Ab sofort Gewohnheiten ändern: Wie Sie enorme Selbstdisziplin entwickeln, Ihre guten Vorsätze nie wieder aufschieben und zu einem Leben voller Motivation und Lebensfreude finden (inkl. Workbook)
Von Ben Klarstein
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Über dieses E-Book
Dann kommt hier eine sensationelle Nachricht: Ja, die gibt es, und dieser Ratgeber zeigt Ihnen, wie sie funktioniert! Sie selbst haben die Fäden in der Hand und können mit den richtigen Tricks im Handumdrehen die Kontrolle über Ihr Verhalten zurückerobern.
Penible Ordnungssucht, übertriebener Konsum, das brachliegende Abo im Fitnessstudio oder die berüchtigte Snooze-Taste: Wohl jeder Mensch schleppt unerwünschte Gewohnheiten mit sich herum. Während manche harmlose Marotten sind, stehen andere jedoch irgendwann privaten oder beruflichen Zielen im Weg und spätestens dann sollten Sie aktiv werden. Zum Glück ist das alles andere als kompliziert, denn längst gibt es effiziente und konkrete Strategien, mit denen Sie sich Schritt für Schritt auf Erfolg programmieren können.
Von Blockadeanalyse über falsche Glaubenssätze bis hin zu Motivationstraining, mit dem Sie Berge versetzen – dank der praxiserprobten Expertenmethoden in diesem Buch streifen Sie lästige Gewohnheiten kinderleicht und in kürzester Zeit ab. Aktuelle Forschungserkenntnisse sorgen zudem dafür, dass Sie optimal von den Techniken profitieren und verhelfen Ihnen zu unerschütterlichem Willen und Disziplin.
Dieser einfühlsame Ratgeber befreit Sie aus der Zwangsjacke der Gewohnheiten und Routinen und zeigt Ihnen den Weg in ein Leben mit maximaler Selbstbestimmung und Freiheit. Die Bonusmaterialien ermöglichen Ihnen einen unkomplizierten Einstieg in den Kampf gegen die Gewohnheiten und sorgen dank detaillierter Anregungen und Übungen dafür, dass Sie ein ganz neues Level an Klarheit und Fokussiertheit erreichen.
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Buchvorschau
Ab sofort Gewohnheiten ändern - Ben Klarstein
Vorwort
S
ind Sie ein Gewohnheitstier? Haben Sie womöglich sogar einen richtig großen inneren Schweinehund? Gewohnheiten sind etwas ganz Normales, sie prägen unseren Alltag. Manche sind sinnvoll, viele sind lästig und einige sind sehr schädlich.
Es können kleine, nervige Dinge sein, wie zum Beispiel, dass Sie dreimal in die Wohnung zurückgehen, um zu sehen, ob Sie wirklich das Licht ausgeschaltet haben, oder dass Sie ewig brauchen, um sich zu entscheiden, was Sie anziehen wollen. Vielleicht haben Sie aber auch die Angewohnheit, übermäßig viele Süßigkeiten zu essen, und haben dadurch Gewichtsprobleme, oder Sie kommen nicht ohne Zigaretten aus. Möglicherweise neigen Sie auch dazu, sich zu überarbeiten, schaffen es nicht, morgens rechtzeitig aufzustehen, oder schieben Dinge immer vor sich her. Es kann jedoch auch sein, dass Sie aus Gewohnheit andere Menschen respektlos behandeln, verschwenderisch mit Nahrungsmitteln und Ressourcen umgehen oder jeden Weg mit dem Auto fahren. Vielleicht vermeiden Sie aber auch bestimmte Situationen, weil Sie Angst davor haben, oder Sie verfolgen Ihre Lebensziele nicht, weil Sie an sich zweifeln oder zu sehr in Ihrem gewöhnlichen Alltag feststecken.
Das sind nur wenige der unzähligen Beispiele, wie Gewohnheiten sich äußern können. Ein weit größeres Spektrum mit detaillierten Beschreibungen anhand von unterhaltsamen Geschichten erwartet Sie in diesem Buch. Darüber hinaus erhalten Sie umfassende Erklärungen dazu, wie Gewohnheiten entstehen und was Sie tun können, um sie loszuwerden. Sie erfahren außerdem, warum es so schwierig ist, den inneren Schweinehund zu überwinden, und welche Rolle Motivation dabei spielt. Eine ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung erklärt Ihnen darüber hinaus, wie Sie Ihre negativen Gewohnheiten erkennen und endlich loswerden. Im Bonusteil erwartet Sie eine Reihe von Anregungen, mit denen Sie sich flexibel halten und dem Alltagstrott vorbeugen können.
Was ist eigentlich eine
Gewohnheit?
Der gewöhnliche Alltag
W
enn man das Wort „Gewohnheit" hört, weiß eigentlich jeder sofort, wovon die Rede ist. Eine Gewohnheit ist etwas, das man immer auf die gleiche Art tut. Die meisten verbinden mit dem Begriff automatisch etwas Negatives. Doch tatsächlich besteht ein Großteil des Lebens aus Gewohnheiten. Wir alle gehen schlafen, wenn wir müde sind, essen, wenn wir Hunger haben, und trinken, wenn wir durstig sind. Wir putzen uns die Zähne, duschen, ziehen uns etwas an, gehen zur Arbeit und zum Einkaufen. Wir hören Musik, kommunizieren mit anderen Menschen und erledigen viele alltägliche Dinge.
Während wir all das tun, was wir zu tun gewohnt sind, führen wir bestimmte Bewegungen aus und benutzen bestimmte Gegenstände, an die wir ebenfalls gewöhnt sind. Wir sind es aber auch gewohnt, gewisse Dinge nicht zu tun, wie zum Beispiel, auf der Autobahn spazieren zu gehen, mit der bloßen Hand ein Backblech aus dem heißen Ofen zu ziehen oder dem Chef ins Gesicht zu sagen, was wir eigentlich von ihm halten. Gewohnheiten können also durchaus etwas Gutes sein.
Wie sich der einzelne Mensch genau verhält, ist wieder ganz unterschiedlich, und doch ist jeder voller Gewohnheiten. Manche Menschen essen wenig, andere viel, einige essen um 19 Uhr Abendbrot, andere um 20 Uhr oder erst um 21 Uhr. Manche trinken am liebsten Kaffee, andere Tee, wieder andere Cola oder Wasser. Einige duschen morgens, einige abends, manche täglich und andere nur alle paar Tage. Manche putzen sich vor dem Frühstück die Zähne und andere hinterher. Einige reden viel, andere wenig, manche schreiben lieber. Der eine hört Rockmusik, der nächste Hip-Hop, der übernächste Klassik. Einer bremst vorbildlich bei Gelb, ein anderer sieht das Umspringen von Gelb auf Rot als Zeichen, kräftig aufs Gaspedal zu drücken. Manche Menschen machen viel Sport, andere sitzen lieber vor dem Fernseher oder dem Computer. Einige ernähren sich gesund, andere von Fast Food. Der eine sucht nach einem Streit die Versöhnung, der andere beharrt darauf, Recht zu haben, und wieder ein anderer tut so, als wäre nichts gewesen. Manche Menschen halten anderen die Tür auf, andere lassen sie ihnen ins Gesicht fallen. Einige Menschen rauchen, einige trinken viel Alkohol. Manche Menschen haben fast immer gute Laune, andere sind oft niedergeschlagen oder werden schnell wütend. Einige lieben auch das Risiko und ziehen möglicherweise tatsächlich mit der bloßen Hand Backbleche aus heißen Öfen oder gehen auf Autobahnen spazieren.
Es gibt also zwar allgemeine Gewohnheiten, Dinge, die mehr oder weniger alle tun oder nicht tun, aber in den meisten Fällen hat jeder seine eigene Art und somit seine eigenen Gewohnheiten. Gewohnheiten, die alle haben, wenn auch teils mit individuellen Abweichungen, werden auch als „die Norm bezeichnet. Wer sich anders verhält, ist (vermeintlich) nicht „normal
und wird meist schief angeguckt, kritisiert oder ausgegrenzt. „Normal" ist zum Beispiel die Gewohnheit, sich häufig neue Sachen zu kaufen und sich mit Statussymbolen zu bestücken.
Wer das nicht tut, wird oft gemobbt, insbesondere unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Ob dadurch die Umwelt und der eigene Geldbeutel geschädigt werden, ist der „normalen" Masse egal. Um anerkannt zu werden, laufen viele einfach mit und gewöhnen sich dieses Verhalten schon in sehr jungen Jahren an. Allgemeine Gewohnheiten müssen also nicht immer gut sein. Sie können es aber, denn auch den Müll zu trennen, sich an Verkehrsregeln zu halten oder anderen Menschen zu helfen, sind allgemeine Gewohnheiten. Allerdings sind manche Menschen es gewohnt, sich an solche nützlichen Normen nicht zu halten. Das zeigt wieder: Gewohnheiten sind etwas Persönliches – ob man sich nun entscheidet, mit der Norm zu gehen, oder sich ganz anders zu verhalten.
Gewohnheit vs. Charakter – Eine
sprachliche Falle
Vielfach werden Gewohnheiten auch als Charaktereigenschaften gesehen, zum Beispiel:
Er ist modebewusst.
Er ist ein unpünktlicher Mensch.
Sie ist sportlich.
Er ist aufbrausend.
Sie ist ein eher schweigsamer Typ.
Er ist kreativ.
Sie ist rechthaberisch.
Sie hat ein hohes Verantwortungsbewusstsein.
Er ist ein hilfsbereiter Mensch.
Sie kann nichts aus der Ruhe bringen.
Er war schon immer fußballbegeistert.
Er ist ziemlich pessimistisch.
Sie ist ein unvernünftiger Mensch.
Er kann sich nicht an Regeln halten.
Sie ist kontaktfreudig.
Er hat ein gutes Organisationstalent.
Sie ist ängstlich.
Er ist Kettenraucher.
Wenn man der Ansicht folgt, der Charakter eines Menschen sei die Summe all seiner inneren und äußeren Eigenschaften, bestehend aus genetischen Aspekten, biologischen Gegebenheiten sowie aus von der Umwelt und durch eigene Erfahrungen erlernten Faktoren, würde es sogar stimmen, dass das gewohnheitsmäßige Verhalten charakterlich bedingt ist. Folgt man einer anderen, eher philosophischen Ansicht, nach der der Charakter die individuelle, innere Persönlichkeit ist, das eigene Selbst, das einem von der Seele mitgegeben wurde, würden weder erlernte noch biologische bzw. genetische Faktoren eine Rolle spielen.
Um diesen inneren Charakter zu kennen, müsste man sich allerdings vollkommen frei und ohne Beeinflussung entwickelt haben. Wir sind jedoch alle, selbst bei einer freiheitlichen Erziehung, diversen Einflüssen ausgesetzt und das Gehirn neigt dazu, aus äußeren Faktoren „eigene" Denk- und Verhaltensmuster zu bilden. Neben Personen des Umfelds und der Gesellschaft kommen die Beeinflussungen heutzutage auch verstärkt aus den Medien. Es gibt also eine Masse an Aspekten, die uns von früher Kindheit an prägen, und im Erwachsenenalter lassen wir uns trotz hoher geistiger Entwicklung immer noch weiter beeinflussen. Sich nicht beeinflussen zu lassen und ganz man selbst zu sein, ist zwar theoretisch möglich, aber praktisch erfordert es einen in jeder Sekunde bewussten, hinterfragenden Umgang mit allem, was man erlebt, wahrnimmt, denkt und fühlt. Das ist jedoch ein anderes Thema, das hier nur am Rande angeschnitten werden soll.
Ob es nun der echte Charakter ist oder nicht, ist bei positiven Gewohnheiten nicht einmal von Bedeutung. Hierbei handelt es sich um Verhaltensweisen, mit denen man sich selbst und anderen etwas Gutes tut, bzw. solche, mit denen man jemandem etwas Gutes tut und gleichzeitig niemandem schadet. Zum Beispiel ist es eine gute Gewohnheit, Freunden zuzuhören, wenn diese etwas auf dem Herzen haben, mit dem Hund regelmäßig Gassi zu gehen oder beim Zähneputzen nicht das Wasser laufen zu lassen. Positive Gewohnheiten sollte man beibehalten, egal, woher sie kommen. Bei negativen Gewohnheiten, mit denen man sich selbst und/oder anderen schadet, ist die Herkunft ebenfalls gleichgültig, denn diese sollte man so oder so ändern – und das kann man auch! Alles, was man bewusst steuern kann, das kann man auch ändern, und Ihre Gewohnheiten können Sie definitiv steuern. Auch wenn es Ihnen oft so erscheinen mag, dass Sie gar nicht wirklich unter Kontrolle haben, was Sie da gerade tun, handelt es sich um einen Vorgang, den Sie sich selbst antrainiert haben, wenn auch wahrscheinlich nicht absichtlich.
Das Problem ist also keine Frage der Persönlichkeit, sondern der sprachlichen „Programmierung": Bezeichnet man gewohnheitsmäßiges Verhalten als etwas Charakterliches, erscheint es so, als sei die betreffende Gewohnheit eine Eigenschaft, die untrennbar mit der Person verknüpft ist. Dann könnte man gar nicht anders, als sich so zu verhalten. Man wäre das einfach und müsste es akzeptieren. So wird einem durch eine falsche Definition oder Ausdrucksweise der Mut genommen, an sich zu arbeiten. Dabei ist es nur etwas, das man im Laufe seines Lebens gelernt hat, das man sich eben angewöhnt hat. Richtig wäre es, zum Beispiel zu sagen „Er raucht Kette, „Sie redet nicht viel
oder „Er kommt häufig zu spät". Dieselbe Situation wird beschrieben, aber es wird deutlich, dass es sich um einen Zustand bzw. ein Verhalten handelt und die betreffende Person aktiv so handelt, also auch anders handeln könnte.
Selbst wenn das Verhalten bzw. die Eigenschaft in der Familie häufig vorkommt und man insofern denken könnte, es sei genetisch bedingt, ist es trotzdem nur eine Angewohnheit. Wie Forscher feststellten, entscheidet der eigene Lebensstil, welche Gene aktiv sind. Man kann also das Verhalten der anderen übernehmen und dann scheinbar „wie alle in der Familie" sein, oder man entwickelt andere Gewohnheiten, die sich entweder unbewusst durch abweichende Vorbilder und Erfahrungen bilden oder die man sich ab einem gewissen Entwicklungsstand auch bewusst aussuchen kann. Als Erwachsener ist man auf jeden Fall in der Lage dazu, selbst zu beschließen, wie man sein und was man tun möchte. Gewohnheitsmäßiges Verhalten ist keineswegs festgeschrieben, sondern man kann sich genauso dazu entscheiden, es wieder zu verlernen, egal, woher es gekommen ist. Es ist alles eine Frage des eigenen Bewusstseins und des Willens, an sich zu arbeiten.
Wie sich Gewohnheiten entwickeln
Die Entstehung von Gewohnheiten ist oft allerdings keine Entscheidung im eigentlichen Sinne; die Verhaltensmuster schleichen sich unbewusst ein. Das beginnt schon als Baby, indem man den Erwachsenen und älteren Kindern zuschaut und mit zunehmender Entwicklung auch immer mehr eigene Erfahrungen sammelt. Was andere tun, ahmt man nach, und wodurch man ein gutes Gefühl bekommt, das wiederholt man, während man die Dinge, bei denen man sich nicht gut fühlt, unterlässt. Fasst ein Kind zum Beispiel auf eine heiße Herdplatte, merkt sich das Gehirn: Hand auf Herdplatte ist nicht gut, also lasse ich das. Schimpfen die Eltern, wenn man den Fußboden anmalt, weiß man auch: Das ist nicht gut, also mache ich es nicht mehr.
Empfindet man jedoch zum Beispiel Freude, wenn man einen Hund streichelt, oder wird gelobt,