DIE TERRANAUTEN, Band 36: FLAMMEN ÜBER SHONDYKE: Die große Science-Fiction-Saga!
Von Robert Quint
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Über dieses E-Book
Man schreibt das Jahr 2500 irdischer Zeitrechnung.
David terGorden und Llewellyn 709 schützen sich mit einem Gedankenschirm vor den Angriffen der drei Supertreiber. Gemeinsam mit seiner Tochter steht Scanner Cloud im Kontakt mit Baby, dem Ableger Yggdrasils. Obwohl noch sehr jung verfügt der Ableger bereits über ein eigenes Bewusstsein, denn ein Teil von Astos' Gedanken-Inhalten ist bei seinem Tod auf den Samen übergegangen.
Baby meint, dass sie verhindern müssen, dass die Supertreiber die Grauen massakrieren, denn die PSI-Angriffe gefährden den Feuergürtel um Shondyke, der die Energien von Weltraum II zurückhält.
Sie müssen gemeinsam mit der Grauen Garde gegen Max von Valdecs Schergen vorgehen...
DIE TERRANAUTEN – konzipiert von Thomas R. P. Mielke und Rolf W. Liersch und verfasst von einem Team aus Spitzen-Autoren – erschien in den Jahren von 1979 bis 81 mit 99 Heften und von 1981 bis 87 mit 18 Taschenbüchern im Bastei Verlag.
Der Apex-Verlag veröffentlicht die legendäre Science-Fiction-Serie erstmals und exklusiv als E-Books.
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Rezensionen für DIE TERRANAUTEN, Band 36
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DIE TERRANAUTEN, Band 36 - Robert Quint
Das Buch
Man schreibt das Jahr 2500 irdischer Zeitrechnung.
David terGorden und Llewellyn 709 schützen sich mit einem Gedankenschirm vor den Angriffen der drei Supertreiber. Gemeinsam mit seiner Tochter steht Scanner Cloud im Kontakt mit Baby, dem Ableger Yggdrasils. Obwohl noch sehr jung verfügt der Ableger bereits über ein eigenes Bewusstsein, denn ein Teil von Astos' Gedanken-Inhalten ist bei seinem Tod auf den Samen übergegangen.
Baby meint, dass sie verhindern müssen, dass die Supertreiber die Grauen massakrieren, denn die PSI-Angriffe gefährden den Feuergürtel um Shondyke, der die Energien von Weltraum II zurückhält.
Sie müssen gemeinsam mit der Grauen Garde gegen Max von Valdecs Schergen vorgehen...
DIE TERRANAUTEN – konzipiert von Thomas R. P. Mielke und Rolf W. Liersch und verfasst von einem Team aus Spitzen-Autoren – erschien in den Jahren von 1979 bis 81 mit 99 Heften und von 1981 bis 87 mit 18 Taschenbüchern im Bastei Verlag.
Der Apex-Verlag veröffentlicht die legendäre Science-Fiction-Serie erstmals und exklusiv als E-Books.
FLAMMEN ÜBER SHONDYKE von Robert Quint
1.
Shondyke war das Herz der Grauen Garden, der Armee des Konzils. Von diesem Geheimplanet aus steuerte die Cosmoralität die unzähligen Einheiten der Garden im terranischen Sternenreich. Shondyke war uneinnehmbar, unbezwingbar. Der durch Zufall von den Garden vor Jahrhunderten entdeckte Planet ließ sich nur über das pflanzliche Transmittersystem erreichen. Nie war ein Unbefugter nach Shondyke gelangt. Bis die Terranauten kamen – und fast gleichzeitig Valdecs Supertreiber Plutos, Ares und Artemis.
Dreißig Stunden nach ihrer Landung auf Shondyke hatte Plutos 23 zu schreien begonnen.
Von Krämpfen geschüttelt wand sich der fette Mann auf dem kalten Boden des Felsspaltes, in dem sie Zuflucht gefunden hatten, und seine Schreie echoten grell und qualvoll in den Rissen der Steinwände, die geborstene Decke entlang, und erstarben dann irgendwo draußen unter dem roten Glosen der Feuerschale.
Ares 17 ignorierte den bohrenden Kopfschmerz, der ihn schon seit Stunden quälte, und versuchte gemeinsam mit Artemis 11, den Fetten psionisch zu beruhigen.
Sein Widerstand war wie die verzweifelte Gegenwehr eines angsterfüllten Tieres.
Dieser Bastard, wird uns noch die Grauen auf den Hals hetzen, dachte Ares verzweifelt. Schweiß perlte auf seinem kahlen Schädel. Ich wusste doch, dass es nicht gut gehen würde. Ich wusste es doch!
Wenn die Grauen jetzt ihre Psi-Taster einsetzten...
Unvermittelt wurde der fette Mann ganz ruhig. Seine verschleierten Augen wurden klarer, und überrascht sah er sich um, blickte von Artemis zu Ares.
»Was hat das zu bedeuten?«, brachte er krächzend hervor.
Seine Nackenmuskulatur zitterte, als er versuchte, sich dem von den beiden anderen Supertreibern ausgehenden psychokinetischen Druck zu entziehen.
Plutos gab mit einem zornigen Grunzlaut auf. »Was soll das?«, fragte er wieder. »Seid ihr nun beide vollends verrückt geworden?«
Das darf doch nicht wahr sein!, durchfuhr es Ares 17. Was denkt sich diese Witzfigur überhaupt? Was für verschrobene Gedanken wirbeln eigentlich hinter seinen Schweinsäuglein?
Aber ehe er etwas sagen konnte, hatte Artemis 11 schon das Wort ergriffen. Ares konnte ihr mädchenhaftes Antlitz in dem Zwielicht der kleinen Höhle, in der sie ihr Sauerstoffzelt errichtet hatten, nur verschwommen erkennen. Doch der sanfte, schmeichelnde Klang ihrer Stimme ließ seinen Puls augenblicklich schneller werden.
Ein hervorragendes Team, dachte Ares 17 mit einem Anflug von Sarkasmus. Ein vollkommen verrückter Fettsack und eine neurotische Jungfrau, die allein schon bei dem Gedanken, von einem Mann berührt zu werden, die Laserpistole entsichert.
»Du hast einen... Anfall bekommen«, erklärte Artemis 11. »Du hast geschrien und um dich geschlagen. Wir mussten dich festhalten, sonst hättest du dich sogar verletzt.«
»Anfall?«, grunzte Plutos 23 und stemmte seinen voluminösen Körper vom Steinboden hoch. Hinter den Speckwülsten seines Gesichtes schimmerten die Augen wie Kaltlichtdioden. »Schreie? Was soll dieser Unsinn?«
Natürlich will er es nicht glauben, dachte Ares düster. Es passt zu seinem ganzen verdrehten Charakter. Er ist eine Last, ein Klotz am Bein, und wer weiß, vielleicht ist seine Anwesenheit für Artemis’ schreckliche Keuschheit verantwortlich. Vielleicht hätte sie längst für mich die Arme, die Schenkel geöffnet, wäre er nicht hier...
»Ich habe Kopfschmerzen«, sagte Plutos unvermittelt. »Ich habe wirklich entsetzliche Kopfschmerzen.«
Er auch?, fragte sich Ares mit leiser Furcht.
Artemis blickte ihn an. »Mir geht es nicht anders, und ich glaube kaum, dass die Anti-Psi-Felder der Grauen etwas damit zu tun haben. Wir sind auf Sarym der gleichen Strahlung ausgesetzt worden. Wenn man nicht direkt in ihrem Wirkungsbereich steht, hat sie so gut wie keine Auswirkungen.«
Ares 17 strich sich geistesabwesend über die Stirn. Der Kopfschmerz, der auch ihn für lange Minuten gepeinigt hatte, war zu einem bleiernen Druck herabgesunken. Er störte nicht sehr, aber man konnte ihn auch nicht vergessen.
»Wir sollten etwas dagegen unternehmen«, entfuhr es Plutos 23. Sein Antlitz war verzerrt und von nervösen roten Flecken überzogen. »Warum unternimmt denn keiner etwas?«
»Er hat Recht«, nickte die junge Frau. Ihr Raumanzug war geschlossen, und man konnte jetzt die Rundungen ihres jungfräulichen Körpers nur noch erahnen.
Hastig verdrängte Ares die unwillkommenen Gedanken. Unruhig begann der dünne, kahlköpfige Mann auf- und abzugehen. Plutos’ Zusammenbruch – den er schon die ganze Zeit erwartet hatte – gefährdete ihren Zeitplan.
Im Moment waren sie zu erschöpft, um gegen die Grauen in der fünfhundert Kilometer entfernten, unterirdischen Stadt vorzugehen. Aber jede Minute des Zögerns erhöhte die Wahrscheinlichkeit, dass Verstärkungen aus dem Reich auf Shondyke eintrafen.
Legionen vielleicht, die über Erfahrung bei der Bekämpfung von psionischen Angriffen verfügten.
Unmöglich, sie durften nicht länger warten!
Sie mussten zuschlagen, weiter Verwirrung und Panik stiften. Die Garden durften nicht zur Ruhe kommen.
Mit halbem Ohr vernahm er Plutos’ weinerliches Nörgeln.
Ich könnte ihn töten!, durchfuhr es Ares mit ohnmächtiger Wut, doch ehe er den Gedanken weiterverfolgen konnte, prickelte in seinem Hirn der Schmerz wie bittere Limonade.
Der Killerblock!
Die mentale Sperre, die jedes illoyale Verhalten unmöglich machte – und ebenso jede Bestrebung, die den Erfolg ihres Kommandounternehmens in Frage stellen konnte.
Der Lordoberst hatte sich gut abgesichert.
Zwischen Konzil und Grauen Garden nahmen die Konflikte und Interessengegensätze stetig zu. Solange Valdec auf die Grauen angewiesen war, hatte er Zugeständnisse machen, Kompromisse schließen müssen. Jetzt aber waren die Experimente auf Sarym dem Abschluss nahe.
Ares 17, Plutos 23 und Artemis 11 waren Supertreiber; normale Treiber, denen man künstlich das psionische Potential verstärkt, die Erinnerungen geraubt und deren Loyalität man sich durch den Killerblock versichert hatte.
Nach Valdecs Plänen sollten die Supertreiber früher oder später die Grauen Garden ersetzen.
Erst dann war der Lordoberst wirklich der unumschränkte Herrscher über das Sternenreich der Menschheit.
Der Einsatz auf Shondyke war der erste Schritt zur Schwächung der Garden, zur Zerschlagung des letzten Machtfaktors, der sich Valdec möglicherweise in den Weg stellen konnte.
»Ich werde eine Tablette nehmen«, verkündete Plutos 23 keuchend. »Ich werde eine Tablette nehmen und schlafen. In meinem Zustand kann ich ohnehin nichts unternehmen. Ich muss schlafen. Ich bin ein kranker Mann.«
Ares 17 musterte ihn mit offener Verachtung. Zu seiner Überraschung entdeckte er echte Zeichen des Schmerzes und der Erschöpfung im Gesicht des Dicken. Plutos schien auf Widerspruch gewartet zu haben, denn er wirkte erstaunt, als weder Ares noch Artemis auf seine Ankündigung reagierten.
Er zuckte die Achseln und kroch grunzend in den hinteren Bereich des Zeltes. Eine Weile konnte man ihn noch rumoren hören, dann war es bis auf einen gelegentlichen Schnarchlaut still.
»Und nun?«
Unwillkürlich fuhr Ares 17 zusammen. Während er sich auf den Fetten konzentriert hatte, war Artemis an seine Seite getreten. Die junge Frau überragte ihn um einen halben Kopf, und es amüsierte sie sichtlich, auf ihn herabzublicken.
Verdammte Symbolismen, fluchte der schmalbrüstige Mann in Gedanken. Ob sie immer noch Spott empfindet, wenn sie unter mir liegt?
»Und nun?«, wiederholte die Supertreiberin ungeduldig. »Was sollen wir jetzt unternehmen? Die Kopfschmerzen... Ich spüre sie nun nicht mehr so intensiv, und ich glaube nicht, dass sie mich beim Einsatz meiner Psi-Fähigkeiten behindern werden.«
Ares nickte. Ihm ging es genauso,