb sich so ziem­lich alles he­rum. Von allen mög­li­chen Pfaf­fen, die ih­re welt­li­chen An­wei­sun­gen aus dem Va­ti­kan ho­len muss­ten bis hin zu jun­gen Paa­ren auf ei­nem Wo­che­nend­trip in die Me­trop­olen Euro­pas.

    To­bi­as has­te­te im Sla­lom durch die Men­schen­men­gen. Hät­te er noch ei­ne Si­cher­heits­kon­trol­le über sich er­ge­hen las­sen müs­sen, bräuch­te er sich nicht ein­mal mehr be­ei­len. Die Ma­schi­ne wür­de dann ein­fach oh­ne den Ge­schäfts­mann ab­he­ben. Sie stör­te es nicht, ob er an Bord war oder nicht. Sei­nen Kof­fer wür­den sie ein­fach wie­der aus­laden und dann ab­he­ben. Ge­ra­de als er um die letz­te Ecke bog, er­tön­te aus den Lauts­pre­chern der letz­te Auf­ruf für sei­nen Flug. Er war mit zwei an­de­ren Pass­agie­ren so­gar na­ment­lich ge­nannt. Es hör­te sich bei­nahe lä­cher­lich an, als die Flug­hafen­mit­ar­bei­te­rin ver­such­te, sei­nen Nach­na­men auf­zu­sa­gen. Sie hielt es fäl­schli­cher­wei­se für Eng­lisch und mach­te aus dem dop­pel­ten E ein lang ge­zo­ge­nes I.

    Die bei­den Damen am Ga­te stan­den noch die letz­ten Mi­nu­ten an der Tür und war­te­ten auf die feh­lenden drei Pass­agie­re, be­vor sie end­gül­tig die Tür zur Flug­gast­brü­cke schlie­ßen könn­ten. Ab­ge­hetzt rann­te To­bi­as mit der schwe­ren Ta­sche un­ter dem Arm auf die bei­den zu und fum­mel­te um­ständ­lich sei­ne Bord­kar­te aus der vor­de­ren Ta­sche. Nach der letz­ten Kon­trol­le lie­ßen sie ihn ge­ra­de noch pas­sie­ren. Hin­ter ihm wur­de die Tür schon ab­ge­schlos­sen. Die bei­den an­de­ren Pass­agie­re, die noch fehl­ten, wür­den wohl nicht mehr zu­stei­gen. To­bi­as such­te für sei­ne Lap­top­ta­sche in den Fä­chern über den Sit­zen nach ei­nem Platz. Die an­de­ren Pass­agie­re für den Flug nach Frank­furt wur­den schon lang­sam un­ge­dul­dig, als der Ge­schäfts­mann end­lich auf sei­nen Ses­sel sank und den Gurt an­leg­te.

    Star­ten konn­ten sie aber trotz­dem noch nicht. Erst muss­ten die Män­ner auf dem Vor­feld noch ein­mal an Bord des Air­bus klet­tern und die Kof­fer der bei­den feh­lenden Rei­sen­den aus­laden. Glü­cklich sa­hen sie nicht ge­ra­de aus und To­bi­as konn­te es ih­nen nicht ver­den­ken. Lei­der gab es das immer wie­der. Vor al­lem in der Haupt­rei­se­zeit gab es immer wie­der Ver­zö­ge­run­gen, die nicht nur für die an­de­ren Rei­sen­den un­an­ge­nehm waren. Erst ei­ne Vier­tel­stun­de spä­ter konn­te die Flug­be­gleit­erin end­lich die Tür schlie­ßen und sich auf ih­ren Not­sitz für den Start set­zen. Nach ei­nem klei­nen Ru­ckler fing die Ma­schi­ne lang­sam an nach hin­ten zu rol­len. Sie wur­den aus der Park­po­si­tion auf den Ta­xi­way ge­scho­ben. Die Trieb­wer­ke wur­den et­was lau­ter und der Air­bus A 320 roll­te zur Start­bahn.

    To­bi­as lehn­te sich in sei­nen Sitz zurück und ge­noss die an­der­thalb Stun­den Flug­zeit zurück in sei­ne Heimat. Sei­ne Ge­dan­ken kreis­ten trotz­dem un­abläs­sig um sein heu­ti­ges Vor­ha­ben. Wür­de er die­ses Mal wirk­lich den Mut auf­brin­gen, sei­ner He­le­na zu sa­gen, was er woll­te, oder wür­de er wie­der im letz­ten Mo­ment ei­nen Rück­zie­her ma­chen? ›Nein‹, schalt er sich selbst im Stil­len. Ei­nen Rück­zie­her wür­de es heu­te de­fi­ni­tiv nicht mehr ge­ben. Er muss­te aus die­sem All­tags­trott her­aus und war auch nicht mehr ge­willt auf sei­ne Gat­tin zu war­ten. Er wür­de sie vor die Wahl stel­len und sie muss­te sich in­ner­halb von 24 Stun­den ent­schei­den. Wür­de sie ihm fol­gen und sei­ne per­ver­sen Wün­sche mit­ma­chen, oder doch das Wei­te su­chen?

    In sei­nem Kopf exis­tier­ten schon er­dach­te Plä­ne für bei­de Fäl­le. Falls He­le­na ab­ge­schreckt da­von­lief, wür­de To­bi­as sei­ne Fir­ma in­ner­halb we­ni­ger Ta­ge ver­kau­fen und sich dann in ein Flug­zeug set­zen. Wo­zu soll­te er noch in Deutsch­land blei­ben? Am an­de­ren En­de der Welt war es auch ganz schön und ir­gend­wo wür­de sich schon ei­ne völ­lig per­ver­se jun­ge Frau fin­den las­sen, die fröh­lich alles mach­te, was sich der Ge­schäfts­mann er­träum­te. Mit Mit­te vier­zig hat­te To­bi­as nicht mehr viel län­ger Zeit zu war­ten. Es muss­te end­lich et­was pas­sie­ren und er hat­te be­schlos­sen, das es in die­sem Früh­jahr ge­sche­hen soll­te. Kos­te es auch, was es wol­le. Selbst wenn er sei­ne liebs­te He­le­na ver­lie­ren wür­de, dann war es eben so. Aus ihm muss­te end­lich wie­der ein rich­ti­ger Mann wer­den, der sich ge­gen alle Wi­ders­tän­de nahm, was er woll­te.

    Als der Air­bus in Frank­furt auf­setz­te, und sei­ne Mit­rei­sen­den an­fin­gen wie blöd zu klat­schen, nur weil der Pilot sei­nen ver­damm­ten Job ge­macht hat­te, hielt er es kaum noch auf sei­nem Sitz aus. Er woll­te nur noch raus aus die­ser Sar­di­nen­büch­se und sei­ne viel zu eng ge­wor­de­ne Ho­se los­wer­den. Durch sei­ne Tag­träu­me und die letz­te Ent­schei­dung ver­brach­te er die letz­te Stun­de über den Wol­ken mit ei­ner stahl­har­ten Er­ek­tion. Eben­falls an­ge­facht durch ei­ne jün­ge­re Da­me ei­ni­ge Rei­hen vor ihm. Ob­wohl es doch noch re­la­tiv kühl war, trug sie nur knal­len­ge Hot­pants und die schwar­zen Schnü­re ih­res Tan­gas zeig­ten sich über dem Bund. Das fach­te sei­ne Fan­ta­sie an und er gab sich sei­nen Träu­men hin.

    2. Kapitel

    Mit ei­nem Mal wur­de ihm alles klar, es er­gab alles ei­nen Sinn. Er hat­te ver­ges­sen, was es hieß männ­lich zu sein und sich zu neh­men, was man will. Statt­des­sen war er im Lau­fe der Zeit zu ei­nem lamm­from­men Wei­chei de­ge­ne­riert. Un­fass­bar, dass er die­se schlei­chen­den Ver­än­de­run­gen nicht be­merkt hat­te. Aber nun wür­de sich ei­ni­ges än­dern. Nun wür­de er sich nicht mehr ver­bie­gen las­sen und neue We­ge be­schrei­ten. Ab jetzt gab es kein ›Viel­leicht‹ oder ›Un­mög­lich‹ mehr. Jetzt war alles mög­lich und alle Pro­ble­me lös­bar.

    ›Nun ist es so weit. Die Stun­de der Wahr­heit ist da‹, dach­te To­bi­as Dee­len, als er sei­nen Wagen vor der Ga­ra­ge ab­stell­te und mit dem Schlüs­sel den Motor ab­stell­te. Er war in­ner­lich die Ru­he selbst, wie ein zu­ge­fro­re­ner See im Win­ter. Es gab kei­ne Un­klar­hei­ten mehr und er hat­te alles gen­aus­tens durch­dacht. Kei­ne Selbst­zwei­fel mehr, son­dern nur noch tie­fen in­ne­ren Frie­den. Was nun pas­sie­ren wür­de, wür­de ein­fach pas­sie­ren. Der Un­ter­neh­mer er­griff den Strauß Blu­men, den er am Flug­hafen ge­kauft hat­te und den gro­ßen Rei­se­kof­fer, stieg aus dem Auto und ging mit for­schen Schrit­ten zur Ein­gangs­tür.

    An­ge­ru­fen hat­te er nicht. He­le­na wür­de ei­ne Über­ra­schung er­le­ben und die war schon vor­be­rei­tet. Nach sei­ner An­kunft am Flug­hafen war er noch in ei­nem gro­ßen Laden für Er­wachs­enen­spiel­zeug und hat­te ein­ge­kauft. Nicht viel, aber ein biss­chen was. Nach­dem er die Haus­tür ge­öff­net, den Flur be­tre­ten und sei­ne Ja­cke auf­ge­hängt und den Kof­fer ab­ge­stellt hat­te, rief er sie.

    »Schatz, ich bin wie­der zu Hau­se.«

    Es gab kei­ne Ant­wort. Das war selt­sam, denn es war Sams­tag Vor­mit­tag und He­le­na ar­beit­ete nicht. Aber viel­leicht war sie ja un­ter­wegs ein­kau­fen oder hat­te ih­re Mutter be­sucht. Oder sie ging ge­ra­de ih­rer Lie­blings­be­schäf­ti­gung nach, der Gar­ten­ar­beit. To­bi­as be­trat das Wohn­zim­mer und schau­te durch die Ter­ras­sen­tür, ob er sie im Gar­ten ent­de­cken konn­te, aber auch dort war kei­ne Spur von ihr zu se­hen.

    ›Nun gut‹, dach­te er sich, ›Dann pa­cke ich am be­sten erst ein­mal den Kof­fer aus.‹

    Er schmun­zel­te. ›Viel­leicht ist das so­gar ganz gut, denn dann kann ich in Ru­he noch ein paar Vor­be­rei­tun­gen tref­fen und mei­ne Ein­käu­fe aus­pa­cken.‹

    Al­so hol­te er den Kof­fer aus der Die­le und stieg die Trep­pe zum Schlaf­zim­mer nach oben. Auf hal­ben Weg hielt er in­ne und lausch­te. Was waren das für Ge­räu­sche? Der Un­ter­neh­mer glaub­te, sei­nen Oh­ren nicht zu trauen. Es klang ein­deu­tig nach lust­vol­lem Stöh­nen. Vor­sich­tig ging er weiter, stell­te den Kof­fer lei­se ab und press­te ein Ohr an die ge­schloss­ene Schlaf­zim­mer­tür. Er hat­te sich nicht ge­täuscht. Drin­nen waren of­fen­bar äu­ßerst un­sitt­li­che Din­ge im Gang, die vom rhyth­mi­schen Knar­ren des Bet­tes be­glei­tet wur­den.

    ›Das kann doch wohl nicht wahr sein‹, dach­te er fas­sungs­los. ›Be­trügt mich et­wa mei­ne eige­ne Ehe­frau?‹

    To­bi­as über­leg­te ei­nen kur­zen Mo­ment. Bes­ser konn­te es ja eigent­lich nicht mehr sein. He­le­nas Un­treue hät­te wei­trei­che Fol­gen. Im Fal­le ei­ner Schei­dung wür­de sie ab­so­lut nichts mehr be­kom­men und wenn er sie auch noch da­bei ent­deck­te, konn­te sie eigent­lich nur noch ei­nem be­son­de­ren Ab­kom­men zu­stim­men. ›Das wä­re ja fast zu schön, um wahr zu sein.‹ Ein dia­bo­li­sches Grin­sen er­schien auf sei­nen Mund. Nun muss­te er zwar sei­ne Plä­ne än­dern, aber die­se neu­en über­ra­schen­den Er­eig­nis­se bar­gen im­men­se Mög­lich­kei­ten. Er war er­staun­li­cher­wei­se nicht ein­mal wü­tend. Eigent­lich war es auch gar nicht mal so ab­we­gig, dass sie ihn be­trog, denn er hat­te He­le­na in der Ver­gan­gen­heit ziem­lich oft allein­ge­las­sen, als er job­be­dingt um die Welt ge­flo­gen war.

    Der ge­hörn­te Ehe­mann be­schloss, zur Tat zu schrei­ten, sam­mel­te sich ei­nen Augen­blick für sei­nen Auf­tritt und öff­ne­te kraft­voll die Schlaf­zim­mer­tür.

    »Schatz, ich bin zu …. Was ist denn hier los?«, frag­te er ge­spielt auf­ge­bracht.

    Schon im er­sten Mo­ment, nach­dem er die Tür auf­ge­ris­sen und das Zim­mer be­tre­ten hat­te, sah er, dass sich sei­ne Ver­mu­tun­gen be­stä­tig­ten. Sei­ne ›bra­ve‹ Ehe­frau knie­te auf allen vie­ren auf dem Ehe­bett und wur­de kräf­tig von ei­nem, To­bi­as un­be­kann­ten Mann, von hin­ten ge­vögelt. Und das auch noch im gut be­leuch­te­ten Schlaf­zim­mer. To­bi­as konn­te es, trotz­dem er da­rauf vor­be­rei­tet war, kaum fas­sen. Vor al­lem nicht mit die­sen Um­stän­den. Auf dem Bett brach nack­te Pa­nik aus. Mit weit auf­ge­ris­se­nen Augen glotz­te He­le­na ihn an wie ei­nen Geist. Ihr Lieb­ha­ber war eben­so ent­setzt und er­starr­te mit­ten in der Be­we­gung zur Salz­säu­le. Als ihm of­fen­bar die Ge­fahr die­ser Si­tua­tion völ­lig klar wur­de, riss er ab­rupt sein Glied aus ihr her­aus und floh wim­mernd in ei­ne Ecke, wo er sich im Af­fekt hin­knie­te und die Ar­me schüt­zend vor sich

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