DIE TERRANAUTEN, Band 35: DIE PIRATEN-LOGE: Die große Science-Fiction-Saga!
Von Robert Quint
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Über dieses E-Book
Man schreibt das Jahr 2500 irdischer Zeitrechnung.
130 Lichtjahre von Terra entfernt stößt die STEELFIST unter Queen Alian mit den sechs begleiteten Containerschleppern während einer Wartungspause auf ein Treiberschiff. Weil in diesem Raumsektor bereits mehrere Container-Sendungen verlorengegangen sind, vermuten die Grauen hinter diesen Ereignissen die Aktivitäten einer Piragen-Loge. Das unbekannte Schiff wird zum Wrack geschossen, drei Treiber können gerettet werden.
Ein Schatten der Grauen übernimmt das Kommando über die STEELFIST: Die drei Gefangenen werden nach Shondyke, der Zentralwelt der Grauen, gebracht...
DIE TERRANAUTEN – konzipiert von Thomas R. P. Mielke und Rolf W. Liersch und verfasst von einem Team aus Spitzen-Autoren – erschien in den Jahren von 1979 bis 81 mit 99 Heften und von 1981 bis 87 mit 18 Taschenbüchern im Bastei Verlag.
Der Apex-Verlag veröffentlicht die legendäre Science-Fiction-Serie erstmals und exklusiv als E-Books.
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Rezensionen für DIE TERRANAUTEN, Band 35
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Buchvorschau
DIE TERRANAUTEN, Band 35 - Robert Quint
Das Buch
Man schreibt das Jahr 2500 irdischer Zeitrechnung.
130 Lichtjahre von Terra entfernt stößt die STEELFIST unter Queen Alian mit den sechs begleiteten Containerschleppern während einer Wartungspause auf ein Treiberschiff. Weil in diesem Raumsektor bereits mehrere Container-Sendungen verlorengegangen sind, vermuten die Grauen hinter diesen Ereignissen die Aktivitäten einer Piragen-Loge. Das unbekannte Schiff wird zum Wrack geschossen, drei Treiber können gerettet werden.
Ein Schatten der Grauen übernimmt das Kommando über die STEELFIST: Die drei Gefangenen werden nach Shondyke, der Zentralwelt der Grauen, gebracht...
DIE TERRANAUTEN – konzipiert von Thomas R. P. Mielke und Rolf W. Liersch und verfasst von einem Team aus Spitzen-Autoren – erschien in den Jahren von 1979 bis 81 mit 99 Heften und von 1981 bis 87 mit 18 Taschenbüchern im Bastei Verlag.
Der Apex-Verlag veröffentlicht die legendäre Science-Fiction-Serie erstmals und exklusiv als E-Books.
DIE PIRATEN-LOGE von Robert Quint
1.
Abashe doNhor verharrte nur für einen Augenblick, um sich den Schweiß aus den Augen zu wischen.
Unter ihren Stiefelsohlen knirschte Sand, und bei jedem Schritt wirbelte sie eine dünne Wolke pudrigen Staubes auf. Über ihr, am zitronengelben Himmel, flimmerten zwei Sonnen: die eine rot wie ein vertrockneter Blutstropfen, die andere von einem unschuldigen Rosa. In der Ferne wölbte sich die flache Sandwüste dem Himmel entgegen und ging in schroffe, verharschte Gletschergebirge über.
Der Himmel, die Sonnen und die Berge waren nur eine Illusion.
Nur der Sand war Realität.
Und die Hitze, die ihr den Schweiß aus den Poren trieb.
Extremwelten-Training...
Unwillkürlich umklammerte die junge Frau mit den mattschwarzen, kurz geschnittenen Haaren den Laserkarabiner fester. Wo verbarg sich der Feind?
Sie roch förmlich die Gefahr, die ihr drohte, aber alles schien still und verlassen.
Kein anderes Wesen hielt sich in der Illusionswüste auf.
Dann ein Scharren in ihrem Rücken.
Abashe doNhor reagierte wie ein Automat. Das monatelange Training begann Früchte zu tragen. Sie wirbelte herum, riss gleichzeitig den Karabiner in die Höhe und tippte mit dem Zeigefinger gegen den Feuerknopf.
Der konzentrierte Strahl schlug fauchend in den Sand ein, verkochte die winzigen weißen Körner zu glasiger Schlacke.
Verfehlt!
Den Bruchteil einer Sekunde später erdröhnte der Boden, als der massige, gepanzerte Körper des Springkäfers ein Dutzend Meter weiter in einer gewaltigen Staubfontäne wieder auf dem Wüstensand aufprallte.
Der Springkäfer war ein mannsgroßes, schlankes Geschöpf, dessen Rumpf die Elastizität einer Ziehharmonika besaß und dessen Panzerung aus Myriaden pfenniggroßer Chitinplättchen bestand. Mehrschichtig übereinander angebracht, vermochten die Chitinplättchen selbst einem Laserschuss für Sekunden standzuhalten. Der Rumpf ging in einen flachen, augenlosen Kopf über. An der Vorderseite des gleichfalls gepanzerten Schädels klapperten die armlangen Hornzangen, die so scharf und hart waren, dass sie Panzerprotop so mühelos zerschneiden konnten wie eine Schere ein Stück Papier.
Der Springkäfer besaß keine Augen, keine Ohren, kein Gehirn.
Sein gesamter Bewegungsapparat und seine animalischen Bedürfnisse wurden von einem System ultrakalter Nervenfasern gesteuert, in deren Genstruktur alle Geheimnisse des Lebens und Überlebens verschlüsselt waren.
Er war ein perfekter Mörder, ein tödlicher Gegner.
Und die Sonnen brannten unerbittlich heiß auf das Land nieder...
Abashe doNhor bewegte sich geschmeidig rückwärts, als sie sah, wie der Rumpf des insektenhaften Wesens sich zusammenzog und die Hornscheren in die Beißstellung glitten. Erneut schoss sie, und der Laserstrahl wurde von den Chitinschuppen reflektiert. Wie farbige Gischt spritzte die Energie in alle Richtungen.
Die Zeit schien gedehnt. Sekundenbruchteile wirkten wie Minuten.
Die junge Frau wusste es nicht, aber ihr Gesicht war verzerrt vor Angst, glühte in dem unbeugsamen Willen, den gespenstischen Gegner zu besiegen.
Der Springkäfer schnellte sich ab.
Abashe doNhor glitt reflexartig zur Seite, unablässig weiterfeuernd, und der Lichtdruck des konzentrierten Laserstrahls warf den Springkäfer um Zentimeter aus seiner Bahn.
Das rettete ihr das Leben.
Sie fühlte einen dumpfen Schlag gegen ihre linke Seite, als der gepanzerte Rumpf der organischen Mordmaschine ihre Schulter streifte. Und sie schrie auf vor Schmerz, als es wie Feuer auf ihrer Haut brannte.
Der Laserkarabiner wurde ihr aus den Händen geschlagen und wirbelte durch die Luft. Wieder das dumpfe Dröhnen, mit dem das Insekt auf dem Boden aufprallte, das mahlende Klicken der Beißzangen.
Kurz wurde es Abashe doNhor schwarz vor Augen, doch ihr Instinkt zwang sie, sich zur Seite zu drehen und sich erneut dem Springkäfer entgegenzustellen.
Zu lange, dachte sie benommen, es dauert alles viel zu lange, und es wird mich Punkte kosten, wenn nicht gar das Leben.
Der Karabiner... Sinnlos. Sie verdrängte den Gedanken. Bevor sie die Waffe erreichen konnte, würde der Springkäfer schon über ihr sein und sich als Grabstein auf ihren Körper legen.
Das Schaben der Chitinplättchen kündigte einen neuen Angriff an.
Abashe doNhor konzentrierte sich, riss mit einer eigentümlichen, fließenden Bewegung das Funkenmesser aus dem Gürtel und presste kurz und heftig den isolierten Griff. Es prickelte in ihrer Hand.
Der Sand war weiß, die Luft kochend heiß.
Zu heiß, dachte die Frau, ganz anders als auf Sigma Chorn...
Ihr Herz klopfte heftig, als ein neuer Adrenalinschub durch ihren Leib rieselte. Der Schmerz in ihrem linken Schulterblatt verblasste. Die Schatten vor ihren Augen lichteten sich.
Sie erstarrte zu einer menschlichen Statue.
Der Springkäfer hockte vier Meter von ihr entfernt im Sand und bewegte unruhig die hornigen Beißzangen hin und her. Abashe verbiss sich den Schrei, der ihr auf den Lippen lag.
Keine Bewegung, hämmerte sie sich ein, denn der Käfer reagierte auf die Schwingungen im Boden, auf den lauen Druck verdrängter Luft, wenn sich das potentielle Opfer bewegte.
Doch auch ihre Reglosigkeit stellte nur einen vorübergehenden Schutz dar. Die Chitinplatten waren mit zahllosen Rezeptoren durchsetzt, die so empfindlich waren, dass sie selbst die kaum merklichen Vibrationen registrierten, mit der sich ihr Pulsschlag durch die Stiefelsohlen im Sand fortsetzte.
Die junge Frau entschloss sich zum Handeln.
Und wieder zog sich der butterfarbene Insektenkörper zusammen.
Abashe hob blitzartig das Funkenmesser, zielte kurz und schleuderte die Waffe dem Springkäfer direkt in den hornlippigen Schlund zwischen den Beißzangen. Beim Aufprall entlud sich die enorme elektrische Ladung des Messers. Ein Zischen ertönte, das an den Angriffslaut einer gereizten Schlange erinnerte, gefolgt von blauen, hellen Funken und dem Geruch von Ozon und verschmortem Fleisch.
Der Springkäfer krümmte sich zusammen. Seine Beißzangen klapperten wild und zornig, versuchten, das Funkenmesser zu ergreifen und es aus der versengten Wunde zu ziehen, aber noch immer entlud sich die elektrische Spannung des Funkenmessers und lähmte die Funktion des Nervensystems. Die ultrakalten hauchdünnen Fasern begannen abzusterben. Die Bewegungen des Springkäfers wurden langsamer, zielloser, bis er schließlich zur Seite kippte und sein Leben im heißen Sand der Wüste verging.
Abashe doNhor keuchte.
Erstaunt bemerkte sie, dass ihre Hände zitterten. Der Schmerz in ihrem linken Schulterblatt kehrte langsam zurück. Vermutlich, dachte Abashe doNhor mit einer Grimasse, würde sie einen wunderschönen blauen Fleck zurückbehalten.
In diesem Moment hallte eine Sirene über die Wüste. Ihr greller Klang wirkte fremd und deplaziert, sodass Abashe leicht zusammenfuhr und die Augen von dem toten Springkäfer abwandte.
Sie blickte hinauf zum gelben Himmel, zu den beiden Sonnen, und der Himmel verblasste und wurde zu dem stumpfen Stahl einer hohen Decke, die Sonnen erloschen, und in der Ferne lösten sich die Gletscherberge auf, verwandelten sich in glatte, metallene Wände.
Nur der Sand blieb, doch die Hitze war von ihm gewichen.
Die Elektronik des unterirdischen Ausbildungscamps hatte die Holo-Projektoren der Trainingshalle abgeschaltet.
Ein trockenes Hüsteln rief Abashes Aufmerksamkeit auf sich.
Wie aus dem Nichts war neben dem reglosen Springkäfer eine Frau erschienen. Die Frau war untersetzt und kräftig, mit voluminösen Brüsten, über die sich die graue Uniform spannte.
Abashe doNhor neigte grüßend den Kopf. »Ich erwarte Ihr Urteil, Queen Codiak«, murmelte sie und bemerkte erst jetzt, wie erschöpft sie war.
Die Ausbilderin riss mit einem leichten Ruck das Funkenmesser aus dem hornigen, versengten Schlund des Springkäfers und gab es