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DIE BUNTE BANDE AUS MOSKAU: Der Krimi-Klassiker aus Russland!
DIE BUNTE BANDE AUS MOSKAU: Der Krimi-Klassiker aus Russland!
DIE BUNTE BANDE AUS MOSKAU: Der Krimi-Klassiker aus Russland!
eBook396 Seiten5 Stunden

DIE BUNTE BANDE AUS MOSKAU: Der Krimi-Klassiker aus Russland!

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Über dieses E-Book

Ein Kollektiv der Moskauer Kriminal-Polizei (beileibe kein einzelner Sherlock Holmes) klärt im Verlauf atemberaubender Aktionen ein Kapitalverbrechen: den Fall Bunte Bande. Eine Serie von Verbrechen ist verübt worden - Verbrechen, die zum großen Teil ihre Wurzel in der Enttäuschung junger Menschen über die Tristesse des kollektivierten sowjetischen Alltags haben...

 

Der Roman Die Bunte Bande aus Moskau des sowjetischen Schriftstellers Arkadij Adamow (* 13. Juni 1920; † 26. Juni 1991) erschien erstmals im Jahr 1955; eine deutsche Erstveröffentlichung erfolgte 1962 (als erster sowjetrussischer Kriminal-Roman in deutscher Sprache).

Der Apex-Verlag veröffentlicht eine durchgesehene Neuausgabe dieses Klassikers der Kriminal-Literatur in seiner Reihe APEX CRIME.

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum5. Juni 2021
ISBN9783748784876
DIE BUNTE BANDE AUS MOSKAU: Der Krimi-Klassiker aus Russland!

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    Buchvorschau

    DIE BUNTE BANDE AUS MOSKAU - Arkadij Adamow

    Das Buch

    Ein Kollektiv der Moskauer Kriminal-Polizei (beileibe kein einzelner Sherlock Holmes) klärt im Verlauf atemberaubender Aktionen ein Kapitalverbrechen: den Fall Bunte Bande. Eine Serie von Verbrechen ist verübt worden - Verbrechen, die zum großen Teil ihre Wurzel in der Enttäuschung junger Menschen über die Tristesse des kollektivierten sowjetischen Alltags haben...

    Der Roman Die Bunte Bande aus Moskau des sowjetischen Schriftstellers Arkadij Adamow (* 13. Juni 1920; † 26. Juni 1991) erschien erstmals im Jahr 1955; eine deutsche Erstveröffentlichung erfolgte 1962 (als erster sowjetrussischer Kriminal-Roman in deutscher Sprache).

    Der Apex-Verlag veröffentlicht eine durchgesehene Neuausgabe dieses Klassikers der Kriminal-Literatur in seiner Reihe APEX CRIME.

    DIE BUNTE BANDE AUS MOSKAU

    Vorwort des Übersetzers

    Dieser erste sowjetrussische Kriminal-Roman in deutscher Übersetzung wird als ein Dokument in doppelter Hinsicht vorgelegt: Zum einen ist die Bunte Bande ein bezeichnendes Beispiel für die Umformung der Literaturgattung Kriminal-Roman durch einen sowjetischen Autor. Der Roman entbehrt keineswegs die reißerischen Elemente des englischen oder amerikanischen Kriminal-Romans. Er ist nüchtern und schmucklos geschrieben. Neu und spezifisch aber ist die ideologische Verbrämung. Nicht einfach Detektiv und Verbrecher stehen sich gegenüber, sondern der Polizist als klassenbewusster Hüter der Staatsmoral und der Verbrecher als antikommunistischer, von westlichem Individualismus infizierter Gesellschaftsschädling.

    Vor allem aber passt der vertraute Typ des Detektivs, der durch selbständiges Denken und ganz eigene Methoden zum Erfolg gelangt, in keiner Weise zum Charakter des Kriminal-Romans sowjetischer Prägung. Der Held hat sich als Rädchen im Kollektiv der Moskauer Kriminalpolizei zu bewähren, nicht durch persönliche Initiative; er darf kein Sherlock Holmes, er muss ein Apparatschik sein.

    Von dokumentarischem Interesse ist zum anderen das Eingeständnis, dass der vielpropagierte neue Menschentyp in der Sowjetunion zum guten Teil nur Wunschbild ist. Die staatlichen Erziehungsmaßnahmen reichen nicht hin, das Denken und die Lebensweise aller Sowjetbürger gleichzuschalten: Zu offensichtlich sind die Unterschiede zwischen den Verheißungen der Partei und der Realität der sowjetischen Massengesellschaft. Diese Realität kennt durchaus die Kriminalität - ja das Ausmaß der kriminellen Delikte, die lange Zeit totgeschwiegen wurden, wächst von Jahr zu Jahr. Obwohl das Gesetz auch geringen Vergehen strenge Strafen androht und zeitweilig Rundfunk, Fernsehen, Presse, Jugendorganisationen, sogar Schriftsteller zu einer regelrechten Kampagne gegen die Kriminalität auf gerufen waren, halten sich - wie der offenbar auf Tatsachen basierende Roman zeigt - noch viele Sowjetbürger an die Empfehlung des alten russischen Sprichworts: Wenn du nicht stiehlst, kannst du nicht leben. Und wenn sie schon nicht stehlen, so organisieren sie - aus Sehnsucht nach ein bisschen Luxus, den ihnen die Partei versagt.

    Die Tristesse des grauen, kollektivierten sowjetischen Alltags verlockt vor allem die junge Generation zu verbrecherischer Selbsthilfe, und unter den kriminellen Jugendlichen sind es besonders häufig Kinder aus den Familien der neuen High Society, auch Kunststudenten, die aus den Normen der Staatsmoral ausbrechen. So sind - auch dies führt uns Adamow vor - verzweigte Verbrecherorganisationen und oppositionelle Geheimbündelei keine Seltenheit in einer Gesellschaft, die den Anspruch erhebt, aller Welt zum Vorbild zu dienen.

    Es nimmt nicht wunder, dass die Veröffentlichung des Romans - 1955 in der großen sowjetischen Zeitschrift Junost - heftige Diskussionen auslöste. Adamow hatte ein Tabu durchbrochen: Sollte denn wirklich all das eingestanden werden, fragten die Ideologen, was es in der Sowjetgesellschaft nicht geben durfte?

    Inzwischen freilich hat der Roman durch seine Qualitäten - spannende Handlung und schnörkellose Realistik der Darstellung - ein breites Echo gefunden. Der Autor, Arkadij Grigorjewitsch Adamow, wurde 1920 als Sohn eines Schriftstellers in Moskau geboren. Er diente in der Sowjetarmee, studierte Geschichte an der Moskauer Universität und veröffentlichte 1948 seinen ersten Roman, dem 1950 ein Band Erzählungen und 1952 ein weiterer Roman Wassilij Pjatow folgten. Der Erfolg der Bunten Bande schließlich hat Adamow, wie seine neuesten Titel zeigen, im Genre des Kriminal-Romans Weiterarbeiten lassen.

    Möge die Übertragung seiner Bunten Bande dazu mithelfen, die dürftigen Vorstellungen zu erweitern, die wir in Deutschland von der sowjetischen Gegenwartsliteratur haben.

      Erstes Kapitel: Sergej Korschunow fasst einen Entschluss

    Zu Beginn des Frühlings befand sich der aus der Armee entlassene Abwehroffizier Leutnant Sergej Korschunow, aus Deutschland kommend, auf der Heimfahrt. Hinter dem Fenster des Zuges breiteten sich bereits in raschem Wechsel die wohlbekannten Vororte Moskaus aus. Im Wagen ertönte die gehobene Stimme des Zugführers: »Der Zug fährt in Moskau, der Hauptstadt unserer Heimat, ein!«

    Sergej fühlte, wie sein Herz zu schlagen begann und sein Mund plötzlich trocken wurde. Mit Händen, die ihm nicht gehorchen wollten, begann er, seinen Offiziersmantel anzuziehen.

    Unter der bunten, lärmenden Menschenmenge konnte Sergej nicht sofort die Seinigen entdecken. Er stand eine Minute lang allein, den Koffer in der Hand, und sah sich nach allen Seiten um.

    Dann erblickte Sergej die Mutter. Hager war sie, unter dem kleinen Hütchen kamen Büschel des grauen Haares hervor. Sie arbeitete sich durch die Menge, am Arm eines hochgewachsenen Mädchens mit grellroter, modischer, pelzgefütterter Lederjacke: Es war Lena.

    Hinter den beiden tauchten die schwarze Mütze und das runde, von der Frische und Aufregung gerötete Gesicht des Vaters auf.

    »Mutter!«, schrie Sergej.

    Die ersten Tage zu Hause berauschte sich Sergej an dem herrlichen, wohligen Nichtstun und der ihn umgebenden liebevollen, rührenden Wärme. Die Mutter verwöhnte ihn mit all jenen Leckerbissen, die er von Kindheit an geliebt hatte.

    Allem prägten sich die besorgten Hände der Mutter auf. Die Eltern hatten sein Zimmer wieder so eingerichtet, wie er es damals verlassen hatte.

    In der Schublade seines Tisches fand er sein Reifezeugnis. Lange und behutsam hielt er es in den Händen, sah auf die einzelnen angeführten Lehrfächer und die Unterschriften der Lehrer. Nur mühsam erinnerte er sich an ihre Namen und lächelte kaum wahrnehmbar bei der Erinnerung an diese so weit zurückliegende Zeit, die sorglos und fröhlich gewesen war.

    In den ersten Tagen hatte Sergej Mühe, sich an das brodelnde Leben der Großstadt zu gewöhnen; denn es gab vieles, was sich verändert hatte, und mit Erstaunen stellte er fest, dass er sich erst wieder an das Moskauer Leben gewöhnen musste.

    Fast jeden Abend rief er Lena an.

    Ihre Begegnung am Bahnhof war ganz anders verlaufen, als er sie sich vorgestellt hatte. Er wollte sie ebenso umarmen, wie den Vater und die Mutter. »Sie ist doch meine Braut«, hatte er zu sich selbst gesagt. Auch seine Angehörigen würden es sicher erwartet haben, aber Lena streckte ihm nur verlegen die Hand entgegen. Sergej drückte sie - und das war alles. Es zeigte sich, dass es sehr schwierig war, jene Worte laut auszusprechen, die er in seinen Briefen so leicht geschrieben hatte. Auch das erste Gespräch, als er mit Lena schließlich allein war, wollte nicht recht in Fluss kommen.

    »Sergej, du musst dich unbedingt im Institut immatrikulieren lassen«, sagte Lena und fragte zugleich: »Aber in welchem? Bist du dir darüber schon schlüssig geworden?«

    Sergejs Antwort war nachdenklich: »Lena, ich will arbeiten. Ich muss endlich einmal meinen Eltern beistehen. Studieren... natürlich möchte ich studieren.«

    »Nein, nein, du musst unbedingt studieren«, widersprach Lena erregt. »Man muss doch einen akademischen Grad haben! Sag schon, wozu hast du Neigung?«

    »Ich bin mir darüber selbst noch nicht im Klaren. Ich habe früher daran gedacht, Jura zu belegen, um einmal Richter zu werden. Das würde mir Freude machen. Aber im Übrigen... weiß der Kuckuck! Ich muss mir das erst gründlich überlegen.«

    »Aber du hast es doch schon überlegt! Jura also!?«

    »Soll ich mich hier sofort entscheiden?«, lachte Sergej.

    »Natürlich.«

    »Einverstanden«, stimmte Sergej scherzhaft zu, »dann besuche ich aber dein Institut und werde mich auch auf der Leinwand sehen lassen. Ich will Ruhm!«

    »Ja, aber dabei entscheidet das Talent«, entgegnete Lena in herablassendem Ton, »und außerdem das Aussehen, das Wissen und die innere Berufung...«

    »Na, hör mal!« empörte sich Sergej.

    »Sei nicht böse«, bat Lena und strich ihm über das Haar, während sie rasch und hitzig hinzusetzte: »Ich wollte... Ich wollte ganz etwas anderes sagen. Verzeih mir!«

    In den nächsten Tagen besuchten Sergej und Lena verschiedene Theateraufführungen und Konzerte.

    Eines Abends gingen sie zusammen ins Kino. Als sie nach der Vorstellung auf die Straße kamen, gingen sie eine Zeitlang schweigsam nebeneinander, jeder in seine Gedanken vertieft.

    Sie kamen auf die Gorki-Straße, und Lena machte den Vorschlag, zum Abendessen zu gehen. Sergej empfand es angenehm, dass sich viele Männer nach Lena umsahen.

    Aber im Lokal zog er unwillkürlich die Augenbrauen zusammen, nachdem er bemerkt hatte, wie sie jeden auf sich gerichteten Blick auffing und unschicklich und unnatürlich zurücklächelte. Dann steckte sich Lena eine Zigarette an. Er hatte den Verdacht, dass sie es nur tat, um besser ihre schönen, gepflegten Hände zeigen zu können. Das alles machte ihn missmutig, und als Lena ihn aufforderte, zu einem Tanzabend in ihr Institut mitzugehen, lehnte er schroff ab. Beleidigt verzog sie ihren Mund, aber dann lächelte sie wieder, als ob sie sich auf etwas anderes besonnen hätte. Sie begann von dem Regisseur Baranow zu erzählen, der für die Aufnahmen zu einem neuen Film einige Teilnehmer ihres Kurses aussuchen würde, und dass sie sehr aufgeregt sei, da sie nicht wisse, ob sie zu den Auserwählten gehöre.

    »Aber ich bin trotz allem zuversichtlich«, schloss Lena seufzend. »Ich habe genügend äußere Vorzüge aufzuweisen.«

    »Und wie steht es mit den inneren?«, brummte Sergej.

    »Ach, Sergej, du bist noch sehr naiv«, lachte Lena auf und blickte nach beiden Seiten.

    Drei Tage später wurde Sergej überraschend zum ersten Parteisekretär des Stadtbezirks bestellt.

    »Haben Sie sich nicht getäuscht?«, fragte Sergej, indem er den Telefonhörer fester an das Ohr presste.

    »Nein, nein, Genosse Korschunow«, erwiderte energisch eine Mädchenstimme, »Sie sollen wirklich zu dem ersten Sekretär, Genossen Wolochow, kommen. Pünktlich um drei Uhr - morgen Nachmittag. Verstanden?«

    »Jawohl«, entgegnete Sergej, hing den Hörer ein und sah verwundert seine Mutter an.

    »Ich möchte bloß wissen, was das bedeuten soll?! Na ja, wir werden es früh genug erfahren«, stellte er nachdenklich fest und vertiefte sich erneut in seine Lektüre.

    »Du hast Lena aber schon lange nicht mehr angerufen«, wunderte sich Marja Ignatjewna, »sicher wird sie Sehnsucht nach dir haben.«

    »Das bezweifle ich, Mama«, erwiderte Sergej gedämpft, ohne dabei die Augen von dem Buch zu heben. »Um sie herum sind so viele talentierte junge Burschen... solche mit gutem Aussehen, Wissen und innerer Berufung, mit denen ich überhaupt nicht konkurrieren kann! Von wegen Sehnsucht... dazu hat sie gar keine Zeit.«

    »Was redest du für komisches Zeug daher!«, staunte Marja Ignatjewna, »du solltest dich schämen!«

    »Das sage ich nicht von mir aus«, widersprach Sergej gereizt. »Das hat mir Lena vor einigen Tagen selbst gesagt.«

    »Junge, du darfst nicht so schnell den Beleidigten spielen. Vielleicht hast du sie nicht richtig verstanden? Sie hat lange auf dich gewartet - jetzt bist du da, und nun diese kleinen Zänkereien!«

    Sergej erwiderte nichts, aber am Abend rief er Lena an. Als er ihre fröhliche Stimme hörte, verschwand aller Ärger und Verdruss über das letzte Gespräch im Lokal. Er sagte zu, sie in das Vorführstudio zu begleiten, wo ein neuer ausländischer Film gezeigt wurde, über den anschließend diskutiert werden sollte.

    Am anderen Tag erschien Sergej pünktlich im Vorzimmer des Parteisekretärs.

    Beim Betreten des geräumigen Arbeitszimmers sah Sergej hinter dem großen Schreibtisch einen beleibten Mann mit lichtem Haar. Er war mit einer blauen Jacke bekleidet, auf der eine breite Ordensspange und das Abzeichen eines Abgeordneten befestigt waren, und unterhielt sich angeregt mit einem Besucher, der ihm gegenübersaß.

    Als der Sekretär Sergej erblickte, erhob er sich und ging auf ihn zu.

    »Guten Tag, Genosse Korschunow! Darf ich vorstellen: Das ist Genosse Pawlow.«

    Wolochow ging um den Tisch herum, ließ sich in einen Sessel fallen, setzte eine Brille auf und nahm aus einer schwarzen Mappe einige Papiere.

    »Wir möchten uns mit Ihnen unterhalten«, begann er, sah flüchtig die Papiere durch und legte sie wieder in die Mappe zurück. »Wir haben Sie rufen lassen, Genosse Korschunow, um ein wichtiges Gespräch zu führen. Was wollen Sie jetzt eigentlich anfangen?«

    »Ich will studieren und arbeiten. Aber was und wo, darüber bin ich mir noch nicht schlüssig.«

    »Uns geht es um etwas Anderes«, unterbrach ihn Wolochow. »Wir haben vor, Sie in einen sehr schwierigen, ja sogar gefährlichen Aufgabenkreis zu berufen. Dort können wir bei weitem nicht jeden gebrauchen. Aber Ihnen, einem Abwehroffizier und Träger dreier hoher militärischer Auszeichnungen, vertrauen wir, Genosse Korschunow.«

    Wolochow schwieg und sah Sergej scharf prüfend an. Dieser stand auf und sagte:

    »Ich bin bereit, jeden Auftrag auszuführen, Genosse Parteisekretär.«

    Wolochow musterte Sergej wiederum aufmerksam.

    »Es handelt sich nicht einfach um einen Auftrag, Korschunow. Die Sache wird Ihre Lebensaufgabe werden, Ihr neuer Beruf. Und merken Sie sich: Für Feigheit werden die Leute dort schwer bestraft, genauso wie Verräter - aber es kommt häufig vor, dass die Menschen dort erstaunliche Leistungen vollbringen und sich Auszeichnungen verdienen. Gerade dort brauchen wir Leute mit guten Eigenschaften, sauberem Wesen und fester Hand.«

    Sergej hörte mit gespannter Erwartung zu.

    »Kurz gesagt, Genosse Korschunow: Die Partei will Sie zu den Polizeiorganen beordern, und zwar in deren wichtigstes und verantwortungsvollstes - in das Fahndungsdezernat.«

    Im ersten Augenblick war Sergej von Wolochows Worten völlig überrascht. Er war auf vieles gefasst gewesen, aber das eben Vernommene lag so weit abseits von allen seinen Gedanken und Zukunftsplänen, war ihm so fremd und unerwartet, dass er in unwillkürlicher Verblüffung seinen Gesprächspartner anblickte, als wollte er prüfen, ob dieser mit ihm keine Scherze trieb.

    »Ja, ja, wir wollen Sie allen Ernstes in die vorderste Kampflinie schicken, um der Gerechtigkeit zum Sieg über das Verbrecherunwesen zu verhelfen«, fuhr Wolochow fort. »Natürlich haben wir - so oder so - das ganze Sowjetvolk dafür eingespannt. Aber der Kriminalist hat es direkt, von Angesicht zu Angesicht, mit den Verbrechern und Feinden der Gesellschaft zu tun, und er muss immer als Sieger aus diesem Zweikampf hervorgehen.«

    Sergej hörte Wolochow zu und begriff plötzlich, dass dieser Mann, auf dessen Schultern so viel Sorgen lasteten, ihm einen Teil davon abgeben wollte.

    »Korschunow, bedenken Sie eines: Sie tun damit einen sehr ernsthaften, schwerwiegenden Schritt«, sprach Wolochow weiter, »der Ihr ganzes Leben verändern wird, der Ihnen ungewöhnliche Erlebnisse, verbunden mit Unruhen und Gefahren, bringen wird. Deshalb verlangen wir auch nicht eine sofortige Entscheidung von Ihnen. Überlegen Sie sich alles gründlich!«

    »Nein, Genosse Wolochow«, antwortete Sergej, »ich habe mich bereits entschieden. Ich fühle, dass mir diese Arbeit Zusagen wird, und ich will keine andere mehr.«

    »Dann sind wir uns also einig«, stimmte Wolochow zu und wandte sich an Pawlow: »Na, was sagen Sie? Wollen Sie den Prachtkerl nehmen?«

    »Mit beiden Händen«, lächelte Pawlow.

    Wolochow stand auf, trat zu Sergej und drückte ihm kräftig die Hand, wobei er herzlich sagte:

    »Viel Glück, Korschunow! Ich wünsche Ihnen guten Erfolg!«

    »Ich werde mein Bestes tun«, antwortete Sergej ernst.

    »Sie sind ein prächtiger Mensch«, ließ sich Wolochow anerkennend vernehmen und umarmte Sergej.

    Sergej kehrte erregt nach Hause zurück. Bereits morgen sollte er sich bei der Personalabteilung der Polizeiverwaltung melden, übermorgen zur ärztlichen Untersuchung gehen. Dann würden noch zwei Wochen mit den notwendigen Formalitäten verstreichen - wie Pawlow gesagt hatte -, und erst dann konnte er seinen Dienst antreten.

    Marja Ignatjewna öffnete die Tür.

    »Mama, alles ist entschieden«, sprudelte Sergej heiter heraus, »man hat mich zu einer Aufgabe beordert, von der ich bisher nicht einmal geträumt habe. Auch du nicht.«

    »Allmächtiger! Was ist es denn?«

    »Ich gehe zur Polizei, Mama, zum Fahndungsdezernat.«

    »Wie, was redest du da?« Marja Ignatjewna schlug die Hände über dem Kopf zusammen. »Und du hast dich einverstanden erklärt?«

    »Natürlich, Mama«, lachte Sergej und ging in sein Zimmer.

    »Da hast du dir aber eine Arbeit ausgesucht: Gauner fangen!« Marja Ignatjewna schüttelte den Kopf, während sie aus dem Büffet das Geschirr herausholte. Plötzlich hielt sie wie erstarrt inne, presste die Teller in ihren Händen und blickte erschrocken ihren Sohn an. »Sergej, das ist sicher sehr gefährlich? Diese verdammten Banditen schrecken auch vor einem Mord nicht zurück, wenn man ihnen in die Quere kommt.«

    Sergej lächelte und sagte beruhigend: »Im Krieg war es noch viel schlimmer - und trotzdem bin ich heil nach Hause gekommen, wie du siehst, Mutter.«

    »Was wird Lena dazu sagen? Hast du dir darüber Gedanken gemacht?«

    »Nein, das habe ich nicht.« Sergej zeigte eine gespielte Gleichgültigkeit, setzte sich ah den Tisch und nahm ein Buch in die Hand. Aber lesen konnte er nicht. Er konnte sich nicht konzentrieren; denn sein eigenes Schicksal verhüllte in seinem Bewusstsein das Schicksal des Romanhelden.

    Sergej hatte indessen keine rechte Vorstellung von seiner zukünftigen Tätigkeit. Was erwartete ihn? Was für Menschen würde er begegnen? Er hatte niemals mit ihnen zu tun gehabt und nie etwas von ihnen gehört. Sergej dachte an Lena, und sein Herz begann schwer und unruhig zu schlagen. Wie würde sie diese Veränderung seines Lebens aufnehmen? Würde sie begreifen können, was ihn dazu veranlasste? Jetzt würde es sichtbar werden, ob sie ihn verstehen kann und ob sie ihn wirklich liebt...

    Sergej schlug hastig das Buch zu, stand auf und ging im Zimmer hin und her. Dann trat er zum Fenster. Er erinnerte sich an das Gespräch mit Wolochow und verspürte wieder jene merkwürdige Sicherheit über die Richtigkeit seines Entschlusses. Sergej war irgendwie stolz auf seinen neuen Beruf.

    In der Diele läutete die Glocke. Pawel Afanasjewitsch war gekommen. Sergej hörte die leise Unterhaltung mit der Mutter im Flur. »Unser Sergej hat sich was geleistet. Er hat sich bei der Polizei anstellen lassen!«, erzählte Marja Ignatjewna bitter.

    »Bei der Polizei? Wieso das?«

    Sergej warf das Buch in eine Ecke und lief in die Diele hinaus. Pawel Afanasjewitsch stand im aufgeknöpften Schafpelzmantel da, hielt in einer Hand die Aktentasche, in der anderen die Wintermütze. Der Haarkranz um die Glatze herum war zerzaust, die Brille angelaufen, und auf dem Schnurrbart tauten Schneeflocken.

    Sergej sah den Vater an und lachte fröhlich.

    »Gestatten Sie, dass ich mich vorstelle: der berühmte Detektiv Korschunow junior.«

    Der Vater schüttelte missbilligend den Kopf. - Während des Abendessens erzählte Sergej dem Vater alle Einzelheiten des Gesprächs mit dem Parteisekretär.

    Der Vater, von Beruf Buchhalter, hatte ein zwiespältiges Gefühl. Einerseits träumte er davon, dass sein Sohn nach der Entlassung aus der Armee einen ernsten und würdigen Beruf ergreifen würde; andererseits gab es nun dieses Gespräch mit dem Parteisekretär, der die Arbeit bei der Polizei als sehr wichtig und ehrenhaft ansah. »Ich habe gar nicht gedacht, dass die Tätigkeit der Polizei so differenziert ist und so ernst genommen wird - und dass sie bei der Auswahl derartige Anforderungen stellen.« Pawel Afanasjewitsch schüttelte den Kopf, schwieg eine Weile und fragte: »Und was wird aus deinem Studium werden, mein Junge?«

    »Das weiß ich noch nicht.« Sergej zuckte mit den Schultern. »Meine Arbeit...«

    »Es kommt nicht in Frage«, fiel ihm Pawel Afanasjewitsch entschlossen ins Wort. »Schlag dir das aus dem Kopf! Du musst unbedingt studieren. Natürlich musst du dich vorerst dort umsehen und eingewöhnen. Jetzt, mein Guter, gilt es für alle nichts anderes als studieren - sogar für die Alten.«

    »Das wird für Sergej zu viel sein, alles auf einmal«, seufzte Marja Ignatjewna, »denk doch daran, wie krank er immer als Kind war! Dann der Krieg... Und jetzt hat er einen Beruf gewählt, bei dem sich alles in meinem Kopf dreht, wenn ich nur daran denke - und da kommst du noch mit deinem Studium!«

    Sergej lachte unbekümmert. »Aber, Mama, was redest du von Krankheiten! Natürlich werde ich studieren. Ich weiß doch, dass man heutzutage ohne Studium nicht auskommt.«

    »Wenn du schon mitredest, Mutter«, unterstützte Pawel Afanasjewitsch seinen Sohn, »dann weißt du auch, dass ich in seinem Alter Berge versetzen konnte. Auch ich habe arbeiten und zugleich lernen müssen - und noch dazu war ich hinter dir her, was mich auch nicht wenig Anstrengung gekostet hat!«

    »Du kommst immer mit den gleichen alten Witzen!«, erwiderte Marja Ignatjewna zornig. Aber sogleich lächelte sie unwillkürlich: »Und ob du dich damals mächtig angestrengt hast! Da kann ich nicht widersprechen.«

    Am Abend rief Lena an.

    »Sergej, bist du bei dem Parteikomitee gewesen?«

    »Ja, ich war dort.«

    »Sicher hast du einen guten Posten bekommen und wirst unsereinen nicht mehr kennen?« scherzte Lena.

    »Ja, sogar einen sehr guten. Er ist so gut, dass du dir das gar nicht vorstellen kannst. Mein Studium muss ich allerdings eine Zeitlang zurückstellen.«

    »Ach, Sergej! Wenn du schon so einen tollen Posten hast«, rief Lena besorgt und zugleich freudig aus, »musst du natürlich das Studium zurückstellen!«

    Nach einigem Zögern erkundigte sie sich: »Sicher bekommst du auch einen Wagen?«

    »Nun, das weiß ich noch nicht«, erwiderte Sergej zurückhaltend.

    »Ich verstehe. Du willst am Telefon nicht darüber sprechen«, sprudelte Lena eilig hervor. »Weißt du was? Das ist ein Grund zum Feiern. Komm zu mir! In Ordnung?«

    »Gut, ich komme. Aber wenn es kein toller Posten wäre, hättest du mich dann auch eingeladen?«

    »Sergej, du solltest dich schämen!«

    »Schon gut, ich schäme mich. Sei mir nur nicht böse! Ich komme sofort.«     .

    Bei Lena traf Sergej einen schlanken jungen Mann mit blassem Gesicht und nach hinten gekämmten Haaren. Sergej fielen an ihm die bunte Krawatte und die glänzenden, sorgfältig manikürten Fingernägel auf.

    »Arnold«, stellte sich der junge Mann vor und erwiderte lässig weich Sergejs Händedruck.

    »Das ist Arnold«, sagte Lena - sie nahm Sergej unter den Arm und führte ihn ins Esszimmer - »...der Stolz unseres Semesters. Er ist einer der Begabtesten. Dem Regisseur Baranow ist er in der Rolle des Barons in Gorkis Nachtasyl aufgefallen. Erinnerst du dich daran? Ein Mensch - wie stolz das klingt! Um das in Gorkis Art zu sprechen, wie es Arnold vermag, muss man selbst viel erlebt haben.« Arnold ging voraus, ließ sich schlaksig auf den Sessel nieder und schlug die Beine übereinander. Nach etwa einer Minute steckte er sich gelangweilt eine Zigarette mit Goldmundstück an, umfasste mit schmalen Händen sein Knie und begann, ein an der Wand hängendes Gemälde nachdenklich zu betrachten.

    Lena blickte Arnold entzückt an, und Sergej fing diesen Blick auf.

    »Arnold hat Wein und Konfekt mitgebracht«, erzählte Lena rasch. »Die Hälfte von den Süßigkeiten habe ich schon verkonsumiert, so gut waren sie. Auch der Wein ist etwas Besonderes. Wir werden ihn gleich probieren und deine Berufung feiern. Einverstanden?«

    »Ich habe nichts dagegen. Das muss tatsächlich begossen werden«, antwortete Sergej, zog mit gewohnter Bewegung seine Hemdbluse zurecht und setzte sich auf den angebotenen Sessel.

    »Wunderbar!« Lena klatschte in die Hände. Sie trug ein Modellkleid. Sergej fiel auf, dass sie sich eine neue Frisur zugelegt hatte: Ein Kranz kurzgeschnittener Haare umrahmte ihren hübschen Kopf und verlieh dem Gesicht den neckischen Reiz eines Teenagers.

    »Du hast eine neue Frisur«, sagte Sergej unwillkürlich.

    »Ist dir das doch aufgefallen?«, antwortete Lena mit schelmischem Lächeln, ohne seinen unwilligen Ton zu bemerken. Stolz fügte sie hinzu:

    »Ich lasse mich nur von Gaston frisieren. Er ist der einzige wahre Künstler seines Fachs in ganz Moskau. Stell dir vor, man muss drei Monate warten, bis man drankommt. Ich bin erst heute an der Reihe gewesen.«

    »Die Frauen haben eben ihre eigenen Freuden des Lebens«, mischte sich Arnold in nachsichtigem Ton ein. »Man muss ihnen das schon verzeihen.«

    Sergej überhörte diese Bemerkung.

    Lena stellte Kristallgläser auf den Tisch, füllte eine Schale mit Konfekt und bat Sergej, die Weinflasche zu öffnen. Dann sagte sie feierlich:

    »Also, lieber Sergej, worauf wollen wir trinken?«

    Sergej kam alles komisch und zugleich wehmütig vor. Er hatte davon geträumt, in einer anderen Gesellschaft den Beginn seines neuen Lebens zu feiern. Nein, nicht Lena - und schon gar nicht dieser geschniegelte Bursche - würden verstehen können, von welchen Gedanken und Gefühlen er sich hatte leiten lassen. Vielleicht war es am besten, wenn man ihnen gar nichts erzählte? Aber es war gegen Sergejs Art, einen Rückzieher zu machen.

    Er stand auf, erhob sein Glas, und mit versteckter Herausforderung sagte er fest: »Ich werde bei der Polizei tätig sein, als kleiner Anfänger im Fahndungsdezernat. Das ist ein wichtiger und ehrenhafter Beruf. Ich bitte euch, mit mir darauf zu trinken.«

    Wie vom Blitz getroffen, blieb Lena - mit dem Glas in der Hand - erstarrt sitzen. Arnold hingegen nickte und begann, den Wein in kleinen Schlucken zu schlürfen.

    »Bei der Polizei?«, fragte Lena zweifelnd. »Kleiner Anfänger? Nein, das ist entsetzlich!«

    »Warum denn?«

    »Das ist doch eine grobe und schmutzige Arbeit«, erwiderte Lena, verächtlich mit den Schultern zuckend. »Nichts für einen intelligenten Menschen!«

    »Jedem das Seine, Lenotschka«, bemerkte Arnold, »schließlich ist jede Arbeit für die Gesellschaft von Nutzen.«

    Nach außen hin blieb Sergej ganz ruhig, nur seine blauen Augen verengten sich und wurden dunkler. Dieser junge Stutzer ging ihm auf die Nerven. Dieser milchbärtige Jüngling!

    »Eine grobe und schmutzige Arbeit, sagt ihr?«, fragte er langsam und betont. »Eine schwierige und gefährliche - habt ihr vergessen hinzuzufügen. Das war im Krieg alles genauso, aber als Filmschauspieler kann man das nicht begreifen... Ich weiß, was wirkliche Schauspieler sind - aber ihr... Was soll man da lange reden...!« Sergej wandte sich scharf um und ging in die Diele. Er hatte bereits den Mantel an und die Mütze auf, als Lena erschien.

    »Sergej... Wo willst du hin...?«, fragte sie mit einer vor Aufregung brüchigen Stimme. »Ich wollte dich nicht kränken. Und du... du hast nicht recht!«

    »Ich habe nur das gesagt, was ich denke«, antwortete Sergej trocken und griff nach der Türklinke. »Nebenbei: genauso wie ihr. Leb wohl!«

    Die Tür fiel hinter ihm ins Schloss. Sergej ging auf die Straße und sah sich um. Das große Haus mit den Fresken über dem Eingang, mit den Balkonen und der bunten Keramik, das ihm früher so gut gefallen hatte, stand jetzt kalt und fremd vor ihm.

    Ende des Monats bekam Sergej endlich den Personalausweis und überschritt zum ersten Male die Schwelle des Gebäudes der Moskauer Kriminalpolizei. Er musterte aufmerksam und ohne Eile den breiten, hellerleuchteten Korridor, die an den Wänden stehenden massiven Bänke mit den nach hinten gebogenen Rückenlehnen, die Reihen der ledergepolsterten Türen - und ging in das ihm angegebene Zimmer.

    »Korschunow?«, fragte ihn nochmals ein beleibter Mann mit glattrasiertem Kopf, indem er sich ein wenig über den Tisch beugte und Sergej die Hand hinstreckte. »Freue mich sehr! Sotow. Sie werden in meiner Abteilung arbeiten. Setzen Sie sich. Ich werde Sie gleich mit dem Genossen Garanin bekannt machen.«

    Er drehte sich zu einem kleinen Tisch um, nahm den Hörer eines der Telefonapparate ab und nannte eine kurze Nummer.

    »Garanin? Kommen Sie bitte zu mir!«

    Der großgewachsene, stämmige, blonde Garanin mit seinem offenen, gutmütigen Gesicht begrüßte mit seiner Bassstimme Sergej wie einen alten Bekannten: »Also, wir werden zusammen arbeiten und einiges voneinander lernen müssen. Ich sitze auf Zimmer dreißig.«

    Nachdem Garanin fortgegangen war, sagte Sotow: »Ein ausgezeichneter Mitarbeiter. Sie können von ihm vieles lernen.« Dann nahm er wieder den Hörer und nannte eine andere Nummer.

    »Ilja Grigorjewitsch, der neue Mitarbeiter, Korschunow, ist da. Ich glaube, Sie wollen sich persönlich mit ihm unterhalten? - Jawohl! - Zu Befehl!«

    Sotow stand auf und wandte sich an Sergej: »Kommen Sie mit! Ich werde Sie dem Chef der MUR, General Silantjew, vorstellen.«

    In dem geräumigen, sehr hellen Arbeitszimmer saß hinter einem großen schwarzen Schreibtisch ein hagerer Mann in blauem Zivilanzug und mit glatt nach hinten gekämmten dunklen Haaren. Er telefonierte gerade. Beim Anblick der Eintretenden nickte er und deutete mit der Hand auf die Sessel neben dem Schreibtisch.

    Sergej und Sotow nahmen Platz.

    »Nein, ich gestatte es nicht. Der Einsatz muss heute Nacht durchgeführt werden«, sagte Silantjew ins Telefon. »Nicht später, als...

    Ja... Ich verstehe. Ja, dafür muss ein sehr erfahrener und mutiger

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