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DAS UNHEIMLICHE HAUS: Der Krimi-Klassiker!
DAS UNHEIMLICHE HAUS: Der Krimi-Klassiker!
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eBook163 Seiten2 Stunden

DAS UNHEIMLICHE HAUS: Der Krimi-Klassiker!

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Über dieses E-Book

Die Leiche ist eindeutig weiblichen Geschlechts. Das scharlachrote Trikot betont die schmale Taille und die langen, eleganten Beine. Ein Mann wie Al Wheeler kann da natürlich nicht widerstehen: Er berührt einen Knöchel, und die Leiche erwacht zum Leben - und zwar mit einem durchdringenden Schrei...

 

Der Roman Das unheimliche Haus von Carter Brown (eigentlich Allan Geoffrey Yates; * 1. August 1923 in London; † 5. Mai 1985 in Sydney) erschien erstmals im Jahr 1962; eine deutsche Erstveröffentlichung folgte 1964.

Der Apex-Verlag veröffentlicht Das unheimliche Haus in seiner Reihe APEX NOIR, in welcher Klassiker des Hard-boiled- und Noir-Krimis als durchgesehene Neuausgaben wiederveröffentlicht werden.

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum19. Nov. 2021
ISBN9783755400196
DAS UNHEIMLICHE HAUS: Der Krimi-Klassiker!

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    Buchvorschau

    DAS UNHEIMLICHE HAUS - Carter Brown

    Das Buch

    Die Leiche ist eindeutig weiblichen Geschlechts. Das scharlachrote Trikot betont die schmale Taille und die langen, eleganten Beine. Ein Mann wie Al Wheeler kann da natürlich nicht widerstehen: Er berührt einen Knöchel, und die Leiche erwacht zum Leben - und zwar mit einem durchdringenden Schrei...

    Der Roman Das unheimliche Haus von Carter Brown (eigentlich Allan Geoffrey Yates; * 1. August 1923 in London; † 5. Mai 1985 in Sydney) erschien erstmals im Jahr 1962; eine deutsche Erstveröffentlichung folgte 1964.

    Der Apex-Verlag veröffentlicht Das unheimliche Haus in seiner Reihe APEX NOIR, in welcher Klassiker des Hard-boiled- und Noir-Krimis als durchgesehene Neuausgaben wiederveröffentlicht werden.

    DAS UNHEIMLICHE HAUS

    Erstes Kapitel

    Wir standen unter dem Vordach und spähten zweifelnd durch die weitgeöffnete Eingangstür in den düster beleuchteten Vorflur, der aussah, als erstredete er sich bis in alle Ewigkeit nach hinten. Von der Sekunde an, da ich den Motor des Austin Healey abgestellt hatte, war die Stille sozusagen immer lauter und lauter geworden, und ich hatte das Gefühl, als finge sie jetzt gleich laut zu schreien an.

    »Lieutenant«, krächzte Sergeant Polniks raue Stimme in mein Ohr, »glauben Sie, dass da einfach niemand zu Hause ist?«

    »Niemand Lebendiges, meinen Sie wohl?«, fragte ich düster.

    »Vielleicht war dieser Anruf beim Sheriff, bei dem ein Mord gemeldet wurde, nur ein schlechter Witz, was?«, fragte er ohne jede wirkliche Hoffnung in der Stimme.

    Ich drückte wieder mit dem Daumen auf den Klingelknopf und lauschte zum fünftenmal auf das schrille Gebimmel, dessen Echo wie irre an den Wänden abzuprallen schien. Die Tür war bei unserem Eintreffen weit offen gewesen, und das trug in keiner Weise zu meiner Beruhigung bei.

    »Warum gehen wir nicht einfach hinein und sehen nach, was los ist?«, sagte ich mit allzu forscher Stimme.

    »Klar, Lieutenant, warum nicht?«, murmelte Polnik, ohne einen Zentimeter von dem Fleck zu weichen, an dem er offensichtlich angefroren schien.

    Ich zündete mir sorgfältig eine Zigarette an und wog die Situation ab, wobei ich überlegte, dass es sich bei dem, was mir da eiskalt über den Rücken lief, nicht um die eisigen Finger eines bösartigen Gespenstes handelte, sondern um ein durch die Ungewöhnlichkeit der Umstände ausgelöstes Empfinden.

    Eine anonyme, aber gepflegte weibliche Stimme hatte im Büro des Sheriffs angerufen und, nachdem sie uns die Adresse angegeben hatte, gesagt: »Wir haben eine ziemlich widerwärtig aussehende, verhältnismäßig frisch ermordete Leiche hier liegen. Würden Sie sie bitte umgehend entfernen?« Und dann wurde eingehängt.

    Und dann war da das Haus selbst - es sah aus wie eine Hinterlassenschaft aus dem Ateliergelände, auf dem Sunset Boulevard gedreht worden war - mit seinem hinreißenden Geruch nach Verfall, der einen sofort daran erinnerte, dass erst ein paar Minuten seit Mitternacht verstrichen waren. »Die Geisterstunde, wenn sich die Gräber öffnen« und lauter solcher haarsträubender Quatsch. Alles in allem fand ich, dass meine Nackenhaare jeden Grund hatten, sich so zu sträuben; was sie bereits taten.

    »Ich werde auf Sie warten, Lieutenant«, sagte Polnik beglückt. »Und ich werde dafür sorgen, dass niemand das Haus betritt, während Sie drin sind.«

    »Zum Teufel!«, knurrte ich ihn an. »Sie werden dafür sorgen, dass ich genügend Platz habe, um wieder aus dem Ding herauszukommen.«

    »Ja, Sir, Lieutenant Wheeler.« Er entblößte die Zähne zu einer grässlichen Grimasse, womit er am nächsten an das herankam, was man als Lächeln zu bezeichnen pflegt.

    »Wenn Sie drinnen im Haus irgendwelche Scherereien bekommen, Lieutenant«, versicherte er mir, »brauchen Sie nur zu rufen.«

    »So dass Sie gleich zum Wagen stürzen können?«, brummte ich. »Wir gehen in das Haus hinein, Sergeant. Das ist ein Befehl.«

    »Wie Sie meinen, Lieutenant«, murmelte er trübselig.

    Also gingen wir in das Haus. Meine Rechte umklammerte fest Polniks Ellbogen und schob ihn weiter wie einen zaudernden Dinosaurier.

    Der trübe erhellte Flur gewann nicht bei näherer Bekanntschaft. Er verlief anscheinend in gerader Linie vom vorderen zum hinteren Teil des Hauses, und zu beiden Seiten lagen ungezählte Türen. Ein riesiger Kronleuchter hing unsicher von der rissigen Decke über uns herab. Etwa fünfzig Prozent seiner Birnen waren bereits ausgebrannt, und der Rest gab ein scheußliches blaues Licht von sich, das sich ausgezeichnet als Beleuchtung für eine mittelalterliche Folterkammer geeignet hätte.

    Der Sergeant deutete auf die zweite Tür Knies. »Sieht so aus, als ob dort jemand drin wäre, Lieutenant«, bemerkte er scharfsinnig. »Warum würden sie sonst Licht anlassen?«

    »Warum sehen Sie nicht nach?« schlug ich vor.

    »Phh, Lieutenant!« Die urweltlichen Züge seines Gesichts zogen sich zu einer entnervenden Ähnlichkeit mit einer Sumpflandschaft aus Louisiana zusammen. »Warum sehen wir nicht beide nach?«

    Ein Vorhang aus Perlenschnüren hing über der Tür und klingelte leise, als ich mich, noch immer Polniks Ellbogen fest in der Hand, durchschob. Wir traten in ein Wohnzimmer und fühlten uns gleichzeitig um dreißig Jahre zurückversetzt. Die Einrichtung war überwältigend geschmacklos, alles war überladen und mit grellbuntem Chintz überzogen. Als erstes fiel eine riesige, völlig aus angelaufenem Chrom bestehende Bar ins Auge, hinter der ein massiver, gelbschimmernder Spiegel angebracht war.

    »Du heiliger Strohsack«, sagte ich ebenso verblüfft wie ungläubig. »Wenn das meine Frau sähe.«

    »Direkt wie in der Prohibition, Lieutenant, nicht?«, sagte Polnik und betrachtete mich dann misstrauisch. »Sie haben mir noch nie erzählt, dass Sie verheiratet sind, Lieutenant.«

    »Ich rede nicht gern darüber«, sagte ich mit bittersüßer Stimme. »Wir fuhren nach Alaska auf die Hochzeitsreise, und sie starb plötzlich am vierten Tag.«

    »Das ist wirklich scheußlich, Lieutenant«, sagte Polnik mitfühlend. »Sie hatte wohl irgendein Leiden, wie?«

    »Hitzschlag«, murmelte ich.

    Seine Augen quollen hervor. »In Alaska?«

    »Ich habe es ihr ja gesagt, ich habe die ganze Zeit über auf sie eingeredet, aber sie wollte nicht hören.« Ich schüttelte betrübt den Kopf. »Nerzpyjamas sind ausschließlich was für Mädchen, die allein schlafen, habe ich ihr gesagt, aber nein! Sie wollte einfach nicht hören.«

    Der Sergeant wich mit seinen hervorquellenden Augen vor mir zurück, bis sich seine Ferse in einer Faser des von einem kurzsichtigen Menschenfeind gewebten Teppichs verfing und er plötzlich mit einem verblüfften Aufschrei hinter einer riesenhaften Couch verschwand. Ich wartete geduldig, und nach etwa fünf Sekunden tauchte sein Kopf hinter der Couch auf, und irgendwie hatte ich den Eindruck, als ob seine Augen noch schlimmer hervorquellen würden.

    »Lieutenant«, krächzte er, »ich hab! ihn!«

    »Den Hitzschlag?«, fragte ich.

    »Er liegt hier auf dem Boden«, brachte er mühsam heraus. »Den Kadaver, meine ich.«

    Ich ging hinter die Couch, während Polnik hochkrabbelte, und stellte fest, dass es sich nicht um einen Witz gehandelt hatte. Die Leiche lag, das Gesicht nach unten, auf dem Teppich, und offensichtlich war sie weiblichen Geschlechts. Langes samtschwarzes Haar lag wie ein Tuch über ihren Schultern, und ein hautenges scharlachrotes Trikot betonte die Schmalheit ihrer Taille und die stolze Rundung ihrer Hüften. Ihre eleganten Beine waren auf groteske Weise völlig im rechten Winkel gespreizt, so dass sie förmlich ein T bildeten.

    »Himmel!«, sagte Polnik mit tiefer Empfindung. »Was für ein Jammer um das Frauenzimmer. Der Kerl muss doch verrückt gewesen sein, der ihr beide Beine gebrochen hat, Lieutenant. Was?«

    »Sind sie überhaupt gebrochen?«, fragte ich zweifelnd.

    Er beugte sich nieder, ergriff den nächstliegenden Knöchel und prallte dann zurück. »He!« Seine Stimme war reines Falsett. »Er hat sich bewegt, Lieutenant, direkt in meiner Hand!«

    Der Knöchel bewegte sich weiter und der Rest des Beines mit ihm. Es beschrieb einen anmutigen Bogen um neunzig Grad, bis er in einer Linie mit dem Rumpf lag. Gleich darauf gesellte sich das andere Bein zu ihm, dann rollte die Leiche auf den Rücken und zwei glitzernde, schlehenfarbene Augen betrachteten uns abweisend.

    »Es kommt noch soweit, dass man nicht mal hier in Ruhe trainieren kann, ohne dass man durch ein paar sabbernde Lüstlinge gestört wird«, bemerkte die Verstorbene verächtlich mit angenehm heiserer Stimme.

    »He!« Polniks Stimme sank wieder um drei Oktaven tiefer. »Sie ist gar nicht tot, Lieutenant.«

    Die dunkelhaarige Nicht-Leiche setzte sich langsam auf, und das straff anliegende Trikot ließ keinen Zweifel darüber, dass die stolze Rundung ihres Busens in keiner Weise der Rundung, auf der sie im Augenblick saß, nachstand.

    »Wer zum Kuckuck sind Sie eigentlich?«, fragte sie ohne wirkliches Interesse.

    »Ich bin Lieutenant Wheeler vom Büro des Sheriffs«, sagte ich. »Und das hier ist Sergeant Polnik. Und wer sind Sie?«

    »Celeste Campbell«, sagte sie mit klingender Stimme und schloss erwartungsvoll die Augen.

    Ich starrte verständnislos den Sergeant an, und er starrte verständnislos - wie sollte er auch sonst starren - zu mir zurück. Nachdem etwa zehn lange Sekunden verstrichen waren, öffnete Celeste Campbell wieder ihre Schlehenaugen und starrte mich mordlustig an.

    »Haben Sie noch nie von Celeste Campbell gehört?« Sie zuckte ausdrucksvoll die Schultern. »Na ja, Zivilisten!«

    »Ah«, sagte ich lebhaft. »Kabarett?«

    Sie beugte sich kurz vor, ergriff mit einer Hand ihren rechten Knöchel, hob ihn mit Leichtigkeit über ihren Kopf, legte die Fußsohle ins Genick - und ließ sie dort.

    »Ich bin so ungefähr die bedeutendste Kontorsionistin in der Branche«, sagte sie gelassen.

    »Ein weiblicher Schlangenmensch?« warf Polnik ein.

    Sie blinzelte ihm bedächtig zu und warf mir dann einen verwunderten Blick zu. »Sind Sie ganz sicher, dass Sie kein Bauchredner sind?«

    »Machen Sie keine Witze«, krächzte Polnik vergnügt. »Wenn der Lieutenant ein Bauchredner wäre, so wäre ich ein...« Das Grinsen verschwand langsam aus seinem Gesicht.

    »Jemand hat einen Mord gemeldet«, sagte ich mit schwacher Stimme. »Und um Himmels willen stellen Sie das Bein wieder dorthin, wohin es gehört, bevor es abbricht.«

    Voller Entgegenkommen hob sie den Knöchel wieder über den Kopf und gestattete ihren Beinen, eine normale Position einzunehmen. »Pop wartet in der Garage auf Sie, Lieutenant.« Sie gähnte sachte. »Er und die Leiche.«

    »Wenn Ihr alter Herr so was Ähnliches wie Sie ist«, brummte Polnik, »dann hat er höchstwahrscheinlich den Kadaver zu einem Schifferknoten geknüpft, während er auf uns gewartet hat - und vielleicht hat er ihn auf sein Gebiss gesetzt?«

    »Pop Livvy ist nicht mein Vater«, sagte sie in eisigem Ton. »Ihm gehört bloß das Bums hier.«

    »Es war eine Frau, die angerufen hat«, sagte ich.

    »Ein Mädchen«, verbesserte sie mich. »Pop bat mich, anzurufen, weil ihn Telefone doch so nervös machen.«

    »Aber Leichen stören ihn nicht?«, krächzte Polnik.

    Celeste stellte sich auf die Zehenspitzen und beugte sich mühelos von der Taille an nach hinten.

    »Die Garage liegt Hinter dem Haus«, sagte sie, während sich ihr Gesicht zwischen ihren Knien zu mir emporhob.

    »Ich wollte, Sie unterließen das«, sagte ich. »Ich werde ganz seekrank davon.«

    »Man muss doch in Form bleiben«, fuhr sie mich an.

    »Dann allerdings«, gab ich zu und sah Polnik an. »Ich glaube, wir werfen besser mal einen Blick in die Garage.«

    »Jawohl, Lieutenant.« Er unternahm eine sichtliche

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