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Missbraucht, behandelt, beschnitten: Über Gewalt an der Seele
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Missbraucht, behandelt, beschnitten: Über Gewalt an der Seele
eBook189 Seiten2 Stunden

Missbraucht, behandelt, beschnitten: Über Gewalt an der Seele

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Über dieses E-Book

Dieser kleine Abriss ist allen geopferten Menschen gewidmet, die sich nach normaler Liebe und normalem Glück sehnen, sei es auf homo oder auf hetero, Kranken, Behinderten, den Armen, beschnittenen und unterdrückten Frauen...

Es geht nicht euch allein mit eurem Schicksal so, denn es gibt alle Arten von Missbrauch, es gibt Krankheit, es gibt die Psychiatrie, Ort institutionalisierter Gewalt, und es gibt das Vereintsein mit Ungeliebten, Einsamkeit und Sehnsucht. Meist in Armut.

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum9. Juli 2019
ISBN9783743893962
Missbraucht, behandelt, beschnitten: Über Gewalt an der Seele

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    Buchvorschau

    Missbraucht, behandelt, beschnitten - Joan Eromie Smith

    Missbrauch

    Missbraucht, behandelt, beschnitten: Über Gewalt an der Seele

    Beschneidung

    Das folgende Gedicht empfinde ich nicht als schmutzig. Ich habe damals tiefe Liebe für diese Frau gefühlt und habe ihr einmal unter Verrücktheit und unter ekstatischen Liebesgefühlen dieses Gedicht gewidmet und vorgelegt. Es wiederspiegelt im Körperlichen nur die ganz naive, unschuldige, alles glaubende und hingebungsvolle Liebe der Verliebten, es bedeutet für mich Liebe, wie sie ideal ist:

    Ich liebe Dich, die ganze Prozedur

    Ich fühl zu viel für Dich.

    Sehn mich danach, in Deinen Schoß zu sinken,

    Um zu weinen oder zu lachen

    Oder Dich glücklich zu machen.

    Will die Wärme auf Deiner Haut spüren,

    Den feuchten Kuss

    Du bist mein Himmelreich, mein Hochgenuss,

    Will Dich enthüllen von Kopf bis Fuß,

    Will Dich erobern in Deinem Schoß.

    All Deine zarten Lippen teilen

    Und in dem wärmsten Kuss verweilen.

    Nun aber, Liebste, bist Du mein,

    Sehr bald schon wirst Du glücklich sein.

    Stehst da, gesträubt und nackt und bloß

    Mit Tränen in den Augen,

    Was ist in Dir die Sehnsucht groß,

    Ein jedes Haar auf Deiner Haut erschauert.

    Kommst unter meinem Kuss zum liegen,

    Umarmst mich, sehnsüchtig gespreizt,

    Willst Dich in der Liebkosung wiegen

    Und machst Dich still für mich bereit.

    Lässt mich an Deinen Nippeln saugen,

    Schließt, eng umschlungen, Deine Augen.

    Genießt den harten, festen Kniff,

    Und liegst so willig unter meinem Griff.

    Still schreiend, öffnest Du den Mund,

    Wirst vor Verlangen schon ganz wund,

    Wie schön und wild die roten Flecken

    Auf Deiner Brust Dich jetzt bedecken,

    Denn Du bist reif, willst immer mehr,

    Du duftest, und Du atmest schwer.

    Um Deinen Nabel ziehe ich jetzt Kreise

    Mit meiner Zungenspitze.

    Werd zärtlich an Dir abwärts gleiten

    Bis auf den Hügel vor dem Schlitze,

    Der nackt und rosig vor mir liegt,

    Sich warm, gerundet an mich schmiegt.

    Liebkose Deine zarte Haut

    Und öffne Dich mit meinen Fingern,

    Du hast Dich mir ganz anvertraut,

    Lässt mich ins Innerste eindringen.

    Ich pack Dich an mit heißer Hand,

    Die Dich erforscht in sanften Schüben.

    Du bist sehr nass und angespannt,

    Willst, dass ich ´s immer tiefer in Dich schiebe.

    Derweil will alles in Dir wimmern,

    Die Sicht vor Augen Dir verschwimmen.

    Dein schwacher Leib kraftlos erzittert,

    Ich habe Deinen süßen Duft gewittert …

    Drück Deine Knie auseinander,

    Beginn, Dich untenrum zu küssen,

    Will zwischen Deine Schenkel wandern

    Und Dir die Liebe noch versüßen.

    Noch hast Du Angst, Dich so zu spreizen,

    Mich tausendfach mehr aufzureizen.

    Willst Deine Blöße noch verbergen,

    Ganz schamhaft, unbeholfen kauern -

    Wenn ich Dich unten küssen werde,

    Wird ´s angenehm sein, lange dauern.

    Ich will Dir nahe sein, Dich schmecken,

    Dich in der ganzen Offenheit entdecken

    Dich bis zum süßen Zucken lecken,

    (Was für ein süßes Zuckerlecken!)

    In Deinem Fleische Kreise ziehen,

    Das prangt so saftig und so schön,

    Das rot, geschwollen vor mir liegt

    Und Du Dich mir entgegen biegst,

    Bis Du in Freudentränen

    Und heißen, nassen Strömen

    Dich ungewollt ergießen magst

    Und sträubend doch genießen magst,

    Was für Dich ist bei mir gedacht,

    Ein jedes, was Dir Freude macht.

    Nun ruhst Du glücklich in den Kissen,

    Lässt Dich entspannt und leise küssen,

    Liegst vor mir, weit und still und stumm.

    Ein Lächeln umspielt Deinen Mund.

    Die Äuglein sind geschlossen,

    Die Röte ins Gesicht geschossen.

    Du hast die Spielereien genossen.

    Sinkst voll Vertrauen in meinen Arm,

    Hier ist es schön, ich halt Dich warm.

    Ruta 155 gewidmet

    Ein anderes Gedicht, viele trübe Jahre später geschrieben, bedient den Masochismus als einzigen Reiz des Aktes und greift das Motiv der Beschneidung auf. Es hatte (in bereits chemisch kastriertem Zustand durch ein Medikament) einen Geschlechtsakt gegeben. Sicherlich keinen brutalen, doch lieblosen und als brutal empfundenen oder gedeuteten Akt:

    Clignotant/Mein kleiner Blinker

    Sei gegrüßt, du Gast in meinem Leben,

    Sei gegrüßt, freier Vogel, freier als ich,

    Doch ähnlich niedergetreten in deinem Leben und zermalmt von diesem Ding...

    Wenn Animus Anima wäre und Wille und Gefühl sich immer deckten,

    Wäre die Welt nicht dieses Schlachtfeld aus geschundenem Leib und Geist

    Und dass die Mode uns befiehlt, in dieser Sache zu funktionieren.

    Mit weit aufgerissenen Augen im Erschrecken und Erschaudern

    Trifft dein Vorsatz auf mich

    Und deine jahrelange Sklavin genügt dir wieder.

    Eine Frau in Ketten bin ich und die Beschneidung hat mich geprägt.

    Ich winselte Mutter und Ärzte an:

    Nein, hört auf, an diesem Ding zwischen meinen Beinen zu schnippeln!

    (Freilich ein Störfaktor im Kopf)

    Unnahbar und streng beharrte der mir abgeneigte Arzt,

    Die ungeküsste Mutter war verständnislos und rigoros:

    Du wirst alle Freuden entbehren, an dir selbstverloren herum zu spielen.

    Entsetzliche Alpträume, halb Sex, halb Folter, halb Horrorfilm,

    Ein überdrehter, überdehnter und nie befreiter Sex

    Bestimmen mich Tag und Nacht...

    … Unterwerfung, Demütigung, Gefügigmachung und Kaltmachung,

    Die Lehre zum Gehorsam, zum Dienst, zur Tugend...

    Wie ich nur Tugend lebte in Entbehrung der Erlösung.

    Ich spüre bei dir erlöste Sklaverei, wonnigen Schmerz und Demut mit Leichtigkeit.

    In dem Moment, wo du in mir bist und ich in dir,

    Setzt mich dieses kleine Etwas von dir in Flammen,

    Bereitet mir Qual und Lust, die ich nur noch eine halbe Frau in dieser Gegend bin.

    Wenn du mir beiwohnst, wasche ich meinen Schoß für dich rein,

    Als ginge ich zu einem Arzt,

    In Ehrfurcht, dir einen unberührten und sterilen Leib zu schenken.

    Vollkommene Hingabe durch unsere Vergeistigung,

    Dein Opfer, mir dein Ohr zu leihen, und meine unter Tränen erstickte Frage:

    Liebst du mich?

    Du liebst nicht mich, du b i s t Liebe für alles, was dich umgibt.

    Dennoch sind wir schicksalhaft verbunden durch Ketten und Schneiden,

    Durch die Wunde in uns.

    Ich gehöre ganz dir, deiner sanften Macht ergeben. Ich weiß, dass du vielen gehörst,

    Aber du wirst immerfort bei mir einkehren – und ich werde für dich rein sein.

    Wie konnte es dazu kommen?

    Ich habe meinen ersten Knacks im Kindergarten in der DDR weggetragen. Ich war ein sehr lebhaftes, neugieriges und aufdringliches Baby gewesen. Die Erzieherinnen traumatisierten mich mit Zurückweisung und fortan war ich in Kindergarten und Schule immer ein verstörter Einzelgänger.

    Besonders schlimm war die Pubertät, nachdem ich mir aus Unsicherheit das Spielen abgewöhnt hatte. Mein erster Liebeskummer mit 13 ballerte mich weg. Als Anwärter auf Depressionen und Schizophrenie starrte ich drei Jahre meiner Jugend nur gegen die Wände.

    Mit 17 Suizid, mit 19 Einweisung in die Psychiatrie auf paranoide Schizophrenie, mit der ich jedoch die spontane Seite in mir wieder befreien konnte.

    Zu erwähnen wäre mein Vater: er neigte zu seelischer und teils körperlicher Gewalt, war gefährlich, jähzornig und brutal.

    Meine Mutter meinte, mein Vater hätte sie ganzheitlich gemacht, ihr beigebracht sich zu wehren. Auch wenn sie ihn offiziell nicht mochte, waren die beiden ein eingespieltes Team, mich fertig zu machen und in den Wahnsinn zu treiben:

    Arme Frau

    Mein Mann hat mich geschlagen und meine Tochter ist schizophren,

    Was bin ich für eine arme Frau!

    Mein Mann hat auch meine Tochter geschlagen...

    Jetzt ist sie schizophren.

    Was bin ich für eine arme Frau!

    Mein Mann und ich haben uns so gut vertragen!

    Nur meine Tochter ist schizophren.

    Was bin ich doch für eine arme Frau!

    Sicher habe ich meiner Mutter damit Unehre bereitet, aber die beiden waren ein eingeschworenes Ehepaar.

    Da saß ich schon drei Monate unter immer höher dosierten Medikamenten im Krankenhaus ein, aß so viel, dass ich mich fast umbrachte, - eben weil ich eine verschärfte Pubertätskrise in der Psychose hatte und mir nicht vorstellen konnte, von den beiden oder von irgendetwas Deutschem abzustammen, da wurde ich den ganzen Sommer beim Familien-Camping mit meinem Killer-Vater in einen Wohnwagen gesperrt, weil meine Mutter auf die Natur nicht verzichten wollte. So sollte ich dann meine Psychose ausheilen!

    Die Psychiatrie machte es sich einfach mit paranoider Schizophrenie als Diagnose, obwohl ich nie bei Tagesbewusstsein Halluzinationen hatte und der Verfolgungswahn eigentlich von selbst verschwand und nie wiederkehrte.

    Ein weiterer Faktor in der Welt meines Wahns war die Esoterik:

    Mama, Mama...

    Mama, Rechenaufgabe:

    Was kommt eigentlich dabei raus,

    Wenn man Skorpion-Frau und Zwillinge-Mann kreuzt? -

    Jungfrau, könnte aber auch Stier sein.

    Mama, warum hast Du Dich nicht schon viel früher von Papa scheiden lassen? -

    Du weißt doch, dass ich nicht arbeiten konnte,

    Und vorm Jagdschein habe ich mich menschlicherweise gedrückt. -

    Und warum mutest Du dann mir einen Jagdschein zu?

    Mama, ich will endlich wieder gesund werden!

    Sag mir doch, was ich falsch gemacht habe?--

    Du hast nicht nach Deinem Horoskop gelebt.

    So kannst Du gar nicht verstehen, wer Du bist.

    Mama, ich bin Zwillinge und Schotte.

    Was soll ich bloß meinem Psychiater sagen,

    Wenn es doch stimmt? -

    Sei Krebs-Aszendent und Steinbock.

    Mama, ich glaube, dass die Hellseherin damals Satanistin war. –

    Trotzdem hat sie Recht gehabt.

    Du weißt doch, was Du ihrer Meinung nach nicht hättest tun dürfen.

    Deine Schottlandreise und die Kirche haben Dich verrückt gemacht.

    Mama, hast Du schon einmal die Grundlagen biblischer Lehre gelesen? –

    Aber nur den Artikel über den Teufel. –

    Und wie findest Du das Buch? –

    Furchtbar! Die haben doch bloß ihren Satan im Kopf!

    Mama, warst Du wirklich schon mal in der Hölle? –

    Ja, damals während Deiner Krankheit hat der Teufel versucht, Dich zu kriegen.

    Das ganze Haus hat von Dämonen gespukt. –

    Mama, jetzt kann ich nicht mehr schlafen.

    Kind, ich merke schon, es geht Dir nicht gut.

    Entweder Du schluckst eine Pille mehr,

    Oder ich hole Frau Dr. S. –

    Aber ich tu doch keinem was, bitte!

    Hilfe, so helft mir doch! Mein Kind ist außer sich.

    Ich habe noch nie einen so gemeingefährlichen Psychopathen gesehen außer ihrem Vater.

    - Mama, nicht doch! -

    Mein Mann hat mich geschlagen, und meine Tochter ist schizophren, ich Unglückliche!

    Hallo, Mama, ich bin wieder raus und es geht mir besser. –

    Siehst Du, immer wenn ´s Dir schlecht geht, weißt Du, wo Du hingehörst. -

    Du weißt doch, dass ich Dich über alles liebe, Mama.

    Aber ich bin ganz sicher, dass ich nicht Deine Tochter bin.

    Ich glaube fast, meine Mutter hat mich nicht mehr geliebt als einen Hund. Sie hat es unverhohlen genossen, dass ich erwerbsunfähig bei ihr zu Hause saß und ihr auf ihre alten Tage Gesellschaft leistete. Mir ist heute klar, dass mich niemand auf dieser Welt liebt, also warum sollte meine Mutter mich geliebt haben, wenn nicht um der Annehmlichkeit fürs Herze, wegen der Abhängigkeit und wegen der eigenen Einsamkeit? Es geht nur um den Gebrauchswert von Menschen wie von Dingen.

    Und weil alle Menschen mich geopfert haben, deswegen glaube ich auch nicht an eine Mutter...

    Die Steinigung der Steine

    Wohin ich sehe, ist alles aus Stein,

    Kalte Herzen, Treppe und Asphalt, Wände,

    Die mich gefangen nehmen in meiner Einsamkeit.

    Telefon eingefroren, versteinert,

    Du rufst heute nicht an, wer weiß wie viele Wochen nicht,

    Alle haben mich vergessen, - oder aufgegeben? Willentlich?

    Steinerne Herzen und Urteile aus Felsen,

    Alles ist Schizophrenie, selten einer, der es nicht ist,

    Zielen eure Abgründe des Gespaltenirreseins auf mich?

    Ihr, denen ich die Unschuld geglaubt habe,

    Doch nichts als kranke Übeltäter seid ihr.

    Neid und Wut und ein Urteil aus Felsen,

    Wer wirft den ersten Stein?!

    So steinigt mich mit Wänden, Telefonen, mit Treppen und Straßen!

    Werft eure Herzen aus Stein auf mich!

    Erst die kleinen zum Gängeln und Nagen, -

    Wer wagt sich vor?

    Steinegewitter immer mächtiger, bis ich blute,

    Begrabt mich unter euren letzten Felsen,

    Aus euren Urteilen aus Felsen,

    Wie ihr mich gerichtet und verurteilt habt, hingerichtet.

    Wenn der Mensch sein Leben für den Hund gibt

    Ich beweise jeden Tag seit Anbeginn dieser grauenvollen Lithium-Therapie, dass ich mich für meine kastrierten Vierbeiner, eine Hündin und eine Katze, selbst sogar kastrieren lasse.

    Dazu kam es nach wiederholten Krankenhausaufenthalten unter Manien, einem Krankheitsbild, das meist erst ab dem 25. Lebensjahr auftritt und dem man nicht völlig mit Neuroleptika (für Schizophrenien) beikommen kann.

    Die erste Phasenprophylaxe mit Valproat hatte ich

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