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eBook74 Seiten41 Minuten

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Über dieses E-Book

Anna ist vier und auf dem Stand einer Zweijährigen, als sie völlig verwahrlost zu ihrer Oma kommt. Es sollten nur ein paar Tage werden, am Ende sind es mehrere Jahre, in denen Anna bei ihrer Oma lebt. Im ersten Teil dieser wahren Begebenheit erzählt die Autorin von Annas Ängsten, von Annas Schmerz, dass die Mutter sie nicht lieb hat, von den gemeinsamen kleinen Freuden und schier unüberwindbaren Kämpfen im Alltag, von der Liebe zum Vater, den Anna regelmäßig besucht, bis eines Tages das Unvorstellbare passiert.

 »Papa hat mein Popo wehgetan.«

 »Dann spring doch!«,

 schreit Anja ins Telefon, als ihr Sohn nach seinem Geständnis, seine fünfjährige Tochter Anna missbraucht zu haben, droht, sich zu töten.

Was fühlt eine Mutter, wenn sie erfährt, dass ihr Sohn Täter ist? Hat sie als Mutter versagt?

Anja Hubel droht an der Tat ihres Sohnes zu zerbrechen. Auch sie ist Opfer. Mutig beschreibt die Autorin, wie sie die dunkelste Zeit in ihrem Leben überstanden hat.

 

Christine Hochberger

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum30. Mai 2018
ISBN9783739646916
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    Buchvorschau

    Dann spring doch! - Anja Hubel

    Vorwort

    Namen und Orte sind zum Schutz aller Beteiligten geändert.

     Alle Täter haben eine Mutter. Die Mütter können ebenso traumatisiert sein wie die Opfer.

    Es fällt mir schwer, zu glauben, dass mein Sohn seiner Tochter DAS angetan hat. Ich frage mich, was ich in der Erziehung verkehrt gemacht habe.

    In Teil 1 werden die Gefühle von Anna, dem Opfer, dargestellt.

    Teil 2 schildert meine Gefühle als Mutter, in gewisser Weise ebenfalls Opfer, gegenüber meinem Sohn, dem Täter.

    Die Ausdrucksweise – Schreibstil – ist so gewollt und hat einen Sinn. Wenn Sie das Buch lesen, werden Sie verstehen.

    Anna war verwahrlost. Allein das ist schon schlimm für ein Kind. Dann die Trennung von der Mutter. Hinzu kommt der spätere Missbrauch vom eigenen Vater.

    Leider ist Anna kein Einzelfall. Die Dunkelziffer verwahrloster, misshandelter und/oder missbrauchter Kinder ist hoch.

    Ich bin eine Tätermutter.

    Keine Täterin.

    Ich verstehe, wenn sich Tätermütter nicht zu Wort melden.

    Aus Scham.

    Aus Angst, versagt zu haben.

    Teil 1 Anna und Oma

    Teil 1

    Anna und Oma

    Kullertränen

    Dicke Kullertränchen rannen über Annas Gesicht. Anna stülpte ihre Unterlippe vor und schaute mit großen traurigen Augen.

    Ganz lieb und vorsichtig nahm die Oma Anna auf den Schoß. Anna kuschelte sich ganz eng an sie.

    Auch der Oma kullerten dicke Tränen übers Gesicht. So weinten beide eine Weile stumm und eng aneinandergekuschelt.

    »Oma, warum weinst du? «, flüsterte Anna.

    »Weil ich deinen Schmerz fühle, mein Kind. «

    »Meinen Herzschmerz?«

    »Ja.«

    »Oma, darf ich nie mehr zu meiner Mama? «

    »Doch, natürlich. Wenn du willst, rufe ich deine Mama an, und dann kannst du sie am Wochenende besuchen. «

    »Aber Mama will mich nicht behalten. «

    Oma seufzte schwer. Wie sollte sie Anna erklären, warum sie nicht mehr bei ihrer Mama wohnen kann.

    »Weißt du Anna, deine Mama hat dich sehr lieb. Und weil sie dich so lieb hat, sich aber nicht so gut um dich kümmern kann, hat sie mich gefragt, ob ich mich um dich kümmern kann. Weil ich dich ganz doll lieb habe, hab ich – Ja – gesagt. «

    Anna kuschelte sich noch enger an sie, seufzte ein paarmal schwer und schlief ein.

    Während Anna schlief, kamen Oma viele Gedanken.

    Annas Mama war nicht immer gut zu Anna.

    Oft hatte Anna nichts zu essen bekommen. Mal einen Joghurt oder eine Milchschnitte. Wenn sie Glück hatte, kochte die Mama Nudel. Dazu gab es Ketchup.

    Wenn Annas Mama nicht kochte, ging Anna auf Essenssuche.

    Aß vergammelte Nudeln. Oder altes hartes Brot. Oder trank die sauren Milchreste aus den Nuckelflaschen ihrer Geschwister.

    Und wenn sie ganz viel Hunger hatte, trank sie ganz viel Wasser aus dem Wasserhahn. Davon bekam Anna einen dicken, runden Bauch.

    Anna hatte oft Bauchschmerzen.

    Und Hunger.

    Und einen wunden Popo. Weil Anna nur einmal am Tag eine neue Windel bekam.

    Anna roch auch nicht so gut, als sie noch bei Mama wohnte. Selten wurde Anna gebadet. Ihre Sachen waren schmutzig und kaputt.

    Die Badewanne konnte nicht benutzt werden, weil sie bis obenhin voll war, mit alten vollen Windeln.

    Aber trotzdem hatte Anna ihre Mama lieb. Und jetzt hatte Anna Heimweh.

    Ein kleines Herz mit ganz großem Schmerz.

    Anna und Oma

    Anna wohnt seit einiger Zeit bei Oma.

    Die Eltern waren nicht nett zu Anna. Besonders der Vater.

    Anna hat seitdem Albträume.

    Oma versucht, Anna zu helfen, damit sie glücklich ist. Sie freut sich, wenn Anna lacht und einen schönen Tag hatte.

    Anna fühlt sich bei Oma wohl und macht ihr hin und wieder eine ganz besondere Freude. Und manchmal macht die Oma Anna eine Freude.

    Oma freut sich, wenn Anna sich freut, und Anna freut sich, wenn die Oma sich freut. Auch wenn nicht immer alles Freude ist. Besonders dann wenn Anna

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