HALLOWEEN III - DIE NACHT DER ENTSCHEIDUNG
Von Jack Martin
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Über dieses E-Book
Wissen Sie, wo Ihre Kinder heute Nacht sind?
Die Straßen sind wie ausgestorben. Die Schatten werden länger, und die Nacht bricht herein.
Es ist Halloween!
Fürchterliche Schreie gellen durch die Straßen. Grinsende Totenschädel und groteske Gestalten schleichen durch die Dunkelheit...
Es ist die Nacht von Halloween, und diese unheimlichen Spuk-Gestalten sind nur Kinder, die ihren Spaß haben wollen.
Doch diese Nacht... ist anders.
Sie wird für viele die letzte sein...
Halloween IIII – Die Nacht der Entscheidung verzichtet darauf, die Geschichte des Killers Michael Myers weiterzuerzählen: Stattdessen besinnt sich Autor Jack Martin auf die Grundelemente des Halloween-Mythos (nach dem Horror-Film Halloween III – Season Of The Witch von Tommy Lee Wallace aus dem Jahr 1982) und präsentiert einen höchst eigenständigen modernen Zombie-Thriller.
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Buchvorschau
HALLOWEEN III - DIE NACHT DER ENTSCHEIDUNG - Jack Martin
Das Buch
Wissen Sie, wo Ihre Kinder heute Nacht sind?
Die Straßen sind wie ausgestorben. Die Schatten werden länger, und die Nacht bricht herein.
Es ist Halloween!
Fürchterliche Schreie gellen durch die Straßen. Grinsende Totenschädel und groteske Gestalten schleichen durch die Dunkelheit...
Es ist die Nacht von Halloween, und diese unheimlichen Spuk-Gestalten sind nur Kinder, die ihren Spaß haben wollen.
Doch diese Nacht... ist anders.
Sie wird für viele die letzte sein...
Halloween IIII – Die Nacht der Entscheidung verzichtet darauf, die Geschichte des Killers Michael Myers weiterzuerzählen: Stattdessen besinnt sich Autor Jack Martin auf die Grundelemente des Halloween-Mythos (nach dem Horror-Film Halloween III – Season Of The Witch von Tommy Lee Wallace aus dem Jahr 1982) und präsentiert einen höchst eigenständigen modernen Zombie-Thriller.
HALLOWEEN III –
DIE NACHT DER ENTSCHEIDUNG
»Sofern es überhaupt einen Weg gibt, etwas zu verbessern,
so besteht er nur darin, dass man sich das Schlimmste genau ansieht.«
- Thomas Hardy
»Es war meine Absicht, einen Bericht über die Ereignisse für mich
und eine kleine Gruppe von Freunden niederzuschreiben –
und ich entdeckte sehr bald, dass das, was uns geschah,
allen Menschen widerfuhr.«
- Kenneth Patchen, The Journal of Albion Moonlight
Prolog
Challis war tot.
»ACHT TAGE NOCH BIS HALLOWEEN, BIS HALLOWEEN, HALLOWEEN...«
Dünne und blecherne Kinderstimmen schwebten herein, schlängelten sich vom Korridor hinein in das helle Licht, hallten von den sterilen Wänden wider und klangen wie gehämmertes Silber über den geneigten Kopf des Mannes in dem weißen Laborkittel.
Aber der rührte sich natürlich nicht.
»ACHT TAGE NOCH BIS HALLOWEEN...«
Der eindringliche Refrain, der albern zu der Melodie von London Bridge Is Falling Down gesungen wurde, war einige wenige Momente lang überall und übertönte sogar die Lautsprecher, die aufgehängt worden waren, um in dem Krankenhaus rund um die Uhr überall ein niemals enden wollendes Gedudel zu verbreiten. Challis hatte in der letzten Zeit immer mehr den Eindruck gehabt, dass die ganze Welt voll davon war.
Heute Nacht aber spürte er keinen Schmerz.
»...SILBER-KLEEBLATT!«
Als der Reklamespot endlich vorbei war, folgten ihm sofort ein paar Takte von etwas, das wie die Vorstellung klang, die man sich in der Madison Avenue von einem irischen Tanzlied machte. Dann verklang auch das, und ein süßlicher Schwall von nichtssagender, unverbindlicher instrumentaler Pop-Musik überflutete wieder alles. Es klang zähflüssig und schwermütig wie von Nebel gedämpfte Glocken, war mühelos anzuhören und verlangte nichts als passiven Konsum. In einer solchen Nacht hätte vermutlich sogar Challis sie als beruhigend empfunden. Es war die Musik des barmherzigen Vergessens.
Challis war nach vorn gesunken, und seine Stirn ruhte verzerrt auf der synthetischen Maserung eines Tisches im Personal-Aufenthaltsraum. Außer ihm war niemand da. In weiter Entfernung war dumpf eine Glocke zu hören. Ein Wagen aus vollkommen nahtlosem Stahl wurde durch die Gänge geschoben und knarrte leise, irgendwo quietschten Gummisohlen auf dem gebohnerten Boden, direkt darauf folgten knappe, geschäftsmäßige Stimmen, so brüchig und kalt wie Fensterglas, und aus einem anderen Teil des Gebäudes wehte das Geräusch von sich öffnenden und schließenden Türen herein.
Um diese Zeit, kurz bevor der größte Teil des Krankenhauspersonals nach der Pause die Schicht wechselte, hatte ihn noch niemand entdeckt.
Challis hätte es nicht besser planen können - selbst wenn er es versucht hätte.
Vor ihm hing ein Fernsehgerät von der Decke herab, das an die Videoanlage des Krankenhauses angeschlossen war. Der Ton war abgeschaltet, und ein schlecht eingestelltes Bild rollte von oben nach unten wie ein Mikrofilm-Lesegerät, das außer Kontrolle geraten war.
Sonst rührte sich nichts.
Nun aber war ein neues Geräusch zu hören. Es kam aus der Beleuchtung und klang, als sei ein Insekt hinter den Platten der Decke gefangen. Das Summen hielt einige Sekunden lang an. Dann surrte plötzlich eine der Neonröhren und ging aus, als hätten sich dunkle Flügel über diesen Teil des Raums gelegt.
Draußen vor dem Fenster blitzte es grell.
Sofort gingen auch die restlichen Lichter aus. Das flackernde Bild auf dem Fernsehschirm zuckte kurz auf und schrumpfte zu einem winzigen Punkt zusammen, ein einzelnes glühendes Auge, das sich schnell in einen Tunnel zurückzog, bis es ganz verschwunden war.
Der Raum versank in Dunkelheit.
Regen, beleuchtet von Autoscheinwerfern, prasselte an die Fenster. Einzelne Tropfen blieben an den Scheiben hängen, schienen in der Luft zu schweben und sich zu drehen, und jeder von ihnen zeigte wie eine Linse die Autos, die draußen auf der Straße vorbeifuhren. Nach kurzer Zeit flössen sie zusammen, rannen in Strömen an dem Glas herab und verwischten das Bild.
Der erste Donnerschlag ließ die Wände erzittern, und die Vibration erweckte die kalten Neonröhren wieder zum Leben. Die Lampen an der Decke wurden ohne eine bestimmte Reihenfolge wieder hell. Sie leuchteten hier und da in beliebiger Ordnung auf, bis das alte Schachbrettmuster an der Decke wiederhergestellt war.
Challis' Arm schien in dem eigenartig flackernden Licht auf dem Tisch zu zucken. Sein Kopf schien sich unsicher ein Inch, zwei Inches zu heben.
Draußen im Gang rannte jemand.
Die Tür wurde aufgestoßen.
Eine Krankenschwester stand mit auf die Hüften gestützten Händen im Eingang. Sie zögerte, bevor sie ganz hereinkam. Sie war nicht mehr die Jüngste, hatte sich mit ihrem Übergewicht abgefunden und trug auf ihrem Gesicht ständig den Ausdruck einer Frau, die genug Falsches und Abstoßendes für zwei Leben gesehen hat.
»Doktor? Fehlt Ihnen etwas?«
Sie stockte, warf einen Blick zurück auf die Unruhe im Gang und traf eine Entscheidung. Sie ging zwei Schritte weit in den Raum hinein.
»Sind Sie das, Dr. Challis?« Ihr Gesicht entspannte sich etwas. »Wie hat Ihnen das Feuerwerk gefallen? Noch eine von den kleinen Prüfungen des Lebens - ausgerechnet ein Stromausfall. Als hätten wir nicht sowieso schon Probleme genug, über die wir uns den Kopf zerbrechen müssen. Gottseidank hat sich ja der alte Not-Generator eingeschaltet, aber ich weiß wirklich nicht, wie lange Mr. Garret ihn noch... Dan? Fehlt Ihnen etwas?«
Sie spitzte ihre Lippen und durchquerte den Raum. »Der arme Mann. Wie üblich wieder zu viel gearbeitet.« Sie seufzte müde. »Na ja, heutzutage geht es wohl niemandem besser. Fast hat man das Gefühl, als wäre das Ende der Zeiten gekommen. Sie auf jeden Fall sehen jetzt schon tot aus.«
Sie hob ihren Arm und drehte an einem Knopf an dem Fernsehgerät. Das Bild lief nun nicht mehr durch, verschwand aber sofort hinter einem wilden Schneegestöber. Sie schlug mit der flachen Hand an die Seite des Geräts. Das Bild wurde daraufhin scharf. Es waren die Sieben-Uhr-Nachrichten mit Robert Mundy, dem aalglatten lokalen Fernsehreporter.
Sie stellte die Lautstärke ein.
»...UND SPÄTER WIRD TRINA IHNEN IN IHRER SPEZIAL-LIVE-SENDUNG ZEIGEN, WIE SIE AUS EINEM EINFACHEN KARTENTISCH EINE TAFEL MIT EINER PRACHTVOLLEN UND ELEGANTEN MAHLZEIT MACHEN KÖNNEN! AUSSERDEM WERDEN WIR IHNEN DIE LETZTEN EINZELHEITEN ÜBER DIESEN AUSSERGEWÖHNLICHEN FALL VON VANDALISMUS DRÜBEN IN MERRY OLD ENGLAND BERICHTEN. ZUNÄCHST ABER MÖCHTE ICH IHNEN DIE FOLGENDE WICHTIGE INFORMATION BRINGEN.«
Die Schwester legte ihre fleckige Hand auf das Genick von Challis.
Am Fernseher füllte ein grinsendes Hexengesicht den Schirm. Die faltige Haut glitzerte, und die Hexe schob ihre Nase voller Warzen direkt vor die Kamera und sah durch das Schneegestöber auf dem Bildschirm in den Raum. Es sah grotesk aus.
»Also, diese Masken«, sagte die Schwester angewidert. »Dieses Jahr sind sie einfach zu weit gegangen - sie sind zu realistisch.« Sie schüttelte sich. »Ich wünsche mir nur, wir könnten uns beeilen und Halloween hinter uns bringen. Ein widerlicher Feiertag! Nichts als Schwierigkeiten für die Kinder - für uns alle. Unchristlich ist das.«
»ACHT TAGE NOCH BIS HALLOWEEN...«
Das Bild begann wieder durchzulaufen, als ein neuer Blitz grell draußen am Himmel aufzuckte. Der Werbespot löste sich in rollende Bilder auf, aber der Chor von grellen Kinderstimmen ertönte weiter eindringlich aus dem quäkenden Lautsprecher.
»HAL-LO-WEEN, HAL-LO-WEEN...«
Wieder ließ ein Donnerschlag die Wände erzittern. Ein Teil der Lichter ging aus, und diesmal blieben sie es auch, weil das kleine Notstromaggregat des Krankenhauses es nur mit Mühe schaffte, die Hälfte der vorherigen Energie zu liefern.
Challis rührte sich in der trüben Beleuchtung. Unter seinem weißen Kragen schwoll sein Hals zornig an.
Erschrocken riss die Schwester ihre Hand weg.
»Geben sie denn nie auf?«, brüllte er los.
»ACHT TAGE NOCH BIS HALLOWEEN...«
»Machen Sie den Scheißkasten aus!«
Die Schwester fasste sich wieder. »Ja, selbst... selbst-verständlich.« Sie streckte ihren Arm nach oben und drehte den Ton ab.
»Aus habe ich gesagt! Sofort! Könnten Sie mir diesen kleinen Gefallen vielleicht tun, Agnes?«
Hastig drehte sie an dem Knopf, und das Bild löste sich auf und verschwand von dem Schirm.
»Danke, Agnes. Vielen Dank.«
»Es geht einem wirklich auf die Nerven, nicht wahr?«, sagte sie mitfühlend. »Dan, es ist bereits nach sieben Uhr. Ich habe nichts von Ihnen gehört und angefangen, mir Gedanken über Sie zu machen.«
»Ich weiß, ich weiß.« Challis rieb sich das Gesicht, als wolle er sich Spinnweben davon abwischen. »Tut mir wirklich leid, Agnes. Ich muss eingenickt sein.«
»Sie meinen wohl eher, Sie sind vor Erschöpfung bewusstlos geworden.« Sie stellte sich hinter ihn und begann, seine verkrampften Schultern durch seine Jacke zu massieren.
Er schien es nicht zu bemerken. Er legte seine Hände vor seine Augen und seufzte tief. »Sie sagen mir da nichts Neues. Mein Gott, das scheint allmählich zu einem regelmäßigen Bestandteil meiner Arbeit hier zu werden, nicht? Sagen Sie mir die Wahrheit, Agnes. Auf Sie kann ich mich verlassen. Sie sagen immer die Wahrheit, oder?«
»Nun, ich kann dazu nur sagen, niemand kann so lange ununterbrochen Dienst tun, ohne früher oder später den Preis dafür zahlen zu müssen.« Ihre Stimme nahm einen mütterlichen Tonfall an und klang zur gleichen Zeit vorwurfsvoll und besorgt.
»Alles«, sagte Challis nüchtern, »hat seinen Preis. Das wusste ich vorher. Aufgehalten hat es mich allerdings nicht, oder? Nein, doch mich nicht!« Voll Bitterkeit ließ er seine Stimme ersterben. Er schnaubte, um den Kloß in seinem Hals loszuwerden.
Mit überraschender Zärtlichkeit sagte die Schwester: »Wissen Sie, manchmal ist es die Sache nicht wert, den Preis dafür zu bezahlen. Haben Sie sich das schon einmal überlegt?«
»Das habe ich, Agnes, das habe ich wirklich. Sechs Monate lang habe ich mir das Tag und Nacht überlegt. Sogar noch länger, wenn ich ganz ehrlich sein soll. Eigentlich seit dem ersten Jahr meiner Ehe mit Linda. Was sagen Sie dazu? Nach einer Weile habe ich nichts anderes getan, als zu überlegen. Nicht einmal schlafen konnte ich.«
»Und hat sich das jetzt gebessert?«
Darauf wusste Challis keine Antwort.
Von der Straße klang das Geräusch von Hupen herein, auf das eine Sirene folgte. Ein roter Lichtstreifen wischte über die nassen Scheiben.
»Also«, sagte Agnes schließlich und massierte mit ihren starken Daumen tief in seine Nackenmuskeln, »ich meine, es wäre Zeit, dass Sie heimgehen. Das ist jetzt nicht persönlich gemeint, aber ich glaube, wir können ein paar Stunden auch ohne Sie auskommen.«
»Heim?«, sagte Challis bitter. »Welches Heim?, Ich weiß, ich weiß, wie man sich bettet, so liegt man. War es das nicht, was Sie gerade sagen wollten?«
»Nun, wie hat doch der Herr damals zu Pilatus gesagt: Das waren deine Worte, nicht meine.«
»Zumindest habe ich ein Bett. Selbst wenn es nur eine Matratze auf dem Boden ist.«
Die Schwester ließ ihre Hände von seinem Hals herabsinken und schüttelte hinter seinem Rücken ihren Kopf. »Na, na, nur kein Selbstmitleid!«
»Sonst hat ja niemand Mitleid mit mir«, fuhr er sie an.
Er machte wieder ein versöhnlicheres Gesicht und drehte sich zu ihr um. Seine Wirbelsäule krachte dabei wie zerbrechende Salzstangen.
»Mensch, Aggie, Sie sind die einzige, mit der ich mich unterhalten kann. So, ich weine also wieder in mein Bier? Warum zum Teufel auch nicht? Das frage ich Sie ganz im Ernst.« Er versuchte ein Lächeln. Es kam tapfer, aber schief heraus. »Agnes, sagen Sie mal, haben Sie nicht irgendwo ein schönes kaltes Bier für mich versteckt? Das wollten Sie mir doch gerade sagen, nicht? Ich weiß es genau. Ich habe einen Geschmack im Mund wie eine Bettpfanne.«
Die Schwester versuchte zwar ihr Bestes, es zu unterdrücken, dennoch blitzten ihre Augen. »Machen Sie, dass Sie hier rauskommen, Daniel Challis. Und zwar sofort!«
»Wollen Sie sich heute Abend mit mir besaufen, Agnes?«
»Ich dachte, heute Abend besuchen Sie Ihre hübschen Kinder.«
Er ballte eine Faust und schlug sich damit an die Stirn. »Herrgott nochmal, Sie haben Recht.« Er seufzte heiser. »Das bedeutet, dass ich noch etwas für sie einkaufen muss. Noch ein Friedensangebot. Das hört einfach nie auf. Als ich noch bei ihnen gewohnt habe, habe ich nie so viel Geld für sie ausgegeben.«
»Sie wollen nicht Ihr Geld«, sagte sie vorwurfsvoll. »Sie wollen Sie.«
»Bitte verschonen Sie mich.« Er zog seinen Ärmel zurück und sah auf die Uhr.
»Sie wollen ihren Vater, wissen Sie das nicht? Das ist alles. Sie...«
Er stand abrupt auf. »Es geht jetzt nicht mehr darum, was sie wollen oder was sie nicht wollen.« Er knöpfte seinen weißen Kittel auf und ging auf die Tür zu. »Ihre Mutter ist jetzt die Vermittlerin. Sie ist schlimmer als ihr Rechtsanwalt, der verdammte Zuhälter. Die beiden werden nicht zufrieden sein, bis ich meine Körperteile verkauft habe, damit es ihnen gutgeht. Und wissen Sie was? Selbst dann werden sie noch nicht genug haben und glauben, ich habe irgendwo noch etwas versteckt.« Er stand nun im Gang. »Bis Morgen früh, Agnes. Sie wissen ja, wo Sie mich finden können, falls sich ein Notfall ergibt.«
»Im Haus, Dan?«, fragte sie hoffnungsvoll. »Die Nummer weiß ich auswendig. Ich könnte wetten, Linda freut sich so, Sie wiederzusehen, dass...«
»Im Apartment, Agnes, im Apartment. Ich wohne nicht mehr in dem Haus. Tun Sie mir den Gefallen und denken Sie daran.«
»Aber es ist doch trotzdem noch Ihr Haus. Ich bin sicher, wenn Sie dort wohnen wollten, dann...«
»Ich bin auch sicher«, unterbrach er sie. »Ich bin sicher, verstehen Sie? Es ist ja auch egal. Benutzen Sie den Piepser, das ist einfacher.«
Sie sah ihm nach, als er fortging.
»Der arme Mann«, flüsterte sie traurig. »Der arme, dumme Mann. Sie sind doch alle gleich. Sie lernen es nie.« Der Regen lief wie Tränen an den Fenstern herunter und warf wellige Schatten auf ihr Gesicht. »Und wenn sie's endlich kapiert haben, ist es zu spät.«
Sie schloss ihre Augen und hob ihr Gesicht in dem leeren Raum zur Decke hoch.
»Er ist ein guter Mann, Jesus«, sagte sie. »Nimm ihm die Schuppen von den Augen und lass ihn sehen und fülle sein Herz mit Deinem Wort, damit er